Lukas 14

Gute Nachricht Bibel 2018

1 An einem Sabbat ging Jesus zum Essen in das Haus eines der führenden Pharisäer, und die dort versammelten Männer beobachteten ihn genau. (Mk 2,27; Lk 7,36)2 Auf einmal stand vor Jesus ein Mann, der an Wassersucht litt.3 Jesus fragte die Gesetzeslehrer und Pharisäer: »Ist es nach dem Gesetz Gottes erlaubt, am Sabbat Kranke zu heilen, oder nicht?«4 Sie gaben ihm keine Antwort. Da berührte Jesus den Kranken, machte ihn gesund und ließ ihn gehen.5 Dann sagte er zu den Anwesenden: »Wenn einem von euch ein Kind in den Brunnen fällt oder auch nur ein Rind, holt er es dann nicht auf der Stelle heraus, auch wenn es gerade Sabbat ist?« (Mt 12,11; Lk 13,15)6 Sie wussten nicht, was sie dagegen vorbringen sollten.7 Jesus hatte beobachtet, wie die zum Essen Geladenen die Ehrenplätze für sich aussuchten. Das nahm er zum Anlass, sie in einem Bild darauf hinzuweisen, welche Regeln an Gottes Tisch gelten.[1] (Lk 20,46)8 »Wenn dich jemand zu einem Hochzeitsmahl einlädt, dann setz dich nicht gleich auf den Ehrenplatz. Es könnte ja sein, dass eine noch vornehmere Person eingeladen ist. (Spr 25,7)9 Der Gastgeber, der euch beide geladen hat, müsste dann kommen und dich auffordern, den Ehrenplatz abzutreten. Dann müsstest du beschämt auf dem untersten Platz sitzen.10 Setz dich lieber auf den letzten Platz, wenn du eingeladen bist. Wenn dann der Gastgeber kommt, wird er zu dir sagen: ›Lieber Freund, komm, nimm weiter oben Platz!‹ So wirst du vor allen geehrt, die mit dir eingeladen sind.11 Denn alle, die sich selbst groß machen, werden von Gott gedemütigt, und alle, die sich selbst gering achten, werden von ihm zu Ehren gebracht.« (Mt 23,12)12 Dann wandte sich Jesus an den Gastgeber: »Wenn du ein Essen gibst, am Mittag oder am Abend, dann lade nicht deine Freunde ein, deine Brüder und Verwandten oder die reichen Nachbarn. Sie laden dich dann nur wieder ein, und du hast deinen Lohn gehabt. (5Mo 14,29; Spr 14,21; Lk 6,32)13 Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Verkrüppelte, Gelähmte und Blinde ein!14 Dann darfst du dich freuen, weil sie es dir nicht vergelten können; denn Gott selbst wird es dir vergelten, wenn er die vom Tod erweckt, die getan haben, was ihm gefällt.«15 Einer von den Gästen griff dieses Wort auf und sagte zu Jesus: »Ja, freuen dürfen sich alle, die mit zu Tisch sitzen werden in Gottes neuer Welt!«[2] (Mt 22,1; Lk 13,29)16 Doch Jesus antwortete ihm mit einem Gleichnis; er sagte: »Ein Mann hatte viele Leute zu einem großen Essen eingeladen.17 Als die Stunde für das Mahl da war, schickte er seinen Diener, um die Gäste zu bitten: ›Kommt! Alles ist hergerichtet!‹18 Aber einer nach dem andern begann, sich zu entschuldigen. Der erste erklärte: ›Ich habe ein Stück Land gekauft, das muss ich mir jetzt unbedingt ansehen; bitte, entschuldige mich.‹19 Ein anderer sagte: ›Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und will gerade sehen, ob sie etwas taugen; bitte, entschuldige mich.‹20 Ein dritter sagte: ›Ich habe eben erst geheiratet, darum kann ich nicht kommen.‹21 Der Diener kam zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und befahl ihm: ›Lauf schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Gelähmten her!‹ (Lk 14,13)22 Der Diener kam zurück und meldete: ›Herr, ich habe deinen Befehl ausgeführt, aber es ist immer noch Platz da.‹23 Der Herr sagte zu ihm: ›Dann geh auf die Landstraßen und an die Zäune draußen vor der Stadt, wo die Landstreicher sich treffen,[3] und dränge die Leute hereinzukommen, damit mein Haus voll wird!‹«24 Jesus schloss: »Das sollt ihr wissen: Von den zuerst geladenen Gästen kommt mir niemand an meinen Tisch!« (Lk 22,30)25 Als Jesus wieder unterwegs war, zog eine große Menge Menschen hinter ihm her. Er wandte sich nach ihnen um und sagte: (Mt 10,37)26 »Wer sich mir anschließen will, muss bereit sein, mit Vater und Mutter zu brechen, ebenso mit Frau und Kindern, mit Brüdern und Schwestern; er muss bereit sein, sogar das eigene Leben aufzugeben. Sonst kann er nicht mein Jünger sein. (Mt 10,37; Lk 12,51; Lk 18,29)27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir auf meinem Weg folgt, kann nicht mein Jünger sein. (Mt 10,38)28 Wenn jemand von euch ein Haus bauen will, setzt er sich doch auch zuerst hin und überschlägt die Kosten. Er muss ja sehen, ob sein Geld dafür reicht.29 Sonst hat er vielleicht das Fundament gelegt und kann nicht mehr weiterbauen. Alle, die das sehen, werden ihn dann auslachen und werden sagen:30 ›Dieser Mensch wollte ein Haus bauen, aber er kann es nicht vollenden.‹31 Oder wenn ein König gegen einen anderen König Krieg führen will, wird er sich auch zuerst überlegen, ob er mit zehntausend Mann stark genug ist, sich den zwanzigtausend des anderen entgegenzustellen.32 Wenn nicht, tut er besser daran, dem Gegner Unterhändler entgegenzuschicken, solange er noch weit weg ist, und die Friedensbedingungen zu erkunden.«33 Jesus schloss: »Niemand von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht zuvor alles aufgibt, was er hat.« (Lk 9,62)34 »Salz ist etwas Gutes; wenn es aber seine Kraft verliert, wie kann es sie wiederbekommen? (Mt 5,13; Mk 9,50)35 Selbst für den Acker oder den Misthaufen taugt es nicht mehr und wird weggeworfen. Wer Ohren hat, soll gut zuhören!«

