1.Mose 31

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Jakob kam zu Ohren, wie die Söhne Labans über ihn redeten. »Sein ganzer Reichtum gehört eigentlich unserem Vater«, sagten sie. »Alles, was er hat, hat er uns weggenommen.«2 Auch Laban war ihm nicht mehr so wohlgesinnt wie früher. Wenn Jakob ihn sah, konnte er es deutlich an seinem Gesicht ablesen.3 Da sagte der HERR zu Jakob: »Kehre in das Land deiner Vorfahren und zu deinen Verwandten zurück! Ich werde dir beistehen.« (1Mo 28,15)4 Jakob ließ Rahel und Lea zu sich auf die Weide rufen.5 Er sagte zu ihnen: »Ich merke, dass euer Vater mir nicht mehr so freundlich begegnet wie früher. Aber ich bin nur deshalb so reich geworden, weil[1] der Gott meines Vaters mir zur Seite stand.6 Ihr wisst selbst, wie ich mit meiner ganzen Kraft für euren Vater gearbeitet habe.7 Er hat mich betrogen und meinen Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat nicht zugelassen, dass er mir schaden konnte.8 Wenn euer Vater sagte: ›Du bekommst die Gesprenkelten als Lohn‹, wurden lauter gesprenkelte Tiere geboren; und wenn er sagte: ›Nein, die Gestreiften‹, gab es lauter gestreifte.9 Gott selbst hat die Herden eurem Vater genommen und mir gegeben.10 Während der Brunstzeit der Tiere sah ich im Traum, dass alle Böcke, die die Schafe und Ziegen besprangen, gestreift, gesprenkelt und gescheckt waren.11 Der Engel Gottes rief mich im Traum beim Namen, und als ich antwortete,12 sagte er: ›Sieh genau hin: Alle Böcke sind gestreift, gesprenkelt und gescheckt; denn ich habe gesehen, was Laban dir antut.13 Ich bin der Gott, der dir in Bet-El begegnet ist; dort hast du mir einen Stein geweiht und ein Gelübde getan. Zieh jetzt aus diesem Land fort und geh in deine Heimat zurück.‹« (1Mo 28,18)14 Rahel und Lea antworteten Jakob: »Was haben wir noch von unserem Vater zu erwarten?15 Er hat uns wie Fremde behandelt, verkauft hat er uns und das Geld hat er für sich verbraucht.16 Uns und unseren Kindern steht zu, was Gott unserem Vater weggenommen hat. Tu, was Gott dir gesagt hat!«17 Da setzte Jakob seine Frauen und Kinder auf die Kamele,18 nahm sein ganzes Vieh und alles, was er in Mesopotamien erworben hatte, und machte sich auf den Weg ins Land Kanaan zu seinem Vater Isaak.19 Laban war gerade zur Schafschur gegangen. Rahel benutzte die Gelegenheit und entwendete ihm seinen Hausgott.20 Jakob hielt seinen Aufbruch vor dem Aramäer Laban geheim.21 Fluchtartig machte er sich auf und davon, überquerte den Eufrat und zog in Richtung auf das Bergland Gilead.22 Zwei Tage später erfuhr Laban, dass Jakob geflohen war.23 Mit allen Männern aus seiner Familie jagte er hinter ihm her, und nach sieben Tagen holte er ihn im Bergland Gilead ein.24 Gott aber erschien dem Aramäer Laban in der Nacht im Traum und sagte zu ihm: »Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!«25 Als Laban Jakob einholte, hatte Jakob gerade seine Zelte im Bergland aufgeschlagen. Auch Laban und seine Verwandten schlugen dort ihre Zelte auf.26 Laban sagte zu Jakob: »Warum hast du mich hintergangen und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeschleppt?27 Warum hast du dich heimlich davongemacht und mir nichts gesagt? Ich hätte dir gerne mit Gesang und Zithern und Handpauken das Geleit gegeben.28 Warum hast du mir nicht erlaubt, meine Töchter und Enkel zum Abschied zu küssen? Das war nicht klug von dir!29 Ich hätte ja die Macht, mich an euch zu rächen; aber der Gott eures Vaters hat mich heute Nacht gewarnt: ›Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!‹30 Nun gut, du hast mich verlassen, weil es dich nach Hause zog; aber warum hast du mir auch noch meinen Hausgott gestohlen?