1Damals ging Jesus an einem Sabbat durch die Felder. Seine Jünger hatten Hunger; darum fingen sie an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen. (5Mo 23,25; Mk 2,23; Mk 2,27; Lk 6,1)2Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu Jesus: »Da sieh dir an, was deine Jünger tun! Das ist nach dem Gesetz am Sabbat verboten!« (2Mo 20,8)3Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Männer hungrig waren? (3Mo 24,5; 1Sam 21,2)4Er ging in das Haus Gottes und aß mit ihnen von den geweihten Broten, obwohl das verboten war – denn nur Priester dürfen davon essen.5Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel arbeiten? Dadurch übertreten sie die Sabbatvorschriften; trotzdem werden sie nicht schuldig. (4Mo 28,9)6Und ich sage euch: Hier ist mehr als der Tempel!7Wenn ihr verstanden hättet, was mit dem Wort gemeint ist: ›Ich fordere von euch nicht, dass ihr mir irgendwelche Opfer[1] bringt, sondern dass ihr barmherzig seid‹, dann würdet ihr nicht Unschuldige verurteilen. (Mt 9,13)8Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat; er hat zu bestimmen, was an diesem Tag getan werden darf.«[2]
Jesus heilt am Sabbat
9Jesus ging weiter und kam in ihre Synagoge. (Mk 2,27; Mk 3,1; Lk 6,6)10Dort war ein Mann mit einer abgestorbenen Hand. Die Pharisäer hätten Jesus gerne angezeigt und fragten ihn deshalb: »Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?«11Jesus antwortete: »Stellt euch vor, einer von euch hat nur ein einziges Schaf und das fällt an einem Sabbat in eine Grube. Packt er dann nicht zu und holt es heraus? (Lk 13,15; Lk 14,5)12Ein Mensch ist doch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, einem Menschen am Sabbat Gutes zu tun.«13Dann sagte er zu dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Er streckte sie aus, und sie wurde so gesund wie die andere.14Da gingen die Pharisäer hinaus und beschlossen, dass Jesus sterben müsse. (Mk 11,18; Joh 7,1)
Die erfüllte Zusage
15Als Jesus davon hörte, zog er sich von dort zurück. Viele Menschen folgten ihm. Er heilte alle Kranken, (Mk 3,7; Lk 6,17)16verbot ihnen aber nachdrücklich, öffentlich von ihm zu reden. (Mk 5,43)17Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet Jesaja angekündigt hatte: (Jes 42,1)18»Hier ist mein Bevollmächtigter! Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, an ihm habe ich Freude. Ihm gebe ich meinen Geist. Er wird den Völkern der Welt meine Rechtsordnung verkünden. (Mt 3,17; Mt 28,19)19Er streitet nicht und macht keinen Lärm, er hält keine lauten Reden auf den Straßen.20Das geknickte Schilfrohr zerbricht er nicht, den glimmenden Docht löscht er nicht aus. So handelt er, bis er meiner Rechtsordnung zum Sieg verholfen hat.21Auf ihn werden die Völker ihre Hoffnung setzen.« (Röm 15,12)
Steht Jesus mit dem Teufel im Bund?
