Johannes 13

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Passafest stand bevor. Jesus wusste, dass für ihn die Stunde gekommen war, diese Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen. Er hatte die Menschen, die in der Welt zu ihm gehörten, immer geliebt. Jetzt gab er ihnen einen letzten und äußersten Beweis seiner Liebe. (Joh 2,4)2 Jesus aß mit seinen Jüngern zu Abend. Der Teufel hatte Judas, dem Sohn von Simon Iskariot, schon den Gedanken eingegeben, Jesus zu verraten. (Lk 22,3; Joh 12,4)3 Jesus wusste, dass der Vater ihm alles in die Hand gegeben hatte. Er wusste, dass er von Gott gekommen war und bald wieder zu Gott zurückkehren würde. (Joh 3,35)4 Da stand er vom Tisch auf, legte sein Obergewand ab, band sich ein Tuch um (Lk 12,37)5 und goss Wasser in eine Schüssel. Dann fing er an, seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Tuch abzutrocknen.6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte der: »Du, Herr, willst mir die Füße waschen?«7 Jesus antwortete ihm: »Was ich tue, kannst du jetzt noch nicht verstehen, aber später wirst du es begreifen.«8 Petrus widersetzte sich: »Niemals sollst du mir die Füße waschen, in Ewigkeit nicht!« Jesus antwortete: »Wenn ich dir nicht die Füße wasche, hast du keinen Anteil an mir und an dem, was ich bringe.«9 Da sagte Simon Petrus: »Herr, dann nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und den Kopf!«10 Jesus erwiderte: »Wer vorher gebadet hat, ist am ganzen Körper rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen.[1] Ihr seid alle rein – bis auf einen.« (Joh 15,3)11 Jesus wusste, wer ihn verraten würde. Deshalb sagte er: »Ihr seid alle rein, bis auf einen.« (Joh 6,64; Joh 6,70)12 Nachdem Jesus ihnen die Füße gewaschen hatte, zog er sein Oberkleid wieder an und kehrte zu seinem Platz am Tisch zurück. »Begreift ihr, was ich eben getan habe?«, fragte er sie. (Mt 23,8; Mk 10,41; Lk 22,27; 1Tim 5,10)13 »Ihr nennt mich Lehrer und Herr. Ihr habt recht, das bin ich.14 Ich bin euer Herr und Lehrer, und doch habe ich euch soeben die Füße gewaschen. So sollt auch ihr euch gegenseitig die Füße waschen.15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. (Phil 2,5)16 Amen, ich versichere euch: Ein Diener ist nicht größer als sein Herr und ein Bote nicht größer als sein Auftraggeber. (Mt 10,24; Lk 6,40; Joh 15,20)17 Das wisst ihr jetzt; freuen dürft ihr euch, wenn ihr auch danach handelt!18 Ich meine nicht euch alle. Ich weiß, wen ich erwählt habe; aber was die Heiligen Schriften vorausgesagt haben, muss eintreffen: ›Einer, der mein Brot isst, tritt nach mir.‹ (Ps 41,10; Joh 17,12)19 Ich sage euch dies jetzt, bevor es eintrifft, damit ihr nicht an mir irrewerdet, wenn es dann so kommt, sondern im Glauben daran festhaltet: Ich bin der, an dem sich alles entscheidet.[2] (Joh 8,24; Joh 14,29; Joh 16,4)20 Amen, ich versichere euch: Wer einen Menschen aufnimmt, den ich gesandt habe, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.« (Mk 9,37)21 Als Jesus das gesagt hatte, wurde er sehr traurig und sagte ihnen ganz offen: »Amen, ich versichere euch: Einer von euch wird mich verraten.« (Mt 26,20; Mk 14,17; Lk 22,21)22 Seine Jünger sahen sich ratlos an und fragten sich, wen er meinte.23 Der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, saß neben ihm.