Jesaja 14

Hoffnung für alle

1 Der HERR wird sich über die Nachkommen von Jakob erbarmen; er nimmt die Israeliten wieder als sein Volk an und bringt sie in ihre Heimat zurück. Auch aus anderen Nationen werden Menschen kommen und sich ihnen anschließen.2 Fremde Völker werden den Israeliten bei der Rückkehr in das Land helfen, das der HERR ihnen einst geschenkt hatte. Dort werden sie ihnen als Knechte und Mägde dienen. Dann halten die Israeliten die gefangen, von denen sie in die Gefangenschaft geführt wurden, und herrschen über ihre ehemaligen Unterdrücker.3 Nach all dem Leid, der Ruhelosigkeit und der harten Arbeit, zu der man euch Israeliten gezwungen hat, lässt der HERR eine Zeit anbrechen, in der ihr endlich in Frieden leben könnt.4 Dann werdet ihr über den König von Babylonien ein Spottlied anstimmen: »Welch jähes Ende hat der Tyrann gefunden! Seine Schreckensherrschaft ist vorbei.5 Der HERR hat den Gotteslästerern die Macht genommen, zerbrochen hat er das Zepter des Tyrannen,6 der in seiner Wut unablässig auf die Völker einschlug, der sie grausam unterdrückte und seinen Zorn an ihnen ausließ.7 Nun ist es friedlich geworden, und die Erde kommt zur Ruhe. Die ganze Welt bricht in Jubel aus.8 Sogar der Wald triumphiert über dich, Zypressen und Zedern auf dem Libanon jauchzen: ›Seit du gestürzt am Boden liegst, kommt keiner mehr herauf, um uns zu fällen.‹9 Das Totenreich ist in Aufregung: Gespannt erwartet man dort unten deine Ankunft. Frühere Herrscher, die nun dort als Schatten leben, sind aufgeschreckt, Könige, die einst Völker regierten, erheben sich von ihren Thronen.10 Gemeinsam begrüßen sie dich mit einem Spottlied: ›Nun hat auch dich die Kraft verlassen, jetzt geht es dir wie uns!‹11 Dahin ist deine Pracht, du nahmst sie mit ins Grab. Die Musik deiner Harfenspieler ist verstummt. Nun liegst du auf einem Bett von Maden, und Würmer decken dich zu.12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du hell leuchtender Morgenstern! Zu Boden wurdest du geschmettert, du Welteroberer!13 Du hattest dir vorgenommen, immer höher hinauf bis zum Himmel zu steigen. Du dachtest: ›Hoch über Gottes Sternen will ich meinen Thron aufstellen. Auf dem Berg im äußersten Norden, wo die Götter sich versammeln, dort will ich meine Residenz errichten.14 Hoch über die Wolken steige ich hinauf, dann bin ich dem höchsten Gott gleich!‹15 Doch hinunter ins Totenreich wurdest du gestürzt, hinunter in die tiefsten Tiefen der Erde.16 Wer dich sieht, traut seinen Augen nicht. Er starrt dich an und denkt: ›Ist das der Mann, vor dem die ganze Welt zitterte, der Mann, der viele Königreiche in Angst und Schrecken versetzte?17 Er war es doch, der ganze Städte dem Erdboden gleichmachte und der die Erde verwüstete. Wen er gefangen nahm, der kam nie wieder zurück.