Hiob 38
Das Buch
Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Hiob 38
Einheitsübersetzung 2016
ERSTE REDE DES HERRN
Frage und Herausforderung
1 Da antwortete der HERR dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach: 2 Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt / mit Gerede ohne Einsicht? (Hi 42,3; Ps 33,11; Ps 106,13; Ps 107,11; Jes 40,13; Mi 4,12; Jdt 8,12) 3 Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann: / Ich will dich fragen, du belehre mich!Schöpfung und ihre Ordnung
4 Wo warst du, als ich die Erde gegründet? / Sag es denn, wenn du Bescheid weißt! (Jes 40,12) 5 Wer setzte ihre Maße? Du weißt es ja. / Wer hat die Messschnur über sie gespannt? (Sach 1,16) 6 Wohin sind ihre Pfeiler eingesenkt? / Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, (Ps 118,22) 7 als alle Morgensterne jauchzten, / als jubelten alle Gottessöhne? (Ps 19,2; Ps 148,2; Bar 3,34) 8 Wer verschloss das Meer mit Toren, / als schäumend es dem Mutterschoß entquoll, (Ps 33,7; 2Mak 9,8) 9 als Wolken ich zum Kleid ihm machte, / ihm zur Windel dunklen Dunst, 10 als ich ihm ausbrach meine Grenze, / ihm Tor und Riegel setzte 11 und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, / hier muss sich legen deiner Wogen Stolz? (Ps 65,8; Ps 104,6; Ps 104,9; Spr 8,29) 12 Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, / der Morgenröte ihren Ort bestimmt, (Ps 57,9) 13 dass es der Erde Säume fasse / und die Frevler von ihr abgeschüttelt werden? 14 Sie wandelt sich wie Siegelton, / steht da wie ein Gewand. 15 Den Frevlern wird ihr Licht entzogen, / zerschmettert der erhobene Arm. 16 Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, / hast du des Urgrunds Tiefe durchwandert? (1Mo 1,2) 17 Haben dir sich die Tore des Todes geöffnet, / hast du die Tore des Todesschattens geschaut? 18 Hast du der Erde Weiten überblickt? / Sag es, wenn du das alles weißt! 19 Wo ist der Weg zur Wohnstatt des Lichts? / Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort, 20 dass du sie einführst in ihren Bereich, / die Pfade zu ihrem Haus kennst? 21 Du weißt es ja; du wurdest damals ja geboren / und deiner Tage Zahl ist groß! 22 Bist du zu den Kammern des Schnees gekommen, / hast du die Kammern des Hagels gesehen, (Ps 147,17; Sir 43,14) 23 den ich für Zeiten der Drangsal aufgespart, / für den Tag des Kampfes und der Schlacht? (2Mo 9,18) 24 Wo ist der Weg dorthin, wo das Licht sich verteilt, / der Ostwind sich über die Erde zerstreut? 25 Wer grub der Regenflut eine Rinne, / einen Weg für das Donnergewölk, (Jes 30,30) 26 um Regen zu senden auf unbewohntes Land, / auf die Steppe, darin niemand wohnt, 27 um zu sättigen die Wildnis und Öde / und frisches Gras sprossen zu lassen? 28 Hat der Regen einen Vater / oder wer zeugte die Tropfen des Taus? 29 Aus wessen Schoß ging das Eis hervor, / des Himmels Reif, wer hat ihn geboren? 30 Wie unter einem Stein verbergen sich die Wasser / und wird fest die Fläche der Flut. 31 Knüpfst du die Bande des Siebengestirns / oder löst du des Orions Fesseln? (Hi 9,9; Am 5,8) 32 Führst du heraus Sterne des Tierkreises zu seiner Zeit, / lenkst du die Löwin samt ihren Jungen? 