Richter 20

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Alle Männer Israels von Dan im Norden bis Beerscheba im Süden und auch die aus Gilead im Ostjordanland versammelten sich wie ein Mann beim Heiligtum des HERRN in Mizpa. (Ri 21,1; 1Sam 7,5; 1Sam 10,17)2 Nicht nur die Oberhäupter der Stämme kamen zusammen, sondern die ganze Gemeinde der Israeliten, 400000 mit Schwertern bewaffnete Männer.3 Die Leute des Stammes Benjamin erfuhren davon. Die versammelten Israeliten fragten: »Wie ist dieses Verbrechen geschehen?«,4 und der Levit, der Mann der ermordeten Frau, berichtete: »Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea im Gebiet von Benjamin und wollte dort übernachten.5 Da umzingelten die Männer von Gibea in der Nacht das Haus, in dem ich war. Auf mich hatten sie es abgesehen und wollten mich umbringen. Sie vergewaltigten meine Frau so lange, bis sie starb.6 Deshalb zerteilte ich ihren Leichnam und schickte die Stücke in alle Gegenden des Landes. Die Männer von Gibea haben ein Verbrechen begangen, das in Israel unerhört ist. (2Sam 13,12)7 Ihr alle seid doch Israeliten, haltet also Rat und beschließt, was geschehen soll!«8 Da standen sie alle auf wie ein Mann und erklärten: »Keiner von uns darf nach Hause zurückkehren,9 bevor wir an den Leuten von Gibea die Strafe vollstreckt haben! Wir wollen das Los werfen10 und jeden zehnten Mann dazu bestimmen, für die Verpflegung zu sorgen; die Übrigen sollen die Leute von Gibea bestrafen für dieses schändliche Verbrechen, das sie mitten in Israel begangen haben.«11 Die Männer Israels zogen einmütig, wie ein Mann, gegen die Stadt Gibea.12 Sie schickten Boten voraus durch den ganzen Stamm Benjamin und ließen sagen: »Was ist da für eine schwere Untat unter euch geschehen! (5Mo 13,6)13 Liefert uns die Männer von Gibea aus, dieses verruchte Gesindel! Wir wollen sie töten und so das Böse aus Israel entfernen.« Aber die Männer von Benjamin wollten nicht auf ihre Brüder, die übrigen Israeliten, hören.14 Aus dem ganzen Stammesgebiet zogen sie nach Gibea, um gegen die Israeliten zu kämpfen.15 26000 mit Schwertern bewaffnete Männer aus dem Stamm Benjamin sammelten sich dort, dazu kamen noch die 700 Männer von Gibea, geübte Krieger.16 Im Heer Benjamins gab es 700 Elitekämpfer, die Linkshänder waren und mit der Schleuder unfehlbar ins Ziel trafen.17 Auf der Seite der Israeliten zählte man 400000 mit Schwertern bewaffnete Krieger.18 Die Männer Israels gingen zum Heiligtum von Bet-El, um bei Gott Rat zu holen. Sie fragten ihn: »Welcher Stamm soll den Kampf gegen die Männer von Benjamin eröffnen?« Der HERR antwortete: »Der Stamm Juda.« (Ri 1,1)19 Früh am Morgen brachen die Männer Israels auf, zogen vor Gibea20 und stellten sich zum Kampf gegen die Männer von Benjamin auf.21 Die Männer von Benjamin aber brachen aus der Stadt hervor und erschlugen 22000 von den Israeliten.22-23 Die Männer Israels kehrten nach Bet-El zurück. Sie weinten und klagten vor dem HERRN über ihre Niederlage, den ganzen Tag bis zum Abend. Sie fragten den HERRN: »Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder, die Männer von Benjamin, in den Kampf ziehen?« Der HERR antwortete: »Ja, zieht gegen sie!« Da ermannten sie sich und stellten sich am anderen Tag noch einmal an derselben Stelle zum Kampf auf.24 Sie rückten gegen die Männer von Benjamin vor,25 aber die brachen auch an diesem Tag aus der Stadt hervor und erschlugen 18000 von den Israeliten, lauter mit Schwertern bewaffnete Krieger.26 Wieder zogen die Männer Israels nach Bet-El und klagten dem HERRN ihre Niederlage. Sie weinten und fasteten bis zum Abend, dann brachten sie dem HERRN Brandopfer und Mahlopfer dar.27-28 Damals stand im Heiligtum von Bet-El die Bundeslade und als Priester diente dort Pinhas, der Sohn Eleasars und Enkel Aarons. Die Israeliten fragten den HERRN: »Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder, die Männer von Benjamin, in den Kampf ziehen oder sollen wir es aufgeben?