‹18 Die Könige aller Völker werden ehrenvoll in prächtigen Gräbern beigesetzt,19 aber deine Leiche liegt zertrampelt und verachtet da wie ein abgerissener Zweig. Weit entfernt von der Ruhestätte deiner Vorfahren versinkst du unter den toten Soldaten, die das Schwert durchbohrt hat.20 Nie sollst du bei deinen Vorfahren bestattet werden, denn du hast sogar dein eigenes Reich zugrunde gerichtet und dein Volk grausam umgebracht. Für alle Zeiten soll diese Sippe von Verbrechern vergessen sein.21 Bringt seine Söhne her und schlachtet sie ab! Denn auf ihren Vorfahren lastet schwere Schuld. Nie wieder dürfen sie an die Macht kommen, nie wieder die Erde in Besitz nehmen und überall ihre Städte errichten!«22 So spricht der HERR, der allmächtige Gott: »Ich werde eingreifen und Babylon vollständig vernichten. Nichts soll mehr an den Ruhm der Stadt erinnern! Die ganze Sippe samt Kindern und Kindeskindern wird ausgelöscht. Darauf könnt ihr euch verlassen!23 Babylon mache ich zum Sumpfgebiet, in dem die Igel hausen. Ich werde diesen Ort mit dem Besen der Zerstörung auskehren. Mein Wort gilt!«24 Ja, der HERR, der allmächtige Gott, hat geschworen: »Was ich mir vorgenommen habe, das tue ich. Was ich beschlossen habe, das geschieht.25 Ich werde das assyrische Heer zerschlagen, noch während es in meinem Land wütet; ja, im Bergland Israels kommt es um. Dann wird mein Volk nicht länger von den Assyrern unterjocht, es muss nicht mehr unter ihrer schweren Last leiden.«26 So hat Gott es für die ganze Erde beschlossen. Schon erhebt er seine Hand drohend gegen alle Völker, bereit zuzuschlagen.27 Wenn der HERR, der allmächtige Gott, sich etwas vorgenommen hat, wer kann seinen Plan dann noch durchkreuzen? Wenn seine Hand zum Schlag erhoben ist, wer kann ihn dann noch hindern?28 In dem Jahr, als König Ahas von Juda starb, empfing ich diese Botschaft von Gott:29 »Freut euch nicht zu früh, ihr Philister! Der Stock, der euch schlug, ist zwar nun zerbrochen, doch aus der toten Schlange wird eine giftige Viper und aus dieser ein fliegender Drache!30 Die Ärmsten meines Volkes Israel werden reichlich zu essen haben, und die Notleidenden können wieder ohne Sorge leben. Euch aber lasse ich am Hunger zugrunde gehen, bis auch der letzte Rest von euch ausgelöscht ist[1].31 Ihr Wächter an den Toren, schreit laut! Heult, ihr Stadtbewohner! Zittert vor Angst, ihr Philister! Denn von Norden naht eine Rauchwolke. Es ist ein gewaltiges Heer, und keiner der Soldaten weicht aus den Reihen.«32 Was sollen wir den Boten aus dem Philisterland sagen? Wir antworten ihnen: »Der HERR selbst hat Zion gegründet. Dort findet sein bedrängtes Volk Schutz.«