33 Kennst du die Satzungen des Himmels, / setzt du auf der Erde seine Herrschaft durch? 34 Erhebst du zu den Wolken deine Stimme, / dass dich die Woge des Wassers bedeckt? 35 Entsendest du die Blitze, dass sie eilen / und dir sagen: Wir sind da? (Bar 3,35) 36 Wer verlieh dem Ibis Weisheit / oder wer gab Einsicht dem Hahn? (Mk 13,35; Mk 14,30; Mk 14,72) 37 Wer zählt in Weisheit die Wolken / und die Schläuche des Himmels, wer schüttet sie aus, 38 wenn der Erdboden hart wird, als sei er gegossen, / und Erdschollen zusammenkleben?Gott als Herr der Tiere
39 Erjagst du Beute für die Löwin, / stillst du den Hunger der jungen Löwen, (Ps 104,21) 40 wenn sie sich in Höhlen ducken, / im Dickicht auf der Lauer liegen? 41 Wer bereitet dem Raben seine Nahrung, / wenn seine Jungen schreien zu Gott und umherirren ohne Futter? (Ps 147,9)Hiob 38
Elberfelder Bibel
Erste Rede Gottes: Fragen nach dem Urheber der Schöpfung, der leblosen und belebten Natur
1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach: (Hi 11,5; Hi 40,1; Hes 1,4; Nah 1,3) 2 Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? (Hi 34,35; Hi 42,3) 3 Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Dann will ich dich fragen, und du sollst mich belehren[1]! (Hi 21,22; Hi 40,2; Hi 42,4; Lk 12,35) 4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Teile es mit, wenn du Einsicht kennst! (Hi 15,7; Ps 102,26; Spr 3,19) 5 Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es kennst? Oder wer hat über ihr die Messschnur ausgespannt? (Hi 28,25) 6 Worauf sind ihre Sockel eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, (1Sam 2,8) 7 als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten? (Hi 2,1) 8 Wer hat[2] das Meer mit Torflügeln verschlossen, als es hervorbrach, dem Mutterschoß entquoll, (1Mo 1,9) 9 als ich Gewölk zu seinem Gewand machte und Wolkendunkel zu seinen Windeln 10 und ich ihm meine Grenze zog[3] und Riegel und Torflügel einsetzte 11 und sprach: Bis hierher kommst du und nicht weiter, und hier soll aufhören der Stolz[4] deiner Wellen? (Hi 26,10; Ps 104,9; Spr 8,29; Jer 5,22) 12 Hast du einmal in deinem Leben[5] dem Morgen geboten? Hast du die Morgenröte ihre Stätte wissen lassen, 13 damit sie die Enden[6] der Erde erfasst, sodass die Gottlosen von ihr abgeschüttelt werden? (Hi 24,13; Ps 19,5) 14 Sie[7] verwandelt sich wie Siegelton[8], und alles steht da[9] wie ein Kleid; 15 und den Gottlosen wird ihr Licht entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen. (Hi 24,13; Ps 10,15) 16 Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres, und hast du den Urgrund der Tiefe durchwandelt? 17 Sind dir die Tore des Todes aufgedeckt worden, und hast du die Tore der Finsternis gesehen? 18 Hast du auf die Breiten der Erde geachtet? Teile es ⟨mir⟩ mit, wenn du das alles erkannt hast! 19 Wo ist denn der Weg dahin, wo das Licht wohnt? Und die Finsternis – wo ist denn ihre Stätte, 20 sodass du sie in ihr Gebiet bringen könntest und dass dir die Pfade zu ihrem Haus bekannt wären[10]? 