22Damals brachten sie einen Mann zu Jesus, der war blind und stumm, weil er von einem bösen Geist besessen war. Jesus heilte ihn, und er konnte wieder sprechen und sehen. (Mt 9,32; Mk 3,22; Lk 11,14; Lk 12,10)23Darüber geriet die Menge in große Erregung und alle fragten sich: »Ist er vielleicht der versprochene Sohn Davids?« (Mt 20,30)24Als die Pharisäer das hörten, widersprachen sie: »Er kann die bösen Geister nur austreiben, weil Beelzebul, der oberste aller bösen Geister, ihm die Macht dazu gibt!« (Mt 9,34)25Jesus wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: »Jeder Staat, dessen Machthaber einander befehden, muss untergehen, und keine Stadt oder Familie, in der die Leute miteinander im Streit liegen, kann bestehen.26Würde der Satan sich selbst austreiben, dann wäre er mit sich selbst zerstritten. Wie könnte da seine Herrschaft bestehen?27Wenn ich die bösen Geister austreibe, weil ich mit Beelzebul im Bund stehe, wer gibt dann euren Anhängern die Macht, sie auszutreiben? Eure eigenen Leute werden es sein, die euch das Urteil sprechen!28Nein, ich treibe die bösen Geister mithilfe von Gottes Geist aus, und daran könnt ihr erkennen, dass Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten. (Lk 17,21)29Oder wie kann einer in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Besitz rauben, wenn er den Starken nicht zuvor gefesselt hat? Dann erst kann er sein Haus ausrauben! (Jes 49,24)30Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer mir nicht sammeln hilft, der zerstreut. (Mk 9,40)31Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und jede Gotteslästerung kann den Menschen vergeben werden; aber wenn jemand den Geist Gottes beleidigt, gibt es keine Vergebung. (Mt 12,24)32Sogar wer den Menschensohn beschimpft, kann Vergebung finden. Wer aber den Heiligen Geist beleidigt, wird niemals Vergebung finden, weder in dieser Welt noch in der kommenden.«
Worte offenbaren den Menschen – und werden gewogen
33»Wenn ihr einen gesunden Baum habt, habt ihr gute Früchte von ihm zu erwarten. Wenn ihr einen kranken Baum habt, habt ihr schlechte Früchte von ihm zu erwarten. An den Früchten ist zu erkennen, was der Baum wert ist. (Mt 7,16; Lk 6,43)34Ihr Schlangenbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, wo ihr doch böse seid! Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. (Mt 3,7)35Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil er im Innersten gut ist. Ein schlechter Mensch kann nur Böses hervorbringen, weil er von Grund auf böse ist.36Aber das sage ich euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen sich verantworten müssen für jedes unnütze Wort, das sie gesprochen haben. (Jak 3,6)37Aufgrund deiner eigenen Worte wirst du dann freigesprochen oder verurteilt werden.«
Die Gegner fordern von Jesus einen Beweis
38Darauf antworteten einige der Gesetzeslehrer und Pharisäer und forderten: »Lehrer, wir wollen von dir ein Wunder sehen, das eindeutig beweist, dass du von Gott beauftragt bist!«[3] (Mt 16,1; Lk 11,16; Lk 11,29; Joh 6,30)39Jesus erwiderte: »Diese böse Generation, die von Gott nichts wissen will,[4] verlangt einen Beweis, aber es wird ihr keiner gegeben werden – ausgenommen das Wunder, das am Propheten Jona geschah: Den Beweis werden sie bekommen!40So wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Seeungeheuers war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in der Tiefe der Erde verborgen sein. (Jon 2,1; Mt 16,21; Mt 27,63)41Am Tag des Gerichts werden die Bewohner von Ninive aufstehen und diese Generation schuldig sprechen; denn als Jona sie warnte, haben sie ihr Leben geändert.[5] Und hier steht ein Größerer als Jona! (Jon 3,5)42Am Tag des Gerichts wird die Königin aus dem Süden aufstehen und diese Generation schuldig sprechen; denn sie kam vom Ende der Welt, um die weisen Lehren Salomos zu hören. Und hier steht ein Größerer als Salomo!« (1Kön 10,1)
Warnung vor der Rückkehr des ausgetriebenen Geistes
43»Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, irrt er durch Wüsten und sucht nach einer Bleibe und findet keine. (Lk 11,24)44Dann sagt er sich: ›Ich gehe lieber wieder in meine alte Behausung!‹ Er kehrt zurück und findet alles leer, sauber und aufgeräumt.45Darauf geht er hin und sucht sich sieben andere böse Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie kommen und wohnen dort. So ist dieser Mensch am Ende schlimmer dran als am Anfang. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen.« (2Petr 2,20)
