Apostelgeschichte 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Saulus verfolgte die Jünger und Jüngerinnen[1] des Herrn weiterhin voller Wut und mit schweren Drohungen. Er ging zum Obersten Priester (Apg 8,3; Apg 22,5; Apg 26,12; Gal 1,15)2 und ließ sich Briefe an die jüdischen Gemeinden in Damaskus geben. Darin wurde ihm die Vollmacht erteilt, auch dort nach Anhängern der neuen Lehre[2] zu suchen und sie gegebenenfalls – Männer wie Frauen – festzunehmen und nach Jerusalem zu schaffen.3 Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. (Hab 3,3; 2Kor 4,4; 2Kor 4,6; 1Tim 6,18)4 Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?« (Hes 1,28)5 »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus. Die Stimme sagte: »Ich bin Jesus, den du verfolgst! (1Kor 15,8)6 Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.«7 Den Männern, die Saulus begleiteten, verschlug es die Sprache. Sie hörten zwar die Stimme, aber sie sahen niemand.8 Saulus stand von der Erde auf und öffnete die Augen – aber er konnte nichts mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus. (Apg 13,11)9 Drei Tage lang war er blind und aß nichts und trank nichts.10 In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Dem erschien der Herr und sagte: »Hananias!« »Ja, Herr«, antwortete er.11 Der Herr sagte: »Steh auf, geh in die Gerade Straße in das Haus von Judas und frag nach Saulus aus Tarsus. Er ist dort und betet.12 In einer Vision hat er gesehen, wie ein Mann namens Hananias zu ihm kommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sehen kann.« (Mk 8,23)13 Hananias antwortete: »Herr, ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann in Jerusalem deiner Gemeinde[3] angetan hat.14 Und jetzt ist er hier und hat von den führenden Priestern die Vollmacht, alle zu verhaften, die sich zu deinem Namen bekennen.«15 Aber der Herr sagte: »Geh nur hin! Gerade ihn habe ich als mein Werkzeug ausgesucht. Er wird meinen Namen den nicht jüdischen Völkern und ihren Herrschern bekannt machen und auch dem Volk Israel. (Apg 22,21; Apg 23,11; Apg 26,1; Apg 27,24; Röm 1,5)16 Und ich will ihm zeigen, wie viel nun er für das Bekenntnis zu meinem Namen leiden muss.« (Lk 21,12; Apg 20,23; 2Kor 11,23)17 Da ging Hananias in jenes Haus. Er legte Saulus die Hände auf und sagte: »Bruder Saul, der Herr hat mich geschickt – Jesus, der dir unterwegs erschienen ist. Du sollst wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.« (Apg 6,6)18 Im selben Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.19 Dann aß er etwas und kam wieder zu Kräften. Saulus war erst ein paar Tage bei den Jüngern und Jüngerinnen[4] in Damaskus,20 da ging er auch schon in die Synagogen und verkündete dort Jesus als den Sohn Gottes. (Lk 22,70; Apg 17,2)21 Alle, die ihn hörten, waren außer sich und sagten: »Ist das nicht der, der in Jerusalem alle verfolgt hat, die sich zu Jesus bekannt haben? Er ist doch eigens hergekommen, um auch hier die Anhänger dieses Menschen festzunehmen und den führenden Priestern auszuliefern!« (Apg 8,1; Apg 9,13)22 Aber Saulus trat nur umso entschiedener auf und brachte die Juden in Damaskus völlig aus der Fassung, indem er aus den Heiligen Schriften nachwies, dass Jesus der versprochene Retter[5] ist. (Apg 5,42)23 Nach einiger Zeit beschlossen die Juden, Saulus zu töten; (2Kor 11,32)24 aber er erfuhr davon. Um ihn in die Hand zu bekommen und beseitigen zu können, stellten sie sogar bei Tag und Nacht Wachen an die Stadttore.25 Da ließen ihn seine Jünger eines Nachts in einem Korb die Stadtmauer hinunter und verhalfen ihm so zur Flucht.26 Saulus kam nach Jerusalem und wollte sich dort den Jüngern und Jüngerinnen anschließen. Aber sie hatten noch immer Angst vor ihm; sie konnten es nicht glauben, dass er wirklich einer der Ihren geworden war. (Gal 1,18)27 Da nahm Barnabas die Sache in die Hand und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus den Herrn gesehen und der Herr zu ihm gesprochen hatte. Er schilderte ihnen auch, wie mutig Saulus dann in Damaskus im Namen von Jesus aufgetreten und für diesen Namen eingetreten war. (Apg 4,36; Apg 11,22; Apg 11,30; Apg 12,25; Apg 13,1; Apg 13,7; Apg 13,43; Apg 14,12; Apg 14,20; Apg 15,2; Apg 15,22; Apg 15,35; 1Kor 9,6)28 Von da an ging Saulus bei den Aposteln in Jerusalem aus und ein. Mit ihnen