Psalm 88

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Gedicht des Esrachiters Heman, aus der Sammlung der Korachiter, zu singen nach schwermütiger Weise.[1] (1Chr 6,18)2 HERR, mein Gott und Retter, Tag und Nacht schreie ich zu dir!3 Lass mein Gebet zu dir dringen, höre meinen Hilferuf!4 Ich habe mehr als genug gelitten, mit einem Fuß stehe ich schon im Grab.5 Alle meinen, mit mir sei es aus; die Kräfte schwinden mir, ich kann nicht mehr.6 Man hat mich aufgegeben wie einen Toten; mir geht es wie den Erschlagenen, die man ins Massengrab geworfen hat – du sorgst nicht mehr für sie, deine Hilfe erreicht sie nicht mehr. (Hes 32,19)7 In den tiefsten Abgrund hast du mich gestürzt, wo ewige Dunkelheit mich einschließt.8 Dein Zorn drückt mich zu Boden, in schweren Wogen rollt er über mich hin. (Ps 42,8)9 Meine Freunde hast du mir entfremdet, sie wenden sich voll Abscheu von mir ab. Ich bin im Elend gefangen und finde keinen Ausweg; (Ps 38,12)10 vor Schmerzen wird mir schwarz vor Augen. Tag für Tag schreie ich zu dir, HERR, und strecke meine Hände zu dir aus!11 Tust du auch für Tote noch Wunder? Stehen die Schatten auf, um dich zu preisen? (Ps 6,6)12 Erzählt man im Grab von deiner Güte, in der Totenwelt von deiner Treue?13 Weiß man dort in der Finsternis noch, welche Wunder du tust für dein Volk?[2] Denkt bei den Vergessenen noch jemand daran, wie treu du deine Zusagen einlöst?14 Ich aber schreie zu dir, HERR; jeden Morgen bestürme ich dich mit Bitten. (Ps 5,4)15 Warum hast du mich verstoßen, HERR? Warum verbirgst du dich vor mir?16 Solange ich denken kann, bin ich gequält und dem Tode nah. Du erschreckst mich mit immer neuen Plagen, sodass ich an dir fast irrewerde.17 Dein Zorn ist über mich gekommen wie ein Feuersturm, deine furchtbaren Angriffe zerschlagen mich.18 Sie bedrohen mich von allen Seiten, täglich dringen sie auf mich ein wie tödliche Fluten.19 Freunde und Nachbarn hast du mir entfremdet; mein einziger Begleiter ist die Finsternis. (Ps 38,12)

Psalm 88

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Ein Psalmlied der Nachkommen Korachs. Dem Chorleiter. Zu singen auf schwermütige Weise. Ein Lehrgedicht von Heman, dem Esrachiter.2 Jahwe, Gott meines Heils, / Tag und Nacht schrei ich zu dir!3 Lass mein Gebet zu dir kommen! / Schenk meinem Rufen ein offenes Ohr!4 Mit Leid bin ich gesättigt, / mein Leben ist nahe am Tod.5 Ich werde schon zu den Toten gezählt. / Ich bin wie ein Mann ohne Kraft.6 Ich bin wie einer, der schon im Massengrab liegt, / ein Erschlagener, an den du nicht mehr denkst. / Deine Hilfe erreicht ihn nicht mehr.7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, / in die finstersten Tiefen.8 Schwer liegt dein Zorn auf mir, / mit Wellen und Wogen drückst du mich nieder. ♪9 Meine Freunde hast du von mir entfernt, / sie wenden sich mit Abscheu von mir ab. / Ich bin gefangen und kann nicht hinaus.10 Vor lauter Elend werden meine Augen blind. Jeden Tag rufe ich zu dir, Jahwe, / und strecke meine Hände nach dir aus.11 Wirst du an den Toten Wunder tun? / Sollen die Gestorbenen dich loben? ♪12 Wird man im Grab von deiner Gnade erzählen, / im Abgrund von deiner Treue?13 Werden in der Finsternis deine Wunder bekannt / und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?14 Ich aber, Jahwe, ich schreie zu dir. / Jeden Morgen erreicht dich mein Gebet.15 Warum, Jahwe, verabscheust du mich, / verbirgst du dein Gesicht vor mir?16 Todkrank und elend von Jugend an / ertrage ich starr deine Schrecken.17 Wie ein Feuer rast dein Zorn über mich hin, / deine Schrecken vernichten mich.18 Wie tödliche Fluten dringen sie auf mich ein, / von allen Seiten bin ich bedroht.19 Freunde und Nachbarn hast du mir entfremdet, / mein einziger Begleiter ist die Finsternis.