Jeremia 10

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Volk Israel, höre, was der HERR zu dir sagt!2 So spricht der HERR: »Folge nicht dem Beispiel der anderen Völker! Sie mögen vor ungewöhnlichen Himmelserscheinungen erschrecken, du sollst das nicht!3 Ihre Vorstellungen und Bräuche sind unsinnig: Da holt einer Holz aus dem Wald, der Schnitzer macht einen Gott daraus. (Jes 44,9)4 Der wird mit Silber und Gold verziert und auf einem Sockel befestigt, damit er nicht umfällt.5 Solche Götter stehen da wie Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie bringen kein Wort heraus und müssen herumgetragen werden, weil sie von allein nicht laufen können. Habt keine Angst vor ihnen: Sie können euch nichts Böses tun! Und etwas Gutes zu bewirken, sind sie erst recht nicht imstande!« (Ps 115,5)6 HERR, niemand ist dir gleich! Du bist mächtig und bekannt für deine Stärke. (Ps 86,8; Jes 40,18; Jer 49,19)7 Wer wollte dich nicht fürchten und ehren, du König aller Völker? Darauf hast du ein Recht, denn unter allen Weisen und Königen der Welt kann niemand es mit dir aufnehmen.8 Allesamt sind sie dumm und unverständig, denn bei ihren Göttern gibt es nichts zu lernen; die sind ja selber nur Holz.9 Der Holzschnitzer hat sie gemacht. Mit Silberblech aus Tarschisch und Gold aus Ufas hat der Goldschmied sie überzogen. Dann bekamen sie auch noch Kleider aus blauem und rotem Purpurstoff. Alle diese Götter sind das Werk kunstfertiger Menschen.10 Aber der HERR ist wirklich Gott, ein Gott, der lebt, König von jeher und für alle kommenden Zeiten! Wenn er zornig wird, bebt die Erde; seinem Unmut hält kein Volk stand. (Ps 18,8; Ps 47,6; Jer 4,26)11 Angesichts der fremden Götter sollt ihr Leute von Israel sagen: »Die Götter, die weder Himmel noch Erde geschaffen haben, haben unter diesem Himmel auch nichts zu suchen und sollen von der Erde verschwinden!«12 Der HERR hat die Erde geschaffen und dadurch seine Macht gezeigt: Das feste Land ist ein Werk seiner Weisheit, der Himmel darüber ein Beweis für sein überlegenes Können. (Ps 121,2; Jes 40,22; Jer 27,5; Jer 32,17)13 Wenn er es befiehlt, sammelt sich mit Donnergetöse das Wasser am Himmel, Wolken steigen am Horizont auf, Blitze öffnen dem Regen die Bahn und der Wind bricht aus seinen Kammern hervor. (Hi 38,22)14 Kein Mensch kann das begreifen, sprachlos vor Staunen steht jeder davor. Und alle, die Götterbilder gemacht haben, müssen sich ihrer Machwerke schämen; denn diese Bilder sind Betrug, kein Hauch von Leben ist in ihnen. (Jes 45,16)15 Wertlose Figuren sind sie, über die man spottet. Wenn der HERR Gericht hält, ist es aus mit ihnen.16 Wie anders ist der Gott Israels![1] Er hat das Weltall geschaffen und das Volk Israel für immer zu seinem Eigentum gemacht. Sein Name ist »der HERR, der Herrscher der Welt«.[2] (1Mo 1,1; 2Mo 19,5; Jer 50,34; Am 4,13)17 Jerusalem, du belagerte Stadt, deine Bewohner sollen ihre Habseligkeiten zusammenpacken!18 Denn so spricht der HERR: »Es ist so weit! Diesmal treibe ich die Menschen dieses Landes weg in die Verbannung. Sie sollen in eine Bedrängnis geraten, aus der es keinen Ausweg mehr gibt.«[3]19 Jerusalem klagt: »Ich unglückliche Stadt, ich bin tödlich getroffen, meine Wunde wird nicht mehr heilen. Ich hatte mir eingebildet, mein Leiden sei nicht so schlimm, es ließe sich ertragen. (Jer 8,22; Jer 14,19; Jer 15,18; Jer 30,12; Jer 30,15)20 Doch jetzt ist mein Zelt verwüstet, alle Zeltstricke sind durchgeschnitten. Meine Kinder sehe ich nicht mehr; sie sind weggegangen. Niemand ist da, der mein Zelt wieder aufbaut und die Zeltdecken darüber spannt.«21 So rächt sich der Unverstand der Hirten des Volkes. Sie haben sich nicht um den HERRN gekümmert, deshalb handelten sie ohne Einsicht und ihre Herde ging zugrunde. (Jer 3,15; Jer 23,1; Jer 50,6; Hes 34,1; Sach 11,16; Mk 6,34)22 Horcht! Lärm ist zu hören! Er kommt näher! Ein Tosen und Dröhnen aus dem Land im Norden! Die feindlichen Heere rücken an! Sie machen die Städte in Juda zu öden Steinwüsten, zu einem Tummelplatz für Schakale! (Jer 1,14)23 HERR, ich sehe, dass der Mensch sein Geschick nicht selbst in der Hand hat. Nicht er ist’s, der seinen Lebensweg bestimmt. (Spr 16,1; Spr 16,9)24 Strafe uns, HERR, aber bleibe gerecht; lass nicht deinem Zorn freien Lauf, denn das wäre unser Ende. (Jer 30,11)25 Dein Zorn soll die Völker treffen, die von dir nichts wissen wollen. Denn wie Raubtiere ihre Beute fressen, so haben sie dein Volk gefressen, bis nichts mehr übrig war, und sein Land haben sie zur Wüste gemacht. (Ps 79,6; Jer 12,14; Jer 30,16)