zusammen trat er offen und mutig für Jesus und seinen Namen ein.29 Vor allem sprach und diskutierte Saulus mit den Griechisch sprechenden Juden. Die aber wollten ihn umbringen. (Apg 6,9)30 Als seine Glaubensbrüder das erfuhren, brachten sie ihn in die Hafenstadt Cäsarea hinab, damit er von dort nach Tarsus fahren konnte. (Apg 9,11; Gal 1,21)31 Die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien erlebte nun eine friedliche Zeit. Sie festigte sich und machte Fortschritte in einem gottgefälligen Leben. Der Heilige Geist stand ihr bei und ließ die Zahl der Glaubenden ständig zunehmen.32 Petrus durchzog das ganze Land und besuchte die einzelnen Gemeinden. Dabei kam er auch zu den Christen[6] in Lydda.33 Dort sah er einen Menschen – er hieß Äneas –, der seit acht Jahren das Bett nicht mehr verlassen konnte; er war gelähmt.34 »Äneas«, sagte Petrus zu ihm, »Jesus Christus hat dich geheilt. Steh auf und mach dein Bett!« Im selben Augenblick konnte Äneas aufstehen.35 Alle Bewohner von Lydda und der ganzen Scharon-Ebene sahen ihn gesund umhergehen und nahmen Jesus als den Herrn an.36 In Joppe wohnte eine Jüngerin[7] mit Namen Tabita. Ihr griechischer Name war Dorkas; beides bedeutet »Gazelle«. Sie hatte viel Gutes getan und den Armen geholfen.37 Nun aber war sie krank geworden und gestorben. Sie wurde gewaschen und im Obergemach aufgebahrt.38 Von Joppe war es nicht weit nach Lydda, und als sie in Joppe erfuhren, dass Petrus gerade dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten, so schnell wie möglich zu kommen.39 Petrus ging sofort mit, und als er in Joppe ankam, führten sie ihn in das Obergemach. Die Witwen der Gemeinde drängten sich um ihn und zeigten ihm unter Tränen die vielen Kleider und Mäntel, die Dorkas für sie gemacht hatte, als sie noch unter ihnen lebte.40 Petrus aber schickte sie alle aus dem Zimmer, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich der Toten zu und sagte: »Tabita, steh auf!« Sie öffnete die Augen, und als sie Petrus erblickte, setzte sie sich auf. (Mk 5,40)41 Er reichte ihr die Hand und half ihr auf die Füße. Dann rief er die Witwen und die ganze Gemeinde herein und gab ihnen Dorkas lebendig zurück.42 Die Nachricht verbreitete sich im ganzen Ort und viele kamen zum Glauben an Jesus als den Herrn.43 Petrus blieb längere Zeit in Joppe; er wohnte bei einem Gerber namens Simon. (Apg 10,6; Apg 10,32)

Apostelgeschichte 9

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Saulus, der die Jünger des Herrn immer noch mit großer Wut verfolgte und sie mit dem Tod bedrohte, ging zum Hohen Priester2 und erbat sich Schreiben an die Synagogen von Damaskus. Die Briefe würden ihn bevollmächtigen, die Anhänger des ‹neuen› Weges aufzuspüren, um diese Männer und Frauen gefesselt nach Jerusalem zu bringen.3 Aber auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, strahlte plötzlich ein Licht aus dem Himmel. Es blendete ihn von allen Seiten4 und er stürzte zu Boden. Gleichzeitig hörte er, wie eine Stimme zu ihm sagte: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“5 „Wer bist du, Herr?“, fragte er. Doch der sagte: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.6 Du stehst jetzt auf und gehst in die Stadt! Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.“7 Die Männer, die ihn auf der Reise begleiteten, standen sprachlos da. Sie hörten zwar eine Stimme, sahen aber niemand.8 Saulus richtete sich vom Boden auf. Aber als er die Augen öffnete, konnte er nichts sehen. Man musste ihn an der Hand nach Damaskus führen.9 Drei Tage lang war er blind. Er aß nichts und trank nichts.10 In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Dem erschien der Herr in einer Vision. „Hananias!“, sagte er. „Ja, Herr“, antwortete dieser.11 „Steh auf und geh in die 'Gerade Straße' in das Haus von Judas“, befahl ihm der Herr. „Frage dort nach einem Saulus aus Tarsus. Er betet nämlich12 und hat in einer Vision einen Mann namens Hananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehen könnte.“13 „Herr“, entgegnete Hananias, „ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen[1] in Jerusalem angetan hat. (Apg 1,12)14 Und auch hier ist er von den Hohen Priestern bevollmächtigt, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.