Die wahre Familie von Jesus
46Während Jesus noch zu der Menschenmenge sprach, kamen seine Mutter und seine Brüder dazu. Sie standen vor dem Haus und wollten ihn sprechen. (Mk 3,31; Lk 8,19)47Einer aus der Menge sagte zu Jesus: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!«48Jesus antwortete ihm: »Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Brüder?«49Dann streckte er seine Hand über seine Jünger aus und sagte: »Das hier sind meine Mutter und meine Brüder!50Denn wer tut, was mein Vater im Himmel will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.« (Mt 6,10)
1In dieser Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch Kornfelder. Seine Jünger waren hungrig. Deshalb fingen sie an, Ähren abzurupfen und die Körner zu essen.2Als einige Pharisäer das sahen, sagten sie zu ihm: „Was deine Jünger da tun, ist doch am Sabbat nicht erlaubt!“[1]3Jesus entgegnete: „Habt ihr denn nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren?4Wie er ins Haus Gottes ging und von den geweihten Broten aß, die weder er noch seine Begleiter essen durften, sondern nur die Priester?5Oder habt ihr nie im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel Dienst tun? Damit übertreten sie die Sabbatvorschriften und werden doch nicht schuldig.6Und ich sage euch: Hier ist einer, der mehr ist als der Tempel.7Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: 'Barmherzigkeit ist mir lieber als Opfer!', dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt.8Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.“9Nach diesen Worten ging er weiter und kam in ihre Synagoge.10Dort saß ein Mann, dessen Hand verkrüppelt war. Da fragten sie ihn: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?“, denn sie wollten einen Grund finden, ihn anzuklagen.11Jesus erwiderte: „Wenn am Sabbat einem von euch ein Schaf in eine Grube stürzt, zieht er es dann nicht sofort wieder heraus?12Nun ist ein Mensch doch viel mehr wert als ein Schaf. Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.“13Dann befahl er dem Mann: „Streck die Hand aus!“ Der gehorchte, und seine Hand war heil und gesund wie die andere.14Da verließen die Pharisäer die Synagoge und berieten miteinander, wie sie ihn vernichten könnten.
Gottes Beauftragter
15Jesus wusste, was sie vorhatten, und ging weg. Scharen von Menschen folgten ihm, und er heilte sie alle.16Aber er verbot ihnen nachdrücklich, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden.17Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet Jesaja angekündigt hatte:18„Seht, das ist mein Diener, den ich erwählte, / den ich liebe und über den ich mich freue. / Ich werde meinen Geist auf ihn legen, / und er verkündet den Völkern das Recht.19Er wird nicht streiten und herumschreien. / Man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören.20Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, / einen glimmenden Docht löscht er nicht aus. / So verhilft er dem Recht zum Sieg.21Und auf ihn werden die Völker hoffen.“ (Jes 42,1)
Wer Böses in sich hat
22Damals brachte man einen Besessenen zu Jesus, der blind und stumm war. Als er ihn geheilt hatte, konnte der Mann wieder reden und sehen.23Die Leute waren außer sich vor Staunen und sagten: „Ist das etwa der Sohn Davids?“24Doch als die Pharisäer es hörten, sagten sie: „Der treibt die Dämonen ja nur durch Beelzebul, den Oberdämon, aus.“25Jesus wusste genau, was sie dachten, und sagte zu ihnen: „Jedes Reich, das sich selbst bekriegt, geht zugrunde. Auch eine Stadt oder Familie, die in sich zerstritten ist, hat keinen Bestand.26Wenn also der Satan den Satan austreibt, wäre er in sich zerstritten. Wie soll dann sein Reich bestehen?27Und – wenn ich die Dämonen tatsächlich mit Hilfe von Beelzebul austreibe, durch welche Macht treiben eure Schüler sie dann aus? Sie werden deshalb das Urteil über euch sprechen.28Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen.29Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Besitz rauben, wenn er ihn nicht vorher fesselt? Erst dann kann er sein Haus ausrauben.30Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.31Deshalb sage ich: Alle Sünden können den Menschen vergeben werden, selbst die Gotteslästerungen, die sie aussprechen. Wer aber den Heiligen Geist