1Boas war inzwischen zum Versammlungsplatz am Stadttor gegangen und hatte sich dort hingesetzt. Da ging gerade der andere Löser, von dem Boas gesprochen hatte, vorbei. Boas rief ihm zu: »Komm hierher und setz dich«, und der Mann tat es. (3Mo 25,25)2Dann holte Boas zehn Männer, die zu den Ältesten der Stadt gehörten, und sagte zu ihnen: »Setzt euch hierher zu uns!« Als sie sich gesetzt hatten,3sagte er zu dem anderen Löser: »Du weißt, dass Noomi aus dem Land Moab zurückgekehrt ist. Sie bietet den Landanteil zum Verkauf an, der unserem Verwandten Elimelech gehört hat.4Ich wollte dir das sagen und dir den Vorschlag machen: Erwirb den Landanteil Elimelechs in Gegenwart der hier sitzenden Männer und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Sag, ob du deiner Verpflichtung nachkommen und von deinem Recht als Löser Gebrauch machen willst oder nicht.[1] Ich will es wissen, denn du bist als Erster an der Reihe und nach dir komme ich.« Der andere antwortete: »Ich mache das!«5Boas fuhr fort: »Wenn du von Noomi das Feld Elimelechs übernimmst, musst du zugleich die Verpflichtung übernehmen, für die Moabiterin Rut zu sorgen und anstelle ihres verstorbenen Mannes einen Sohn zu zeugen. Dem wird später das Feld zufallen, damit der Name des Verstorbenen auf dessen Erbbesitz weiterlebt.« (5Mo 25,5)6»Wenn es so ist, verzichte ich«, sagte der andere. »Ich schädige sonst meinen eigenen Erbbesitz. Ich trete dir mein Recht als Löser ab. Ich kann es nicht wahrnehmen.«7-8Dann zog er seinen Schuh aus und gab ihn Boas mit den Worten: »Erwirb du das Feld!« Mit diesem Zeichen bestätigte man früher in Israel bei Geschäftsabschlüssen den Wechsel des Besitzrechtes an Grund und Boden. (5Mo 25,9)9Boas wandte sich an die Ältesten und die anderen anwesenden Männer und sagte: »Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles erworben habe, was Elimelech und seinen Söhnen Kiljon und Machlon gehörte.10Ich habe damit auch die Moabiterin Rut, die Witwe Machlons, als Frau erworben und die Verpflichtung übernommen, an Machlons Stelle einen Sohn zu zeugen, dem sein Erbbesitz gehören wird. Machlons Name soll in seiner Sippe nicht vergessen werden, und seine Familie soll in dieser Stadt und in Israel bestehen bleiben. Ihr habt meine Erklärung gehört und seid dafür Zeugen.«11Die Ältesten und alle Männer auf dem Platz am Tor sagten: »Wir sind dafür Zeugen! Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, kinderreich wie Rahel und Lea, die zusammen das Haus Israel groß gemacht haben. Mögest du in der Sippe Efrat zu Reichtum und Einfluss gelangen und möge dein Name berühmt werden in Betlehem. (1Mo 35,23)12Durch die Nachkommen, die der HERR dir durch diese Frau geben wird, soll deine Familie so bedeutend werden wie die Familie von Perez, dem Sohn von Tamar und Juda.« (1Mo 38,27)
Rut wird zur Urgroßmutter König Davids
13So nahm Boas Rut zur Frau. Der HERR ließ sie schwanger werden und sie gebar einen Sohn.14Da sagten die Frauen zu Noomi: »Der HERR sei gepriesen! Er hat dir heute in diesem Kind einen Löser geschenkt. Möge der Name des Kindes berühmt werden in Israel!15Es wird dir neuen Lebensmut geben und wird im Alter für dich sorgen. Denn es ist ja der Sohn deiner Schwiegertochter, die in Liebe zu dir hält. Wahrhaftig, an ihr hast du mehr als an sieben Söhnen!«16Noomi nahm das Kind auf ihren Schoß und wurde seine Pflegemutter.17Ihre Nachbarinnen kamen, um ihm einen Namen zu geben, denn sie sagten: »Noomi ist ein Sohn geboren worden!« Und sie gaben ihm den Namen Obed. Obed wurde der Vater Isais, Isai der Vater des Königs David.18Dies ist die Liste der Nachkommen von Perez: Perez zeugte Hezron, (Mt 1,3)19Hezron zeugte Ram, Ram zeugte Amminadab,20Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon,21Salmon zeugte Boas, Boas zeugte Obed,22Obed zeugte Isai und Isai zeugte David.
