Apostelgeschichte 17

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Über Amphipolis und Apollonia kamen Paulus und Silas nach Thessalonich. Dort gab es eine jüdische Gemeinde, (1Thess 2,1)2 und nach seiner Gewohnheit ging Paulus in ihre Synagoge. An drei aufeinanderfolgenden Sabbaten sprach er zu den Versammelten. Er ging von den Heiligen Schriften aus, (Apg 9,20; Apg 13,5; Apg 13,14; Apg 13,44; Apg 14,1; Apg 16,13; Apg 17,10; Apg 17,17; Apg 18,5; Apg 18,26; Apg 19,8; Apg 28,17)3 half ihnen, sie zu verstehen, und wies ihnen daraus nach, dass der versprochene Retter[1] leiden und sterben und danach vom Tod auferstehen musste. »Und dieser versprochene Retter«, sagte Paulus, »ist Jesus. Den verkündige ich euch.« (Lk 24,44; Apg 5,42)4 Von den Juden ließen sich nur wenige überzeugen; aber von den Griechen, die sich zur jüdischen Gemeinde hielten,[2] schloss sich eine große Anzahl Paulus und Silas an, darunter auch viele einflussreiche Frauen. (Apg 13,50; Apg 16,14; Apg 17,17)5 Da wurden die Juden von Eifersucht gepackt.[3] Sie holten sich ein paar Männer, die auf dem Markt herumlungerten und zu allem fähig waren, brachten mit ihrer Hilfe einen Volksauflauf zustande und versetzten die ganze Stadt in Aufregung. Mit der Volksmenge zogen sie vor das Haus Jasons und wollten Paulus und Silas herausholen, um sie vor die Volksversammlung zu stellen. (Röm 16,21)6 Als sie die beiden dort nicht fanden, schleppten sie Jason und einige andere Brüder vor die Stadtobersten[4] und riefen: »Die Leute, die in der ganzen Welt Unruhe stiften, sind in unsere Stadt gekommen! (Apg 16,20)7 Jason hat sie in sein Haus aufgenommen. Allesamt verletzen sie die Gesetze des Kaisers und behaupten, ein anderer sei König, nämlich Jesus.« (Lk 23,2; Joh 19,12)8 Mit diesen Worten versetzten sie die Volksmenge und die Stadtobersten in große Aufregung.9 Jason und die anderen Christen mussten eine Kaution stellen, bevor man sie wieder freiließ.10 Noch in der Nacht brachten die Brüder Paulus und Silas auf den Weg nach Beröa. Auch dort gingen die beiden bei der ersten Gelegenheit in die Synagoge.11 Die Juden in Beröa waren aufgeschlossener als die in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft mit großer Bereitwilligkeit auf und studierten täglich die Heiligen Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus sagte, auch zutraf. (Joh 5,39)12 Viele von ihnen kamen zum Glauben, auch viele einflussreiche Griechen, Frauen wie Männer. (Apg 11,18)13 Als die Juden von Thessalonich erfuhren, dass Paulus auch in Beröa die Botschaft Gottes verkündete, kamen sie und brachten mit ihren Hetzreden auch hier die Volksmenge gegen ihn auf. (Apg 14,5; Apg 14,19; 1Thess 2,14)14 Deshalb schickten die Brüder Paulus schnell weiter, hinunter zur Küste. Silas und Timotheus blieben in Beröa.15 Die Brüder, die Paulus das Geleit gaben, brachten ihn bis nach Athen, dann kehrten sie zurück. Für Silas und Timotheus gab Paulus ihnen die Anweisung mit, sie sollten so bald wie möglich nachkommen.16 Während Paulus in Athen auf die beiden wartete, war er im Innersten empört, weil die Stadt voll von Götzenbildern war.17 Er redete in der Synagoge zu den Juden und zu denen, die sich zur jüdischen Gemeinde hielten,[5] und er sprach jeden Tag mit den Leuten, die er auf dem Marktplatz antraf. (Apg 17,2; Apg 17,4)18 Darunter waren auch Philosophen der epikureischen und stoischen Richtung, die mit ihm diskutierten. Einige von ihnen meinten: »Was will dieser Schwätzer eigentlich?« Andere sagten: »Er scheint irgendwelche fremden Götter zu verkünden.« Paulus hatte ihnen nämlich die Gute Nachricht von Jesus und der Auferstehung[6] verkündet. (Apg 4,2; 1Kor 1,22)19 Sie nahmen ihn mit zum Areopag und wollten Näheres erfahren. »Uns interessiert deine Lehre«, sagten sie.20 »Manches klingt sehr fremdartig und wir würden gerne genauer wissen, was es damit auf sich hat.