« Der HERR antwortete: »Ja, zieht noch einmal gegen sie; morgen werde ich sie in eure Hand geben.« (4Mo 25,10)29 Diesmal wandten die Israeliten eine List an und versteckten einen Teil ihrer Männer an verschiedenen Stellen rings um Gibea.30 Dann stellten sie sich genau wie an den beiden vorangegangenen Tagen vor der Stadt zum Kampf auf.31 Als die Männer von Benjamin aus der Stadt hervorbrachen, ließen sich die Israeliten zum Schein von ihnen zurückschlagen und lockten sie so von der Stadt weg. Auf freiem Feld, auf den Straßen, die von Gibea nach Bet-El und nach Gibeon[1] führen, erschlugen die Männer von Benjamin etwa 30 Israeliten. (Jos 8,6; Jos 8,16)32 Sie waren siegesgewiss und sagten: »Wir schlagen sie wieder wie schon zweimal!« Die Männer von Israel folgten der Parole: »Wir weichen zurück und locken sie von der Stadt weg auf die Landstraßen!«33 Bei Baal-Tamar jedoch hielten sie an und stellten sich zum Kampf. Gleichzeitig brachen die Männer aus dem Hinterhalt bei Geba hervor,34 10000 ausgesuchte Krieger, und drangen gegen Gibea vor. Die Männer von Benjamin waren nichts ahnend in die Falle gegangen. Es kam zu einem schweren Kampf.35 Der HERR half den Männern von Israel und so konnten sie an diesem Tag 25100 Benjaminiter töten, lauter mit Schwertern bewaffnete Krieger.36 Die Männer von Benjamin sahen, dass sie geschlagen waren. Im Einzelnen war es so zugegangen: Das Heer Israels war vor den Männern Benjamins zurückgewichen; denn die Israeliten setzten auf den Hinterhalt, den sie in der Nähe der Stadt gelegt hatten.37 Die Männer aus dem Hinterhalt brachen hervor, überfielen die Stadt und erschlugen alle Bewohner mit dem Schwert.38 Wie verabredet steckten sie die Stadt in Brand, sodass der Rauch von ihr aufstieg.39 Während der Verfolgung der Zurückweichenden hatten die Männer von Benjamin schon eine Reihe von Israeliten, etwa dreißig, erschlagen. Sie sagten zueinander: »Die Israeliten fliehen! Wir haben sie auch diesmal wieder geschlagen!«40 Doch da begann der Rauch von der Stadt aufzusteigen, und als die Männer von Benjamin zurückschauten, erkannten sie, dass die ganze Stadt in Flammen stand. (Jos 8,20)41 Jetzt machten die fliehenden Israeliten kehrt und stellten sich zum Kampf. Die Männer von Benjamin wurden von Entsetzen gepackt, denn sie sahen, dass für sie alles verloren war.42 Sie flohen vor den Israeliten der Wüste zu, aber ihre Verfolger blieben ihnen auf den Fersen, und auf der anderen Seite nahmen die Israeliten, die von der Stadt her[2] kamen, sie in die Zange.43 Die Männer von Benjamin wurden umzingelt, gejagt, niedergemacht von Noha[3] bis östlich von Gibea.44 18000 von ihnen fanden den Tod.45 Nur ein Rest entkam und floh in Richtung Wüste, zum Rimmonfelsen. Auf den Straßen erschlugen die Israeliten noch einmal 5000 Benjaminiter und bei der weiteren Verfolgung schließlich noch 2000.[4]46 So waren insgesamt 25000 mit Schwertern bewaffnete Männer aus dem Stamm Benjamin getötet worden, lauter tapfere Krieger.47 Nur 600 hatten sich zum Rimmonfelsen flüchten können. Dort blieben sie vier Monate.48 Die Männer Israels aber durchzogen das ganze Stammesgebiet Benjamin, töteten alles, Menschen und Vieh, und brannten die Städte und Dörfer nieder.