«31 Jakob erwiderte: »Ich hatte Angst, du würdest nicht zulassen, dass deine Töchter mitkommen.32 Aber deinen Hausgott? Wenn du ihn hier bei irgendjemand findest – die Person muss sterben! Durchsuche alles in Gegenwart der Männer, die du mitgebracht hast, unserer Verwandten, und nimm dir, was dir gehört.« Jakob wusste nämlich nicht, dass Rahel den Hausgott mitgenommen hatte.33 Laban durchsuchte das Zelt Jakobs, das Zelt Leas und das Zelt der beiden Nebenfrauen – vergeblich. Dann ging er zu Rahel.34 Sie hatte den Hausgott in den korbförmigen Sattel ihres Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Ihr Vater durchsuchte das ganze Zelt; (3Mo 15,19)35 sie aber sagte zu ihm: »Sei nicht böse, wenn ich nicht vor dir aufstehe! Ich habe gerade meine Tage.« Laban durchsuchte alles, konnte aber nichts finden.36 Da wurde Jakob zornig und begann mit Laban abzurechnen. »Was für ein Verbrechen habe ich begangen«, sagte er, »dass du mir so wild nachgejagt bist?37 Meinen ganzen Hausrat hast du durchwühlt; hast du etwas gefunden, was dir gehört? Lege es hier vor meinen und deinen Leuten auf die Erde, damit sie entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist!38 Zwanzig Jahre lang bin ich nun bei dir gewesen, und während der ganzen Zeit haben deine Schafe und Ziegen keine Fehlgeburt gehabt. Nicht einen einzigen Bock von deiner Herde habe ich für mich geschlachtet.39 Wenn ein Schaf von Raubtieren gerissen wurde, durfte ich es nicht zu dir bringen, um meine Unschuld zu beweisen; ich musste es ersetzen, ganz gleich, ob es bei Tag oder bei Nacht geraubt worden war. (2Mo 22,11)40 Tagsüber litt ich unter der Hitze und nachts unter der Kälte, und oft fand ich keinen Schlaf.41 Zwanzig Jahre habe ich das nun auf mich genommen; vierzehn habe ich um deine Töchter gearbeitet und sechs um die Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert.42 Wenn der Gott meines Großvaters Abraham und der Gott, vor dem mein Vater Isaak zitterte,[2] mir nicht geholfen hätte, dann hättest du mir alles genommen und mich mit leeren Händen ziehen lassen. Aber Gott hat gesehen, wie ich mich für dich abgearbeitet habe und wie schlecht du mich behandelt hast; deshalb hat er sich in der vergangenen Nacht auf meine Seite gestellt.«43 Laban sagte zu Jakob: »Meine Töchter gehören mir, ihre Söhne gehören mir und diese Herde gehört mir; alles, was du hier siehst, ist mein Eigentum. Aber was kann ich jetzt noch für meine Töchter tun und für die Söhne, die sie geboren haben?44 Wir wollen einen Vertrag miteinander schließen und ein Zeichen errichten, das uns beide daran erinnert.«45 Dann nahm Jakob einen großen Stein und stellte ihn als Erinnerungszeichen auf.46 Er forderte seine Verwandten auf, Steine zu sammeln und sie zu einem Hügel zusammenzutragen. Auf diesem Steinhügel hielten sie ein gemeinsames Mahl.47 Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta und Jakob Gal-Ed.48 Laban sagte: »Dieser Hügel ist Zeuge für unsere Abmachung.« Daher bekam er den Namen Gal-Ed (Zeugenhügel).[3]49 Er wird aber auch Mizpa (Wachtturm) genannt, weil Laban fortfuhr: »Möge der HERR ein wachsames Auge auf jeden von uns haben, nachdem wir auseinandergegangen sind!50 Nimm dich davor in Acht, meine Töchter schlecht zu behandeln oder noch weitere Frauen zu nehmen. Kein Mensch ist hier als Zeuge für unsere Abmachung, Gott ist unser Zeuge!«51 Weiter sagte Laban zu Jakob: »Dieser Steinhügel und dieses Steinmal, das ich zwischen uns errichtet habe,52 sie sollen uns warnen, dass keiner von uns die Grenze zum andern in böser Absicht überschreitet.53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors[4] sollen den bestrafen, der sich nicht daran hält!« Jakob schwor bei dem Gott[5] seines Vaters Isaak, sich an diese Abmachung zu halten.54 Dann schlachtete er dort im Bergland ein Opfertier und lud seine Verwandten zum Opfermahl ein. Sie aßen mit ihm und blieben dort über Nacht.

