Nehemia 9

Hoffnung für alle

1 Am 24. Tag desselben Monats kamen die Israeliten zu einem Fastentag zusammen. Sie zogen Bußgewänder an und streuten sich als Zeichen ihrer Trauer Erde auf den Kopf.2 Von allen, die nicht zum Volk Israel gehörten, hatten sie sich getrennt und versammelten sich nun, um die Sünden zu bekennen, die sie und ihre Vorfahren begangen hatten.3 Drei Stunden lang hörten sie im Stehen zu, was aus dem Gesetzbuch des HERRN, ihres Gottes, vorgelesen wurde. Dann warfen sie sich vor dem HERRN, ihrem Gott, nieder und bekannten ihm drei Stunden lang ihre Schuld.4 Auf einer Plattform standen die Leviten Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani. Mit lauter Stimme beteten sie zum HERRN, ihrem Gott.5 Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja riefen: »Steht auf, preist den HERRN, euren Gott, bis in alle Ewigkeit! Rühmt seinen herrlichen Namen, denn unser Gott ist groß und mächtig; selbst mit unseren Lobliedern können wir ihn nicht beschreiben!«6 Dann betete Esra: »Du bist der HERR, du allein! Du hast den Himmel geschaffen mit all seinen Sternen! Die Erde und das Meer sind dein Werk mit allen Geschöpfen, die es dort gibt. Du hast ihnen das Leben geschenkt; die Mächte des Himmels beten dich an.7 Du, o HERR, bist der Gott, der Abram erwählte; du führtest ihn aus Ur im Land der Chaldäer und gabst ihm den Namen Abraham.8 Du sahst, dass er dir treu war, und hast einen Bund mit ihm geschlossen. Du versprachst, seinen Nachkommen eine Heimat zu geben: das Land der Kanaaniter und Hetiter, der Amoriter und Perisiter, der Jebusiter und Girgaschiter. Du hast dein Wort gehalten, denn du bist zuverlässig und gerecht!9 Als unsere Vorfahren in Ägypten unterdrückt wurden, hast du dich über sie erbarmt. Am Schilfmeer schrien sie um Hilfe, und du hast sie erhört.10 Der Pharao, seine obersten Beamten und sein Volk haben unsere Vorfahren verspottet und gedemütigt. Doch du hast ihnen Einhalt geboten mit großen Wundern und mit Zeichen deiner Macht. So hast du deinen Namen in aller Welt bekannt gemacht, noch heute spricht man von deinen Taten.11 Vor den Augen deines Volkes teiltest du das Meer, trockenen Fußes zogen sie mitten hindurch. Doch ihre Verfolger stürztest du in die Wogen, wie Steine sanken sie in die Tiefe.12 Mit einer Wolkensäule führtest du dein Volk bei Tag, in der Nacht mit einer Feuersäule. So zeigtest du ihnen den Weg.13 Du stiegst vom Himmel herab auf den Berg Sinai und sprachst zu deinem Volk. Du gabst ihnen klare Bestimmungen, Weisungen, auf die man sich verlassen kann, gute Ordnungen und Gebote.14 Du lehrtest sie, den Sabbat als einen Tag zu achten, der dir allein gehört. Durch Mose, deinen Diener, hast du ihnen Gebote, Ordnungen und ein Gesetz gegeben.15 Als der Hunger sie quälte, gabst du ihnen Brot vom Himmel[1]; als sie Durst litten, ließest du Wasser aus dem Felsen fließen. Du befahlst ihnen, das Land einzunehmen, das du ihnen zugesagt hattest.16 Aber unsere Vorfahren waren hochmütig, sie widersetzten sich dir und schlugen deine Weisungen in den Wind.17 Sie wollten dir nicht gehorchen und vergaßen deine großen Wunder, mit denen du ihnen geholfen hattest. Eigensinnig und widerspenstig, wie sie waren, wollten sie selbst einen Anführer berufen, der sie in die Sklaverei nach Ägypten zurückbringen sollte. Du aber bist ein Gott, der vergibt, du bist gnädig und barmherzig; deine Geduld ist groß, und deine Liebe kennt kein Ende. Du hast unsere Vorfahren nicht verlassen,18 auch nicht, als sie sich eine Stierfigur gossen und sagten: ›Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!