1Nun erhoben sich die Mitglieder des Hohen Rates und ließen Jesus zum römischen Statthalter Pilatus abführen. (Mt 27,2; Mt 27,11; Mk 15,1; Joh 18,28)2Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor: »Wir können bezeugen, dass dieser Mensch unser Volk aufhetzt. Er redet den Leuten ein, dass sie dem Kaiser keine Steuern zahlen sollen. Und er behauptet von sich, er sei der Christus, ein König, den Gott geschickt hat.«3»Stimmt das?«, fragte Pilatus den Angeklagten. »Bist du wirklich der König der Juden?« Jesus antwortete: »Ja, du sagst es!«4Pilatus erklärte den obersten Priestern und der ganzen Volksmenge: »Ich sehe keinen Grund, diesen Mann zu verurteilen! Er ist unschuldig.«5Aber sie widersprachen heftig: »Im ganzen Land hetzt er die Menschen durch seine Lehre auf. Schon in Galiläa hat er damit angefangen, und nun ist er bis hierher nach Jerusalem gekommen!«
Jesus wird von Herodes verhört
6»Ist der Mann denn aus Galiläa?«, wollte Pilatus nun wissen.7Als er von ihnen bestätigt bekam, dass Jesus tatsächlich aus Galiläa, dem Herrschaftsgebiet von König Herodes, stammte, schickte Pilatus ihn zu Herodes, der sich während des Passahfestes auch in Jerusalem aufhielt.8Herodes war sehr erfreut, Jesus zu sehen. Er wollte ihn schon lange kennen lernen. Denn er hatte viel von ihm gehört und hoffte, Jesus würde ihm ein Wunder vorführen.9Der König stellte Frage um Frage, aber Jesus gab ihm keine einzige Antwort.10Umso mehr redeten die obersten Priester und die Schriftgelehrten, die mitgekommen waren und ihn immer heftiger beschuldigten.11Auch Herodes und seine Soldaten ließen Jesus ihre Verachtung spüren und trieben ihren Spott mit ihm. Sie hängten ihm ein prächtiges Gewand als Königsmantel um und schickten ihn wieder zu Pilatus.12Herodes und Pilatus waren vorher miteinander verfeindet gewesen. Aber an diesem Tag wurden sie Freunde.
Das Todesurteil
13Pilatus rief die obersten Priester, die anderen Mitglieder des Hohen Rates und die Menge zusammen (Mt 27,15; Mk 15,6; Joh 18,38)14und verkündete: »Ihr habt diesen Mann zu mir gebracht und ihn beschuldigt, dass er die Menschen aufhetzt. Nun, ich habe ihn vor euch verhört und bin zu dem Urteil gekommen: Dieser Mann ist in allen Anklagepunkten unschuldig!15Herodes ist zum selben Urteil gekommen. Deswegen hat er ihn hierher zurückgeschickt. Es ist offensichtlich, dass der Angeklagte nichts getan hat, was mit dem Tod bestraft werden müsste.16Ich werde ihn auspeitschen lassen, dann soll er frei sein.«17Pilatus pflegte ohnehin in jedem Jahr am Passahfest einen Gefangenen zu begnadigen.[1]18Da brach ein Sturm der Entrüstung los. Wie aus einem Mund schrie die Menge: »Weg mit ihm! Lass Barabbas frei!«19Barabbas saß im Gefängnis, weil er sich an einem Aufstand in Jerusalem beteiligt und einen Mord begangen hatte.20Noch einmal versuchte Pilatus, die Leute umzustimmen; denn er wollte Jesus gern freilassen.21Aber sie schrien nur noch lauter: »Ans Kreuz! Ans Kreuz mit ihm!«22Pilatus versuchte es zum dritten Mal: »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich finde nichts, worauf die Todesstrafe steht! Ich werde ihn also auspeitschen lassen. Dann soll er frei sein.«23Aber die aufgebrachte Menge ließ nicht locker und brüllte immer lauter: »Kreuzige ihn!«, bis Pilatus ihrem Schreien nachgab24und beschloss, ihre Forderung zu erfüllen.25Barabbas ließ er frei, den Mann, der wegen Aufruhr und Mordes im Gefängnis saß. Jesus aber verurteilte er zum Tod am Kreuz, wie sie es gefordert hatten.
