Richter 4

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nachdem Ehud gestorben war, taten die Leute von Israel von Neuem, was dem HERRN missfällt.2 Da gab er sie in die Hand Jabins, des Königs der Kanaaniterstadt Hazor. Dessen Heerführer Sisera hatte sein Hauptquartier in Haroschet-Gojim. (Jos 11,1)3 Jabin besaß 900 eiserne Streitwagen. Zwanzig Jahre lang unterdrückte er die Israeliten hart. Deshalb riefen sie zum HERRN um Hilfe. (Jos 17,16)4 Damals hatte eine Prophetin namens Debora, die Frau Lappidots, das Richteramt in Israel.5 Sie saß unter der ›Deborapalme‹ zwischen Rama und Bet-El im Bergland von Efraïm und entschied Rechtsfälle, die die Leute von Israel ihr vorlegten.6 Eines Tages bestellte sie Barak zu sich, den Sohn Abinoams aus Kedesch im Gebiet des Stammes Naftali. Sie sagte zu ihm: »Der HERR, der Gott Israels, gibt dir den Auftrag: ›Nimm 10000 Mann aus den Stämmen Naftali und Sebulon und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor.7 Ich werde Jabins Heerführer Sisera mit seinen Streitwagen und seinem ganzen Heer an den Bach Kischon locken und dort in deine Hand geben.‹«8 Barak sagte zu Debora: »Ich gehe nur, wenn du mitkommst! Ohne dich gehe ich nicht.«9 »Gut«, erwiderte Debora, »ich komme mit. Aber der Ruhm für den Sieg wird dann nicht dir gehören. Der HERR wird Sisera in die Hand einer Frau geben!« Dann stand sie auf und ging mit ihm nach Kedesch.10 Dorthin berief Barak die Männer der Stämme Naftali und Sebulon. Zehntausend folgten ihm auf den Berg Tabor und Debora begleitete sie.11 Der Keniter Heber hatte sich von seinen Stammesbrüdern, den Nachkommen von Moses Schwiegervater Hobab, getrennt und war nach und nach bis zu der Eiche bei Zaanannim in der Nähe von Kedesch gekommen. Dort hatte er sein Zelt aufgeschlagen. (Ri 1,16)12 Da erhielt Sisera die Meldung: »Barak, der Sohn Abinoams, ist mit einem Heer auf den Berg Tabor gezogen!«13 Sofort rief er seine 900 Streitwagen und alle seine Kriegsleute zusammen und zog von Haroschet-Gojim an den Bach Kischon.14 Als er dort ankam, sagte Debora zu Barak: »Schlag los! Heute hat der HERR dir Sisera und sein ganzes Heer ausgeliefert. Ich sehe, wie der HERR selbst vor dir her in die Schlacht zieht!« Da stürmte Barak vom Berg Tabor ins Tal hinunter und die zehntausend folgten ihm.15 Als sie mit gezücktem Schwert auf die Kanaaniter zukamen, versetzte der HERR den feindlichen Heerführer und sein ganzes Heer in Angst und Schrecken. Sisera sprang von seinem Wagen und floh zu Fuß. (2Mo 23,27)16 Barak verfolgte die Streitwagen Siseras und seine Soldaten bis nach Haroschet-Gojim. Das ganze Heer wurde vernichtet; nicht ein Mann entkam.17 Sisera flüchtete inzwischen zum Zelt Jaëls, der Frau des Keniters Heber; denn die Sippe Heber unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu Jabin.18 Jaël ging Sisera entgegen und sagte: »Komm herein, mein Herr, kehre bei mir ein! Hab keine Angst!« Er trat in ihr Zelt und sie führte ihn hinter den Vorhang.19 »Gib mir ein wenig Wasser«, bat er, »ich bin so durstig.« Sie holte den Schlauch mit Milch, gab ihm zu trinken und zog den Vorhang vor.20 »Stell dich an den Eingang des Zeltes«, sagte er. »Wenn jemand kommt und dich fragt, ob einer hier ist, dann antworte: ›Nein, niemand!‹«21 Jaël aber nahm einen Zeltpflock und einen Hammer und trat leise an Sisera heran. Er lag auf der Seite und war vor Erschöpfung in tiefen Schlaf gefallen. Sie trieb den Pflock durch beide Schläfen hindurch bis in die Erde.22 Da kam auch schon Barak, der hinter Sisera her war. Jaël ging ihm entgegen und sagte: »Komm mit, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst!« Barak ging mit ihr ins Zelt und fand Sisera tot auf der Erde liegen, den Kopf mit dem Pflock durchbohrt.23 So brachte Gott dem Kanaaniterkönig Jabin eine schwere Niederlage bei und zwang ihn vor den Israeliten in die Knie.24 In der Folgezeit setzten sie ihm immer härter zu, bis sie ihn völlig vernichtet hatten.

