1Der Herr sagt: »Wehe dir, Ariël, du Stadt, in der auf meinem Altar die Opfer verbrannt werden! Ja, es wird dir schlecht ergehen, Jerusalem, du Stadt, in der sich einst David niederließ![1] Macht nur weiter so! Feiert ruhig Jahr für Jahr eure Feste!2Doch ich werde Jerusalem in so schwere Bedrängnis bringen, dass die Stadt von lautem Klagen und Stöhnen widerhallt. Dann mache ich sie zu dem, was ihr Name bedeutet: Ariël, ein Altar voller Glut.3Ich werde zu eurem Feind und schlage mein Lager rings um die Stadt auf. Ich schütte einen Wall auf und belagere euch.4Dann liegt sie am Boden, die stolze Stadt. Dumpf klingen eure Worte, als ob sie aus der Erde kämen. Wie die Stimme eines Geistes aus der Unterwelt, so klingt euer Wispern aus dem Staub.5Dann aber wird das große Heer der Feinde weggeblasen wie feiner Staub. Die vielen Belagerer gleichen der Spreu, die der Wind davonträgt. Plötzlich wird es geschehen, in einem Augenblick.6Ich, der HERR, der allmächtige Gott, greife ein. Mit Donnerschlägen, Erdbeben und lautem Krachen, mit Wirbelsturm, Unwetter und loderndem Feuer komme ich der Stadt zu Hilfe.7Die zahlreichen Völker, die gegen Jerusalem Krieg geführt, euch belagert und bestürmt haben, erscheinen euch dann nur noch wie ein böser Traum, wie eine unheimliche Vision in der Nacht.8Euren Feinden geht es dann wie einem Verhungernden, der vom Essen träumt, doch wenn er erwacht, ist er hungrig wie zuvor; oder wie einem, der verdurstet und vom Wasser träumt, doch wenn er erwacht, ist er immer noch ausgedörrt und schwach vor Durst. Ja, so geht es den vielen Völkern, die gegen den Berg Zion zu Felde ziehen!«
Ein Volk, das nicht hören will
9Starrt einander nur an, bis ihr vor Entsetzen erstarrt! Verschließt nur weiter eure Augen, bis ihr wirklich blind seid! Ihr wankt, doch nicht weil ihr vom Wein berauscht seid; ihr torkelt, aber nicht weil ihr zu viel getrunken habt.10Der HERR hat einen Geist über euch kommen lassen, der euch in tiefen Schlaf versetzt hat. Ja, eure Augen, die Propheten, hat er verschlossen und eure Köpfe, die Seher, verhüllt.11Darum ist nun jede Botschaft Gottes an euch wie eine versiegelte Schriftrolle. Zeigt man sie einem, der lesen kann, und bittet ihn vorzulesen, so sagt er: »Das geht nicht, es ist versiegelt!«12Drückt man die Schriftrolle einem, der nicht lesen kann, in die Hand, erwidert er: »Es tut mir leid, aber ich kann nicht lesen.«13So spricht der Herr: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie weit weg von mir. Ihre Frömmigkeit beruht nur auf Vorschriften, die Menschen aufgestellt haben.14Deshalb handle ich auch weiterhin unverständlich für dieses Volk. Ja, sie werden nicht begreifen, wie ich mit ihnen umgehe: Die Weisen werden ihre Weisheit verlieren, und von all ihrer Klugheit findet sich keine Spur.«15Wehe euch, die ihr eure Pläne vor dem HERRN verbergen wollt. Ihr wickelt eure Geschäfte im Schutze der Dunkelheit ab und denkt: »Uns sieht niemand; keiner merkt, was wir treiben!«16Was für ein Trugschluss! Ist denn ein Klumpen Ton dem Töpfer ebenbürtig, der ihn bearbeitet? Behauptet ein Kunstwerk von seinem Künstler, er habe es nicht gemacht? Oder sagt ein Tonkrug über seinen Töpfer: »Er hat keine Ahnung!«?