21 Du hast es ⟨ja⟩ erkannt, denn damals warst du ⟨schon⟩ geboren, und die Zahl deiner Tage ist groß! 22 Bist du bis zu den Vorräten[11] des Schnees gekommen, und hast du die Vorräte[12] des Hagels gesehen, (Ps 147,16) 23 die ich aufgespart habe für die Zeit der Not, für den Tag des Kampfes und der Schlacht? (Jos 10,11; Hes 13,13) 24 Wo denn ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt, der Ostwind sich über die Erde zerstreut? (2Mo 14,21) 25 Wer furchte der Regenflut einen Wassergraben und einen Weg der donnernden Gewitterwolke, (Hi 28,26) 26 um regnen zu lassen auf ein Land ohne Menschen, auf die Wüste, in der kein Mensch ist, (Jer 10,13) 27 um zu sättigen die Öde und Verödung und um hervorsprießen zu lassen die Triebe des frischen Grases? (Hi 37,13; Ps 107,35; Ps 147,8) 28 Hat der Regen einen Vater, oder wer hat die Tautropfen gezeugt? 29 Aus wessen Schoß kam das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer hat ihn geboren, (Hi 37,10; Ps 147,16) 30 wenn sich das Wasser wie in einem Stein versteckt hält und die Fläche der Tiefe fest gefügt ist? (Hi 37,10) 31 Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, oder löst du die Fesseln des Orion? 32 Kannst du die Tierkreisbilder hervortreten lassen zu ihrer Zeit und den Großen Bären leiten samt seinen Jungen[13]? (Hi 9,9) 33 Hast du die Ordnungen des Himmels erkannt, oder bestimmst du seine Herrschaft auf der Erde[14]? 34 Erhebst du deine Stimme zum Gewölk, sodass der Schwall des Wassers dich bedeckt? 35 Entsendest du Blitze, sodass sie hinfahren und zu dir sagen: Hier sind wir? (Hi 36,32; Hi 37,3) 36 Wer hat Weisheit in den Ibis[15] gelegt, oder wer hat dem Hahn Verstand gegeben? 37 Wer kann in Weisheit die Wolken zählen, und die Krüge des Himmels – wer kippt sie um[16], (1Mo 7,11) 38 wenn das Erdreich hart wird wie gegossenes Metall[17] und die Schollen aneinander kleben? 39 Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Löwen, (Ps 104,21) 40 wenn sie sich auf ⟨ihren⟩ Lagern ducken, im Dickicht auf der Lauer sitzen? (Ps 10,9) 41 Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, wenn seine Jungen zu Gott schreien, umherirren ohne Nahrung? (Ps 147,9; Lk 12,24)
Hiob 38
Gute Nachricht Bibel 2018
Gott antwortet Ijob mit Fragen: Beispiele seiner Macht und Weisheit
1 Dann ergriff der HERR selbst das Wort und antwortete Ijob aus dem Sturm heraus. Er sagte zu ihm: (Ps 18,10; Ps 50,3; Hes 1,4; Nah 1,3; Hab 1,3) 2 »Wer bist du, dass du meinen Plan anzweifelst, von Dingen redest, die du nicht verstehst? 3 Nun gut! Steh auf und zeige dich als Mann! Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid! (Hi 40,7) 4 Wo warst du denn, als ich die Erde machte? Wenn du es weißt, dann sage es mir doch! (Hi 15,7) 5 Wer hat bestimmt, wie groß sie werden sollte? Wer hat das mit der Messschnur festgelegt? Du weißt doch alles! Oder etwa nicht? (Spr 30,4) 6 Auf welchem Sockel stehen ihre Pfeiler? Wer hat den Grundstein ihres Baus gelegt? (Ps 24,2; Ps 75,4; Ps 104,5) 7 Ja, damals sangen alle Morgensterne, die Gottessöhne jubelten vor Freude! (Hi 1,6; Ps 19,2; Bar 3,34) 8 Wer hat das Meer mit Toren abgesperrt, als es hervorbrach aus dem Schoß der Erde? 9 Ich war’s, ich hüllte es in dichte Wolken, als Windel gab ich ihm den dunklen Nebel. 