1Boas war zum Stadttor gegangen und hatte sich dort hingesetzt. Da kam jener Löser vorbei, von dem er gesprochen hatte. „Komm her und setz dich!“, rief Boas ihm zu. Der Mann tat es.2Dann holte Boas zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sagte: „Setzt euch hierher zu uns!“ Nachdem sie saßen,3sagte er zu dem Löser: „Noomi, die aus Moab zurückgekehrt ist, will das Feldstück verkaufen, das unserem Bruder Elimelech gehörte.4Ich habe nun gedacht, dir folgenden Vorschlag zu machen: Erwirb es in Gegenwart der hier sitzenden Männer und Ältesten meines Volkes! Du hast das Vorkaufsrecht, weil du der nächste Verwandte bist. Ich komme erst nach dir. Wenn du es lösen willst, dann löse es, wenn nicht, dann teile es mir hier mit.“ – „Ja, ich löse es“, erwiderte dieser.5Boas fuhr fort: „Wenn du das Feld von Noomi erwirbst, hast du auch die Verpflichtung übernommen, für die Moabiterin Rut zu sorgen und mit ihr einen Sohn zu zeugen, dem das Erbstück dann zufällt.“6Da sagte der Löser: „Wenn das so ist, kann ich es nicht lösen, denn dann würde ich meinen eigenen Erbbesitz schädigen. Übernimm du mein Lösungsrecht, denn ich kann es nicht wahrnehmen.“7Früher gab es in Israel den Brauch, bei einem Loskaufverfahren oder einem Tauschgeschäft den Schuh auszuziehen und ihn dem anderen als Bestätigung der Sache zu übergeben.8Als nun der Löser zu Boas sagte: „Erwirb du es!“, zog er den Schuh aus.9Da sagte Boas zu den Ältesten und dem anwesenden Volk: „Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles erworben habe, was Elimelech und seinen Söhnen Kiljon und Machlon gehörte.10Damit habe ich auch Machlons Witwe, die Moabiterin Rut, als Frau erhalten. Ich verpflichte mich, an Machlons Stelle einen Sohn zu zeugen, dem Machlons Erbbesitz dann gehören wird. So wird der Name des Verstorbenen in seiner Sippe und in seinem Heimatort nicht vergessen. Dafür seid ihr Zeugen!“11Das ganze Volk, das sich beim Tor versammelt hatte, und die Ältesten sagten: „Wir sind Zeugen! Jahwe mache die Frau, die in dein Haus kommt, so wie Rahel und Lea, von denen das Volk Israel abstammt. Schaff dir ein Vermögen in Efrata[1] und einen Namen in Bethlehem! (1Mo 35,23)12Durch die Nachkommen, die Jahwe dir von dieser jungen Frau geben wird, soll deine Familie so werden wie die des Perez, dem Sohn von Tamar und Juda.“ (4Mo 26,21)13So nahm Boas Rut zur Frau. Er schlief mit ihr, und Jahwe ließ sie schwanger werden. Als sie einen Sohn zur Welt brachte,14sagten die Frauen zu Noomi: „Jahwe sei gepriesen! ‹Durch dieses Kind› hat er dir heute einen Löser geschenkt. Möge sein Name in Israel berühmt werden!15Du wirst jemand haben, der dein Herz erfreut und dich im Alter versorgt. Er ist ja der Sohn deiner Schwiegertochter, die dich liebt. Ja, an ihr hast du mehr als an sieben Söhnen!“16Noomi drückte das Kind an ihre Brust und wurde dessen Betreuerin.17Die Nachbarinnen kamen dann zur Namensgebung. „Noomi ist ein Sohn geboren worden!“, sagten sie und nannten ihn Obed, Diener. Obed wurde der Vater Isais und Isai der Vater Davids.18Es folgt das Verzeichnis der Nachkommen[2] von Perez. Perez zeugte Hezron,19Hezron zeugte Ram, Ram zeugte Amminadab,20Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon,21Salmon zeugte Boas, Boas zeugte Obed,[3] (Mt 1,5)22Obed zeugte[4] Isai, und Isai zeugte David.