Jesaja 14

Lutherbibel 2017

1 Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch einmal erwählen und sie in ihrem Land wieder ruhen lassen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen gesellen und dem Hause Jakob anhangen. (Jes 56,3; Sach 1,17)2 Und die Völker werden Israel nehmen und an seinen Ort bringen, und dann wird das Haus Israel sie als Knechte und Mägde besitzen im Lande des HERRN. Und sie werden gefangen halten die, von denen sie gefangen waren, und werden herrschen über ihre Treiber. (Jes 49,22; Jes 60,4)3 Und zu der Zeit, wenn dir der HERR Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, in dem du gewesen bist,4 wirst du dies Lied anheben gegen den König von Babel und sagen: Wie ist’s mit dem Treiber so gar aus, und das Toben hat ein Ende!5 Der HERR hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher. (Jes 9,3)6 Der schlug die Völker im Grimm ohne Aufhören und herrschte mit Wüten über die Nationen und verfolgte ohne Erbarmen.7 Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich.8 Auch die Zypressen freuen sich über dich und die Zedern auf dem Libanon und sagen: »Seit du daliegst, kommt niemand herauf, der uns abhaut.«9 Das Totenreich drunten erzittert vor dir, wenn du kommst. Es schreckt auf vor dir die Schatten, alle Gewaltigen der Erde, und lässt alle Könige der Völker von ihren Thronen aufstehen.10 Sie alle heben an und sagen zu dir: Auch du bist schwach geworden wie wir, und es geht dir wie uns.11 Deine Pracht ist herunter ins Totenreich gefahren samt dem Klang deiner Harfen. Gewürm wird dein Bett sein und Würmer deine Decke. (Hes 32,18)12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, du Bezwinger der Völker! (Offb 8,10)13 Du aber gedachtest in deinem Herzen: »Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden[1]. (Ps 48,3; Jer 51,53; Hes 28,14; Mt 11,23)14 Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.«15 Doch hinunter ins Totenreich fährst du, in die tiefste Grube!16 Wer dich sieht, wird auf dich schauen, wird dich ansehen und sagen: »Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben machte,17 der den Erdkreis zur Wüste machte und seine Städte zerstörte und seine Gefangenen nicht nach Hause entließ?«18 Alle Könige der Völker ruhen doch in Ehren, ein jeder in seiner Kammer;19 du aber bist hingeworfen ohne Grab wie ein verachteter Spross, bedeckt von Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen sind, wie eine zertretene Leiche. (Jes 34,3)20 Du wirst nicht mit jenen vereint sein im Grab; denn du hast dein Land verderbt und dein Volk erschlagen. Man wird des Geschlechtes der Bösen nicht mehr gedenken.21 Richtet die Schlachtbank zu für seine Söhne um der Missetat ihrer Väter willen, dass sie nicht wieder hochkommen und die Welt erobern und den Erdkreis mit Städten füllen. (2Mo 20,5)22 Und ich will über sie kommen, spricht der HERR Zebaoth, und von Babel ausrotten Name und Rest, Kind und Kindeskind, spricht der HERR.23 Und ich will Babel machen zum Erbe für die Igel und zu einem Wassersumpf und will es mit dem Besen des Verderbens wegfegen, spricht der HERR Zebaoth. (Jes 34,11)24 Der HERR Zebaoth hat geschworen: Wie ich es erdacht habe, so ist es geschehen, und was ich beschlossen habe, das kommt zustande, (Jes 46,10)25 dass ich Assur zerschlage in meinem Lande und zertrete auf meinen Bergen, damit sein Joch von ihnen genommen werde und seine Last von ihrem Halse weiche. (Jes 9,3; Jes 10,27)26 Das ist der Plan, den er hat für die ganze Erde, und das ist die Hand, die ausgereckt ist über alle Völker.27 Denn der HERR Zebaoth hat’s beschlossen – wer will’s wehren? Und seine Hand ist ausgereckt – wer will sie wenden?28 Im Jahr, als König Ahas starb, wurde diese Last[2] angekündigt: (2Kön 16,20; Jer 47,1)29 Freue dich nicht, ganz Philisterland, dass der Stock, der dich schlug, zerbrochen ist! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine giftige Natter kommen, und ihre Frucht wird eine fliegende Schlange sein. (Jes 30,6)30 Die Geringen werden auf meiner Aue weiden und die Armen sicher ruhen; aber deine Wurzel will ich durch Hunger töten, und deine Übriggebliebenen werde ich erwürgen.31 Heule, Tor! Schreie, Stadt! Erzittere, ganz Philisterland! Denn von Norden kommt Rauch und keiner sondert sich ab von seinen Scharen.32 Und was wird man den Boten der Völker sagen? »Der HERR hat Zion gegründet, und hier finden die Elenden seines Volks Zuflucht.« (Jes 8,16)