Richter 20

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da versammelten sich alle Männer Israels von Dan bis Beerscheba und ganz Gilead[1] in Mizpa.[2] Sie erschienen wie ein Mann vor Jahwe.2 Die Oberhäupter des ganzen Volkes traten zusammen und nahmen ihren Platz in der Versammlung aller Stämme Israels ein. 400.000[3] mit Schwertern bewaffnete Männer hatten sich zusammengefunden.3 Auch die Benjaminiten erfuhren von dem Treffen in Mizpa. Die versammelten Israeliten fragten nun: „Wie ist dieses Verbrechen geschehen?“4 Da berichtete der Levit, dessen Frau ermordet worden war: „Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea, das zu Benjamin gehört, um dort zu übernachten.5 In der Nacht umringten die Männer der Stadt das Haus ‹meines Gastgebers›. Sie hatten es aber auf mich abgesehen. Mich wollten sie umbringen, und meine Nebenfrau haben sie so vergewaltigt, dass sie gestorben ist.6 Da zerteilte ich ihren Leichnam und schickte die Stücke durch ganz Israel. Jeder sollte sehen, was für ein abscheuliches Verbrechen in unserem Land begangen wurde.7 Nun seid ihr alle hier, ihr Israeliten: Bildet euch eine Meinung und schafft Rat!“8 Da standen sie alle auf wie ein Mann und erklärten: „Keiner von uns darf nach Hause zurückkehren,9 bevor wir die Strafe an den Leuten von Gibea vollstreckt haben. Wir wollen das Los werfen,10 und jeder zehnte Mann aus den Wehrtruppen aller Stämme soll sich um die Verpflegung für die anderen kümmern, damit wir gleich nach Gibea-Benjamin ziehen können, um ihre Bewohner für dieses schändliche Verbrechen zu bestrafen.“11 So zogen die Israeliten wie ein Mann gegen die Stadt.12 Gleichzeitig hatten sie Boten an den ganzen Stamm Benjamin geschickt, die ausrichten sollten: „Wie konnte nur ein solches Verbrechen unter euch geschehen!13 Liefert uns die Männer von Gibea aus! Wir werden dieses gottlose Gesindel töten und so das Böse aus Israel entfernen.“ Doch die Benjaminiten wollten nicht auf ihre Brüder, die Israeliten, hören.14 Sie kamen aus ihren Städten nach Gibea, um gegen die Israeliten zu kämpfen.15 Noch am selben Tag stellten sie ein Heer von 26.000[4] mit Schwertern bewaffneten Männern auf. Dazu kamen noch die Männer von Gibea, 700 geübte Krieger.16 Im Heer Benjamins gab es 700 Elitekämpfer, die sogar mit der linken Hand Steine schleudern konnten und haargenau trafen.17 Die Israeliten hatten 400.000 mit Schwertern bewaffnete geübte Krieger aufgeboten.18 Dann zogen die Israeliten nach Bet-El, um Gott zu fragen, wer von ihnen zuerst gegen die Benjaminiten in den Kampf ziehen sollte. Jahwe antwortete: „Juda soll anfangen!“19 Am nächsten Morgen machten sich die Israeliten auf, zogen vor Gibea20 und stellten sich zum Kampf gegen die Männer von Benjamin.21 Da stürmten die Benjaminiten heraus und streckten an jenem Tag 22.000 Mann[5] von ihnen zu Boden.[6]22 Doch die Männer Israels fassten Mut und stellten sich noch einmal an der gleichen Stelle zum Kampf, wo sie am ersten Tag gestanden hatten.23 Sie waren nämlich wieder nach Bet-El gezogen und hatten bis zum Abend vor Jahwe über ihre Niederlage geweint. Dann hatten sie Jahwe befragt, ob sie wieder in den Kampf gegen die Benjaminiten, ihre Brüder, ziehen sollten. Jahwe hatte geantwortet: „Ja, zieht gegen sie!“24 Am zweiten Tag rückten sie wieder gegen die Männer von Benjamin vor.25 Doch die Benjaminiten brachen erneut aus der Stadt hervor und erschlugen noch einmal 18.000 Israeliten[7], alles mit dem Schwert bewaffnete Kämpfer.26 Da zogen die Männer Israels wieder ab und gingen nach Bet-El hinauf. Dort saßen sie klagend vor Jahwe. Sie fasteten jenen Tag bis zum Abend und brachten Jahwe dann Brand- und Schlachtopfer.