Prediger 5

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Denk erst nach, bevor du betest, sei nicht zu voreilig! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde – also sei sparsam mit deinen Worten!2 Man sagt doch: »Wer zu geschäftig ist, träumt bald unruhig, und wer zu viel redet, sagt leicht etwas Dummes.«3 Wenn du vor Gott ein Gelübde abgelegt hast, dann zögere nicht, es zu erfüllen! Menschen, die leichtfertige Versprechungen machen, gefallen Gott nicht – darum tu, was du ihm geschworen hast!4 Besser, du versprichst erst gar nichts, als dass du ein Versprechen nicht hältst!5 Leg kein unbedachtes Gelübde ab, sonst lädst du Schuld auf dich! Hast du es doch getan, dann behaupte nicht vor dem Priester[1]: »Ich habe es gar nicht so gemeint!« Oder willst du, dass Gott zornig wird und die Früchte deiner Arbeit vernichtet?6 Wer viel träumt, träumt manches Sinnlose, und wer viel redet, sagt manches Unnütze.[2] Du aber begegne Gott mit Ehrfurcht!7 Wundere dich nicht, wenn du siehst, wie die Armen im Land unterdrückt werden und wie man das Recht beugt! Denn ein Mächtiger belauert den anderen, und beide werden von noch Mächtigeren beherrscht.8 So ist es wohl besser für ein Land, wenn es einen König hat, der für Recht und Ordnung sorgt[3].9 Wer geldgierig ist, bekommt nie genug, und wer den Luxus liebt, hat immer zu wenig – auch das Streben nach Reichtum ist darum vergebens!10 Je reicher einer wird, umso mehr Leute scharen sich um ihn, die auf seine Kosten leben wollen. Der Reiche kann seinen Besitz zwar bestaunen, aber sonst hat er nichts davon.11 Wer hart arbeitet, der kann gut schlafen – egal ob er viel oder wenig zu essen hat. Der Reiche dagegen findet vor lauter Sorge um sein Vermögen keinen Schlaf.12 Etwas Schlimmes habe ich auf dieser Welt beobachtet: wenn einer seinen Besitz sorgsam hütet und ihn dann doch verliert.13 Nur ein Unglücksfall – und schon ist sein ganzes Vermögen dahin, auch seinen Kindern kann er nichts hinterlassen.14 So, wie er auf diese Welt gekommen ist, muss er sie wieder verlassen – nackt und besitzlos! Nicht eine Handvoll kann er mitnehmen von dem, wofür er sich hier abmühte.15 Es ist zum Verzweifeln! Wie er kam, muss er wieder gehen. Was hat er also von seiner harten Arbeit? Es ist ja doch alles umsonst!16 Sein ganzes Leben bestand aus Mühe und Trauer; er hatte nichts als Ärger und Sorgen und plagte sich mit vielen Krankheiten.17 Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen.18 Wenn jemand es zu Reichtum bringt und sich an seinem Besitz erfreuen kann, dann hat er das Gott zu verdanken. Ja, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, das ist Gottes Geschenk!19 Denn wessen Leben Gott mit Freude erfüllt, der denkt nicht viel darüber nach, wie kurz es eigentlich ist.

Prediger 5

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Sei nicht vorschnell mit deinem Mund, und dein Herz eile nicht, ein Wort vor Gott hervorzubringen! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde; darum seien deine Worte wenige. (Hi 22,12; Spr 10,19; Mt 6,7)2 Denn bei viel Geschäftigkeit kommt der Traum und bei vielen Worten törichte Rede[1]. – (Pred 10,12)3 Wenn du Gott ein Gelübde ablegst, zögere nicht, es zu erfüllen! Denn er hat kein Gefallen an den Toren[2]. Was du gelobst, erfülle! (3Mo 27,2)4 Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht erfüllst. (Spr 20,25)5 Gestatte deinem Mund nicht, dass er dein Fleisch in Sünde bringt[3]! Und sprich nicht vor dem Boten ⟨Gottes⟩: Es war ein Versehen[4]! Wozu soll Gott über deine Stimme zürnen und das Werk deiner Hände verderben? (3Mo 5,4; Mal 2,7)6 Denn bei vielen Träumen und Nichtigkeiten sind auch viele Worte[5]. So fürchte Gott! (Spr 23,17; Pred 3,14; Pred 10,12)7 Wenn du Unterdrückung des Armen und Raub von Recht und Gerechtigkeit im Land siehst, wundere dich nicht über die Sache[6], denn ein Hoher wacht über dem ⟨anderen⟩ Hohen, und Hohe über ihnen ⟨beiden⟩. (Pred 3,16; Pred 8,9; 1Petr 4,12)8 Doch ein Gewinn für das Land ist bei alldem ⟨dies⟩: Ein König, ⟨der⟩ für das bebaute Feld ⟨sorgt⟩. (2Chr 26,10)9 Wer Geld liebt, wird des Geldes nicht satt, und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages. Auch das ist Nichtigkeit. – (Pred 4,8; Pred 6,7)10 Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich die, die davon zehren. Und welchen Nutzen hat sein Besitzer, als dass seine Augen es ansehen[7]? –11 Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel isst; aber der Überfluss[8] des Reichen lässt ihn nicht schlafen. –12 Es gibt ein schlimmes[9] Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird.13 Und geht solcher Reichtum durch ein unglückliches Ereignis[10] verloren und hat er einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand. (Spr 23,4; Spr 27,24)14 Wie er aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, nackt wird er wieder hingehen, wie er gekommen ist, und für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte. (Hi 1,21; Ps 49,18; 1Tim 6,7)15 Und auch dies ist ein schlimmes[11] Übel: Ganz wie er gekommen ist, wird er hingehen. Und was für einen Gewinn hat er davon, dass er für den Wind sich müht? (Hos 12,2)16 Auch isst er all seine Tage in Finsternis[12] und hat viel Verdruss und Krankheit[13] und Zorn.17 Siehe, was ich als gut, was ich als schön erkannt habe: Dass einer isst und trinkt und Gutes sieht bei all seiner Mühe, mit der er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil. (Pred 2,10; Pred 7,14)18 Auch jeder Mensch, dem Gott Reichtum und Güter[14] gegeben und den er ermächtigt hat, davon zu genießen[15] und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen – das ist eine Gabe Gottes. (Pred 3,13)19 Denn er denkt nicht viel an die Tage seines Lebens, weil Gott ihn mit der Freude seines Herzens beschäftigt. (Pred 6,2)