1.Mose 31

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da hörte Jakob, was die Söhne Labans über ihn redeten. „Jakob hat alles an sich gerissen, was unserem Vater gehörte. Sein Reichtum stammt aus unserem Besitz.“2 Auch Laban war ihm nicht mehr so zugetan wie früher. Das konnte er ihm ansehen.3 Da sagte Jahwe zu Jakob: „Kehre ins Land deiner Vorfahren und zu deinen Verwandten zurück! Ich werde bei dir sein.“4 Da ließ Jakob Rahel und Lea zu sich auf die Weide rufen.5 Er sagte zu ihnen: „Ich sehe die Miene eures Vaters und merke, dass er nicht mehr so zu mir ist wie früher. Aber der Gott meines Vaters ist immer noch bei mir.6 Ihr wisst selbst, dass ich mit ganzer Kraft für euren Vater gearbeitet habe.7 Doch er hat mich betrogen und meinen Lohn zehnmal verändert. Aber Gott hat ihm nicht erlaubt, mir zu schaden.8 Wenn euer Vater sagte: 'Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein', dann wurden lauter gesprenkelte Lämmer geboren. Und wenn er sagte: 'Nein, die Gestreiften', warf die ganze Herde gestreifte Lämmer.9 Es war Gott, der eurem Vater das Vieh weggenommen und mir gegeben hat.10 Während der Brunstzeit der Tiere sah ich einmal im Traum, dass alle Böcke, die die Tiere besprangen, gestreift, gesprenkelt und gescheckt waren.11 Da sagte der Engel Gottes im Traum zu mir: 'Jakob!' – 'Ja!', erwiderte ich.12 Sieh genau hin', sagte er, 'schau dir die Böcke an, die die Tiere bespringen, sie sind alle gestreift, gesprenkelt und gescheckt. Ich habe alles gesehen, was Laban dir antut.13 Ich bin der Gott, der dir in Bet-El begegnet ist, wo du den Stein gesalbt und mir ein Gelübde abgelegt hast. Brich jetzt auf, verlass dieses Land und kehre zu deiner Verwandtschaft zurück!'“14 Rahel und Lea antworteten: „Haben wir denn noch Teil am Erbe unseres Vaters?15 Hat er uns nicht wie Fremde behandelt? Er hat uns ja verkauft und das Geld völlig für sich verbraucht.16 Der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, gehört uns und unseren Kindern. Tu, was Gott dir gesagt hat!“17 Da brach Jakob auf. Er setzte seine Frauen und Kinder auf die Kamele,18 führte all sein Vieh weg, sein ganzes Hab und Gut und die Tiere, die er in Mesopotamien erworben hatte, um ins Land Kanaan zu seinem Vater Isaak heimzukehren.19 Als Laban gerade zur Schafschur gegangen war, stahl Rahel den Hausgott[1] ihres Vaters.20 Jakob aber stahl sich von dem Aramäer Laban fort, denn er ließ ihn nicht merken, dass er fliehen wollte.21 Er entfloh mit allem, was ihm gehörte, überquerte den Euphrat und zog auf das Bergland von Gilead[2] zu.22 Erst am dritten Tag erfuhr Laban, dass Jakob geflohen war.23 Da nahm er seine Verwandten mit und jagte hinter ihm her. Nach sieben Tagen holte er ihn im Bergland von Gilead ein.24 Doch da erschien Gott dem Aramäer Laban im Traum und sagte zu ihm: „Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!“25 Laban erreichte Jakob, als dieser gerade seine Zelte im Bergland aufgeschlagen hatte. Auch Laban und seine Verwandten bauten ihr Lager dort auf.26 Laban sagte zu Jakob: „Warum hast du mein Herz gestohlen und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeschleppt?27 Warum bist du heimlich geflohen? Warum hast du mich getäuscht und mir nichts gesagt? Ich hätte dir mit Gesang, mit Tamburin und Zithern das Geleit gegeben!28 Du hast mir nicht einmal gestattet, meine Enkel und meine Töchter zum Abschied zu küssen. Das hast du dir nicht gut überlegt!29 Ich hätte sehr wohl die Macht, euch übel mitzuspielen, aber der Gott eures Vaters hat mich letzte Nacht gewarnt und mir gesagt: 'Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!'30 Nun gut, du bist nun einmal weggezogen, weil du dich so sehr nach deiner Verwandtschaft sehntest. Aber warum hast du mir auch noch meinen Hausgott gestohlen?