‹ Wie sehr haben sie dich damit beleidigt!19 Du aber hast sie in der Wüste nicht im Stich gelassen, denn du bist barmherzig. Am Tag zeigte die Wolkensäule, wohin sie gehen sollten, und in der Nacht erleuchtete die Feuersäule ihren Weg.20 Du schenktest ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Als sie hungrig und durstig waren, hast du sie mit Manna und Wasser versorgt.21 Vierzig Jahre wanderten sie in der Wüste umher, und immer bekamen sie von dir, was sie brauchten. Ihre Kleider verschlissen nicht, und ihre Füße schwollen nicht an vom langen Marsch.22 Königreiche und Völker gabst du in ihre Gewalt, ein Land nach dem anderen konnten sie einnehmen. Sie eroberten Heschbon, das Land von König Sihon, und Baschan, das Land von König Og.23 Du hast ihnen viele Kinder gegeben, so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Du brachtest sie in das Land, das du ihren Vorfahren versprochen hattest.24 Sie eroberten es und ließen sich dort nieder. Die Bewohner von Kanaan mussten sich ihnen unterwerfen; die Herrscher und das Volk gabst du in ihre Gewalt, sie mussten sich ihrem Willen beugen.25 Dein Volk eroberte die befestigten Städte und nahm fruchtbares Ackerland in Besitz, dazu reich ausgestattete Häuser, ausgehobene Zisternen, viele Weinberge, Olivengärten und Obstbäume. Nun konnten sie essen, so viel sie wollten. Es ging ihnen sehr gut, du hattest sie so reich beschenkt!26 Doch trotz allem kehrten sie dir den Rücken und lehnten sich gegen dich auf: Von deinen Geboten wollten sie nichts mehr wissen; sie brachten deine Propheten um, die sie eindringlich ermahnt hatten, wieder zu dir zurückzukehren. Damit haben sie dich selbst beleidigt.27 Da ließest du ihre Feinde Macht über sie gewinnen, grausam wurden sie von ihnen unterdrückt. In ihrer Not schrien sie zu dir um Hilfe, und du erhörtest sie im Himmel, weil du Erbarmen mit ihnen hattest. Du schicktest ihnen Retter, die sie von ihren Unterdrückern befreiten.28 Doch kaum hatten sie Ruhe vor ihnen, taten sie wieder, was du verabscheust. Erneut ließest du sie in die Hände ihrer Feinde fallen, hilflos waren sie ihnen ausgeliefert. Und wieder schrien sie zu dir, und du erhörtest sie im Himmel. Du brachtest ihnen immer wieder Rettung, weil du Erbarmen mit ihnen hattest.29 Du riefst sie zur Besinnung, sie sollten umkehren und sich an dein Gesetz halten. Doch sie waren zu stolz und folgten deinen Weisungen nicht. Sie übertraten deine Gebote, die doch jedem, der sie befolgt, das Leben bringen. Sie wandten sich von dir ab, sie wollten nichts mehr von dir wissen und weigerten sich, dir zu gehorchen.30 Viele Jahre lang hattest du Geduld mit ihnen; du ermahntest sie durch deinen Geist und sprachst zu ihnen durch die Propheten. Doch sie stellten sich taub. Da gabst du sie in die Gewalt fremder Völker.31 Aber weil du erneut Erbarmen mit ihnen hattest, wolltest du sie nicht völlig vernichten; du überließest sie nicht ihrem Schicksal. Denn du bist gnädig und barmherzig.32 Unser Gott, du großer, mächtiger und ehrfurchtgebietender Herr! Du hältst dich an deinen Bund mit uns, deine Liebe hört niemals auf. Sieh doch, welches Leid uns getroffen hat! Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und Propheten, ja, schon unsere Vorfahren und das ganze Volk – sie alle haben schwer gelitten seit der Zeit, als die assyrischen Könige uns unterdrückten, bis zum heutigen Tag.33 Doch du hast uns zu Recht bestraft. Du bist uns immer treu geblieben, selbst dann, wenn wir uns von dir lossagten.34 Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und unsere Vorfahren, sie alle haben dein Gesetz missachtet, sie haben deine Gebote übertreten und deine Warnungen in den Wind geschlagen.35 Du hattest ihnen die Herrschaft anvertraut, du hattest sie mit Gütern reich beschenkt und ihnen ein großes und fruchtbares Land gegeben. Doch sie weigerten sich, dir zu dienen und von ihren falschen Wegen umzukehren.36 Und heute sind wir Sklaven in dem Land, das du unseren Vorfahren anvertraut hast, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen sollten. Wir müssen hier als Sklaven dienen!37 Die reiche Ernte fällt den Königen zu, die du wegen unserer Sünden über uns herrschen lässt. Nun haben sie Gewalt über uns und über unser Vieh; sie behandeln uns, wie es ihnen gerade passt. Darum sind wir in so großer Not.«

Nehemia 9

Elberfelder Bibel

1 Und am 24. Tag dieses Monats versammelten sich die Söhne Israel unter Fasten und in Sacktuch, und mit Erde auf ihrem Haupt[1]. (Jos 7,6; 2Chr 20,3; Esr 8,21; Hi 2,12; Joe 2,12; Offb 18,19)2 Und ⟨alle,⟩ die israelitischer Abstammung waren, sonderten sich ab[2] von allen Söhnen der Fremde. Und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Verfehlungen ihrer Väter. (3Mo 26,40; Esr 9,1; Esr 10,11; Neh 10,29; Neh 13,3)3 Und sie standen auf an ihrer Stelle, und man las aus dem Buch des Gesetzes des HERRN, ihres Gottes, vor, ein Viertel des Tages. Und ein ⟨anderes⟩ Viertel ⟨des Tages⟩ bekannten sie ⟨ihre Verfehlungen⟩ und warfen sich nieder vor dem HERRN, ihrem Gott. (Neh 8,7)4 Und Jeschua und Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Kenani traten auf das Podium der Leviten, und sie schrien mit lauter Stimme um Hilfe zu dem HERRN, ihrem Gott. (2Chr 20,19; Neh 3,17; Neh 8,4; Neh 8,7; Neh 12,8)5 Und die Leviten Jeschua und Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja, Petachja sagten: Steht auf, preist[3] den HERRN, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man preise[4] deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm! (Ri 13,18; 1Chr 16,36; 1Chr 29,11; 1Chr 29,20; Hi 1,21; Ps 66,2; Ps 72,19; Ps 99,3; Dan 2,20)6 Du, HERR, bist es, du allein[5]. Du, du hast den Himmel gemacht, die Himmel der Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du machst dies alles lebendig[6], und das Heer des Himmels wirft sich vor dir nieder. (1Mo 1,1; 1Mo 1,9; 1Mo 2,1; 5Mo 10,14; 5Mo 32,39; Ps 103,21; Ps 124,8; Jes 6,2; Jer 32,17; Apg 4,24; Kol 1,16)7 Du bist es, HERR, Gott, der du Abram erwählt hast und ihn aus Ur in Chaldäa herausgeführt und ihm den Namen Abraham verliehen hast. (1Mo 11,31; 1Mo 17,5; Jes 41,9; Apg 13,17; Hebr 11,8)8 Und du hast sein Herz treu vor dir erfunden und hast mit ihm den Bund geschlossen, das Land der Kanaaniter, der Hetiter, der Amoriter und der Perisiter