«21 Denn die Athener und die Fremden in Athen kennen keinen besseren Zeitvertreib, als stets das Allerneueste in Erfahrung zu bringen und es weiterzuerzählen.22 Paulus trat in die Mitte des Areopags und sagte: »Ihr Männer von Athen! Ich sehe, dass es euch mit der Religion sehr ernst ist.23 Ich bin durch eure Stadt gegangen und habe mir eure heiligen Stätten angesehen. Dabei habe ich auch einen Altar entdeckt mit der Inschrift: ›Für einen unbekannten Gott‹. Was ihr da verehrt, ohne es zu kennen, das mache ich euch bekannt.24 Es ist der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was darin lebt. Als Herr über Himmel und Erde wohnt er nicht in Tempeln, die ihm die Menschen gebaut haben. (1Kön 8,27; Apg 7,48)25 Er ist auch nicht darauf angewiesen, von den Menschen versorgt zu werden; denn er selbst gibt ihnen das Leben und alles, was sie zum Leben brauchen. (Ps 50,9)26 Er hat aus einem einzigen Menschen die ganze Menschheit hervorgehen lassen, damit sie die Erde bewohnt. Für jedes Volk hat er im Voraus bestimmt, wie lange es bestehen und in welchen Grenzen es leben soll. (5Mo 32,8; Hi 12,23)27 Und er hat gewollt, dass die Menschen ihn suchen, damit sie ihn vielleicht ertasten und finden könnten. Denn er ist ja jedem von uns ganz nahe. (Jer 29,13; Weis 13,6)28 Durch ihn leben wir doch, regen wir uns, sind wir! Oder wie es einige eurer Dichter ausgedrückt haben: ›Wir sind sogar von seiner Art.‹29 Wenn wir Menschen aber von Gottes Art sind, dann dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche den Bildern aus Gold, Silber und Stein, die von Menschen mit ihrer Erfindungskraft und Kunstfertigkeit geschaffen wurden! (Jes 44,9; Apg 19,26; Weis 13,10)30 Nun, Gott ist bereit, mit Nachsicht über das hinwegzusehen, was ihr bisher aus reiner Unwissenheit getan habt. Jetzt aber fordert er alle Menschen überall auf, umzudenken und einen neuen Anfang zu machen.[7] (Apg 14,16; Röm 2,4; Weis 11,23)31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Menschheit ein gerechtes Gericht halten will, und zwar durch den Mann, den er dazu bestimmt hat. Ihn hat er vor aller Welt dadurch ausgewiesen, dass er ihn vom Tod auferweckt hat.« (Apg 10,42)32 Als sie Paulus von der Auferstehung reden hörten, lachten ihn einige aus; andere sagten: »Darüber musst du uns ein andermal mehr erzählen.«33 Als Paulus darauf die Versammlung verließ,34 schlossen sich ihm ein paar Männer an und kamen zum Glauben, darunter Dionysius, der dem Areopag angehörte, außerdem eine Frau namens Damaris.

Apostelgeschichte 17

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Über Amphipolis[1] und Apollonia[2] kamen Paulus und Silas nach Thessalonich.[3] Dort gab es eine jüdische Gemeinde.2 Wie gewohnt ging Paulus als Erstes in ihre Synagoge. An drei aufeinander folgenden Sabbaten redete er mit den Versammelten. Auf Grundlage der heiligen Schriften3 öffnete er ihnen das Verständnis für den Messias. Nach Gottes Plan würde der Messias nämlich leiden müssen und dann wieder vom Tod auferstehen. „Und dieser Jesus, von dem ich zu euch spreche, ist der Messias“, sagte Paulus.4 Einige seiner jüdischen Zuhörer ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an. Dazu kam eine große Zahl von Griechen, die an den Gott Israels glaubten, unter ihnen eine ganze Reihe prominenter Frauen.5 Das machte die Juden eifersüchtig. Sie holten sich einige gewissenlose Männer von der Straße, zettelten einen Tumult an und brachten die ganze Stadt in Aufruhr. Dann zogen sie vor das Haus Jasons, um Paulus und Silas vor die Bürgerschaft[4] zu zerren.6 Als sie die beiden aber nicht fanden, schleppten sie Jason und einige andere Brüder zu den Stadtoberen[5] und schrien: „Diese Leute bringen Aufruhr in die römische Welt! Jetzt sind sie auch hierher gekommen.7 Jason hat sie bei sich aufgenommen! Sie alle verstoßen gegen die Verordnungen des Kaisers, denn sie behaupten, ein anderer sei der wahre König, nämlich Jesus!“8 Damit versetzten sie die Menschenmenge und die Stadtoberen in große Aufregung.9 Erst als Jason und die anderen Christen eine Bürgschaft gestellt hatten, wurden sie wieder freigelassen.10 Noch in derselben Nacht brachten die Brüder Paulus und Silas auf den Weg nach Beröa.