1Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.2Unsere Vorfahren lebten diesen Glauben. Deshalb hat Gott sie als Vorbilder für uns hingestellt.3Durch unseren Glauben verstehen wir, dass die ganze Welt durch Gottes Wort geschaffen wurde, dass alles Sichtbare aus Unsichtbarem entstanden ist.4Weil Abel an Gott glaubte, war sein Opfer besser als das seines Bruders Kain. Gott nahm sein Opfer an, und Abel fand Gottes Anerkennung.[1] Obwohl Abel schon lange tot ist, spricht er so noch heute zu uns und zeigt uns, was es heißt, Gott zu vertrauen. (1Mo 4,3)5Weil Henoch glaubte, nahm Gott ihn zu sich, so dass er nicht sterben musste; er war plötzlich nicht mehr da. Die Heilige Schrift bestätigt, dass Henoch so gelebt hat, wie es Gott gefiel.[2] (1Mo 5,21)6Denn Gott hat nur an den Menschen Gefallen, die ihm fest vertrauen. Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen.7Auch Noah glaubte Gott und befolgte gehorsam seine Anweisungen. Er baute ein großes Schiff, obwohl weit und breit keine Gefahr zu sehen war. Deshalb wurde er mit seiner ganzen Familie gerettet. Durch seinen Glauben wurde der Unglaube der anderen Menschen erst richtig deutlich. Und durch diesen Glauben fand Noah auch Gottes Anerkennung.[3] (1Mo 6,13; 1Petr 3,20)8Ebenso glaubte Abraham fest an Gott und hörte auf ihn. Als Gott ihm befahl, in ein Land zu ziehen, das ihm erst viel später gehören sollte, verließ er seine Heimat.[4] Dabei wusste er überhaupt nicht, wohin er kommen würde. (1Mo 12,1)9Er vertraute Gott. Das gab ihm die Kraft, als Fremder in dem Land zu leben, das Gott ihm versprochen hatte. Wie Isaak und Jakob, denen Gott dieselbe Zusage gab, wohnte er nur in Zelten.10Denn Abraham wartete auf die Stadt, die wirklich auf festen Fundamenten steht und deren Gründer und Erbauer Gott selbst ist.11Und Sara, Abrahams Frau, die eigentlich unfruchtbar war, glaubte unerschütterlich an Gottes Zusage, dass sie noch ein Kind bekommen würde. Sie wusste, dass Gott alle seine Zusagen einhält. Und tatsächlich wurde sie schwanger, obwohl sie dafür schon viel zu alt war.[5] (1Mo 17,19; 1Mo 18,11; 1Mo 21,1)12So erhielt Abraham, der eigentlich schon gar keine Kinder mehr zeugen konnte, Nachkommen so zahlreich wie der Sand am Meer und die Sterne am Himmel.13Alle, die hier erwähnt wurden, haben sich ganz auf Gott verlassen. Doch sie starben, ohne dass sich Gottes Zusage zu ihren Lebzeiten erfüllte. Lediglich aus der Ferne haben sie etwas davon gesehen und sich darüber gefreut; denn sie sprachen darüber, dass sie auf dieser Erde nur Gäste und Fremde seien.14Wer aber zugibt, hier nur ein Fremder zu sein, der sagt damit auch, dass er seine wirkliche Heimat noch sucht.15Unsere Vorfahren betrachteten das Land, aus dem sie weggezogen waren, nicht als ihre Heimat; dorthin hätten sie ja jederzeit zurückkehren können.16Nein, sie sehnten sich nach einer besseren Heimat, nach der Heimat im Himmel. Deshalb bekennt sich Gott zu ihnen und schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn für sie hat er seine Stadt im Himmel gebaut.