10 Ich gab ihm seine vorbestimmte Grenze, schloss es mit Tor und Riegel sicher ein. 11 Ich sagte ihm: ›Bis hierher und nicht weiter! Hier hört der Hochmut deiner Wellen auf!‹ (Ps 104,6; Spr 8,29; Jer 5,22) 12 Hast du je einen Tag heraufbefohlen, der Morgenröte ihren Platz bestimmt 13 und ihr gesagt, der Erde Saum zu fassen und alle Bösen von ihr abzuschütteln? 14 In ihrem Licht erheben sich die Berge,[1] wie Kleiderfalten treten sie hervor. 15 Den Bösen aber bringt das Licht kein Glück, es setzt dem Missbrauch ihrer Macht ein Ende. 16 Warst du schon unten bei den Meeresquellen? Den Grund des Meeres, hast du ihn durchstreift? (Sir 24,5) 17 Hast du am Tor der Totenwelt gestanden, dort, wo die ewige Finsternis beginnt? 18 Weißt du, wie weit die Erde sich erstreckt? Wenn du das alles kennst, dann sag es mir! 19 Kennst du den Weg zum Ursprungsort des Lichtes? Von welcher Stelle kommt die Dunkelheit? 20 Führst du sie bis ans Ende ihres Weges und bringst sie dann zu ihrem Ort zurück? 21 Du musst es können, denn du bist so alt, du warst ja damals lange schon geboren! (Hi 15,7) 22 Hast du die Vorratskammern schon gesehen, wo ich den Schnee und Hagel aufbewahre? (Hi 36,27; Ps 33,7; Ps 135,7; Jer 10,13) 23 Ich halte sie bereit für Unheilstage; mit ihnen greif ich ein in Kampf und Krieg. (Jos 10,11; Jes 30,30) 24 Wo ist der Weg zum Aufgangsort der Sonne und wo der Platz, von dem der Ostwind kommt? 25 Wer grub am Himmel Rinnen für den Regen? Wer bahnte dem Gewitter seinen Weg? (Hi 28,26) 26 Wer lässt es regnen auf die öde Steppe, aufs Land, in dem es keine Menschen gibt? 27 Wer stillt den Durst der ausgedörrten Erde, damit sie grünes Gras aufsprießen lässt? 28 Denk an den Regen: Hat er einen Vater? Und sieh den Tau: Hat jemand ihn gezeugt? 29 Wo kommt das Eis her? Wer ist seine Mutter? Und welcher Schoß gebar den Reif und Frost, 30 der Bach und Fluss in harten Stein verwandelt, das Meer bewegungslos erstarren lässt? 31 Kannst du das Siebengestirn zusammenbinden? Löst du den Gürtel des Orions auf? (Hi 9,9) 32 Lässt du die Tierkreisbilder aufmarschieren, dass jedes sichtbar wird zu seiner Zeit? Lenkst du den Großen und den Kleinen Wagen? 33 Kennst du die Ordnung, der der Himmel folgt, und machst sie gültig für die ganze Erde? (Jer 33,25) 34 Rufst du den Wolken dort Befehle zu, damit sie Regen auf dich strömen lassen? 35 Schickst du die Blitze auf die Erde nieder? Stehn sie dir zu Befehl, wenn du sie rufst? 36 Wer sagt dem Ibis, dass der Nilstrom steigt? Wer sagt dem Hahn, dass Regenwetter kommt?[2] 37 Wer zählt die rechte Zahl von Wolken ab? Wer leert des Himmels Wasserkrüge aus, 38 wenn alle Ackerschollen fest zusammenbacken, die Erde hart geworden ist wie Stein? 39 Treibst du der Löwin ihre Beute zu? Stillst du die heiße Gier der jungen Löwen, (Ps 104,21; Ps 104,27) 40 wenn sie sich in den Höhlen niederkauern, in dichten Büschen auf der Lauer liegen? 41 Wer ist es, der den Raben Futter gibt, wenn ihre Jungen nichts zu fressen finden und mir laut schreiend ihren Hunger klagen?