Jeremia 10

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Hört das Wort, das der HERR über euch gesprochen hat, Haus Israel!2 So spricht der HERR: An den Weg der Nationen sollt ihr euch nicht gewöhnen, und vor den Zeichen am Himmel sollt ihr nicht erschrecken, denn vor ihnen erschrecken die Nationen. (Jes 44,8)3 Denn was bei den Völkern gilt - das ist Nichts[1]! Es ist Holz, das einer im Wald geschlagen hat, das Werk der Hände eines Handwerkers, mit dem Beil geschlagen! (Jes 44,13; Jer 8,19; Jer 10,8; Jer 14,22; Jer 51,18)4 Mit Silber und mit Gold verziert er es, mit Nägeln und mit Hämmern befestigt man es, es darf nicht wackeln. (Jes 40,19; Jes 41,7)5 Sie sind wie ein Pfahl[2] im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie bewegen sich nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie tun nichts Böses; aber auch Gutes - sie tun es nicht. (Ps 115,4; Jes 46,1)6 Dir, HERR, ist keiner gleich. Gross bist du, und gross ist dein Name durch Stärke. (Jes 40,18; Jer 49,19)7 Wer wird dich nicht fürchten, du König der Nationen? Dir gebührt es! Denn von allen Weisen der Nationen und in all ihren Königreichen ist keiner dir gleich! (Jer 5,22; Offb 15,4)8 Und allesamt sind sie dumm und töricht; was man von den Nichtsen lernt: Es ist Holz.[3]9 Gehämmertes Silber, aus Tarschisch wird es gebracht, und Gold aus Ufas[4], das Werk eines Handwerkers und der Hände des Schmieds, aus blauem und rotem Purpur ist ihr Kleid, sie alle sind das Werk von Künstlern.10 Der HERR aber ist wahrhaftig Gott, er ist ein lebendiger Gott und ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und gegen seine Wut kommen die Nationen nicht an. (Jer 23,36; Jer 51,29)11 Dies sollt ihr ihnen sagen: Die Götter, die weder den Himmel noch die Erde gemacht haben, werden verschwinden von der Erde und unter diesem Himmel.[5] (Jes 44,9)12 Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, den Erdkreis fest gegründet hat in seiner Weisheit und den Himmel ausgespannt in seiner Einsicht. (Ps 104,24; Jes 27,5; Jes 32,17; Jes 40,12; Jes 51,15; Jer 51,15)13 Ertönt sein Befehl, finden sich Wassermassen am Himmel ein, und Nebelschwaden lässt er aufsteigen vom Ende der Erde, zum Regen schafft er Blitze, und den Sturm holt er hervor aus seinen Kammern. (Jer 5,24; Jer 14,22)14 Dumm steht da ein jeder Mensch, ohne Erkenntnis, zuschanden wird jeder Schmied an seinen Bildern, denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Atem ist darin. (Jes 44,10)15 Sie sind Nichts, ein lächerliches Machwerk, zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie unter. (Jer 10,11; Jer 43,12; Jer 50,2; Jer 51,18)16 Nicht wie diese ist der Anteil Jakobs[6], denn er ist es, der alles gestaltet, und Israel ist der Stamm seines Erbbesitzes, HERR der Heerscharen ist sein Name. (5Mo 32,9; Jer 51,19)17 Hebe dein Bündel auf von der Erde, die du in der Bedrängnis kauerst. (Jer 46,19; Hes 12,3)18 Denn so spricht der HERR: Sieh, dieses Mal werde ich die Bewohner des Landes fortschleudern und sie in Bedrängnis bringen - man soll sie finden! (Jer 16,13; Jer 22,26)19 Wehe mir, denn ich bin zusammengebrochen, unheilbar ist meine Wunde! Und ich hatte mir gesagt: Das ist nun mein Leiden[7], und ich werde es ertragen. (Jer 6,7)20 Verwüstet ist mein Zelt, und alle meine Zeltstricke sind zerrissen, meine Kinder sind fortgezogen von mir und sind nicht mehr da. Da ist keiner mehr, der mein Zelt aufschlägt und meine Zeltdecken befestigt. (Jes 51,18; Jer 4,20; Jer 31,15)21 Denn als dumm haben sich die Hirten erwiesen, und den HERRN haben sie nicht gesucht; darum hatten sie keinen Erfolg, und ihre ganze Herde hat sich zerstreut. (Jer 2,8; Jer 12,10; Jer 23,1; Jer 50,6; Hes 34,6)22 Horch! Eine Nachricht, sieh, sie kommt mit gewaltigem Beben aus dem Land des Nordens, um die Städte Judas zu verwüsten, sie zur Behausung für Schakale zu machen. (Jer 1,14; Jer 2,15; Jer 9,10)23 Ich habe erkannt, HERR, dass der Mensch nicht über seinen Weg bestimmt, dass der, der geht, nicht seinen Schritt bestimmt.24 Weise mich zurecht, HERR -, aber im Gerichtsverfahren, nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht auslöschst. (Jer 4,27)25 Giess deinen Zorn aus über die Nationen, die dich nicht kennen, und über die Sippen, die deinen Namen nicht anrufen, denn sie haben Jakob gefressen, sie haben ihn gefressen und aufgerieben, und seine Weide haben sie verwüstet. (Ps 79,6; Jer 2,3; Jer 30,16)