Auf dem Weg zur Hinrichtung
26Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begegnete ihnen ein Mann, der gerade von seinem Feld zurückkam. Er hieß Simon und stammte aus Kyrene. Ihm luden sie das Kreuz auf und zwangen ihn, hinter Jesus herzugehen. (Mt 27,31; Mk 15,20; Joh 19,16)27Eine große Volksmenge folgte Jesus auf dem Weg zur Hinrichtung. Darunter waren viele Frauen, die laut klagten und um Jesus weinten.28Zu ihnen drehte sich Jesus um und rief: »Weint nicht über mich, ihr Frauen von Jerusalem! Weint über euch und eure Kinder!29Es kommt eine Zeit, in der man sagen wird: ›Glücklich schätzen können sich die Frauen, die keine Kinder bekommen können. Ja, glücklich schätzen können sich alle, die niemals ein Kind geboren und gestillt haben!‹30Die Menschen werden sich wünschen, dass die Berge auf sie herabstürzen und die Hügel sie unter sich begraben, damit ihr Leid ein Ende hat.31Denn wenn man schon mit mir so umgeht, welches Gericht steht dann ihnen bevor! Ja, ein grüner Baum mag Feuer fangen, aber dürres Holz brennt lichterloh!«
Die Kreuzigung
32Mit Jesus wurden zwei Verbrecher vor die Stadt geführt (Mt 27,33; Mk 15,22; Joh 19,17)33zu der Stelle, die man »Schädelstätte« nennt. Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt und mit ihm die beiden Verbrecher, der eine rechts, der andere links von ihm.34Jesus betete: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!«[2] Unter dem Kreuz teilten die Soldaten seine Kleider unter sich auf und warfen das Los darum.35Die Menge stand dabei und schaute zu. Und die Mitglieder des Hohen Rates verhöhnten Jesus: »Anderen hat er geholfen! Wenn er wirklich der Christus ist, der von Gott gesandte Retter, dann soll er sich jetzt doch selber helfen!«36Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm. Sie boten ihm Essigwasser zu trinken an37und riefen ihm zu: »Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich doch selber!«38Oben am Kreuz war ein Schild angebracht mit der Aufschrift: »Dies ist der König der Juden!«39Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: »Bist du denn nicht der Christus, der versprochene Retter? Dann hilf dir selbst und uns!«40Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: »Du bist genauso zum Tode verurteilt worden wie dieser Mann. Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt?41Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir bekommen, was wir verdient haben. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan.«42Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst!«43Da antwortete ihm Jesus: »Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.«
Jesus stirbt am Kreuz
44Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Die Finsternis dauerte drei Stunden; (Mt 27,45; Mk 15,33; Joh 19,28)45in dieser Zeit war die Sonne nicht zu sehen. Dann zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten mitten entzwei.46Und Jesus rief laut: »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist!« Mit diesen Worten starb er.47Der römische Hauptmann, der die Hinrichtung beaufsichtigt hatte, lobte Gott und sagte: »Dieser Mann war wirklich unschuldig!«48Betroffen kehrten die Schaulustigen, die zur Hinrichtung zusammengeströmt waren, in die Stadt zurück.49Viele Freunde von Jesus standen da und beobachteten das Geschehen aus der Ferne; darunter auch Frauen aus Galiläa, die mit Jesus zusammen nach Jerusalem gekommen waren.
Jesus wird begraben
50-52Josef, ein Mann aus Arimathäa, einer Stadt in Judäa, ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam von Jesus begraben zu dürfen. Er war ein Mitglied des Hohen Rates und ein guter Mensch, der nach Gottes Willen lebte und auf das Kommen von Gottes Reich wartete. Josef hatte nicht zugestimmt, als der Hohe Rat Jesus zum Tode verurteilt hatte, und war mit ihrem Vorgehen nicht einverstanden. (Mt 27,57; Mk 15,42; Joh 19,38)53Er nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in ein feines Leinentuch und legte ihn in eine Grabkammer, die man in einen Felsen gehauen hatte und in der vorher noch niemand begraben worden war.54Das alles geschah am späten Freitagnachmittag, unmittelbar vor Beginn des Sabbats.55Josef wurde von Frauen begleitet, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren. Sie sahen das Grab und beobachteten, wie man den Toten hineinlegte.56Dann kehrten sie in die Stadt zurück und bereiteten dort wohlriechende Öle und Salben für die Einbalsamierung vor. Doch den Sabbat hielten sie als Ruhetag ein, so wie es das jüdische Gesetz vorschreibt.
1Sve mnoštvo ustane te odvedu Isusa Pilatu2i optuže ga: “Uhvatili smo ga da obmanjuje narod i govori im da ne plaćaju porez caru, a za sebe tvrdi da je Krist, kralj.”3Pilat ga upita: “Jesi li ti kralj Židova?” “Ti to kažeš”, odgovori mu Isus.4Pilat tada reče svećeničkim poglavarima i svjetini: “Ja na njemu ne nalazim nikakve krivnje.”5Ali oni počnu još jače navaljivati: “Potiče narod na pobunu! Poučava po svoj Judeji, od Galileje do Jeruzalema!”6“Pa zar je on Galilejac?” upita Pilat.7Kad su potvrdno odgovorili, Pilat pošalje Isusa Herodu, koji je vladao Galilejom. Herod se tada baš našao u Jeruzalemu.8Kad je Herod ugledao Isusa, silno se razveselio jer je o njemu dugo slušao i odavna ga je želio vidjeti nadajući se da će on pred njim učiniti i kakvo čudo.9Postavljao je Isusu pitanje za pitanjem, ali Isus ni na jedno nije odgovarao.10Svećenički poglavari i pismoznanci stajali su ondje i vikali žestoko ga optužujući.11Herod i njegovi vojnici Isusa ponize i ismiju: obuku ga opet u kraljevsku odjeću i pošalju natrag Pilatu.12Herod i Pilat, koji su bili neprijatelji, toga su se dana sprijateljili.