Jesaja 14

Schlachter 2000

1 Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel wieder erwählen und sie zur Ruhe bringen in ihrem Land. Und der Fremdling wird sich ihnen anschließen, und sie werden dem Haus Jakobs anhängen. (3Mo 26,42; Ps 102,14; Jes 19,18; Jer 12,15; Jer 24,6; Jer 29,14; Sach 1,17; Sach 2,16; Eph 2,12)2 Und die Völker werden sich ihrer annehmen und sie an ihren Ort bringen; und das Haus Israel wird sie im Land des HERRN als Knechte und Mägde zum Erbbesitz erhalten; so werden sie die gefangen nehmen, deren Gefangene sie gewesen sind, und diejenigen beherrschen, die einst sie bedrängten. (Esr 2,65; Jes 49,22; Jes 60,9; Jes 60,14; Jes 66,20; Jer 49,2)3 Und es wird geschehen, an dem Tag, an dem der HERR dir Ruhe verschafft von deiner Qual und Unruhe und von dem harten Dienst, der dir auferlegt war, (Jer 30,10; Jer 50,33)4 da wirst du dieses Spottlied auf den König von Babel anstimmen und sagen: »Wie hat der Treiber ein Ende genommen, wie hat die Erpressung aufgehört! (Hes 32,2; Offb 18,6)5 Der HERR hat den Stab der Gesetzlosen zerbrochen, Den Herrscherstab der Tyrannen, (Jes 9,3; Jes 49,24; Jer 50,23; Offb 18,10)6 der die Völker im Grimm schlug mit unaufhörlichen Schlägen, der im Zorn Nationen niedertrat mit schonungsloser Verfolgung. (Jer 50,31; Jer 51,20)7 Jetzt ruht die ganze Erde und ist still; man bricht in Jubel aus. (Jer 51,48; Offb 18,20; Offb 19,1)8 Selbst die Zypressen freuen sich über dich, und die Zedern des Libanon, [sie sagen]: Seitdem du darniederliegst, kommt kein Holzfäller mehr zu uns herauf!9 Das Totenreich drunten gerät in Aufregung wegen dir, in Erwartung deines Kommens; er stört deinetwegen die Schatten auf, alle Anführer der Erde; er lässt von ihren Thronen aufstehen alle Könige der Heidenvölker. (Jes 5,14; Jes 14,11; Jes 14,15; Jes 38,10; Jes 38,18; Lk 16,22)10 Sie alle ergreifen das Wort und sprechen zu dir: Auch du bist kraftlos geworden wie wir, bist uns gleich geworden! (Pred 2,16; Hes 32,21)11 Ins Totenreich hinabgestürzt ist deine Pracht, das Rauschen deiner Harfen; Maden werden dein Lager sein und Würmer deine Decke. (Hi 24,20; Dan 5,1; Dan 5,30)12 Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! (Jes 34,4; Hes 28,17; Offb 22,16)13 Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; (Jer 51,53; Dan 8,10; Hab 2,9)14 ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleichmachen! (Jes 47,8; Hes 28,2; Dan 11,36; 2Thess 2,4)15 Doch ins Totenreich bist du hinabgestürzt, in die tiefste Grube! (Jes 2,12; Jes 14,9; Hes 28,8; Hes 32,23; Mt 11,23)16 Die dich sehen, schauen dich verwundert an, sie betrachten dich [und sagen]: Ist das der Mann, der die Erde erzittern ließ, der Königreiche erschütterte; (Ps 52,9; Ps 58,12)17 der den Erdkreis zur Wüste machte und seine Städte niederriss; der seine Gefangenen nicht nach Hause entließ? (Hab 