von Deutsche Bibelgesellschaft1Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht; für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf. (Jes 60,1)2HERR, du vermehrst sie und schenkst ihnen große Freude. Sie freuen sich vor dir wie bei der Ernte und wie beim Verteilen der Kriegsbeute.3Wie damals, als du das Volk von den Midianitern befreit hast, zerbrichst du das Joch der Fremdherrschaft, das auf ihnen lastet, und den Stock, mit dem sie zur Zwangsarbeit angetrieben werden. (Ri 7,1)4Die Soldatenstiefel, deren dröhnenden Marschtritt sie noch im Ohr haben, und die blutbefleckten Soldatenmäntel werden ins Feuer geworfen und verbrannt.5Denn ein Kind ist geboren, der künftige König ist uns geschenkt! Und das sind die Ehrennamen, die ihm gegeben werden: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst. (Ps 2,1; Ps 110,1; Jes 7,14; Jes 11,1; Jer 23,5; Sach 9,9)6Seine Macht wird weit reichen und dauerhafter Frieden wird einkehren. Er wird auf dem Thron Davids regieren und seine Herrschaft wird für immer Bestand haben, weil er sich an die Rechtsordnungen Gottes hält. Der HERR, der Herrscher der Welt,[1] hat es so beschlossen und wird es tun. (2Sam 7,12)
Gottes drohend erhobene Hand
7Der Herr hat sein Urteil über das Reich Israel gefällt, mit ganzer Härte hat es die Nachkommen Jakobs getroffen.8Die ganze Bevölkerung von Efraïm und alle Bewohner von Samaria haben es zu spüren bekommen. Und trotzdem blieben sie selbstherrlich und sagten in ihrem Übermut:9»Die Häuser aus Ziegelsteinen sind eingestürzt – was macht’s, wir bauen sie mit Quadersteinen wieder auf! Die Balken aus dem Holz der Maulbeerfeigenbäume sind zerbrochen worden – was macht’s, an ihrer Stelle setzen wir Zedernbalken ein!«10Aber der HERR ließ ihre Gegner[2] hochkommen, er stachelte ihre Feinde gegen sie auf:11im Osten die Syrer und im Westen die Philister. Sie fielen gierig über Israel her und rissen große Stücke aus ihm heraus. Trotzdem legte Gottes Zorn sich nicht, seine Hand blieb drohend erhoben.12Die Leute von Israel änderten sich nicht. Obwohl der HERR, der Herrscher der Welt, sie so geschlagen hatte, fragten sie nicht nach seinem Willen.13-14Darum nahm der HERR ihnen an einem einzigen Tag ihre Sippenoberhäupter, ihre führenden Männer und die Lügenpropheten weg, so wie jemand einem Fisch Kopf und Schwanz abschneidet oder beim Riedgras Blätter und Kolben entfernt.15Die Führer dieses Volkes sind Verführer und die Geführten haben jede Richtung verloren. (Jes 3,12)16Darum hat der Herr kein Erbarmen[3] mit ihren jungen Männern, er hat kein Mitleid mit den Witwen und Waisen, die sie hinterlassen. Denn sie alle miteinander sind abtrünnig und böse, sie reden wie Menschen, die Gott nicht ernst nehmen. Trotz alledem legt sein Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.17Ihre Verkehrtheit greift um sich wie ein loderndes Feuer, das Dornen und Disteln verzehrt, das Dickicht des Waldes in Brand setzt und dicke Rauchwolken zum Himmel aufsteigen lässt.18Der Zorn des HERRN, des Herrschers der Welt, ist wie ein Feuer: Das Land verbrennt und das Volk wird ein Raub der Flammen. Keiner verschont den anderen.19Sie schnappen zu, ohne hinzusehen, und fressen, was sie können. Aber der Hunger bleibt, niemand wird satt. Jeder vernichtet den, der ihm beistehen könnte.20Manasse stürzt sich auf Efraïm, Efraïm auf Manasse und zusammen fallen sie über Juda her. Trotzdem legt Gottes Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.
Jesaja 9
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1Das Volk, das im Dunkeln lebt, / sieht ein großes Licht. / Licht strahlt auf über denen, / die im Land der Todesschatten wohnen.[1] (Mt 4,15)2Du weckst den Jubel, machst die Freude groß! / Sie freuen sich vor dir wie in der Erntezeit, / sie jubeln wie beim Beuteverteilen.3Denn wie am Tag von Midian / zerbrichst du das drückende Joch, das ihnen den Rücken gebeugt, / den Stock, der sie angetrieben hat.[2] (Ri 7,12; Jes 37,36)4Denn jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, / jeder Mantel, der sich in Blutlachen wälzt, / wird ins Feuer geworfen und verbrannt.5Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt; / das wird der künftige Herrscher sein. / Und dieser Name gehört zu ihm: / wunderbarer Berater, / kraftvoller Gott, / Vater der Ewigkeit, / Friedensfürst.6Seine Macht reicht weit, / und sein Frieden hört nicht auf. / Er regiert sein Reich auf Davids Thron, / seine Herrschaft hat für immer Bestand, / denn er stützt sie durch Recht und Gerechtigkeit. / Das wirkt Jahwe, der allmächtige Gott, / im Eifer seiner Leidenschaft.
Der Schatten über Samaria
7Ein Urteil hat mein Herr über Jakob gefällt, / und an Israel wurde es vollstreckt.8Zu spüren bekam es das ganze Volk – das von Efraïm und was in Samarien wohnt – mit seinem selbstherrlich hochmütigen Spruch:9„Die Ziegel sind gefallen, / doch mit Quadern bauen wir auf, / das Holz der wilden Feigenbäume[3] ist zerbrochen, / doch wir setzen dort Zedernbalken ein.“10Aber Jahwe wiegelt Rezins Unterfürsten auf, / ihre Feinde stachelt er gegen sie an.11Die Syrer kommen von vorn / und von hinten die Philister, / und sie fressen Israel mit vollem Maul. – Trotzdem legt sich der Zorn Gottes nicht. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.12Doch das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlägt. / Jahwe, den allmächtigen Gott, suchen sie nicht.13Da haut Jahwe Kopf und Schwanz von Israel ab, / Palmzweig und Binse an einem einzigen Tag.14Die Ältesten und Vornehmen sind der Kopf, / der Lügen lehrende Prophet ist der Schwanz.15Die Führer dieses Volkes sind Verführer, / und die Geführten wissen nicht mehr wohin.16Deshalb freut sich der Herr nicht über seine jungen Männer, / erbarmt sich nicht über seine Witwen und Waisen. / Denn alle sind sie gottlos und böse, / aus jedem Mund kommt schändliches Geschwätz. – Trotzdem legt sich der Zorn Gottes nicht. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.17Denn ihre Bosheit lodert auf wie ein Feuer, / das Dornen und Disteln verzehrt. / Im dichten Unterholz des Waldes zündet es / und wirbelt als schwarze Rauchwolke hoch.18Durch den Zorn Jahwes, des Allmächtigen, ist das Land verbrannt. / Und wie ein Feuerfraß wütet das Volk, / keiner verschont den andern.19Man verschlingt etwas von rechts und bleibt doch hungrig, / man frisst nach links und wird nicht satt. / Jeder frisst das Fleisch seines eigenen Arms.20Manasse frisst Efraïm / und Efraïm Manasse, / und beide fallen über Juda her. – Trotzdem legt sich der Zorn Gottes nicht. / Seine Hand bleibt drohend ausgestreckt.