Isusa osuđuju na smrt
13Pilat sazove svećeničke poglavare, vijećnike i narod14te im reče: “Doveli ste mi ovoga čovjeka optužujući ga da potiče narod na bunu. Ispitao sam ga pred vama, ali nisam utvrdio krivnju za koju ga optužujete.15Nije ju utvrdio ni Herod jer ga je poslao natrag nama. Nije učinio ništa čime bi zaslužio smrtnu kaznu.16-17Išibat ću ga, a zatim pustiti.”[1]18Nato svi uglas poviču: “Njega smakni, a pusti nam Barabu!”19Baraba je bio u tamnici zbog ubojstva i zbog prevratničke pobune u Jeruzalemu.20Pilat ih pokuša odgovoriti jer je želio pustiti Isusa.21Ali oni su vikali: “Raspni ga! Raspni ga!”22“Ali kakav je zločin počinio?” upita Pilat i treći put. “Nisam utvrdio da je učinio išta što bi zasluživalo smrtnu kaznu. Išibat ću ga dakle i pustiti.”23Ali svjetina je vikala navaljujući da se Isus raspne. Vikali su sve glasnije i glasnije.24Pilat presudi tako da im udovolji25te pusti čovjeka utamničenoga zbog pobune i ubojstva, a Isusa preda njima na volju.
Isusa raspinju na križ
26Dok su odvodili Isusa, uhvate nekoga Šimuna iz Cirene[2] koji se vraćao s polja te na njega stave križ da ga nosi za Isusom.27Za njim je išlo silno mnoštvo i mnoge žene koje su plakale i naricale.28Ali Isus se okrene prema njima i reče im: “Kćeri jeruzalemske, ne plačite nada mnom, nego nad sobom i nad svojom djecom.29Jer stižu dani kad će se govoriti: ‘Blago nerotkinjama, blago utrobama koje nisu rodile i prsima koja nisu dojila!’30Tada će ljudi moliti gore da na njih padnu i brežuljke da ih pokriju.31Jer ako se ovako postupa sa zelenim stablom, što će tek biti sa suhim?”32S Isusom su na smaknuće vodili i dvojicu zločinaca.33Kad su došli do mjesta zvanoga Lubanja, raspnu ga, a s njim i zločince: jednoga zdesna, a drugog slijeva.34“Oprosti im, Oče, jer ne znaju što čine!” reče Isus. Vojnici zatim bace kocku te tako razdijele među sobom njegovu odjeću.[3]35Mnoštvo je stajalo i promatralo, a svećenički su se poglavari rugali: “Spasio je druge, pa neka sad spasi sebe ako je zaista Krist, Božji izabranik!”36Rugali su mu se i vojnici. Prilazili su i nudili mu ocat37govoreći: “Spasi sebe ako si kralj Židova!”38Iznad njega je stajao natpis: “Ovo je kralj Židova.”39Jedan od raspetih zločinaca vrijeđao ga je: “Ti si Krist, je li? Spasi onda i sebe i nas!”40Ali drugi ga ukori: “Zar se ne bojiš Boga? Trpiš istu kaznu kao i on.41Ali pravedno je da mi trpimo jer je to zaslužena plaća za naša djela. A ovaj čovjek nije učinio nikakvo zlo.”42Reče zatim: “Isuse, sjeti me se kad dođeš u svoje kraljevstvo!”43“Zaista ti kažem,” odgovori mu Isus, “danas ćeš biti sa mnom u raju.”
Isusova smrt
44Kad je već došlo podne, po svoj zemlji nastane tama i potraje do tri ure.[4]45Sunce se pomrači, a hramski se zastor razdere po sredini.46A Isus još jedanput glasno krikne: “Oče, predajem svoj duh u tvoje ruke!”[5], i izdahne.47Kad je rimski stotnik vidio što se zbilo, počne slaviti Boga. “Ovaj je čovjek zaista bio pravednik!”, reče.48Nakon toga se mnoštvo koje je nagrnulo vidjeti što se zbiva vraćalo doma udarajući se u prsa od žalosti.49Ali svi Isusovi znanci i žene koje su za njim došle iz Galileje stajali su podalje i promatrali.
Isusov ukop
50Bio je neki čovjek imenom Josip, vijećnik, dobar i pravedan čovjek51iz Arimateje. Nije se slagao s odlukom i postupkom drugih prema Isusu, već je iščekivao Božje kraljevstvo.52On ode k Pilatu i zatraži da mu daju Isusovo tijelo.53Zatim ga skine s križa, umota u platno i položi u grob isklesan u stijeni, u kojega još nitko nije bio položen.54Učinio je to na dan Priprave, pred subotu, u osvit dana.55Žene koje su došle s Isusom iz Galileje pratile su sve to i vidjele kako su njegovo tijelo položili u grob.56Vrate se doma te pripreme miomirise i pomasti za tijelo. Ali kad su to dovršile, već je bila subota pa cijeli dan nisu ništa radile poštujući odredbu iz Zakona.