und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben – es seinen Nachkommen zu geben. Und du hast deine Worte aufrechterhalten, denn du bist gerecht. (1Mo 15,18; 5Mo 32,4; Jos 21,43; 2Sam 22,31; Esr 9,15; Neh 9,33; Hes 33,24)9 Und du hast das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen und hast ihr Geschrei am Schilfmeer gehört. (2Mo 3,7; 2Mo 14,10)10 Und du hast Zeichen und Wunder[7] getan an dem Pharao und an all seinen Knechten und am ganzen Volk seines Landes. Denn du hattest erkannt, dass sie vermessen an ihnen gehandelt hatten. Und du hast dir einen Namen gemacht, wie es am heutigen Tag ist. (2Mo 3,20; 2Mo 18,11; 5Mo 7,19; Jes 63,12; Dan 9,15)11 Und das Meer hast du vor ihnen gespalten, sodass sie mitten durch das Meer auf dem Trockenen zogen. Aber ihre Verfolger hast du in die Tiefen geworfen wie einen Stein in mächtige Wasser. (2Mo 14,14; Jer 32,20; Apg 7,36)12 Und in einer Wolkensäule hast du sie bei Tag geleitet und in einer Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten. (2Mo 13,21; Hes 20,6)13 Und auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen und hast vom Himmel her mit ihnen geredet. Und du hast ihnen klare[8] Rechtsbestimmungen und zuverlässige Gesetze[9], gute Ordnungen und Gebote gegeben. (2Mo 19,18; 2Mo 20,22; 5Mo 4,8; Esr 7,6; Ps 19,8; Gal 4,24)14 Und deinen heiligen Sabbat hast du ihnen verkündet und hast ihnen Gebote und Ordnungen und ein Gesetz geboten durch deinen Knecht Mose. (2Mo 20,8; 2Mo 24,12; Neh 10,32; Hes 20,11; Joh 1,17)15 Und Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben für ihren Hunger und hast ihnen Wasser aus dem Felsen hervorkommen lassen für ihren Durst. Und du hast ihnen befohlen[10] hineinzugehen, um das Land in Besitz zu nehmen, das ihnen zu geben du deine Hand zum Schwur erhoben hattest. (2Mo 16,4; 2Mo 17,3; 5Mo 1,8; Jes 48,21; Joh 6,31)16 Sie aber, unsere Väter nämlich, handelten vermessen, und sie verhärteten ihren Nacken und hörten nicht auf deine Gebote. (2Mo 32,9; 2Chr 29,6; 2Chr 36,13; Ps 81,12; Jer 7,26)17 Und sie weigerten sich zu gehorchen und dachten nicht ⟨mehr⟩ an deine Wundertaten, die du an ihnen getan hattest. Sie verhärteten ihren Nacken und setzten ein Haupt ⟨über sich⟩, um zu ihrer Knechtschaft in Ägypten zurückzukehren[11]. Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Gnade, und du hast sie nicht verlassen. (2Mo 32,9; 3Mo 26,44; 4Mo 14,4; 1Sam 12,22; 2Chr 36,13; Esr 9,9; Neh 9,31; Ps 78,10; Ps 86,15; Jer 7,26; Jer 18,15; Dan 9,9)18 Sogar als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sagten: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat – und große Lästerungen verübten, (2Mo 32,4)19 hast du in deinen großen Erbarmungen sie doch nicht in der Wüste verlassen. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tag, um sie auf dem Weg zu leiten, noch die Feuersäule bei Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten[12], auf dem sie ziehen sollten. (Neh 9,31; Ps 136,16; Hes 20,17)20 Und deinen guten Geist hast du gegeben, um sie zu unterweisen. Und dein Manna hast du ihrem Mund nicht vorenthalten, und du gabst ihnen Wasser für ihren Durst. (2Mo 16,4; 2Mo 17,3; 4Mo 11,17; Jes 48,21; Jes 63,11; Joh 6,31)21 Und vierzig Jahre lang hast du sie in der Wüste versorgt, sie entbehrten nichts. Ihre Kleider zerschlissen nicht, und ihre