“15 Doch der Herr sagte: „Geh nur hin! Denn gerade ihn habe ich als Werkzeug für mich ausgewählt. Er soll meinen Namen bei Nichtjuden und ihren Königen genauso bekannt machen wie bei den Israeliten.16 Ich werde ihm zeigen, wie viel er nun für meinen Namen leiden muss.“17 Da ging Hananias in jenes Haus. Er legte Saulus die Hände auf und sagte: „Saul, mein Bruder! Der Herr hat mich geschickt – Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist. Du sollst wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.“18 Im selben Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.19 Dann aß er etwas und kam wieder zu Kräften. Er war erst einige Tage bei den Jüngern in Damaskus,20 da predigte er auch schon in den Synagogen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.21 Alle, die ihn hörten, waren fassungslos. „Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem alle erbarmungslos verfolgte, die diesen Namen anrufen?“, sagten sie. „Und ist er nicht deswegen hierhergekommen, um sie als Gefangene den Hohen Priestern auszuliefern?“22 Saulus aber trat umso entschiedener auf und brachte die Juden von Damaskus durcheinander, weil er ihnen beweisen konnte, dass Jesus der Messias ist.23 Aber danach war eine geraume Zeit vergangen.[2] Da fassten die Juden ‹in Damaskus› den Beschluss, Saulus zu beseitigen. (Gal 1,17)24 Doch er erfuhr davon. Tag und Nacht bewachten sie die Stadttore, um ihn nicht entkommen zu lassen.25 Seine Anhänger aber ließen ihn eines Nachts in einem Korb die Stadtmauer hinab.26 Als Saulus dann nach Jerusalem kam, versuchte er, sich dort den Jüngern anzuschließen. Aber sie alle hatten Angst vor ihm, weil sie nicht glauben konnten, dass er ein Jünger geworden war.27 Da nahm sich Barnabas seiner an. Er brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie Saulus auf seiner Reise den Herrn gesehen und wie der Herr zu ihm gesprochen hatte. Er schilderte auch, wie mutig Saulus in Damaskus im Namen von Jesus aufgetreten war.28 Da ging Saulus mit ihnen ein und aus in Jerusalem und trat ‹auch hier› unerschrocken im Namen des Herrn auf.29 Er redete und diskutierte auch mit den griechisch sprechenden Juden. Doch sie versuchten ihn umzubringen.30 Als die führenden Brüder in der Gemeinde das erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea und schickten ihn von dort nach Tarsus weg.31 Nun erlebte die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien eine friedliche Zeit. Die Christen wurden gefestigt und lebten ganz in Ehrfurcht vor dem Herrn. Der Heilige Geist stand ihnen bei, und so vermehrte sich ihre Zahl.32 Auf einer Reise durch das ganze Gebiet kam Petrus zu den Heiligen in Lydda.[3]33 Dort traf er einen Mann namens Äneas an, der seit acht Jahren gelähmt im Bett lag.34 Petrus sagte zu ihm: „Äneas, Jesus, der Messias, heilt dich jetzt! Steh auf und mach dein Bett selbst!“ Im selben Augenblick stand Äneas auf.35 Alle Bewohner von Lydda und der ganzen Scharon-Ebene[4] sahen ihn gesund umherlaufen. Da wandten sie sich dem Herrn zu.36 In Joppe[5] lebte eine Jüngerin mit Namen Tabita. Das heißt so viel wie „Gazelle“. Sie tat viel Gutes und half den Armen, wo sie nur konnte.37 Nun war sie gerade in dieser Zeit krank geworden und gestorben. Man wusch den Leichnam und bahrte ihn im oberen Stockwerk des Hauses auf.38 Als die Jünger in Joppe gehört hatten, dass Petrus sich in Lydda aufhielt, schickten sie sofort zwei Männer zu ihm und ließen ausrichten: „Bitte komm so schnell wie möglich zu uns.“ Von Joppe war es nicht weit[6] nach Lydda.39 Petrus ging sofort mit ihnen. Als er angekommen war, führten sie ihn gleich in das Obergemach. Dort hatten sich viele Witwen eingefunden. Weinend traten sie zu Petrus und zeigten ihm die Unter- und Obergewänder, die Tabita für sie gemacht hatte, als sie noch lebte.40 Doch Petrus schickte alle hinaus. Dann kniete er nieder und betete. Schließlich wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: „Tabita, steh auf!“ Da öffnete sie die Augen. Und als sie Petrus erblickte, setzte sie sich auf.41 Er fasste sie an der Hand und half ihr auf die Füße. Dann rief er die Witwen und die anderen Heiligen herein und gab ihnen Tabita lebend zurück.42 Bald wusste ganz Joppe, was geschehen war, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43 Petrus blieb noch lange in der Stadt und wohnte während dieser Zeit bei einem Gerber namens Simon.