1.Mose 47

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Josef ging zum Pharao und berichtete ihm: »Mein Vater und meine Brüder sind aus dem Land Kanaan hierher gekommen. Ihre Herden und ihren ganzen Besitz haben sie mitgebracht. Sie sind in der Provinz Goschen.«2 Josef hatte fünf von seinen Brüdern mitgebracht und stellte sie dem Pharao vor.3 »Was ist euer Beruf?«, fragte der Pharao, und sie antworteten: »Wir sind Schafhirten, großer König, wie es schon unsere Vorfahren waren.«4 Weiter sagten sie: »Wir möchten gern eine Zeit lang als Gäste in Ägypten leben. Im Land Kanaan finden unsere Herden wegen der Dürre keine Weide mehr. Erlaube uns, mächtiger Herr, dass wir in der Provinz Goschen bleiben.«5 Der Pharao sagte zu Josef: »Dein Vater und deine Brüder sind also zu dir gekommen!6 Ganz Ägypten steht dir zur Verfügung. Lass sie im besten Teil des Landes wohnen; sie können in Goschen bleiben. Und wenn unter ihnen tüchtige Leute sind, dann vertraue ihnen die Verantwortung für meine eigenen Herden an.«7 Josef brachte auch seinen Vater Jakob zum Pharao. Jakob begrüßte den Herrscher mit einem Segenswunsch.8 Der Pharao fragte ihn nach seinem Alter9 und Jakob erwiderte: »Hundertunddreißig Jahre lebe ich jetzt als Fremder auf dieser Erde. Mein Leben ist kurz und leidvoll im Vergleich zu dem meiner Vorfahren, die heimatlos wie ich auf dieser Erde lebten.«10 Jakob verabschiedete sich vom Pharao mit einem Segenswunsch.11 Wie der Pharao befohlen hatte, ließ Josef seinen Vater und seine Brüder in der Gegend von Ramses, im besten Teil des Landes, wohnen und gab ihnen dort Grundbesitz.12 Er sorgte auch dafür, dass seine Angehörigen Brot zugeteilt bekamen, jede Familie nach ihrer Kopfzahl.13 Die Hungersnot war sehr drückend, weil im ganzen Land kein Getreide mehr wuchs. Nicht nur in Kanaan, sondern auch in Ägypten waren die Menschen ausgezehrt vom Hunger.14 Sie konnten zwar bei Josef Getreide bekommen, aber sie mussten dafür bezahlen; und so kam es, dass schließlich alles Geld aus Kanaan und Ägypten in der Hand Josefs war. Josef brachte es in den Palast des Pharaos.15 Als sie ihr ganzes Geld ausgegeben hatten, kamen die Ägypter alle miteinander zu Josef und sagten zu ihm: »Gib uns Korn! Oder sollen wir hier vor deinen Augen verhungern? Wir haben kein Geld mehr.«16 »Bringt mir statt Geld euer Vieh«, antwortete ihnen Josef, »dann will ich euch dafür Getreide geben.«17 Sie brachten ihm all ihr Vieh: Pferde, Esel, Rinder, Schafe und Ziegen, und Josef versorgte sie dafür das ganze Jahr über mit Nahrung.18 Im folgenden Jahr kamen sie wieder zu Josef und sagten zu ihm: »Wir müssen dir, unserem Herrn, unsere ganze Not sagen. Unser Geld ist zu Ende, unser Vieh ist in deinem Besitz; wir haben nur noch uns selbst und unsere Felder.19 Sollen wir hier vor deinen Augen sterben und sollen unsere Felder veröden? Kaufe uns und unsere Felder für den Pharao! Das Land soll ihm gehören und wir wollen seine Sklaven sein. Gib uns dafür Getreide, von dem wir leben können, und Saatgut, damit die Felder nicht zur Wüste werden!«20 Weil die Hungersnot so groß war, musste jeder Ägypter seinen Grundbesitz verkaufen. Josef kaufte alles auf und machte das ganze Land zum Eigentum des Pharaos.21 Die Bewohner Ägyptens machte er zu dessen Sklaven.[1]22 Nur die Priester mussten ihre Felder nicht verkaufen, weil sie von dem Einkommen leben konnten, das der Pharao für sie festgesetzt hatte.23 Josef sagte zu den Ägyptern: »Ich habe heute euch und euer Land für den Pharao erworben. Lasst euch nun dafür Saatgut geben und sät es aus.24 Von der Ernte gehört der fünfte Teil dem Pharao; das Übrige ist für euch und eure Familien. Ihr könnt davon leben und neues Saatgut zurücklegen.