[6] Als sie dort angekommen waren, suchten sie als Erstes wieder die Synagoge auf.11 Die Juden in Beröa aber waren aufgeschlossener als die in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die ‹heiligen› Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf.12 Viele von ihnen kamen daraufhin zum Glauben, auch nicht wenige prominente griechische Frauen und Männer.13 Als die Juden von Thessalonich aber erfuhren, dass Paulus auch in Beröa die Botschaft Gottes verkündigte, reisten sie ebenfalls dorthin, um die Massen mit ihren Hetzreden aufzuwiegeln.14 Da schickten die Brüder Paulus fort an die Küste. Silas und Timotheus blieben jedoch in Beröa.15 Die Brüder, die Paulus begleiteten, brachten ihn bis nach Athen[7] und kehrten dann wieder zurück. Für Silas und Timotheus nahmen sie den Auftrag mit, dass sie so bald wie möglich nachkommen sollten.16 Während Paulus nun in Athen auf die beiden wartete, stellte er fest, dass die Stadt voll von Götzenbildern war. Das empörte und erschütterte ihn im Innersten.17 So redete er mit den Juden und den griechischen Gottesfürchtigen in der Synagoge und diskutierte jeden Tag auf dem Markt mit denen, die er dort antraf.18 Dabei wurde er auch von epikureischen[8] und stoischen[9] Philosophen angegriffen. Einige von ihnen sagten: „Was will dieser komische Vogel[10] eigentlich?“ Andere meinten: „Er scheint ein Verkünder fremder Götter zu sein.“ Das sagten sie, weil Paulus das Evangelium von Jesus und der Auferstehung verkündigte.19 Schließlich nahmen sie ihn mit auf den Areopag.[11] „Wir wollen erfahren“, sagten sie, „was das für eine neue Lehre ist, die du da vorträgst.20 Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren, und wir möchten wissen, worum es dabei geht.“21 Die Athener nämlich und alle Fremden in der Stadt hatten für nichts so viel übrig, als Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören.22 Da stellte sich Paulus mitten auf den Areopag und begann: „Ihr Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr außergewöhnlich religiöse Leute.23 Denn als ich durch die Straßen ging und eure Heiligtümer betrachtete, stieß ich auf einen Altar mit der Inschrift: 'Dem unbekannten Gott'. Diese Gottheit, die ihr ohne zu kennen verehrt, verkündige ich euch.24 Meine Botschaft handelt von dem Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was dazu gehört. Als Herr von Himmel und Erde wohnt er natürlich nicht in Tempeln, die Menschen gebaut haben.25 Er braucht auch keine Bedienung von Menschen, so als ob er noch etwas nötig hätte. Denn er ist es ja, der uns das Leben und die Luft zum Atmen und überhaupt alles gibt.26 Aus einem einzigen Menschen hat er alle Völker hervorgehen lassen. Er wollte, dass sie die Erde bewohnen, er bestimmte die Zeit ihres Bestehens und die Grenzen ihres Gebietes.27 Er wollte, dass sie nach ihm fragen, dass sie sich bemühen, ihn irgendwie zu finden, obwohl er keinem von uns wirklich fern ist.28 Denn 'durch ihn leben wir, bestehen wir und sind wir'.[12] Oder wie es einige eurer Dichter[13] ausgedrückt haben: 'Denn auch wir sind von seiner Art.'29 Wenn wir nun von Gott abstammen, sollten wir nicht denken, das Göttliche sei so wie ein goldenes, silbernes oder steinernes Gebilde, das menschliche Erfindungskunst hervorgebracht hat.30 Gott hat zwar über die Unwissenheit vergangener Zeiten hinweggesehen, doch jetzt fordert er alle Menschen überall auf, ihre Einstellung zu ändern.31 Er hat nämlich einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Menschheit Gericht halten und ein gerechtes Urteil sprechen wird. Und zum Richter hat er einen Mann bestimmt, den er für alle dadurch beglaubigte, dass er ihn von den Toten auferweckt hat.“32 Als sie von einer Auferstehung der Toten hörten, lachten ihn einige der Zuhörer aus. Andere aber sagten: „Darüber wollen wir später noch mehr von dir hören.“33 Als Paulus dann die Versammlung verließ,34 schlossen sich ihm einige Leute an und kamen zum Glauben. Unter ihnen war Dionysius,[14] ein Mitglied des Gerichts auf dem Areopag, auch eine Frau namens Damaris und noch einige andere.