1Schickt aus Sela[1] Boten mit einem Schafbock durch die Wüste. Sie sollen zum Herrscher von Israel auf den Berg Zion gehen und ihm ausrichten:2»Die Moabiter gleichen herumflatternden Vögeln, die man aus dem Nest aufgescheucht hat. Hilflos irren sie an den Übergängen des Flusses Arnon umher.3Sag uns doch, was wir tun sollen! Triff eine Entscheidung für uns! Gib den Flüchtlingen ein Versteck in deinem Land, liefere sie nicht dem Feind aus. Biete ihnen Schutz wie ein Schatten in der Mittagshitze, in dem sie sich bergen können wie im Dunkel der Nacht!4Nimm die Vertriebenen bei dir auf, schütze das moabitische Volk vor dem furchtbaren Ansturm der Feinde!« Doch der Misshandlung wird ein Ende gesetzt: Der Feind, der das Volk so grausam unterdrückt und das Land verwüstet hat, muss verschwinden.5Dann wird ein Königsthron aufgestellt, ein Nachkomme von David wird ihn besteigen[2]. Gütig und beständig wird er regieren, er kennt das Recht genau und sorgt als ein guter Richter für Gerechtigkeit.
Trauer über die verdiente Strafe für Moab
6Wir haben gehört, wie stolz und hochmütig die Moabiter sind. Eingebildet und selbstherrlich reden sie daher, doch ihre Prahlerei ist nichts als Geschwätz!7»Darum werden die Moabiter laut um ihr Land klagen müssen. Mit Wehmut denken sie an die Traubenkuchen, die es in Kir-Heres gab, sie sind ganz verzweifelt.8Die Terrassenfelder von Heschbon sind verdorrt, vertrocknet sind die Weinstöcke von Sibma, deren Wein die Herrscher der Völker berauschte. Ihre Ranken erstreckten sich bis Jaser, sie reichten bis in die Wüste und hinunter zum Toten Meer.9Darum weine ich zusammen mit den Einwohnern von Jaser um die zerstörten Weinstöcke von Sibma. Ich vergieße viele Tränen um euch, Heschbon und Elale, denn gerade in der Zeit eurer Ernte und Weinlese sind die Feinde mit lautem Kriegsgeschrei über euer Gebiet hergefallen.10In den Obstgärten und Weinbergen singt und jubelt man nicht mehr, niemand presst mehr Trauben in der Weinkelter aus. Dem Singen der Winzer habe ich, der Herr, ein Ende gemacht.«11Darüber bin ich tief erschüttert. Ich zittere wie die Saite einer Laute, wenn ich an Moab und an Kir-Heres denke.12Die Moabiter werden sich zwar heftig anstrengen, um ihre Götter zufrieden zu stimmen: Sie steigen hinauf zu den Heiligtümern auf den Hügeln, bringen Opfer dar und beten. Doch es nützt ihnen nichts.13Das alles hat der HERR ihnen schon lange angekündigt.14Jetzt sagt er: »In genau drei Jahren – nicht früher und nicht später – wird man über den heutigen Ruhm und Glanz der Moabiter nur noch verächtlich lächeln. Von ihrem großen Volk wird nichts übrig bleiben als ein kleiner Rest, winzig und bedeutungslos.«
Jesaja 16
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche Bibelgesellschaft1Schickt vom Felsennest Moab[1] aus Boten mit Schafböcken durch die Wüste zum Herrscher des Landes, auf den Zionsberg![2] (2Kön 3,4)2Sie sollen zu ihm sagen:[3] »Die Frauen von Moab gleichen Vögeln, die man aus dem Nest gescheucht hat. An den Übergängen des Arnonflusses rennen sie ziellos hin und her.3Zeig uns einen Ausweg, triff eine Entscheidung! Schütze die Gejagten, verbirg die Flüchtlinge! Breite deinen Schatten über sie, mach für sie den hellen Tag zur schützenden Nacht.4Gib den Flüchtlingen aus Moab Gastrecht bei dir, versteck sie vor ihren Verfolgern!« Die Unterdrückung wird einmal aufhören, die Zerstörung ein Ende nehmen und die Verwüster werden aus dem Land verschwinden.5Dann wird ein Thron errichtet werden, dessen Fundament die Treue ist. Und auf diesem Thron am Wohnsitz Davids wird beständig einer regieren, der das Recht kennt und ihm Geltung verschafft. (Jes 9,5; Jes 11,1)
Trauer um Moab