Glaube, der Mut verleiht
17Abraham glaubte so unerschütterlich an Gott, dass er sogar bereit war, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern, als Gott ihn auf die Probe stellte.[6] Und das, obwohl ihm Gott ein Versprechen gegeben (1Mo 22,1)18und gesagt hatte: »Die Nachkommen deines Sohnes Isaak werden das auserwählte Volk sein.« (1Mo 21,12)19Abraham traute es Gott zu, dass er Isaak sogar von den Toten auferwecken könnte, und bildlich gesprochen hat Gott Isaak das Leben ja auch noch einmal geschenkt.20Ebenso vertraute Isaak Gott. Darum segnete er seine Söhne Jakob und Esau im Blick auf die Zukunft.[7] (1Mo 27,27)21Jakob segnete kurz vor seinem Tod in festem Glauben die beiden Söhne von Josef. Auf seinen Stab gestützt, betete er Gott an.[8] (1Mo 47,31)22Weil Josef an Gottes Zusagen glaubte, konnte er vor seinem Tod voraussagen, dass die Israeliten Ägypten eines Tages wieder verlassen würden. Er rechnete so fest damit, dass er anordnete, sie sollten bei ihrem Weggang seine Gebeine mitnehmen.[9] (1Mo 50,24; 2Mo 13,19)23Weil die Eltern von Mose unerschütterlich an Gott glaubten, hatten sie keine Angst, gegen den Befehl des Pharaos zu handeln: Sie hatten ein schönes Kind bekommen und versteckten es drei Monate lang.[10] (2Mo 1,22; 2Mo 2,2)24Auch Mose vertraute Gott. Denn als er erwachsen war, weigerte er sich, noch länger als Sohn der Pharaonentochter zu gelten.25Lieber wollte er gemeinsam mit Gottes Volk Unterdrückung und Verfolgung erleiden, als für kurze Zeit das gottlose Leben am Königshof zu genießen.[11] (2Mo 2,10)26Für ihn waren alle Schätze Ägyptens nicht so viel wert wie Schimpf und Schande, die er für Christus auf sich nahm. Denn er wusste, wie reich Gott ihn belohnen würde.27Im Vertrauen auf Gott verließ er später Ägypten, ohne den Zorn des Königs zu fürchten.[12] Er rechnete so fest mit Gott, als könnte er ihn sehen. Deshalb gab er nicht auf. (2Mo 2,15; 2Mo 12,41)28Weil er Gott glaubte, hielt Mose die Passahfeier und ließ die Türpfosten mit dem Blut eines Lammes bestreichen. So blieben alle Israeliten am Leben, als der Todesengel die ältesten Söhne der Ägypter tötete.[13] (2Mo 12,1)29Auch das Volk Israel bewies seinen Glauben, als es durch das Rote Meer wie über trockenes Land ging. Das ägyptische Heer versuchte dasselbe und versank in den Fluten.[14] (2Mo 14,21)30Allein der Glaube des Volkes Israel war es, der die Mauern von Jericho einstürzen ließ, nachdem die Israeliten sieben Tage lang um die Stadt gezogen waren.[15] (Jos 6,1)31Nur weil die Prostituierte Rahab Gott vertraute und Israels Kundschafter freundlich aufnahm, wurde sie nicht getötet wie alle anderen Bewohner von Jericho, die sich Gottes Willen widersetzt hatten.[16] (Jos 2,1; Jos 6,20)
Glaube, der zum Ziel führt
32Es wären noch viele andere zu nennen. Nur würde die Zeit wohl nicht ausreichen, wollte ich sie alle aufzählen: Gideon und Barak, Simson, Jeftah, David, Samuel und die Propheten.33Weil sie Gott vertrauten, konnte er Großes durch sie tun. Sie bezwangen Königreiche, sorgten für Recht und Gerechtigkeit und erlebten, wie sich Gottes Zusagen erfüllten. Vor dem Rachen des Löwen wurden sie bewahrt,34und selbst das Feuer konnte ihnen nichts anhaben. Sie entgingen dem Schwert ihrer Verfolger. Als sie schwach waren, gab Gott ihnen neue Kraft. Weil sie sich auf Gott verließen, vollbrachten sie wahre Heldentaten und schlugen die feindlichen Heere in die Flucht.35Und einige Frauen erlebten, wie ihre verstorbenen Angehörigen von Gott auferweckt wurden. Andere, die auch Gott vertrauten, wurden gequält und zu Tode gefoltert. Sie verzichteten lieber auf ihre Freiheit, als ihren Glauben zu verraten. Die Hoffnung auf ihre Auferstehung gab ihnen Kraft.36Wieder andere wurden verhöhnt und misshandelt, weil sie an Gott festhielten. Man legte sie in Ketten und warf sie ins Gefängnis.37Sie wurden gesteinigt, mit der Säge qualvoll getötet oder mit dem Schwert hingerichtet. Heimatlos, nur mit einem Schafpelz oder Ziegenfell bekleidet, zogen sie umher, hungrig, verfolgt und misshandelt.38Sie irrten in Wüsten und im Gebirge herum und mussten sich in einsamen Tälern und Höhlen verstecken – Menschen, zu schade für diese Welt.39Sie alle haben Gott vertraut, deshalb hat er sie als Vorbilder für uns hingestellt. Und doch erfüllte sich Gottes Zusage zu ihren Lebzeiten noch nicht.40Denn Gott hatte einen besseren Plan: Sie sollten mit uns zusammen ans Ziel kommen.