Füße schwollen nicht ⟨an⟩. (5Mo 2,7; Apg 7,36)22 Und du hast ihnen Königreiche und Völker gegeben und sie ⟨ihnen Stück⟩ für Stück zugeteilt. So nahmen sie das Land Sihons, das Land des Königs von Heschbon, in Besitz und das Land des Og, des Königs von Baschan. (5Mo 4,46; Jer 27,5)23 Und ihre Söhne hast du zahlreich werden lassen wie die Sterne des Himmels. Und du hast sie in das Land gebracht, von dem du ihren Vätern gesagt hattest, dass sie hineingehen sollten[13], um es in Besitz zu nehmen. (1Mo 22,17; 2Mo 1,7; Jos 1,2)24 Und die Söhne kamen hinein und nahmen das Land in Besitz. Und du hast vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, gedemütigt und hast sie in ihre Hand gegeben, sowohl ihre Könige als auch die Völker des Landes, mit ihnen zu tun nach ihrem Belieben. (4Mo 14,31; Jos 10,40; Jos 12,1; Jos 21,43; Est 9,5; Apg 7,45)25 Und sie nahmen befestigte Städte ein und fettes Ackerland und nahmen Häuser in Besitz, die mit allerlei Gut gefüllt waren, ausgehauene Zisternen, Weinberge und Olivengärten und Obstbäume in Menge. Und sie aßen und wurden satt und fett und ließen ⟨es⟩ sich wohl sein durch deine große Güte[14]. (5Mo 6,10; 5Mo 32,14; 1Kön 14,9; Ps 105,44; Jer 2,7; Jer 32,23)26 Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken. Und sie brachten deine Propheten um, die als Zeugen gegen sie auftraten[15], um sie zu dir zurückzuführen; und sie verübten große Lästerungen. (5Mo 32,14; 1Kön 14,9; 1Kön 19,10; Jer 2,7; Jer 32,23; Mt 21,35; Apg 7,52)27 Da gabst du sie in die Hand ihrer Bedränger, die bedrängten sie. Und zur Zeit ihrer Bedrängnis schrien sie zu dir, und du hörtest vom Himmel her, und nach deinen großen Erbarmungen gabst du ihnen Retter; die retteten sie aus der Hand ihrer Bedränger. (3Mo 26,17; Ri 2,14; 2Kön 17,20; Ps 136,24)28 Aber sobald sie Ruhe hatten, taten sie wieder Böses vor dir. Da überließest du sie der Hand ihrer Feinde, dass diese über sie herrschten, und sie schrien wieder zu dir um Hilfe, und du hörtest vom Himmel her und rettetest sie nach deinen Erbarmungen viele Male. (Ri 2,19; Ps 106,42)29 Und du tratest als Zeuge gegen sie auf[16], um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen. Sie aber handelten vermessen und gehorchten deinen Geboten nicht, sondern sündigten gegen deine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch lebt, wenn er sie tut[17]. Und sie zeigten eine störrische Schulter und verhärteten ihren Nacken und gehorchten nicht. (3Mo 18,5; 5Mo 31,27; Ri 6,10; Mt 19,17)30 Und du hattest Geduld mit ihnen[18] viele Jahre und tratest als Zeuge gegen sie auf[19] durch deinen Geist, durch das Wort[20] deiner Propheten, aber sie hörten nicht hin. Da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder. (2Kön 18,11; 2Chr 24,19; Esr 9,10; Jer 44,4; Dan 9,6)31 Doch in deinen großen Erbarmungen hast du nicht ein Ende mit ihnen gemacht und sie nicht verlassen. Denn ein gnädiger und barmherziger Gott bist du! (5Mo 4,31; 2Chr 30,9; Kla 3,22)32 Und nun, unser Gott, du großer, starker und furchtbarer Gott, der den Bund und die Gnade bewahrt, lass nicht gering vor dir sein all die Mühsal, die uns getroffen hat, unsere Könige, unsere Obersten und unsere Priester und unsere Propheten und unsere Väter und dein ganzes Volk, seit den Tagen der Könige von Assur bis auf diesen Tag! (5Mo 