6Wir haben gehört, wie hochmütig Moab ist, wie überheblich, eingebildet und vermessen. Doch seine ganze Prahlerei ist leeres Geschwätz. (Hes 31,10)7Darum muss Moab sein Schicksal beklagen; alle trauern den Presskuchen aus Rosinen nach, die sie in Kir-Heres bekamen; völlig niedergeschlagen sind sie und jammern.8Die Gärten von Heschbon sind verwelkt, verdorrt sind die Weinstöcke von Sibma, deren Wein die Starken der Völker schwach machte. Bis nach Jaser reichten ihre Ranken, bis in die Wüste verliefen sie sich, sie wucherten bis zum Toten Meer.9Zusammen mit den Bewohnern von Jaser beweine ich die Weinstöcke von Sibma. Mit meinen Tränen tränke ich euch, Heschbon und Elale, denn über eure Obsternte und Weinlese sind die Feinde mit Kriegsgeschrei hereingebrochen.10Gesang und Freude sind aus den Obstgärten verschwunden, in den Weinbergen ist kein Jubeln und Jauchzen mehr zu hören, in den Keltern presst niemand mehr Trauben aus, die fröhlichen Rufe sind verstummt.[4]11Darum zittert mein Innerstes um Moab, mein Herz klagt um Kir-Heres.12Selbst wenn sich Moab noch so abmüht, Opfer bringt und in seinem Heiligtum betet, es wird ihm nichts helfen.13Das sind die Worte, die der HERR vor langer Zeit über Moab gesprochen hat.14Jetzt aber sagt er: »Noch drei Jahre, keinen Tag mehr und keinen weniger, dann wird man über Moabs Ruhm nur noch verächtlich lachen. Von seinen zahlreichen Bewohnern wird nur ein winziger Rest überleben, und der zählt nicht mehr.« (Jes 21,16)
Jesaja 16
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Schickt Lämmer zum Herrscher im Land, schickt sie von Sela aus der Wüste zum Berg von Jerusalem. (2Kön 3,4; 2Kön 14,7; Jes 42,11)2Moabs Frauen sind wie fliehende Vögel, die aus ihren Nestern vertrieben wurden, an den Furten des Arnon. (4Mo 21,13)3»Gib uns Rat«, rufen sie. »Fäll eine Entscheidung über uns. Lass deinen Schatten mittags stockdunkel werden, damit sich unsere Flüchtlinge darin verstecken können und nicht entdeckt werden!4Nimm die Vertriebenen Moabs als Gäste auf und verbirg sie vor ihrem Verfolger.« Wenn Unterdrückung und Gewalt vorüber sind und die feindlichen Horden aus dem Land verschwunden sind, (Jes 9,3; Jes 54,14)5dann wird durch Gnade ein Thron auf festem Grund errichtet werden. Von diesem Thron aus wird ein König im Haus Davids herrschen, der gerecht entscheidet, das Recht sucht und die Gerechtigkeit fördert.6Wir haben von Moabs großem Hochmut gehört, dass es stolz, eingebildet, überheblich und angeberisch ist. (Jer 48,29; Zef 2,8)7Moab wird sich selbst beweinen, alle werden jammern. Sie werden den Verlust der Traubenkuchen von Kir-Heres beklagen und werden völlig verzagt sein. (2Kön 3,25; Jer 48,31)8Denn die Obstplantagen von Heschbon sind verwelkt; zerstört ist der edle Weinstock von Sibma, an dessen Wein sich die Herrscher der Völker berauschten. Seine Ranken breiteten sich bis nach Jaser und bis in die Wüste hinein aus, seine Triebe reichten bis ans Meer. (4Mo 32,38; Jes 15,4; Jer 48,32)9Und so werde ich wie Jaser um die Weinberge von Sibma klagen. Ich werde Tränen um Heschbon und Elale vergießen, denn für deine Sommerfrüchte und deine Weinlese bedanken sich jetzt deine Feinde. (Jer 48,32)10Alle Fröhlichkeit und aller Jubel sind aus den Fruchtgärten verschwunden. In den Weinbergen ist kein Singen mehr zu hören, niemand jubelt mehr. Es werden auch keine Trauben mehr gekeltert. Ich mache ihren Erntefreuden ein Ende! (Hi 24,11; Jes 24,7; Jer 48,33; Am 5,17)11Darum zittere ich in meinem Innern bei dem Gedanken an Moab und Kir-Heres wie die Saiten einer Harfe. (Jes 15,5; Jes 63,15)12Wenn dann die Moabiter auf ihre Opferhöhen und in ihre Tempel gehen und sich mit den Opfern vor ihren Göttern mühen, wird es ihnen nichts nützen. (1Kön 18,26; Jer 48,35)13All dies hat der HERR bereits über Moab geweissagt.14Doch jetzt spricht er: »In drei Jahren – entsprechend den Jahren eines Tagelöhners – wird die Herrlichkeit Moabs zusammen mit seiner großen Bevölkerung der Verachtung preisgegeben worden sein. Nur ein kleiner Rest des Volkes wird übrig bleiben.«