1,7)18 Alle Könige der Völker, sie ruhen in Ehren, jeder in seinem Haus; (Hi 3,14)19 du aber bist hingeworfen fern von deiner Grabstätte, wie ein verabscheuter Schössling, bedeckt mit Erschlagenen, vom Schwert Durchbohrten, die in eine mit Steinen bedeckte Grube hinabfahren, wie ein zertretenes Aas. (Jer 22,19)20 Du wirst nicht mit jenen vereint werden im Grab, denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, hast dein Volk erwürgt. Der Same der Übeltäter wird in Ewigkeit nicht mehr erwähnt werden! — (Hi 18,17; Ps 37,38; Ps 109,13)21 Richtet eine Schlachtbank her für seine Söhne, um der Missetat ihrer Väter willen, damit sie nicht wieder aufkommen und die Erde in Besitz nehmen und den Erdkreis voller Städte machen!« (2Mo 20,5; Ps 137,9)22 Ich will gegen sie aufstehen, spricht der HERR der Heerscharen, und von Babel ausrotten Namen und Überrest, Spross und Schössling!, spricht der HERR. (Ps 12,6; Jer 51,62)23 Und ich will es zum Besitztum der Igel machen und zu Wassersümpfen und will es wegfegen mit dem Besen des Verderbens!, spricht der HERR der Heerscharen. (Jes 13,21; Jes 34,11; Jer 51,37)24 Der HERR der Heerscharen hat geschworen und gesagt: Fürwahr, es soll geschehen, wie ich es mir vorgenommen habe, und es soll zustande kommen, wie ich es beschlossen habe: (Ps 33,11; Spr 19,21; Jes 14,27; Jes 46,10; Hebr 6,13)25 Ich will den Assyrer zerschmettern in meinem Land, und ich will ihn zertreten auf meinen Bergen; so wird sein Joch von ihnen genommen werden und seine Last von ihren Schultern fallen. (2Chr 32,21; Jes 10,26; Nah 1,13)26 Das ist der Ratschluss, der beschlossen ist über die ganze Erde, und dies ist die Hand, die ausgestreckt ist über alle Völker! (Jes 5,25; Jer 25,15; Zef 3,6)27 Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen — wer will es vereiteln? Seine Hand ist ausgestreckt — wer will sie abwenden? (Hi 23,13; Spr 21,30; Dan 4,34)28 Im Todesjahr des Königs Ahas ist dieser Ausspruch ergangen: (2Kön 16,20; 2Chr 28,27)29 Freue dich nicht, ganz Philisterland, dass der Stock zerbrochen ist, der dich schlug! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine Natter hervorkommen, und deren Frucht wird ein fliegender, feuriger Drache sein. (2Kön 18,8; 2Chr 28,18; Spr 23,22; Pred 10,8; Jes 30,6)30 Und die Erstgeborenen der Armen werden weiden und die Geringen sicher wohnen; aber deine Wurzel will ich durch Hunger töten, und deinen Überrest wird er umbringen. (2Chr 32,22; Jes 6,13; Jes 10,20)31 Jammere, o Tor! Schreie, o Stadt! Verzage, ganz Philisterland! Denn von Norden kommt Rauch und eine lückenlose Schar! (Jes 13,6; Jes 16,7; Jes 20,1; Jer 1,14; Jer 25,16)32 Was wird man den Boten des Heidenvolkes antworten? Dass der HERR Zions Grundmauern gelegt hat, und dort werden die Elenden seines Volkes Zuflucht finden. (Ps 48,4; Ps 87,1; Zef 3,12; Jak 2,5)