Hiob 38
Menge Bibel
VIII. Gottes Offenbarung und Hiobs Demütigung (38,1-42,6)
1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Wettersturme heraus folgendermaßen: 2 »Wer ist’s, der da den Heilsplan Gottes verdunkelt mit Worten ohne Einsicht? 3 Auf! Gürte dir die Lenden wie ein Mann, so will ich dich fragen, und du belehre mich[1]!« 4 »Wo warst du, als ich die Erde baute? Sprich es aus, wenn du Einsicht besitzest[2]! 5 Wer hat ihre Maße bestimmt[3] – du weißt es ja! –, oder wer hat die Meßschnur über sie ausgespannt? 6 Worauf sind ihre Grundpfeiler eingesenkt worden, oder wer hat ihren Eckstein[4] gelegt, 7 während die Morgensterne allesamt laut frohlockten und alle Gottessöhne[5] jauchzten? 8 Und wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es hervorbrach, aus dem Mutterschoß heraustrat? 9 Als ich Gewölk zu seinem Kleide machte und dunkle Nebel zu seinen Windeln? 10 Als ich ihm das von mir bestimmte Gebiet absteckte und ihm Riegel und Tore herstellte 11 und sprach: ›Bis hierher darfst du kommen, aber nicht weiter, und hier soll sich der Stolz deiner Wellen brechen!‹ 12 Hast du jemals, seitdem du lebst, das Morgenlicht bestellt? Hast du dem Frührot seine Stätte angewiesen, 13 daß es die Säume der Erde erfasse und die Frevler von ihr verscheucht werden? 14 Sie (die Erde) verwandelt sich alsdann wie Wachs unter dem Siegel, und alles stellt sich dar wie ein Prachtgewand; 15 den Frevlern aber wird ihr Licht entzogen, und der zum Schlagen schon erhobene Arm zerbricht. 16 Bist du bis zu den Quellen des Meeres gekommen, und hast du die tiefsten Tiefen des Weltmeers durchwandelt? 17 Haben sich vor dir die Pforten des Todes aufgetan, und hast du die Pforten des Schattenreichs gesehen? 18 Hast du die weiten Flächen der Erde überschaut? Sage an, wenn du dies alles weißt! 19 Wo geht denn der Weg nach der Wohnung des Lichts, und die Finsternis, wo hat sie ihre Heimstätte, 20 daß du sie in ihr Gebiet hinbringen könntest und daß die Pfade zu ihrem Hause dir bekannt wären? 21 Du weißt es ja, denn damals wurdest du ja geboren, und die Zahl deiner Lebenstage ist groß! 22 Bist du zu den Vorratskammern des Schnees gekommen, und hast du die Speicher des Hagels gesehen, 23 den ich aufgespart habe für die Drangsalszeiten, für den Tag des Kampfes und des Krieges? 24 Wo ist der Weg dahin, wo das Licht sich teilt und von wo der Ostwind sich über die Erde verbreitet? 25 Wer hat der Regenflut Kanäle gespalten und einen Weg dem Donnerstrahl gebahnt, 26 um regnen zu lassen auf menschenleeres Land, auf die Steppe, wo niemand wohnt, 27 um die Einöde und Wildnis reichlich zu tränken und Pflanzengrün sprießen zu lassen? 28 Hat der Regen einen Vater, oder wer erzeugt die Tropfen des Taues? 29 Aus wessen Mutterschoße geht das Eis hervor, und wer läßt den Reif des Himmels entstehen? 30 Wie zu Stein verhärten sich die Wasser, und der Spiegel der Fluten schließt sich zur festen Decke zusammen. 31 Vermagst du die Bande des Siebengestirns zu knüpfen oder die Fesseln[6] des Orion zu lösen? 32 Läßt du die Bilder des Tierkreises zur rechten Zeit hervortreten, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen? 33 Kennst du die für den Himmel gültigen Gesetze, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? 34 Kannst du deine Stimme hoch zu den Wolken dringen lassen, daß strömender Regen dich bedecke? 35 Entsendest du die Blitze, daß sie hinfahren und zu dir sagen: ›Hier sind wir‹? 36 Wer hat Weisheit in die Wolkenschichten gelegt oder wer dem Luftgebilde Verstand verliehen? 37 Wer zählt die Federwolken mit Weisheit ab, und die Schläuche des Himmels, wer läßt sie sich ergießen, 38 wenn das Erdreich sich zu Metallguß verhärtet hat und die Schollen sich fest zusammenballen? 39 Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Leuen, 40 wenn sie in ihren Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer liegen? 41 Wer verschafft dem Raben sein Futter, wenn seine Jungen zu Gott schreien und wegen Mangels an Nahrung umherirren?