Die große Wandlung
17Bald schon wird das wilde Bergland des Libanon in einen üppigen Obstgarten verwandelt, dicht bewachsen wie ein Wald.18In dieser Zeit werden sogar Taube hören, was aus der Schriftrolle vorgelesen wird, und die Blinden kommen aus ihrer Dunkelheit hervor und können sehen.19Wer niedergeschlagen war, freut sich wieder, weil der HERR selbst der Grund seiner Freude ist. Und die ärmsten Menschen brechen in Jubel aus über den heiligen Gott Israels.20Dann ist es aus mit den Tyrannen, und die frechen Lästermäuler gehen zugrunde. Ausgerottet werden alle, die nur darauf aus sind, Unrecht zu tun,21die andere auf die bloße Anklage hin verurteilen, die dem Richter Fallen stellen, der ein gerechtes Urteil sprechen will, und die Unschuldige durch haltloses Gerede um ihr Recht bringen.22Darum sagt der HERR, der Abraham erlöst hat, zu den Nachkommen von Jakob: »Die Israeliten sollen nicht länger bloßgestellt werden; nie mehr müssen sie sich schämen!23Denn wenn sie meine Taten sehen, die ich unter ihnen vollbringe, dann werden sie meinen heiligen Namen ehren. Ja, in Ehrfurcht werden sie mir begegnen, dem Gott Israels, der schon der heilige Gott Jakobs war.24Alle, die verwirrt waren, kommen wieder zur Einsicht, und Widerspenstige lassen sich belehren.«
1Ve dig, Ariel,[1] byen, som David belejrede og indtog. År efter år bringer du dine ofre. Fortsæt du blot med dine højtider,2men en dag kommer dommen over dig, og da vil du græde og sørge. Da bliver du virkelig Ariel, for du bliver som et alter, oversprøjtet med blod.3Jeg omringer dig og belejrer dig, som David gjorde, jeg omgiver dig med volde og angrebsramper.4Fra det dybe taler du da, mumler fortvivlet i støvet. Din stemme kommer fra graven, svag som en dødnings røst.5Men dine fjender skal knuses til støv, tyrannerne spredes som avner for vinden.6Pludselig kommer Herren, den Almægtige, over dem med torden, jordskælv, storm og ild.7Da skal alle de folk, som fører krig mod Jerusalem og kæmper imod Ariel, selv opleve et mareridt.8Som den sultne drømmer om mad, men stadig er sulten, når han vågner, og som den tørstige drømmer om vand, men vågner lige tørstig, sådan skal det gå alle dine fjender.9I er blevet tåber, I er blevet blinde! I er omtågede, men ikke på grund af vin. I raver fortumlede omkring, men ikke på grund af øl.10Herren har gjort jer åndeligt sløve. Profeterne og seerne, som skulle være jeres åndelige øjne, ser intet.11For jer er et profetisk budskab som ordene i en lukket bog. Giver man bogen til en, der kan læse, og siger: „Vær venlig at læse!” siger han bare: „Det kan jeg ikke. Bogen er jo lukket med segl!”12Og giver man den til en, som ikke kan læse, og siger: „Vær venlig at læse!” siger han: „Jeg har ikke lært at læse!”13Derfor siger Herren: „Når mit folk kommer til mig, ærer de mig kun for et syns skyld. Deres hjerte er fjernt fra mig. Det er forgæves, de dyrker mig, når deres lære blot er menneskebud.14Derfor vil jeg fortsat overraske dem ved min handlemåde. De vises visdom skal sættes til side, de kloges klogskab skal gøres til intet.”15Ve dem, der tror, de kan skjule sig for Gud, dem, som tror, de kan føre ham bag lyset. De gør deres gerninger i mørket og beroliger sig selv: „Der er ingen, der ser os. Ingen lægger mærke til noget.”16Hvor dum har man lov at være! Har pottemageren ikke større magt end leret? Siger lerkrukken måske til pottemageren: „Det er ikke dig, som har formet mig! Det har du slet ikke forstand på!”?17Det varer ikke længe, før Libanon igen bliver en frugthave, og træerne igen står tæt som i en skov.[2]18Da skal de døve høre, hvad der læses fra bogen, og de blinde skal befries fra det mørke, de befinder sig i.19De ydmyge skal glæde sig over, hvad Herren gør, og de afmægtige skal juble over Israels hellige Gud.20Tyranner skal forsvinde, de stolte skal styrtes, lovovertrædere skal lade livet.21Gud vil gøre det af med dem, der anklager de uskyldige og sætter fælder for dommeren i retten, så de får dem dømt uden grund.22Derfor siger Herren, Abrahams beskytter, til Israels folk: Mit folk skal ikke længere blegne af skræk, deres hoveder skal ikke længere bøjes i skam.23Når de ser deres mange børn og mine velsignelser, skal de til fulde forstå, at jeg er deres hellige Gud, og da skal de få ærefrygt for mig.24Da vil de, som er åndeligt på vildspor, lære sandheden at kende, og de, som gør oprør mod Herren, vil tage imod belæring.