[8]27 Dann befragten sie Jahwe, denn die Bundeslade Jahwes war damals gerade dort,28 und Pinhas Ben-Eleasar, der Enkel Aarons, diente als Priester. Sie fragten: „Sollen wir noch einmal gegen unsere Brüder in den Kampf ziehen, gegen die Männer aus Benjamin, oder sollen wir es aufgeben?“ Da sagte Jahwe: „Ja, zieht hin! Morgen gebe ich sie in eure Hand.“29 Diesmal legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt30 und stellten sich wie an den anderen Tagen zum Kampf gegen die Benjaminiten auf.31 Wieder brachen die Benjaminiten aus der Stadt hervor und erschlugen wie die vorigen Male einige von den Israeliten. Dabei entfernten sie sich immer weiter von der Stadt in Richtung Bet-El und Gibeon.[9] Sie hatten schon etwa 30 Mann auf dem freien Feld erschlagen32 und riefen: „Wir schlagen sie wie beim ersten Mal!“ Aber die Israeliten hatten verabredet: Lasst uns fliehen, damit wir sie von der Stadt zu den Landstraßen weglocken.33 So gingen die Männer Israels zurück und ordneten sich bei Baal-Tamar[10] neu. Gleichzeitig brachen die Männer aus dem Hinterhalt westlich von Gibea hervor.34 Es waren 10.000[11] aus ganz Israel ausgesuchte Krieger. Sie gingen gegen die Stadt vor, und es kam zu einem schweren Kampf. Die anderen Benjaminiten ahnten nicht, dass das Unglück sie schon erreicht hatte.35 An diesem Tag tötete Jahwe durch die Israeliten 25.100 Schwertträger[12] aus dem Stamm Benjamin.36 Schließlich mussten die Benjaminiten einsehen, dass sie geschlagen waren. Der Kampf war so verlaufen: Die Israeliten hatten den Benjaminiten Raum gegeben, weil sie sich auf den Hinterhalt verließen, den sie in der Nähe der Stadt gelegt hatten.37 Die Männer des Hinterhalts stürmten auf Gibea zu und eroberten die Stadt. Alle Bewohner töteten sie mit dem Schwert.38 Sie hatten mit den Israeliten vereinbart, dass sie dann eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen wollten.39 Als nun die Mannschaft Israels vor den Benjaminiten zurückwich, hatten diese angefangen, einige von ihnen zu erschlagen, etwa 30 Mann. Sie riefen: „Wir werden sie besiegen wie im ersten Kampf!“40 Doch da begann eine Wolke aus der Stadt aufzusteigen, die zu einer Rauchsäule wurde. Und als die Benjaminiten sich umschauten, sahen sie, dass die ganze Stadt wie ein Ganzopfer in Flammen aufgegangen war.41 Da machten auch die Israeliten wieder kehrt und stellten sich zum Kampf. Die Männer Benjamins waren entsetzt und merkten, dass sie verloren waren.42 Da versuchten sie, vor den Israeliten in Richtung Wüste zu fliehen, aber die Schlacht holte sie ein. Und die israelitischen Männer, die aus Gibea kamen, nahmen sie in die Zange.43 So umzingelten die Israeliten die Benjaminiten. Sie verfolgten sie ohne Rast bis östlich von Gibea und machten sie nieder.44 Auf diese Weise fielen 18.000 benjaminitische Krieger.[13]45 Der Rest versuchte, weiter in Richtung Wüste zum Felsen Rimmon[14] zu fliehen. Doch die Israeliten erschlugen auf den Straßen weitere 5000 Mann.[15] Aber auch dann blieben sie ihnen auf den Fersen bis nach Gidom und erschlugen nochmals 2000 Mann.46 So waren an diesem Tag 25.000 Schwertträger Benjamins[16] gefallen, alles tapfere Krieger.47 Nur 600 Mann erreichten den Felsen Rimmon und verschanzten sich dort vier Monate lang.48 Die Israeliten aber zogen durch das ganze Stammesgebiet von Benjamin und töteten alle Menschen und Tiere, die sie fanden, und brannten alle Ortschaften nieder.