Richter 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Nach dem Tod Ehuds taten die Israeliten weiter, was Jahwe als böse ansah.2 Da lieferte er sie dem Kanaaniterkönig Jabin aus, der in Hazor[1] regierte. Dessen Heerführer Sisera hatte sein Hauptquartier in Haroschet-Gojim.[2]3 Jabin besaß nämlich 900 eiserne Streitwagen und hatte die Israeliten 20 Jahre lang grausam unterdrückt. Da schrien sie zu Jahwe um Hilfe.4 Damals war Debora Richterin in Israel. Sie war die Frau Lappidots und eine Prophetin.5 Ihren Sitz hatte sie unter der „Debora-Palme“[3] zwischen Rama[4] und Bet-El im Gebirge Efraïm. Die Israeliten kamen zu ihr hinauf, um sich von ihr Recht sprechen zu lassen.6 Eines Tages ließ sie Barak Ben-Abinoam aus Kedesch in Naftali[5] zu sich holen und sagte zu ihm: „Jahwe, der Gott Israels, befiehlt: 'Nimm 10.000 Mann[6] aus den Stämmen Naftali und Sebulon und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor![7]7 Ich werde Sisera, den Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seiner Streitmacht an den Bach Kischon[8] locken und ihn dort in deine Hand geben.'“8 „Wenn du mitgehst“, erwiderte Barak, „will ich gehen, sonst gehe ich nicht!“9 „Gut, ich gehe mit“, erwiderte Debora, „doch der Ruhm für den Sieg wird dann nicht dir gehören, denn Jahwe wird Sisera in die Hände einer Frau fallen lassen.“ Debora machte sich fertig und ging mit Barak nach Kedesch.10 Dort rief Barak die Männer von Sebulon und Naftali zusammen. 10.000 Mann[9] folgten seinem Ruf und zogen mit ihm auf den Tabor. Auch Debora kam mit.11 Einige Zeit vorher hatte sich der Keniter Heber von seinem Stamm getrennt, von den Nachkommen des Mose-Schwagers Hobab. Er hatte sein Zelt bei der Terebinthe[10] von Zaanajim aufgeschlagen, das in der Nähe von Kedesch liegt.12 Nun berichtete man Sisera, dass Barak Ben-Abinoam eine Armee auf den Berg Tabor geführt hatte.13 Da beorderte er seine 900 Streitwagen und seine ganze Heeresmacht, die sich in Haroschet-Gojim befand, an den Bach Kischon.14 Als sie eingetroffen waren, sagte Debora zu Barak: „Los, greif an! Heute hat Jahwe dir den Sieg über Sisera in die Hand gegeben. Er selbst zieht vor dir her.“ Da stürmte Barak vom Berg Tabor hinunter, und die Zehntausend folgten ihm.15 Als sie mit gezücktem Schwert auf ihre Feinde zukamen, ließ Jahwe das ganze feindliche Heer samt ihrem Anführer und den Streitwagen in Panik geraten. Sisera selbst sprang von seinem Wagen und floh zu Fuß.16 Barak verfolgte die Wagen und das Heer bis nach Haroschet-Gojim. So wurde die ganze Armee Siseras vernichtet. Kein Einziger entkam.17 Sisera war auf seiner Flucht zu Fuß inzwischen bis zum Zelt Jaëls gekommen, das war die Frau des Keniters Heber. Die Sippe Hebers unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu Jabin, dem König von Hazor.18 Jaël trat aus dem Zelt, ging Sisera entgegen und sagte: „Kehr ruhig bei mir ein, mein Herr! Komm herein! Hab keine Angst!“[11] So ging er mit ihr ins Zelt, und sie deckte ihn mit einem Vorhang zu.19 „Gib mir ein wenig Wasser!“, sagte er zu ihr. „Ich habe Durst.“ Da holte sie einen Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken. Dann deckte sie ihn wieder zu.20 „Stell dich doch an den Zelteingang!“, sagte er noch zu ihr. „Wenn jemand kommt und dich fragt, ob einer hier ist, dann sag: 'Nein!'“21 Doch Jaël, die Frau Hebers, holte einen Zeltpflock, nahm einen Hammer in die Hand und ging leise zu Sisera hin, der vor Erschöpfung in tiefen Schlaf gefallen war. Sie trieb ihm den Zeltpflock so durch die Schläfen, dass er noch in die Erde drang. Auf diese Weise starb Sisera.22 Da kam auch schon Barak, der Sisera verfolgt hatte. Jaël trat aus dem Zelt, ging ihm entgegen und sagte: „Komm mit, ich zeige dir den Mann, den du suchst!“ Barak ging mit ihr ins Zelt und fand Sisera mit einem Zeltpflock im Kopf tot auf der Erde liegen.23 So zwang Gott an jenem Tag den Kanaaniterkönig Jabin in die Knie.24 Und in der Folgezeit lag die Faust Israels immer härter auf seinem Stamm, bis er ganz vernichtet war.