[3] (Joh 19,26; Joh 20,2; Joh 21,7; Joh 21,20)24 Simon Petrus gab ihm durch ein Zeichen zu verstehen: »Frag du ihn, von wem er spricht!«25 Da rückte er näher an Jesus heran und fragte: »Herr, wer ist es?«26 Jesus sagte zu ihm: »Ich werde ein Stück Brot in die Schüssel tauchen, und wem ich es gebe, der ist es.« Er nahm ein Stück Brot, tauchte es ein und gab es Judas, dem Sohn von Simon Iskariot.27 Sobald Judas das Brot genommen hatte, nahm der Satan ihn in Besitz. Jesus sagte zu ihm: »Beeile dich und tu, was du tun musst!« (Joh 12,4)28 Keiner von den Übrigen am Tisch begriff, was Jesus ihm da gesagt hatte.29 Weil Judas das Geld verwaltete, dachten manche, Jesus habe ihn beauftragt, die nötigen Einkäufe für das Fest zu machen, oder er habe ihn angewiesen, den Armen etwas zu geben. (Joh 12,6)30 Nachdem Judas das Stück Brot gegessen hatte, ging er sofort hinaus. Es war Nacht.31 Als Judas gegangen war, sagte Jesus: »Jetzt gelangt der Menschensohn zu seiner Herrlichkeit, und durch ihn wird die Herrlichkeit Gottes offenbar. (Joh 17,1)32 Wenn aber der Menschensohn die Herrlichkeit Gottes sichtbar gemacht hat, dann wird Gott ihm dafür auch seine eigene Herrlichkeit schenken. Und das wird bald geschehen.33 Ich bin nicht mehr lange bei euch, meine Kinder. Ihr werdet mich suchen; aber ich muss euch jetzt dasselbe sagen, was ich früher schon den anderen[4] gesagt habe: Wo ich hingehe, dorthin könnt ihr nicht kommen. (Joh 7,33)34 Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Ihr sollt einander lieben! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieben! (Joh 15,12; Joh 15,17; 1Joh 2,7; 1Joh 3,11; 1Joh 3,23; 1Joh 4,11; 1Joh 4,21; 2Joh 1,5)35 An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.« (1Joh 3,14)36 »Herr, wohin willst du gehen?«, fragte ihn Simon Petrus. Jesus antwortete: »Wo ich hingehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen, aber später wirst du nachkommen.« (Mt 26,31; Mk 14,27; Lk 22,31; Joh 8,14; Joh 21,19)37 »Herr, warum kann ich jetzt nicht mitkommen?«, fragte Petrus. »Ich bin bereit, für dich zu sterben!«38 »Für mich sterben?«, erwiderte Jesus. »Amen, ich versichere dir: Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.« (Joh 18,27)

Johannes 13

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Vor dem Passahfest wusste Jesus, dass für ihn die Zeit gekommen war, diese Welt zu verlassen und zu seinem Vater zurückzukehren. Nun bewies er seinen Jüngern das ganze Ausmaß seiner Liebe.[1] (Joh 16,28; Joh 17,1)2 Es war Zeit für das Abendessen, und der Teufel hatte Judas, den Sohn des Simon Iskariot, schon dazu verleitet, seinen Plan wahr zu machen und Jesus zu verraten. (Lk 22,3; Joh 6,70)3 Jesus aber wusste, dass der Vater ihm uneingeschränkte Macht über alles gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehren würde.4 Er stand vom Tisch auf, zog sein Obergewand aus, band sich ein Handtuch um die Hüften (Lk 12,37; Lk 22,27)5 und goss Wasser in eine Schale. Dann begann er, seinen Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Handtuch abzutrocknen, das er sich umgebunden hatte. (Lk 7,44; Joh 12,3)6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte Petrus zu ihm: »Herr, warum willst du mir die Füße waschen?