Lukas 14

Zürcher Bibel

1 Und es geschah, als er an einem Sabbat in das Haus eines angesehenen Pharisäers zum Essen kam, dass man ihn sehr genau beobachtete. (Lk 7,36)2 Da stand auf einmal ein wassersüchtiger Mensch vor ihm.3 Und Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und Pharisäer: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?4 Sie aber schwiegen. Da fasste er ihn an, heilte ihn und entliess ihn.5 Und zu ihnen sagte er: Wer von euch, dem der Sohn oder der Ochse am Sabbat in einen Brunnen fällt, wird ihn nicht sogleich herausziehen - auch an einem Sabbat? (Mt 12,11)6 Und sie vermochten nichts dagegen einzuwenden.7 Er erzählte aber den Geladenen ein Gleichnis - er hatte nämlich beobachtet, wie sie die Ehrenplätze auswählten -, und er sagte zu ihnen: (Spr 25,6)8 Wenn du von jemandem zu einem Hochzeitsmahl eingeladen wirst, dann setz dich nicht auf den Ehrenplatz. Es könnte nämlich einer eingeladen sein, der angesehener ist als du,9 und der, der dich und ihn eingeladen hat, könnte kommen und zu dir sagen: Mach diesem Platz! Dann müsstest du voller Scham den untersten Platz einnehmen.10 Nein, wenn du eingeladen wirst, dann geh und lass dich auf dem untersten Platz nieder, damit dein Gastgeber, wenn er kommt, zu dir sagen wird: Freund, rücke weiter nach oben! Dann wird dir Ehre zuteil werden in den Augen aller, die mit dir zu Tisch sitzen.11 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Hi 22,29; Mt 23,12; Lk 18,14; Phil 2,8; Jak 4,10)12 Zu dem aber, der ihn eingeladen hatte, sagte er: Wenn du ein Mittagessen oder ein Abendessen gibst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie nicht Gegenrecht halten und dich ihrerseits wieder einladen. (Lk 6,34)13 Nein, wenn du ein Gastmahl gibst, dann lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein. (Lk 14,21)14 Und du wirst selig sein, weil sie nichts haben, es dir zu vergelten. Denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.15 Als aber einer der Tischgenossen das hörte, sagte er zu ihm: Selig, wer im Reich Gottes essen wird. (Lk 13,29)16 Er aber sagte zu ihm: Ein Mensch gab ein grosses Essen und lud viele ein.17 Und zur Stunde des Mahls sandte er seinen Knecht aus, um den Geladenen zu sagen: Kommt, alles ist schon bereit!18 Da begannen auf einmal alle, sich zu entschuldigen. Der erste sagte zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hingehen, um ihn zu besichtigen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt.19 Und ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und bin unterwegs, sie zu prüfen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt.20 Und wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen.21 Und der Knecht kam zurück und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Strassen und Gassen der Stadt und bring die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. (Lk 14,13)22 Und der Knecht sagte: Herr, was du angeordnet hast, ist geschehen, und es ist noch Platz.23 Und der Herr sagte zum Knecht: Geh hinaus auf die Landstrassen und an die Zäune und dränge sie hereinzukommen, damit mein Haus voll wird!24 Doch das sage ich euch: Von jenen Leuten, die zuerst eingeladen waren, wird keiner mein Mahl geniessen.25 Es zogen aber viele Leute mit ihm. Und er wandte sich um und sagte zu ihnen:26 Wer zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern und dazu auch sein eigenes Leben hasst, kann nicht mein Jünger sein. (Mt 5,11; Mt 9,24; Mt 10,37)27 Wer nicht sein Kreuz trägt und in meine Nachfolge tritt, kann nicht mein Jünger sein. (Lk 9,23)28 Wer von euch wird sich, wenn er einen Turm bauen will, nicht zuerst hinsetzen und die Kosten berechnen, ob er auch genug habe zur Ausführung.29 Es könnten sonst, wenn er das Fundament gelegt, den Bau aber nicht fertig gestellt hat, alle, die es sehen, sich über ihn lustig machen:30 Dieser Mensch hat zu bauen angefangen und war nicht in der Lage, es fertig zu stellen.31 Oder welcher König wird sich, wenn er auszieht, um mit einem anderen König Krieg zu führen, nicht zuerst hinsetzen und überlegen, ob er imstande ist, mit zehntausend Mann dem entgegenzutreten, der mit zwanzigtausend Mann gegen ihn anrückt?32 Andernfalls schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch weit weg ist, und bittet um Frieden.33 So kann denn keiner von euch, der sich nicht von allem lossagt, was er hat, mein Jünger sein. (Lk 5,11)34 Salz ist etwas Gutes. Wenn aber auch das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? (Mt 5,13; Mk 9,49)35 Es ist weder für den Acker noch für den Misthaufen zu gebrauchen; man wirft es fort. Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Lk 8,8)