lästert, wird keine Vergebung finden.32Wer etwas gegen den Menschensohn sagt, dem kann vergeben werden. Wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der kommenden.33Wenn ein Baum gut ist, sind auch seine Früchte gut, ist er schlecht, sind auch seine Früchte schlecht. An den Früchten erkennt man den Baum.34Ihr Giftschlangenbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid? Denn aus dem Mund kommt das, was das Herz erfüllt.35Der gute Mensch bringt Gutes hervor, weil er mit Gutem angefüllt ist. Der böse Mensch bringt Böses hervor, weil er Böses in sich hat.36Ich sage euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft über jedes nutzlose Wort ablegen müssen, das sie gesagt haben.37Denn aufgrund deiner eigenen Worte wirst du freigesprochen oder verurteilt werden.“38Daraufhin sagten einige der Gesetzeslehrer und Pharisäer zu ihm: „Rabbi, wir wollen ein Zeichen von dir sehen!“39„Diese verdorbene Generation, die von Gott nichts wissen will, verlangt nach einem Zeichen!“, antwortete Jesus. „Doch es wird ihr keins gegeben werden, nur das des Propheten Jona.40Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte[2] im Bauch des großen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.41Im Gericht werden die Männer von Ninive auftreten und diese Generation schuldig sprechen. Denn sie haben ihre Einstellung auf Jonas Predigt hin geändert – und hier steht einer, der mehr bedeutet als Jona.42Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und hier steht einer, der mehr bedeutet als Salomo.43Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, zieht er durch öde Gegenden und sucht nach einem Ruheplatz, findet aber keinen.44Dann sagt er sich: 'Ich werde wieder in die Behausung zurückgehen, die ich verlassen habe.' Er kehrt zurück und findet alles leer, sauber und aufgeräumt.45Dann geht er los und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen gemeinsam dort ein. So ist dieser Mensch am Ende schlechter dran als am Anfang. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen.“46Während Jesus noch zu der Menschenmenge sprach, waren seine Mutter und seine Brüder gekommen. Sie standen vor dem Haus und verlangten, ihn zu sprechen.47„Deine Mutter und deine Brüder sind draußen und fragen nach dir“, sagte ihm einer.48„Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“, antwortete ihm Jesus.49Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und sagte: „Das hier ist meine Mutter und das sind meine Brüder!50Jeder, der nach dem Willen meines Vaters im Himmel lebt, ist mir Bruder, Schwester und Mutter.“
1In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Felder. Seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen. (Mk 2,23; Lk 6,1)2Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu ihm: »Was deine Jünger da tun, ist am Sabbat nicht erlaubt!«3Jesus entgegnete: »Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter Hunger hatten?4Wie er ins Haus Gottes ging und wie sie die geweihten Brote aßen[1], die doch weder er noch seine Begleiter essen durften, sondern nur die Priester? (1Sam 21,2)5Und habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel ´Dienst tun`?[2] Sie übertreten also die Sabbatvorschriften und werden trotzdem nicht schuldig. (4Mo 28,9; 4Mo 28,10; Joh 7,22; Joh 7,23)6Und ich sage euch: Hier ist einer, der mehr ist als[3] der Tempel!7Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: ›Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer‹, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt.8Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.«
Jesus heilt am Sabbat
9Daraufhin ging Jesus weiter; er suchte die Synagoge jenes Ortes auf. (Mk 3,1; Lk 6,6)10Dort war ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Jesus wurde gefragt: »Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?« Man suchte nämlich einen Vorwand, um ihn anklagen zu können.11Jesus erwiderte: »Angenommen, jemand von euch hat ein Schaf[4], und es fällt am Sabbat in eine Grube – würde er es da nicht sofort herausziehen[5]?12Nun ist aber doch ein Mensch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.«13Dann befahl er dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Der Mann streckte die Hand aus, und sie war wieder heil wie die andere.14Die Pharisäer jedoch fassten, als sie die Synagoge verließen, den Plan[6], Jesus zu beseitigen.