«25 Sie sagten: »Du rettest uns das Leben! Wenn du damit einverstanden bist, wollen wir gerne Sklaven des Pharaos sein.«26 Josef legte gesetzlich fest, dass in ganz Ägypten der fünfte Teil jeder Ernte an den Pharao abzuliefern war. Dieses Gesetz gilt dort bis zum heutigen Tag. Nur der Grundbesitz der Priester wurde nicht Eigentum des Pharaos.27 Nun war also das Israel-Volk nach Ägypten gekommen und lebte in der Provinz Goschen. Sie waren fruchtbar, vermehrten sich und wurden sehr zahlreich.[2] (1Mo 12,2)28 Jakob lebte noch siebzehn Jahre in Ägypten und erreichte ein Alter von 147 Jahren.29 Als er sein Ende nahen fühlte, ließ er seinen Sohn Josef rufen und sagte zu ihm: »Wenn du gut zu mir sein willst, dann leg deine Hand zum Schwur zwischen meine Beine.[3] Erweise mir Güte und Treue und begrabe mich nicht in Ägypten! (1Mo 24,2; 1Mo 49,29; 1Mo 50,5)30 Lass mich im Tod mit meinen Vorfahren vereint sein: Bring mich von hier weg und begrabe mich dort, wo sie begraben sind.« Josef versprach ihm: »Ich werde deinen Wunsch erfüllen.« (1Mo 23,20)31 »Schwöre es mir!«, sagte Jakob, und Josef schwor es ihm. Darauf verneigte sich Jakob[4] anbetend auf seinem Bett. (1Kön 1,47)

1.Mose 47

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Joseph kam und berichtete es dem Pharao und sprach: Mein Vater und meine Brüder sind aus dem Land Kanaan gekommen samt ihren Schafen und Rindern und aller ihrer Habe; und siehe, sie sind im Land Gosen! (1Mo 45,10; 1Mo 45,16; 1Mo 46,31; 1Mo 47,4; 1Mo 47,6; 2Mo 8,22; 2Mo 9,26)2 Er hatte aber aus der Zahl seiner Brüder fünf mitgenommen und stellte sie dem Pharao vor.3 Und der Pharao fragte seine Brüder: Was treibt ihr? Sie antworteten dem Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, wir und unsere Väter. (1Mo 46,34; Am 7,14)4 Und sie sprachen zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land aufzuhalten; denn deine Knechte haben keine Weide für ihr Vieh, so hart beschwert die Hungersnot das Land Kanaan; und nun möchten deine Knechte gerne im Land Gosen wohnen. (5Mo 26,5; Ps 105,23)5 Da sprach der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen; (1Mo 45,16)6 das Land Ägypten steht dir offen; lass deinen Vater und deine Brüder am besten Ort des Landes wohnen! Im Land Gosen sollen sie wohnen; und wenn du weißt, dass unter ihnen tüchtige Leute sind, so setze sie zu Aufsehern über meine Herden! (1Sam 21,7; 1Chr 27,29; Spr 22,29)7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob herein und stellte ihn dem Pharao vor; und Jakob segnete den Pharao. (1Mo 14,19; 2Mo 12,32; Jos 14,13; 1Kön 1,47; 1Petr 2,9; 1Petr 2,17)8 Und der Pharao fragte Jakob: Wie alt bist du? (1Mo 47,9)9 Jakob sprach zum Pharao: Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft[1] beträgt 130 Jahre; wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen, und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft. (1Mo 25,7; 1Mo 35,28; 1Chr 29,15; Hi 14,1; Ps 39,5; Ps 39,11; Ps 90,9; Hebr 11,13)10 Und Jakob segnete den Pharao und ging hinweg vom Angesicht des Pharao. (1Mo 47,7; Ps 119,46; Hebr 7,7)11 Und Joseph wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao befohlen hatte. (2Mo 1,11; 2Mo 12,37)12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder. (1Mo 45,10; 2Mo 20,12)13 Es gab aber im ganzen Land kein Brot; denn die Hungersnot war sehr schwer, und das Land Ägypten war erschöpft wegen