Psalm 10

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Warum bist du so weit weg, HERR? Warum verbirgst du dich vor uns? Wir sind vor Elend am Ende![1] (Ps 22,2)2 Schamlose Schurken stellen den Armen nach und fangen sie in heimtückischen Fallen.3 Sie geben auch noch damit an, dass sie so unersättlich sind. Nichts zählt bei ihnen, nur ihr Gewinn. Sie danken dir nicht, Gott, sie lästern dich nur!4 In ihrem Größenwahn reden sie sich ein: »Wie sollte Gott uns zur Rechenschaft ziehen? Wo er doch gar nicht existiert!« Weiter reicht ihr vermessenes Denken nicht. (Ps 14,1)5 Sie tun, was sie wollen, und alles gelingt. Ob du sie verurteilst, berührt sie nicht; du bist ja so fern dort oben! Sie lachen spöttisch über jeden Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,11)6 »Was soll uns erschüttern?«, sagen sie. »An uns geht jedes Unglück vorüber; so war es immer, so bleibt es auch!«7 Sie fluchen, sie lügen und drohen, was sie reden, bringt Verderben und Unheil. (Röm 3,14)8 Im Hinterhalt liegen sie nah bei den Dörfern, warten auf Leute, die nichts Böses ahnen, heimlich ermorden sie schuldlose Menschen.9 Sie liegen und lauern wie Löwen im Dickicht, sie spähen nach hilflosen Opfern aus und fangen sie ein mit ihren Netzen.10 Sie ducken sich, werfen sich auf die Armen und stoßen sie nieder mit roher Gewalt.11 Bei alledem sagen diese Verbrecher: »Gott fragt nicht danach, er sieht niemals her, er will von uns gar nichts wissen.« (Ps 14,1)12 Steh auf, HERR! Greif doch ein, Gott! Vergiss nicht die Schwachen, nimm sie in Schutz!13 Lass nicht zu, dass die Schurken dich missachten! Warum dürfen sie sagen: »Er straft uns ja nicht«?14 Aber du bist nicht blind! Du siehst all das Leiden und Unheil und du kannst helfen. Darum kommen die Schwachen und Waisen zu dir und vertrauen dir ihre Sache an. (Ps 9,13; Ps 68,6)15 Zerschlage die Macht der Unheilstifter, rechne mit ihnen ab, mach dem Verbrechen ein Ende!16 Du, HERR, bist König für immer und ewig. Die Fremden, die nichts von dir wissen wollen, müssen aus deinem Land verschwinden.17 Du nimmst die Bitten der Armen an, du hörst ihr Rufen, HERR, du machst ihnen Mut.18 Den Waisen und Unterdrückten verschaffst du Recht und lässt keinen Menschen mehr Schrecken verbreiten auf der Erde.

Psalm 10

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Warum, Jahwe, stehst du fern, / verbirgst dich in Zeiten der Not?[1]2 Und das beim Hochmut des Gottlosen, der den Armen hetzt! / Sollen die Bösen sich doch verfangen im eigenen Plan!3 Der Gottlose rühmt sich seiner Gier, / der Habsüchtige prahlt; er verachtet Jahwe.4 Der Gottlose sagt im Größenwahn: „Gott forscht nicht nach!“ / Und im Stillen denkt er sich: „Es gibt keinen Gott.“5 Sein Tun glückt ihm zu jeder Zeit. / Deine Gerichte interessieren ihn nicht, / und seine Feinde verachtet er nur.6 Er sagt zu sich selbst: „Was kann mich schon erschüttern? / An mir geht jedes Unglück vorbei – und dabei bleibt es auch!“7 Er flucht, er lügt, er droht. / Nichts als Unheil richtet er an.8 Er liegt auf der Lauer in den Gehöften, / mordet den Unschuldigen im Versteck. / Seine Augen spähen dem Wehrlosen nach.9 Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert darauf, den Schwachen zu fangen, / er fängt sein Opfer, zieht ihn ins Netz.10 Er schlägt zu, und die Schwachen fallen, / sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11 Er sagt sich: „Gott hat es vergessen, / er wendet sich ab und sieht uns nicht mehr.“12 Steh auf, Jahwe! / Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Armen nicht!13 Weshalb darf der Böse Gott lästern? / Weshalb darf er sich sagen: „Du forschst ja nicht nach“?14 Aber du hast es gesehen, / du schaust ja auf Kummer und Not / und nimmst die Sache in die Hand. / Dir überlässt es der Schwache, / dir, dem Helfer der Waisen.15 Zerbrich den Arm des gottlosen Bösen! / Bestrafe seine Gottlosigkeit, / dass du sie nicht mehr ansehen musst!16 Jahwe ist König für immer und ewig! / Alle, die ihn missachten, verschwinden aus seinem Land.17 Du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, Jahwe, / du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie.18 Du schaffst den Waisen und Bedrückten Recht, / dass kein Mensch auf Erden mehr zusammenschrickt.