“31 Jakob erwiderte: „Ich hatte Angst, du würdest mir deine Töchter wegnehmen.32 Bei wem du aber deinen Hausgott findest, der soll nicht am Leben bleiben! Durchsuche alles in Gegenwart unserer Verwandten und nimm, was dir gehört!“ Jakob wusste nicht, dass Rahel ihn gestohlen hatte.33 Da durchsuchte Laban das Zelt Jakobs, das Zelt Leas und das Zelt der beiden Dienerinnen und fand nichts. Dann ging er in das Zelt Rahels.34 Sie hatte den Hausgott in die Tasche des Kamelsattels gesteckt und sich darauf gesetzt. Laban tastete das ganze Zelt ab, fand aber nichts.35 Rahel aber sagte zu ihrem Vater: „Sei nicht zornig, mein Herr, wenn ich nicht vor dir aufstehe. Ich habe meine Tage und mir geht es nicht gut.“ Laban durchsuchte alles, konnte aber nichts finden.36 Da wurde Jakob zornig und begann mit Laban zu streiten. „Was habe ich denn verbrochen?“, sagte er. „Was habe ich dir angetan, dass du so hitzig hinter mir her bist?37 Nun hast du alle meine Sachen durchwühlt. Und was hast du gefunden, das dir gehört? Lege es hierher vor meine und deine Verwandten! Sie sollen entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist!38 Zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen. Deine Schafe und Ziegen haben nie fehlgeworfen. Nicht einen Schafbock deiner Herde habe ich für mich geschlachtet.39 Wenn ein Stück von wilden Tieren gerissen wurde, durfte ich dir damit nicht kommen. Ersetzen musste ich es, egal ob es bei Tag oder bei Nacht geraubt worden war!40 Am Tag verging ich vor Hitze, und nachts litt ich unter der Kälte. Oft konnte ich nicht schlafen.41 Zwanzig Jahre habe ich das auf mich genommen; vierzehn Jahre habe ich um deine Töchter gearbeitet und sechs um die Herde; und zehnmal hast du meinen Lohn verändert!42 Wenn ich nicht den Gott meines Vaters auf meiner Seite gehabt hätte, den Gott Abrahams und den, den Isaak fürchtet, dann würdest du mich jetzt mit leeren Händen fortschicken! Aber Gott hat gesehen, wie ich mich für dich abgemüht und geschuftet habe, und hat gestern Nacht entschieden.“43 Da antwortete Laban: „Es sind meine Töchter, meine Kinder und meine Tiere. Alles, was du hier siehst, gehört mir! Aber was kann ich jetzt noch für meine Töchter und die Söhne tun, die sie geboren haben?44 Doch komm jetzt, lass uns einen Vertrag schließen, der als Zeuge zwischen mir und dir dienen kann!“45 Da packte Jakob einen Stein und wuchtete ihn als Gedenkstein hoch.46 Dann forderte er seine Verwandten auf, Steine zu sammeln und sie zu einem Hügel zu schichten. Und auf diesem Steinhügel hielten sie ein gemeinsames Mahl.47 Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta und Jakob Gal-Ed, Zeugenhügel.[3]48 „Dieser Steinhügel ist Zeuge für unseren Vertrag“, sagte Laban. Deshalb bekam er den Namen Gal-Ed.49 Er nannte ihn aber auch Mizpa, Wachtturm, denn er sagte: „Jahwe möge ein wachsames Auge auf uns haben, wenn wir nicht mehr sehen können, was der andere macht!50 Hüte dich, meine Töchter zu kränken oder noch weitere Frauen zu nehmen! Kein Mensch ist hier dabei, aber Gott ist unser Zeuge!“51 Weiter sagte Laban zu Jakob: „Dieser Steinhügel und dieser Gedenkstein, den ich zwischen uns errichtet habe,52 seien Zeugen, dass keiner von uns über diesen Hügel hinaus in böser Absicht zum anderen zieht.53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors – der Gott ihres gemeinsamen Vaters – soll den bestrafen, der sich nicht daran hält.“ Das schwor Jakob bei dem Gott, den sein Vater Isaak fürchtete,54 und dann schlachtete er dort auf dem Berg ein Opfertier und lud seine Verwandten zur Opfermahlzeit ein. Sie aßen miteinander und verbrachten die Nacht auf dem Berg.