7,12; 2Kön 17,6; Neh 1,5)33 Doch du bist gerecht bei allem, was über uns gekommen ist, denn du hast Treue bewiesen[21]; wir aber, wir haben gottlos gehandelt[22]. (2Mo 32,31; 3Mo 26,41; Neh 9,8; Ps 106,6; Ps 119,137; Kla 1,18; Hes 11,12)34 Und unsere Könige, unsere Obersten, unsere Priester und unsere Väter haben nicht nach deinem Gesetz gehandelt und haben auf deine Gebote und auf deine Zeugnisse nicht geachtet, mit denen du gegen sie als Zeuge aufgetreten bist[23]. (2Chr 29,6; Esr 9,10; Jer 44,4; Dan 9,6)35 Sie aber – trotz ihres Königreiches[24] und trotz der Fülle deiner Güter, die du ihnen gegeben, und trotz des weiten und fetten Landes, das du vor sie gelegt hattest –, sie haben dir nicht gedient und sind nicht umgekehrt von ihren bösen Taten. (5Mo 28,47; Hes 5,6)36 Siehe, wir sind heute Knechte. Und das Land, das du unseren Vätern gegeben hast, seine Früchte und seine Güter zu genießen – siehe, wir sind Knechte in ihm! (Esr 9,9; Kla 5,4; Joh 8,33)37 Und seinen Ertrag vermehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast. Und sie haben Gewalt über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Belieben; wir aber sind in großer Bedrängnis. (5Mo 28,33)

Nehemia 9

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Am 24. Tag desselben Monats versammelten sich die Israeliten zu einem Fasttag. Sie hatten den Sack angelegt und sich Erde auf den Kopf gestreut. (Jes 58,5)2 Alle, die als Nachkommen Jakobs zu Israel gehörten,[1] trennten sich ausdrücklich von allen Fremden und traten vor den HERRN, um ihre Schuld und die Schuld ihrer Vorfahren zu bekennen. (3Mo 26,40)3 Sie erhoben sich von ihren Plätzen und drei Stunden lang wurde ihnen aus dem Gesetzbuch des HERRN, ihres Gottes, vorgelesen. Dann warfen sie sich vor dem HERRN nieder und bekannten ihm ihre Verfehlungen, ebenfalls drei Stunden lang.4 Auf dem Podium der Leviten erhoben sich Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani. Sie riefen mit lauter Stimme zum HERRN, ihrem Gott.5 Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja aber sagten zum Volk: »Auf, preist den HERRN, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit!«6 Und die Leviten beteten dem Volk vor:[2] »Dein großer Name, HERR, sei gepriesen! Alles Preisen und Rühmen der Menschen reicht nicht an ihn heran. Du, HERR, allein bist Gott! Du hast den Himmel geschaffen, die Himmelswelt mit dem Heer der Engel. Du hast die Erde und das Meer geschaffen und alle Geschöpfe, die dort leben. Ihnen allen hast du das Leben geschenkt und die Himmelsmächte[3] beten dich an! (1Mo 1,1; 5Mo 6,4)7 Du, HERR, unser Gott, erwähltest Abram und holtest ihn heraus aus Ur in Chaldäa; du gabst ihm den Namen Abraham.[4] (1Mo 11,31; 1Mo 12,1)8 Du sahst, dass er in Treue zu dir hielt, und schlossest einen Bund mit ihm und gabst ihm dabei das Versprechen: ›Deinen Nachkommen gebe ich das Land, in dem die Kanaaniter wohnen, die Hetiter und die Amoriter, die Perisiter, Jebusiter und Girgaschiter.