1Botschaft über Babylonien, die »Wüste am Strom«: Wie ein Wirbelwind, der über das Südland fegt, so kommt es heran aus der Wüste, aus dem furchterregenden Land! (Jes 13,1)2Es ist grausig, was Gott mich sehen und hören ließ: »Elamiter, zum Angriff! Meder, schließt die Stadt ein! Die Räuber müssen rauben, die Verwüster müssen verwüsten! Dem Seufzen der Völker über Babylon will ich ein Ende machen!« (Jes 13,17)3Ich bin ganz verstört von dem, was ich höre; was ich sehen muss, erschüttert mich. Mein Leib ist von Krämpfen geschüttelt, Schmerzen überfallen mich wie die Wehen eine gebärende Frau.4Mir dreht sich’s im Kopf, die Angst lässt mich schaudern. Die Abenddämmerung, auf deren erfrischende Kühle ich mich sonst immer freue, hat mir nichts als Schrecken gebracht.5Ich sehe: In Babylon deckt man den Tisch zum Festmahl, man breitet die Polster aus,[1] man isst und trinkt – plötzlich ein Schrei: »Aufstehen! Alle Offiziere zu den Waffen!«6Der Herr hat zu mir gesagt: »Stell einen Wachtposten auf! Er soll melden, was er sieht!7Wenn er Streitwagen sieht, mit Pferden bespannt, eine Karawane[2] von Eseln und Kamelen, dann soll er aufpassen, ganz scharf aufpassen!«8Da rief der Wächter:[3] »Den ganzen Tag bin ich auf meinem Posten, Herr, jede Nacht halte ich Wache.9Achtung! Da kommen Truppen, Streitwagen mit Pferdegespannen!« Und jemand verkündete: »Gefallen! Babylon ist gefallen! Alle seine Götzenbilder liegen zertrümmert am Boden!« (Jes 46,1; Jer 51,8; Offb 18,2)10Du mein Volk, das geschlagen wurde wie Korn auf dem Dreschplatz, ich habe dir verkündet, was ich vom Herrscher der Welt,[4] dem Gott Israels, gehört habe.
Wann ist die Nacht vorüber?
11Botschaft über Duma:[5] Aus Seïr höre ich rufen: »Wächter, wie lange noch dauert die Nacht? Wann ist die Nacht vorüber?«12Und der Wächter antwortet: »Der Morgen kommt bestimmt, aber noch ist es Nacht! Wenn ihr noch einmal fragen wollt, dann kommt wieder!«
Unheil über Dedan und Kedar
13Botschaft über Arabien: Ihr Männer von Dedan, ihr müsst mit euren Karawanen in der Steppe übernachten, zieht euch ins Gestrüpp zurück! (Jer 49,28)14Ihr Bewohner von Tema, sucht die Flüchtlinge aus Dedan auf, gebt ihnen zu essen! Bringt ihnen Wasser, sie kommen um vor Durst!15Sie sind auf der Flucht vor dem Ansturm des Krieges, vor dem gezückten Schwert und dem gespannten Bogen.16Der Herr hat zu mir gesagt: »In einem Jahr, keinen Tag mehr und keinen weniger, ist es mit dem Ruhm Kedars vorbei. (Jes 16,14)17Von seinen berühmten Bogenschützen werden nur ganz wenige übrig bleiben. Das sage ich, der HERR, der Gott Israels.«
1Das Wort, das über der Wüste am Meer lasten wird: / Wie ein Sturm, der über den Negev[1] fegt, / kommt das Unheil aus der Wüste, / einem schrecklichen Land.2Furchtbare Dinge wurden mir gezeigt: / „Der Verräter verrät, und der Zerstörer zerstört. / Brecht auf, ihr Elamiter![2] / Ihr Meder,[3] belagert die Stadt! / Mit allem Seufzen über sie mache ich Schluss.“3Darum zittert mein Körper, / von Krämpfen gepackt, / von Wehen geschüttelt wie eine gebärende Frau. / Von dem, was ich höre, bin ich betäubt, / bestürzt von dem, was ich sehen muss.4Mein Herz rast, ein Schauder schüttelt mich. / Die mir so liebe Dämmerstunde hat er mir zum Grauen gemacht.5Man deckt den Tisch, / legt die Polster zurecht; / man isst und trinkt. / „Steht auf, Offiziere! / Ölt eure Schilde[4] ein!“6Denn das hat der Herr mir gesagt: / „Geh und stell einen Wachtposten auf. / Er soll dir melden, was er sieht.7Sieht er einen Wagenzug, / ein Pferdegespann, / einen Zug Kamele oder Esel, / dann passe er auf! / Er passe ganz scharf auf!“8Da rief der Wächter:[5] / „Herr, den ganzen Tag steh ich bereit, / bin auf dem Posten jede Nacht!9Da, was sehe ich? / Ein Zug von Männern, ein Pferdegespann! / Und einer von ihnen ruft: / 'Gefallen! Gefallen ist Babylon! / Alle Bilder seiner Götter sind zerstört!'“10Du, mein zerschlagenes, zerdroschenes Volk! / Ich verkünde euch das, was ich höre – von Jahwe, dem allmächtigen Gott.
Gegen Duma und Arabien
11Das Wort, das auf Duma[6] lasten wird: / Aus Seïr ruft man mir zu: / „Wächter, wie lange noch dauert die Nacht? / Wächter, wie lange noch dauert die Nacht?“12Der Wächter spricht: / „Der Morgen kommt, / aber noch ist es Nacht! / Wenn ihr fragen wollt, / kommt wieder und fragt!“13Das Wort, das auf Arabien lasten wird: / In der Steppe müsst ihr übernachten, / Männer, Karawanen von Dedan.[7]14Bringt dem Durstigen Wasser hin, / Bewohner des Landes von Tema,[8] / geht dem Flüchtling entgegen mit Brot!15Denn sie sind vor den Schwertern geflohen, / vor dem Ansturm des Krieges, / dem gezückten Schwert und dem gespannten Bogen.16Denn das hat der Herr mir gesagt: „In noch einem Jahr, das euch wie ein Tagelöhnerjahr erscheinen wird, ist es mit Kedars[9] Herrlichkeit vorbei.17Von seinen berühmten Bogenschützen bleiben nur ganz wenige am Leben, spricht Jahwe, der Gott Israels.“