Jesus, der Diener Gottes
15Jesus wusste[7], ´was sie vorhatten`. Deshalb zog er sich von dort zurück. Scharen von Menschen folgten ihm, und er heilte alle Kranken. (Mk 3,7; Lk 6,17)16Er ermahnte sie jedoch nachdrücklich, kein Aufsehen um seine Person zu machen[8].17So erfüllte sich, was durch den Propheten Jesaja vorausgesagt worden war:18»Seht, das ist mein Diener, den ich erwählt habe, den ich liebe und an dem ich Freude habe[9]. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden[10].19Er wird nicht streiten und lärmen, er wird nicht ´wie ein Marktschreier` auf den Straßen zu hören sein.20Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. So wird er schließlich dem Recht zum Sieg verhelfen.21Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.«
Jesus und Beelzebul. Die Sünde gegen den Heiligen Geist
22Ein Besessener, der blind und stumm war, wurde zu Jesus gebracht. Jesus heilte ihn, und der Mann[11] konnte ´wieder` reden und sehen. (Mk 3,22; Lk 11,14)23Die Menge war außer sich vor Staunen, und alle fragten sich: »Ist er denn etwa der Sohn Davids?«24Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: »Wisst ihr, wie der die Dämonen austreibt? Er tut es[12] mit Hilfe von Beelzebul[13], dem Obersten der Dämonen!«25Jesus wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: »Jedes Reich, das mit sich selbst im Streit liegt, geht zugrunde, und keine Stadt oder Familie[14], in der man miteinander im Streit liegt, wird bestehen bleiben.26Wenn nun der Satan den Satan austreibt, liegt er mit sich selbst im Streit. Wie kann sein Reich da bestehen?27Und wenn ich die Dämonen tatsächlich mit Hilfe von Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure eigenen Leute[15] sie aus? Sie selbst sind es daher, die über euch das Urteil sprechen werden.28Wenn ich die Dämonen nun aber mit der Hilfe von Gottes Geist austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen.29Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Besitz rauben, wenn er den Starken nicht vorher fesselt? Dann allerdings kann er sein Haus ausrauben.30Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.31Darum sage ich euch: Jede Sünde, ja sogar jede Gotteslästerung kann den Menschen vergeben werden; wenn aber jemand den ´Heiligen` Geist lästert, wird ihm nicht vergeben werden.32Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, kann vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der kommenden.33Wenn ein Baum gut[16] ist, sind auch seine Früchte gut. Ist ein Baum jedoch schlecht[17], dann sind auch seine Früchte schlecht[18]. An den Früchten erkennt man den Baum.34Ihr Schlangenbrut! Wie solltet ihr auch Gutes reden können, wo ihr doch böse seid? Denn wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so redet er.[19]35Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil sein Herz mit Gutem erfüllt ist[20]. Ein böser Mensch dagegen bringt Böses hervor, weil sein Herz mit Bösem erfüllt ist[21].36Ich sage euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft ablegen müssen über jedes unnütze Wort, das sie geredet haben.37Denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen werden[22], und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden.«
Das Zeichen des Propheten Jona
38Da sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus: »Meister, wir möchten ein Zeichen von dir sehen!« (Lk 11,16; Lk 11,29)39Er aber gab ihnen zur Antwort: »Ein Zeichen verlangt diese Generation, die doch böse ist und sich von Gott abgewandt hat[23]! Aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden, nur das des Propheten Jona.40Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in der Tiefe[24] der Erde sein.41Im Gericht werden die Leute[25] von Ninive gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf Jonas Predigt hin umgekehrt – und hier ist einer, der mehr ist als Jona!42Im Gericht wird auch die Königin aus dem Süden gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und hier ist einer, der mehr ist als Salomo!«
Über die Rückkehr böser Geister
43»Wenn ein böser[26] Geist einen Menschen verlassen hat, zieht er durch öde Gegenden[27] und sucht einen Ruheplatz, findet aber keinen. (Lk 11,24)44Dann[28] sagt er sich: ›Ich will wieder in mein Haus gehen, das ich verlassen habe.‹ Er kehrt zurück und findet das Haus leer, sauber und aufgeräumt.45Daraufhin[29] geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen in das Haus ein und wohnen dort. Damit steht es am Ende schlimmer um diesen Menschen als am Anfang. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen.«
Die wahren Verwandten Jesu
46Während Jesus noch zu der Menge redete, waren seine Mutter und seine Brüder[30] gekommen. Sie standen vor dem Haus und wollten ihn sprechen. (Mk 3,31; Lk 8,19)47Einer ´aus der Menge` sagte zu Jesus: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!«48Jesus wandte sich zu dem, der ihm diese Nachricht brachte, und erwiderte: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?«49Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und fuhr fort: »Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder!50Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«