‹ Und du hast dein Versprechen gehalten, auf dich ist in allem Verlass! (1Mo 15,18)9 Unsere Vorfahren wurden unterdrückt in Ägypten – du sahst es und griffest ein. Am Schilfmeer schrien sie zu dir um Hilfe – du hörtest es und schicktest Rettung. (2Mo 2,23; 2Mo 3,7; 2Mo 14,10)10 Der Pharao, seine Minister und sein Volk behandelten unsere Väter mit Hochmut. Da zeigtest du ihnen deine Macht und ließest sie deine gewaltigen Taten spüren. So machtest du dir einen großen Namen, er wird gerühmt bis zum heutigen Tag. (2Mo 7,8; 2Mo 12,29; 2Mo 18,11)11 Vor den Augen unserer Vorfahren zerteiltest du das Meer, trockenen Fußes zogen sie mitten hindurch. Doch ihre Verfolger stürztest du in die Fluten, wie Steine sanken sie in die Tiefe. (2Mo 14,21; 2Mo 15,4)12 Du leitetest sie bei Tag durch eine Wolkensäule und nachts erhelltest du ihren Weg mit dem leuchtenden Schein der Feuersäule. (2Mo 13,21)13 Du kamst hernieder auf den Berg Sinai, du sprachst zu ihnen vom Himmel her. Klare Ordnungen gabst du ihnen, Gesetze, die das Leben verlässlich regeln, mit guten Vorschriften und Geboten. (2Mo 19,1; 5Mo 4,5)14 Du lehrtest sie, den Sabbat zu achten als heiligen Tag, der dir gehört; du gabst ihnen Vorschriften und Gebote und ein Gesetz durch deinen Diener Mose. (2Mo 20,8)15 Als der Hunger sie plagte, gabst du ihnen Brot vom Himmel; aus dem Felsen ließest du Wasser strömen, um ihren Durst damit zu löschen. Dann befahlst du ihnen, das Land einzunehmen, das Land, das du ihnen zugesagt hattest mit zum Schwur erhobener Hand. (2Mo 16,4; 2Mo 17,1; 5Mo 1,21)16 Doch unsere Vorfahren wurden übermütig, trotzig schlugen sie deine Weisungen in den Wind. (4Mo 14,1; 5Mo 1,26)17 Sie weigerten sich, auf dich zu hören; nur allzu schnell vergaßen sie die Wunder, mit denen du ihnen geholfen hattest. Sie setzten es sich in den Kopf, zurückzukehren nach Ägypten,[5] in die Sklaverei. Du aber bist ein Gott, der vergibt, voll Liebe und Erbarmen bist du, voll Geduld und von grenzenloser Güte. Du hast sie nicht im Stich gelassen, (2Mo 34,6)18 nicht einmal, als sie sich das Stierbild gossen und sagten: ›Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat.‹ Wie tief sie dich damit beleidigt haben! (2Mo 32,1)19 Du aber, in deinem großen Erbarmen, hast sie dort in der Wüste nicht verlassen. Du nahmst die Wolkensäule nicht weg, sie blieb ihr Begleiter an jedem Tag; und die Feuersäule leuchtete ihnen, damit sie auch nachts ihren Weg erkannten. (5Mo 8,2)20 Du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu rechter Einsicht zu führen. Auch weiterhin sättigtest du sie mit Manna und gabst ihnen Wasser für ihren Durst.21 Vierzig Jahre, bei ihrem Zug durch die Wüste, versorgtest du sie mit dem, was sie brauchten. Ihre Kleider zerfielen nicht zu Lumpen, ihre Füße schwollen vom Gehen nicht an.22 Du gabst Könige und Völker in ihre Macht, ein Land nach dem andern eroberten sie. Sie besetzten das Land des Königs Sihon von Heschbon und das Land Baschan, wo König Og regierte. (4Mo 21,21)23 Du schenktest ihnen so viele Kinder, wie Sterne am Himmel stehen. Und du brachtest ihre Kinder in das Land, das schon die Väter in Besitz nehmen sollten nach deinem Befehl. (1Mo 12,2; 1Mo 15,5; 4Mo 14,26)24 Nun kamen die Söhne hinein und nahmen es in Besitz. Die Kanaaniter, die früher dort wohnten, zwangst du vor ihnen in die Knie. Die Herrscher des Landes und ihre Völker, du gabst sie alle in ihre Hand, dass sie mit ihnen taten, was sie wollten. (Jos 6,1)25 Befestigte Städte nahmen sie ein, ein fruchtbares Land eroberten sie und Häuser, angefüllt mit reichem Gut, aus dem Felsen ausgehauene Zisternen, Weinberge und Olivengärten und