Hiob 38
Neue evangelistische Übersetzung
Die erste Rede Gottes aus dem Sturm
1 Da antwortete Jahwe aus dem Sturm und sagte zu Hiob: 2 "Wer verdunkelt da den Beschluss / mit Worten, denen das Wissen fehlt? 3 Steh auf und zeige dich als Mann! / Dann will ich dich fragen, und du belehrst mich. 4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? / Sag an, wenn du es weißt! 5 Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du es? / Wer hat die Messschnur über sie gespannt? 6 Wo sind ihre Pfeiler eingesenkt? / Wer hat ihren Eckstein gelegt, 7 als alle Morgensterne jubelten / und alle Gottessöhne jauchzten?"
Gott, der Herr über die Erde
8 "Wer verschloss das Meer mit einem Tor / als es berstend aus dem Mutterleib schoss? 9 Ich gab ihm die Wolken als Kleid, / das Wetterdunkel als Windel. 10 Ich brach ihm eine Grenze aus dem Gestein, / setzte ihm Riegel und Torflügel ein. 11 Ich sagte: 'Bis hierher und nicht weiter! / Hier bricht der Stolz deiner Wellen!' 12 Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, / dem Frührot seinen Ort gezeigt, 13 dass es die Säume der Erde erfasst, / um die Schuldigen herauszuschütteln? 14 Die Erde faltet sich wie Siegelton;[1] / wie im Prachtgewand steht alles da. 15 Den Bösen wird ihr Licht entzogen, / es zerbricht der zum Sündigen erhobene Arm. 16 Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, / hast du den Grund der Fluten durchquert? 17 Haben sich dir die Tore des Todes enthüllt, / hast du die Pforten der Schatten gesehen? 18 Hast du ermessen, wie breit die Erde ist? / Sag an, wenn du das alles weißt! 19 Wo ist der Weg zur Wohnung des Lichts? / Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort? 20 Kannst du sie in ihr Gebiet begleiten, / kennst du die Wege zu ihrem Haus? 21 Du weißt es, du bist doch damals geboren, / und die Zahl deiner Tage ist groß!"Gott, der Herr unseres Himmels
22 "Bist du zu den Speichern des Schnees gelangt? / Hast du die Kammern des Hagels gesehen, 23 den ich aufgespart habe für Zeiten der Not, / für den Tag des Kampfes und der Schlacht? 24 Wo ist der Weg, auf dem das Licht sich teilt, / der Ostwind sich über die Erde zerstreut? 25 Wer bricht der Regenflut die Bahn, / bahnt dem Gewitter seinen Weg? 26 Wer schickt den Regen auf unbewohntes Land, / auf die Wüste, wo kein Mensch ist? 27 Wer stillt den Durst der ausgedörrten Erde, / dass sie frisches Gras gedeihen lässt? 28 Hat der Regen einen Vater? / Wer hat die Tautropfen gezeugt? 29 Aus wessen Schoß kam das Eis hervor? / Wer hat den Reif des Himmels geboren? 30 Die Gewässer erstarren zu Stein / und die Fläche der Flut wird fest. 31 Schnürst du die Bänder des Siebengestirns, / löst du die Fesseln des Orion? 32 Führst du die Tierkreisbilder zu ihrer Zeit aus, / leitest du den großen Bären samt seinen Jungen? 33 Kennst du die Gesetze des Himmels? / Setzt du seine Herrschaft auf der Erde durch? 34 Rufst du den Wolken dort Befehle zu, / dass ein Wasserschwall dich umhüllt? 35 Schickst du Blitze, dass sie niederfahren, / dass sie zu dir sagen: 'Hier sind wir!'? 36 Wer hat den Vögeln Weisheit gegeben, / wer mit Verstand die Fliegenden begabt? 37 Wer ist so weise, dass er die Wolken zählt? / Wer schüttet die Himmelskrüge aus, 38 wenn der Boden hart ist wie Metall / und die Schollen sich verkleben?"Gott, der Herr der Tiere
39 "Jagst du der Löwin ihre Beute? / Stillst du den jungen Löwen die Gier, 40 wenn sie in den Höhlen kauern, / im Dickicht auf der Lauer liegen? 41 Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, / wenn seine Jungen zu Gott schreien, / herumflattern aus Mangel an Nahrung?Hiob 38
Neue Genfer Übersetzung
Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.