1Der Glaube stützt sich auf die Dinge, auf die man hofft, und ist das Überzeugtsein von Tatsachen, die nicht mit bloßem Auge sichtbar sind.2Durch dieses Vertrauen hat das Leben unserer Vorfahren Gottes Bestätigung erfahren.3Durch diesen Glauben begreifen wir, dass die Weltdimensionen durch das kraftvolle Wort Gottes ins Sein gerufen wurden, sodass das, was man sehen kann, nicht aus materiell greifbaren Dingen heraus entstanden ist.
Vorbilder des Vertrauens
4Aufgrund dieses Vertrauens brachte Abel ein Opfer dar, das Gott angenehmer war als das von Kain. Durch dieses Opfer wurde ihm bestätigt, dass er gerecht war. Und dadurch gibt er seine Botschaft immer noch weiter, obwohl er schon längst tot ist.5Durch den Glauben wurde Henoch direkt in die Wirklichkeit Gottes aufgenommen, ohne dass er starb. Sein toter Körper wurde nicht aufgefunden, weil Gott ihn direkt zu sich genommen hatte. Schon vor dieser Hinwegnahme hatte Gott ihm bestätigt, dass er sein Wohlgefallen erlangt hatte.6Doch ohne dieses Vertrauen ist es nicht möglich, dass ein Mensch vor Gott angenehm ist. Denn wer in die Nähe Gottes kommen will, der muss darauf vertrauen, dass Gott wirklich existiert, und dass er denen, die ernsthaft nach ihm fragen, auch eine gerechte Belohnung schenken wird.7Durch den Glauben baute Noah aus Ehrfurcht vor Gott die Arche, um seine Familie zu retten. Er hatte von Gott den Auftrag dazu empfangen und tat es, obwohl noch nichts sichtbar war von dem, was kommen würde. Durch diese Tat entlarvte er den Unglauben der damaligen Menschheit. Und so wurde er durch seinen Glauben zu einem Erben von Gottes ewiger Gerechtigkeit.8Durch den Glauben war Abraham gehorsam gegenüber Gott, als der ihn rief, und zog aus seiner Heimat in das Land, das er als Erbe übernehmen sollte, und zog los, ohne zu wissen, wohin sein Weg ihn führen würde.9Im Vertrauen auf Gott siedelte er dann im Land, das der ihm versprochen hatte, doch als wäre es ein fremdes Land, und wohnte dort in Zelten. Genauso taten es dann auch sein Sohn Isaak und dessen Sohn Jakob, die zusammen mit ihm dieselbe Zusage Gottes bekommen hatten.10Denn er erwartete die Stadt, die auf bleibenden Fundamenten aufgebaut ist, die Stadt, die Gott selbst entworfen und geschaffen hat.11Durch den Glauben bekam Abraham zusammen mit seiner Frau Sara, die eigentlich keine Kinder bekommen konnte, die Kraft, einen Nachkommen in die Welt zu setzen, als die Lebensjahre, in denen das möglich ist, schon längst verstrichen waren. Das konnte er deshalb, weil er den, der ihm das versprochen hatte, als treu ansah.12Deshalb stammen von diesem einen Mann, der sozusagen schon tot war, unzählige Nachkommen ab, so viele wie die Sterne am Himmel oder die Sandkörner am Meeresufer, die nicht gezählt werden können.13So wie es dem Glauben entspricht, sind all diese Leute gestorben, ohne selbst erhalten zu haben, was Gott ihnen zugesagt hatte. Doch sie konnten es von ferne sehen und haben es begrüßt und damit deutlich gemacht, dass sie auf der Erde nur als Fremde leben, die sich auf der Durchreise befinden.14Die, die das sagen, machen damit klar, dass sie auf der Suche nach einem Vaterland sind.15Wenn sie damit das Land, aus dem sie fortgezogen waren, gemeint hätten, hätten sie ja die Möglichkeit gehabt, dorthin zurückzukehren.16Doch jetzt suchen sie eine bessere Heimat, und zwar die, die in der Himmelswelt ist. Deshalb hat Gott auch keine Scheu, sich als ihr Gott zu bezeichnen, und er hat auch für sie eine Stadt fertiggestellt.17Im Vertrauen auf Gott war Abraham bereit, seinen Sohn Isaak als Opfer darzubringen, damals, als er auf die Probe gestellt wurde, seinen einzigen Sohn, auf dem alle Versprechungen für die Zukunft ruhten.18Das war der, über den gesagt worden war: »Deine Nachkommen sollen sich aus der Linie von Isaak ableiten.