Obstbäume in großer Zahl. Es ging ihnen gut, sie aßen und wurden satt und genossen die Fülle deiner Gaben. (5Mo 6,10)26 Dann aber wurden sie widerspenstig und rebellierten gegen dich; sie kehrten deinem Gesetz den Rücken. Sie brachten deine Propheten um, die ihnen ihre Schuld vorhielten und sie mahnten, zu dir zurückzukehren. So kränkten sie dich immer von Neuem. (1Kön 18,4; 1Kön 18,13; 1Kön 19,10; 1Kön 19,14; 2Chr 24,20; Jer 2,30; Jer 26,20)27 Darum gabst du sie in die Hand ihrer Feinde und sie wurden von ihnen hart bedrängt. Aber wenn sie vor Not nicht mehr weiterwussten, wenn sie laut zu dir um Hilfe schrien, dann erhörtest du sie vom Himmel her; denn dein Erbarmen ist ja so groß. Du sandtest ihnen starke Retter, die sie von ihren Unterdrückern befreiten. (Ri 2,11)28 Doch kaum hattest du ihnen Ruhe verschafft, da lehnten sie sich von Neuem gegen dich auf, und du gabst sie in die Hand ihrer Feinde die ihnen hart zusetzten. Wieder schrien sie zu dir um Hilfe und du erhörtest sie vom Himmel her: Du erwiest ihnen dein Erbarmen und halfst ihnen wieder und wieder.29 Du ermahntest sie, zurückzukehren und wieder auf dein Gesetz zu hören. Sie aber blieben übermütig und hielten sich nicht an deine Gebote. Sie missachteten deine Ordnungen, von denen du gesagt hattest: ›Wer sie einhält, bewahrt sein Leben.‹ Sie zeigten dir die kalte Schulter, trotzig boten sie dir die Stirn und weigerten sich, dir zu gehorchen. (3Mo 18,5)30 Geduldig ertrugst du sie viele Jahre, du warntest sie durch deinen Geist, der deinen Propheten die Worte eingab; doch sie blieben für dich taub. Darum liefertest du sie schließlich aus an die Völker fremder Länder. (2Kön 17,13; 2Chr 36,15)31 Aber weil dein Erbarmen so groß ist, hast du dennoch kein Ende mit ihnen gemacht und sie nicht verlassen, du Gott voller Liebe und Erbarmen! (2Mo 34,6)32 Nun, Gott, unser Gott, du bist so groß, so mächtig und Ehrfurcht gebietend! Du hast mit uns einen Bund geschlossen und stehst dazu mit unerschütterlicher Treue. Lass dir nun nicht gleichgültig sein, was an Leiden über uns gekommen ist! Unsere Könige und Führer haben gelitten, unsere Priester und Propheten, das ganze Volk, schon unsere Vorfahren haben gelitten, seit der Zeit der assyrischen Herrschaft bis heute! (5Mo 7,9; 2Kön 15,19; 2Kön 15,29; 2Kön 17,3; Esr 4,2; Esr 4,10)33 Du warst im Recht, dir ist nichts vorzuwerfen, wenn uns dies alles getroffen hat; denn du bist treu geblieben, wir aber sind dir untreu geworden. (3Mo 26,40)34 Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und das ganze Volk, unsere Vorfahren, haben dein Gesetz nicht befolgt, auf deine Gebote nicht geachtet und deine Warnungen in den Wind geschlagen.35 Du hattest ihnen ein eigenes Königreich gegeben und sie mit Wohltaten überschüttet, du hattest ihnen ein Land gegeben, das weit und reich vor ihnen lag. Sie aber weigerten sich, dir zu dienen und von ihrem Unrecht zu lassen.36 Deshalb sind wir nun Sklaven, hier in diesem Land, das du unseren Vorfahren gegeben hast, damit sie all das Gute genießen, das es hervorbringt – Sklaven sind wir in diesem Land!37 Sein Ertrag kommt den Königen zugute, die du über uns gesetzt hast zur Strafe für unsere Sünden. Sie sind die Herren über uns und unser Vieh und tun mit uns, was ihnen gefällt. Darum sind wir in so tiefer Not!«