der Hungersnot, ebenso das Land Kanaan. (1Mo 41,30; Joe 1,10)14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das im Land Ägypten und im Land Kanaan gefunden wurde, für das Getreide, das man kaufen musste; und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao. (1Mo 41,56; 1Kor 4,2)15 Da nun das Geld im Land Ägypten und in Kanaan ausgegangen war, kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, weil kein Geld mehr da ist? (1Mo 47,18; 1Mo 47,24; Mt 6,11)16 Joseph sprach: Bringt euer Vieh her, so will ich euch [Brot] geben als Entgelt für euer Vieh, wenn es kein Geld mehr gibt!17 Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph; und Joseph gab ihnen Brot um Pferde, Schafe, Rinder und Esel und versorgte sie so in jenem Jahr mit Brot um den Preis ihres ganzen Viehs. (Spr 11,26)18 Als nun jenes Jahr verflossen war, kamen sie zu ihm im nächsten Jahr und sprachen: Wir wollen unserem Herrn nicht verhehlen, dass, weil das Geld ausgegangen ist und das Vieh unserem Herrn gehört, nunmehr nichts mehr übrig bleibt vor unserem Herrn als unser Leib und unser Feld!19 Warum sollen wir umkommen vor deinen Augen, wir und unser Feld? Kaufe uns um Brot samt unserem Feld, dass wir und unser Feld dem Pharao dienstbar seien! Gib uns Samen, dass wir leben und nicht sterben, und dass das Land nicht zur Wüste wird! (Neh 5,3; Hi 2,4; Kla 1,11; Kla 5,9; Mt 16,26)20 So kaufte Joseph alles Ackerland der Ägypter für den Pharao auf, denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lastete; und so wurde das Land zum Eigentum des Pharao.21 Das Volk aber ließ er in die verschiedenen Städte bringen, von einem Ende Ägyptens bis zum anderen.22 Nur die Äcker der Priester kaufte er nicht; denn die Priester bezogen ein festes Einkommen vom Pharao und ernährten sich von ihrem festen Einkommen, das ihnen der Pharao gab; darum brauchten sie ihre Äcker nicht zu verkaufen. (Esr 7,24; 1Kor 9,13; 1Tim 5,17)23 Und Joseph sprach zum Volk: Ich habe euch heute samt eurem Land für den Pharao gekauft; hier ist Samen für euch, besät das Land! (1Mo 45,6)24 Aber vom Ertrag habt ihr dem Pharao den Fünften zu geben, und vier Teile sollen euch zur Verfügung stehen zum Besäen der Felder und zum Unterhalt für euch selbst und euer Gesinde und zur Nahrung für eure Kinder. (1Mo 28,22; 3Mo 27,30; 4Mo 18,21)25 Da sprachen sie: Du hast uns das Leben erhalten! Wenn wir Gnade finden vor den Augen unseres Herrn, so wollen wir Knechte des Pharao sein! (Spr 11,26)26 Da machte Joseph dies zum Gesetz für das Ackerland Ägyptens bis zum heutigen Tag, dass dem Pharao der Fünfte gehört; nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao. (Esr 7,24)27 Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Gosen, und sie nahmen es in Besitz, waren fruchtbar und mehrten sich sehr. (1Mo 46,3)28 Und Jakob lebte noch 17 Jahre im Land Ägypten, und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre. (1Mo 47,9)29 Als nun die Zeit kam, dass Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir Liebe und Treue: Begrabe mich doch ja nicht in Ägypten! (1Mo 24,2; 1Mo 50,24; 5Mo 31,14; 1Kön 2,1; Hi 7,6; Hi 30,23; Ps 89,49; Hebr 9,27)30 Sondern ich will bei meinen Vätern liegen; darum sollst du mich aus Ägypten wegführen und mich in ihrem Grab begraben! Er sprach: Ich will es machen, wie du gesagt hast! (1Mo 23,19; 1Mo 25,9; 1Mo 35,29; 1Mo 49,29; 1Mo 50,5)31 Er aber sprach: So schwöre mir! Da schwor er ihm. Und Israel betete an am Kopfende des Bettes. (1Mo 24,26; 1Mo 24,28; 2Mo 34,8; 2Sam 12,20; Mt 2,2; Mt 2,11; Hebr 11,21)