Jesaja 14

Einheitsübersetzung 2016

1 Der HERR wird sich Jakobs erbarmen und Israel von Neuem erwählen. Er wird ihnen Ruhe gewähren auf ihrem Boden; Fremde gesellen sich ihnen bei und schließen sich dem Haus Jakob an. (Jes 61,5)2 Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen und das Haus Israel wird sie sich als Erbbesitz zu eigen machen, auf dem Boden des HERRN zu Knechten und Mägden. Sie werden die gefangen halten, die sie gefangen hielten, und ihre Antreiber niedertreten.3 Und wenn der HERR dir Ruhe gewährt von deinem Leiden, von deiner Unruhe und der harten Knechtschaft, mit der du geknechtet warst,4 dann wirst du auf den König von Babel dieses Spottlied anstimmen und sagen: Wie fand der Antreiber ein Ende, / zu Ende ist der Übermut.5 Der HERR hat den Stab der Frevler zerbrochen, / den Stock der Herrschenden,6 der Völker schlug im Grimm - / mit Schlägen ohne Unterlass, der Nationen in seinem Zorn zertrat - / mit schonungsloser Verfolgung.7 Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, / sie wurde still. Sie brachen in Jubel aus.8 Auch die Zypressen, die Zedern des Libanon / freuten sich über dich: Seitdem du daliegst, kommt keiner mehr herauf, / um uns zu fällen.9 Das Totenreich drunten bebte dir / und deiner Ankunft entgegen. Deinetwegen weckte es die Totengeister auf, / alle Anführer der Erde; von ihren Thronen ließ es aufstehen / alle Könige der Nationen.10 Sie alle antworten und sagen zu dir: / Auch du bist kraftlos geworden wie wir, / uns bist du gleich geworden.11 Hinabgestürzt zur Unterwelt ist dein Hochmut, / der Klang deiner Harfen. Unter dir sind Maden ausgebreitet / und Würmer sind deine Decke. (Am 5,23)12 Wie bist du vom Himmel gefallen, / Strahlender, du Sohn der Morgenröte. Wie bist du zu Boden geschmettert, / du Bezwinger der Nationen.13 Du aber hattest in deinem Herzen gesagt: / Den Himmel will ich ersteigen, hoch über den Sternen Gottes / meinen Thron aufrichten. Ich will mich niedersetzen auf dem Versammlungsberg, / im äußersten Norden. (Jer 51,53)14 Ich will über Wolkenhöhen emporsteigen, / dem Höchsten will ich mich gleichstellen.15 Doch in die Unterwelt wirst du hinabgestürzt, / in die tiefste Grube.16 Die dich sehen, starren dich an / und überlegen: Ist das der Mann, der die Erde erzittern, / Königreiche erbeben ließ?17 Der die Erde zur Wüste gemacht hat, / ihre Städte zerstörte / und seine Gefangenen nicht nach Hause entließ?18 Alle Könige der Nationen ruhen in Ehren, / jeder in seinem Haus;19 du aber bist hingeworfen fern von deinem Grab, / wie ein verachteter Spross, mit Erschlagenen bedeckt, / vom Schwert Durchbohrten, / die in steinerne Grüfte hinabsteigen / wie ein zertretener Leichnam.20 Mit ihnen bist du nicht vereint im Grab, / denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, / hingemordet dein eigenes Volk; die Brut von Übeltätern / wird in Ewigkeit nicht mehr genannt werden.21 Richtet die Schlachtbank her für seine Söhne / wegen der Schuld ihrer Väter, damit sie nicht aufstehen, um die Welt in Besitz zu nehmen / und die Fläche des Erdkreises mit Städten zu füllen!22 Ich werde gegen sie aufstehen - Spruch des HERRN der Heerscharen - und werde von Babel Namen und Überrest ausrotten, Nachkommen und Nachfahren - Spruch des HERRN. (Hi 18,19)23 Ich mache es zum Besitz für die Eulen und zu Wassertümpeln; ich fege es hinweg mit dem Besen der Vernichtung - Spruch des HERRN der Heerscharen. (Jes 34,11)24 Der HERR der Heerscharen hat geschworen: / Wie ich es erdacht habe, so geschieht es; / wie ich es plante, so kommt es zustande:25 Assur in meinem Land zu zerbrechen - / und auf meinen Bergen will ich es zertreten. Dann weicht von ihnen sein Joch / und seine Last weicht von ihrer Schulter. (Jes 9,3; Jes 10,27)26 Das ist der Plan, der für die ganze Erde beschlossen ist, / das ist die Hand, die über alle Nationen ausgestreckt ist.27 Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen. / Wer kann es vereiteln? Seine Hand ist ausgestreckt. / Wer will sie zurückbiegen?28 Im Todesjahr des Königs Ahas erging dieser Ausspruch:29 Freue dich nicht, ganz Philistäa, / weil der Stock zerbrochen ist, der dich schlug; denn aus der Wurzel der Schlange geht eine Natter hervor / und ihre Frucht ist ein geflügelter Seraf. (Jes 30,6)30 Dann werden die Schwächsten der Schwachen Weide finden / und die Armen in Sicherheit lagern; deine Wurzel aber werde ich durch Hunger töten / und man wird deinen Rest umbringen.[1]31 Heul auf, Tor! Schrei auf, Stadt! / Verzage, ganz Philistäa! Denn von Norden kommt Rauch / und keiner entfernt sich aus den Reihen seines Heeres.32 Und was antwortet man den Gesandten einer solchen Nation? / Der HERR hat Zion gegründet, / in ihr finden die Armen seines Volkes Zuflucht.