«19Dabei machte Abraham sich klar, dass Gott auch in der Lage ist, Menschen aus dem Tod wiederzuerwecken. Und – bildlich gesprochen – erhielt Abraham ihn auch von dort wieder zurück.20Durch das Vertrauen auf Gott sprach Isaak über seinem Sohn Jakob und auch über Esau einen Segen aus, der die Zukunft betrifft.21In dem Vertrauen auf Gott segnete Jakob bei seinem Sterben seinen Sohn Josef und betete dann Gott an, wobei er sich mit letzter Kraft auf seinen Stab stützte.22Durch den Glauben sah Josef bei seinem Sterben den bevorstehenden Auszug des Volkes Israel aus Ägypten voraus und gab ihnen den Auftrag, dabei seine Gebeine mitzunehmen.23Durch das Vertrauen wurde Mose nach seiner Geburt drei Monate lang von seinen Eltern versteckt, denn sie sahen, dass das Kind schön war. Dabei hatten sie trotz des Befehls des Pharao, alle jüdischen Jungen zu töten, keine Angst.24Aufgrund dieses Glaubens weigerte sich Mose, als er herangewachsen war, weiter als Sohn der Pharaotochter angesehen zu werden.25Er wollte lieber zusammen mit dem Volk Gottes leiden, als den nur zeitlichen Genuss eines gegen Gottes Gebote gerichteten Lebens zu genießen.26Er sah die Schande des Messias als größeren Reichtum an als alle Reichtümer in Ägypten, denn er schaute auf die Belohnung.27Durch den Glauben verließ er Ägypten ohne Furcht vor der Wut des Pharao. Die Augen sozusagen fest auf den unsichtbaren Gott gerichtet, hielt er standhaft durch.28Durch das Vertrauen auf Gott setzte er das erste Passafest ein und ließ die Haustüren mit Blut bestreichen, sodass der Vernichtungsengel die Erstgeborenen nicht antastete.29Durch das Vertrauen zogen die Israeliten durch das Rote Meer, als wäre es trockenes Land, während die Ägypter beim Versuch, dasselbe zu tun, vom Wasser verschlungen wurden.30Durch das Vertrauen fielen dann auch die Mauern von Jericho, nachdem die Israeliten sieben Tage lang um sie herumgezogen waren.31Durch ihr Vertrauen kam Rahab, die Prostituierte, nicht zusammen mit den anderen Einwohnern um, die Gott nicht gehorsam sein wollten, denn sie hatte die Kundschafter in Frieden aufgenommen.32Was soll ich sonst noch alles aufzählen? Die Zeit würde mir fehlen, wenn ich noch ausführlich erzählen würde von Gideon, Barak, Simson, Jeftah, David, Samuel und den Propheten.33Das waren Menschen, die durch den Glauben Königreiche in die Knie zwangen, der Gerechtigkeit zum Sieg verhalfen, das erlangten, was ihnen verheißen war. Sie stopften die Mäuler der Löwen,34löschten mächtige Feuerbrände aus, entkamen dem Tod durchs Schwert, überwanden Krankheit und Schwäche, wurden stark im Kampf und schlugen fremde Heere in die Flucht.35Frauen konnten die, die zu ihnen gehörten und gestorben waren, wieder durch eine Totenauferstehung zurückgewinnen. Doch anderen erging es anders – und auch sie hielten am Glauben fest. Sie wurden gefoltert, weil sie die Möglichkeit der Befreiung nicht annahmen, um dann eine bessere Auferstehung zu erleben.36Andere mussten die Prüfung erdulden, verspottet und gegeißelt zu werden und in Fesseln oder im Gefängnis zu liegen.37Sie wurden gesteinigt, auseinandergesägt oder auch durch das Schwert umgebracht. Sie irrten umher, bekleidet nur mit Schafsfellen und Ziegenfellen, mussten Mangel und Entbehrungen auf sich nehmen, wurden bedrängt und geplagt.38Diese Menschen, deren Wert alles übersteigt, was in der Welt zu finden ist, irrten in Wüsten und Gebirgen umher und wohnten in Höhlen und Erdlöchern.39Sie alle haben aufgrund ihres Vertrauens Gottes Bestätigung bekommen und haben doch selbst nicht das erhalten, was ihnen zugesagt war.40Denn Gott hatte für uns noch etwas Besseres geplant. Diese Menschen des Vertrauens sollten nicht ohne uns zu ihrem Lebensziel, der Vollendung, kommen.