1Das Wichtigste von all dem aber ist: Wir haben einen Hohenpriester, der auf dem Ehrenplatz rechts neben dem Thron des allmächtigen Gottes sitzt.2Er dient dort als Priester in dem einzig wahren Heiligtum, das vom Herrn selbst und nicht von Menschen errichtet worden ist.3So wie jeder Hohepriester dazu eingesetzt ist, Gott Opfer und Gaben darzubringen, muss[1] auch Christus etwas haben, was er opfern kann.4Freilich, hier auf der Erde könnte Christus kein Priester sein; denn hier gibt es schon Priester, die den Opferdienst nach dem Gesetz leisten.5Sie dienen allerdings in einem Tempel, der nur eine schwache Nachbildung, ein unvollkommenes Abbild des himmlischen Heiligtums ist. Als Mose das heilige Zelt errichten sollte, befahl ihm Gott: »Achte genau darauf, dass alles nach dem Vorbild angefertigt wird, das ich dir hier auf dem Berg gezeigt habe!« (2Mo 25,40)6Nun hat Christus eine viel größere Aufgabe erhalten als alle anderen Priester auf der Erde. Deshalb hat er auch als Vermittler zwischen Gott und uns Menschen einen weitaus besseren Bund geschlossen, der außerdem auf festeren Zusagen beruht als der alte Bund.7Wenn dieser alte Bund vollkommen gewesen wäre, hätte kein neuer Bund geschlossen werden müssen.8Es lag doch ein starker Tadel darin, als Gott zu seinem Volk sagte: »Es kommt die Zeit, in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließe.9Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vorfahren schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten befreite. Denn sie haben sich nicht an meinen Bund gehalten. Deshalb habe ich mich von ihnen abgewandt, spricht der Herr.10Aber dann werde ich mit dem Volk Israel einen neuen Bund schließen. Und der wird ganz anders aussehen: Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.11Niemand muss dann den anderen noch belehren, keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen: ›Erkenne doch den Herrn!‹ Denn alle – vom Kleinsten bis zum Größten – werden erkennen, wer ich bin.12Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden.« (Jer 31,31)13Gott selbst hat hier von einem neuen Bund gesprochen. Das bedeutet, dass der erste Bund nicht mehr gilt. Was aber alt und überholt ist, wird bald nicht mehr bestehen.
1Die Hauptsache von all dem, was wir sagen, ist dies: Wir haben solch einen obersten Priester, der sich auf den Ehrenplatz zur rechten Seite des allmächtigen Gottes gesetzt hat, dort in der Himmelswelt.2Dabei ist er der Diener der zu Gott gehörigen Wirklichkeiten geworden und verantwortlich für das eigentliche Zelt der Gottesbegegnung. Das hat Gott selbst errichtet, und nicht – wie damals in der Wüste – ein Mensch.3Denn jeder oberste Priester wird dazu eingesetzt, dass er Opfergaben und Schlachtopfer darbringt. Genauso ist es notwendig, dass er, Jesus, etwas in die Gegenwart Gottes mitbringt.4Wenn er hier auf der Erde wäre, dann wäre er wohl kein Priester, weil es ja die gibt, die nach der Ordnung des Gesetzbuchs die Opfergaben darbringen.5Doch die verrichten ihren Gottesdienst nur im Bereich des Abbilds, ja, des Schattens der eigentlichen Dinge, die in der Himmelswirklichkeit zu finden sind. So hat es Mose damals als Anweisung gehört, als er im Begriff war, das Zelt der Gottesbegegnung zu errichten. Da sagte Gott zu ihm: »Achte darauf, dass du alles genau gemäß dem Vorbild machst, das dir dort oben auf dem Berg gezeigt wurde!«
Jesus, der Vermittler des neuen Bundes
6Doch jetzt ist ihm, Jesus, eine viel bedeutendere Aufgabe anvertraut worden. Denn er ist ja auch der Vermittler eines viel besseren Gottesbundes, also einer viel besseren Grundlage unserer Gottesbeziehung, die auf viel besseren Zusagen Gottes gegründet ist.7Wenn die ursprüngliche Form der Gottesbeziehung ohne irgendwelche Beeinträchtigung zum Ziel geführt hätte, dann hätte es keinen Raum für eine zweite gegeben.8Dabei spricht Gott zu den Menschen, die zu ihm gehören, und drückt damit auch einen Tadel aus: »Achtet darauf: Es kommen Zeiten, so spricht Gott, da werde ich einen neuen Bund, eine neue Beziehung, mit dem Volk Israel und dem Stamm Juda aufbauen,9eine andere Art der Verbindung als die, die ich mit euren Vorfahren aufgebaut habe, als ich sie bei der Hand nahm und sie aus dem Land Ägypten herausführte. Denn sie sind nicht in dieser Verbindung mit mir geblieben, und ich habe mich dann in der Folge auch ihrer nicht angenommen.10Sondern das ist der Bund, die Abmachung, die ich mit dem Volk Israel nach jener Zeit ermöglichen werde, sagt Gott: Ich werde mein Gottesgesetz in ihr Denken einpflanzen und werde es in ihre Herzen einschreiben, und ich werde für sie ihr Gott sein, und sie werden für mich mein Volk sein.11Dann wird keiner versuchen, seinen Mitbürger oder seinen Bruder zu belehren mit Worten wie: ›Bemühe dich darum, Gott zu erkennen!‹ Sondern sie werden mich alle kennen, der Kleinste unter ihnen genauso wie der Größte!12Denn ich werde ihnen mit Barmherzigkeit begegnen, obwohl sie der Ungerechtigkeit in ihrem Leben Raum gegeben haben, und ich werde mich an ihre Schuld nicht mehr erinnern.«13Da Gott also von einer neuen Art der Verbindung spricht, hat er die erste Abmachung für veraltet erklärt. Und das, was alt und überholt ist, steht kurz davor, ganz zu verschwinden.