Hiob 21

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ijob antwortete:2 »Wenn ihr doch einmal richtig hören wolltet! Denn damit könntet ihr mich wirklich trösten!3 Ertragt mich doch, gestattet mir zu reden; dann mögt ihr weiterspotten, wenn ihr wollt![1]4 Beklag ich mich denn über einen Menschen? Warum verliere ich wohl die Geduld?5 Seht mich doch an, dann werdet ihr erschaudern, ihr legt die Hand vor Schrecken auf den Mund.6 Wenn ich dran denke, was geschehen ist, dann fang ich an, am ganzen Leib zu zittern.7 Warum lässt Gott die Bösen weiterleben? Sie werden alt, die Kraft nimmt sogar zu. (Hi 12,6; Mal 3,14)8 Gesichert wachsen ihre Kinder auf, mit Freuden sehen sie noch ihre Enkel.9 Kein Unglück stört den Frieden ihrer Häuser, sie kriegen Gottes Geißel nie zu spüren.10 Ihr Stier bespringt die Kühe nicht vergebens, die Kühe kalben leicht und ohne Fehlwurf.11 Frei wie die Lämmer laufen ihre Kinder und ihre Jugend tanzt und springt vor Freude.12 Sie singen laut zu Tamburin und Leier, sind voller Fröhlichkeit beim Klang der Flöte.13 Im Glück verbringen sie ihr ganzes Leben und sterben einen sanften, schönen Tod.14 ›Lass uns in Ruhe‹, sagen sie zu Gott, ›von deinem Willen wollen wir nichts wissen! (Hi 22,17)15 Bist du so mächtig? Müssen wir dir dienen? Was nützt es eigentlich, zu dir zu beten?‹16 Sie glauben, ihres Glückes Schmied zu sein. Doch ihre Art zu denken liegt mir fern!17 Wie oft hast du es eigentlich erlebt, dass es erloschen ist, das Licht der Bösen? Wie oft geschieht es, dass sie Unglück trifft? Hat Gott sie je in seinem Zorn gestraft? (Hi 18,5)18 Wann sind sie denn wie Stroh im Wind gewesen? Wann hat der Sturm sie fortgeweht wie Spreu? (Ps 1,4)19 Ihr habt gesagt, dass Gottes Strafgericht die Kinder für die Schuld des Vaters trifft. Das ist nicht recht! Den Vater soll es treffen; der Schuldige soll auch die Strafe tragen! (2Mo 20,5; 5Mo 24,16; Hi 20,10)20 Er selbst soll seinen Untergang erleben und Gottes Zorn[2] am eigenen Leibe spüren!21 Ob es den Kindern gut geht oder schlecht, das kümmert ihn nicht mehr nach seinem Tod.22 Muss Gott vielleicht noch unterwiesen werden, er, der Gericht hält über Hoch und Niedrig?23 Der eine bleibt gesund bis an sein Ende; dann stirbt er, frei von Sorgen und im Frieden,24 der Körper wohlgenährt, die Glieder stark.25 Der andere stirbt verbittert und enttäuscht, weil er vom Glück nichts abbekommen hat.26 Nun liegen sie zusammen in der Erde, ein Heer von Würmern deckt sie beide zu.27 Ich weiß genau, wie ihr jetzt weiterdenkt; euch geht’s ja nur darum, euch durchzusetzen.28 ›Was ist denn aus dem reichen Mann geworden?‹, fragt ihr. ›Was blieb denn noch von seinem Haus?‹29 Habt ihr denn nie mit Reisenden gesprochen und nie gehört, was sie berichtet haben?[3]30 Am Tag, wenn Gott Gericht hält voller Zorn, ist der Verbrecher stets in Sicherheit.31 Wer wagt es, ihm sein Unrecht vorzuhalten? Wer zahlt ihm heim, was er verbrochen hat?32 Mit allen Ehren trägt man ihn zum Friedhof, an seinem Grab hält man die Totenwacht.33 Unübersehbar ist sein Leichenzug, sogar die Erde deckt ihn freundlich zu.34 Doch ihr versucht, mir Trug als Trost zu bieten; denn jede Antwort, die ihr bringt, ist Schwindel!«