«7 Jesus antwortete: »Du verstehst jetzt nicht, warum ich das tue; eines Tages wirst du es verstehen.«8 »Nein«, protestierte Petrus. »Du sollst mir niemals die Füße waschen!« Jesus erwiderte: »Wenn ich dich nicht wasche, gehörst du nicht zu mir.« (Hes 36,25; 1Kor 6,11; Eph 5,26; Tit 3,5)9 Da rief Simon Petrus: »Dann wasche mir auch die Hände und den Kopf, Herr, und nicht nur die Füße!«10 Jesus erwiderte: »Wer gebadet hat, braucht sich – ausgenommen die Füße[2] – nicht zu waschen, um völlig rein zu sein. Ihr seid rein, allerdings nicht jeder hier.« (Joh 15,3)11 Denn Jesus wusste, wer ihn verraten würde. Das meinte er mit dem Satz: »Nicht jeder hier von euch ist rein.« (Joh 6,64; Joh 13,2)12 Nachdem er ihnen die Füße gewaschen hatte, zog Jesus sein Obergewand wieder an, setzte sich und fragte: »Versteht ihr, was ich getan habe?13 Ihr nennt mich ›Meister‹ und ›Herr‹ und damit habt ihr recht, denn das bin ich. (1Kor 12,3)14 Und weil ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. (Lk 22,27; 1Tim 5,10; 1Petr 5,5)15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Tut, was ich für euch getan habe. (Phil 2,5; 1Petr 5,3; 1Joh 2,6; 1Joh 3,16)16 Es ist nur zu wahr: Ein Diener ist nicht größer als sein Herr. Genauso sind die Boten nicht wichtiger als der, der sie gesandt hat.17 Ihr wisst das alles – nun handelt auch danach. Das ist der Weg zu eurem Glück! (Jak 1,25)18 Ich sage diese Dinge nicht zu euch allen; denn ich kenne jeden Einzelnen von euch, die ich erwählt habe, ganz genau. In der Schrift steht: ›Der, mit dem ich mein Brot geteilt habe, hat sich gegen mich gewandt‹[3], und das wird sich bald erfüllen. (Ps 41,10)19 Ich sage euch das jetzt, damit ihr, wenn es eintrifft, erkennt, dass ich der Christus bin.20 Ich versichere euch: Wer meinen Boten willkommen heißt, der heißt mich willkommen, und wer mich willkommen heißt, der heißt meinen Vater willkommen, der mich gesandt hat.« (Mt 10,40; Lk 10,16)21 Nach diesen Worten sagte Jesus bis ins Tiefste erschüttert: »Ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!«22 Die Jünger sahen einander an und fragten sich, wen er wohl damit meinte.23 Einer seiner Jünger – der, den Jesus liebte – saß neben ihm am Tisch.[4] (Joh 19,26)24 Simon Petrus bedeutete ihm, er solle fragen, wer so etwas Schreckliches tun würde.25 Jener Jünger lehnte sich zu Jesus hinüber und fragte: »Herr, wer ist es?« (Joh 21,20)26 Jesus sagte: »Es ist der, dem ich das Stück Brot reiche, nachdem ich es eingetaucht habe.« Und als er das Brot eingetaucht hatte, gab er es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.27 Sobald Judas das Brot gegessen hatte, ergriff der Satan Besitz von ihm. Da sagte Jesus zu ihm: »Beeile dich. Was du tun willst, tue bald!« (Lk 22,3; Joh 13,2)28 Keiner der anderen am Tisch wusste, was Jesus damit meinte.29 Da Judas die Kasse verwaltete, dachten einige, Jesus habe ihn aufgefordert, für das Fest einkaufen zu gehen oder den Armen etwas Geld zu geben. (Joh 12,6)30 Judas aber stand sofort auf und ging in die Nacht hinaus. (Lk 22,53)31 Sobald Judas den Raum verlassen hatte, sagte Jesus: »Nun ist für den Menschensohn die Zeit gekommen, dass er verherrlicht wird. Gott wird durch alles, was geschieht, verherrlicht,32 und das wird sehr bald geschehen.[5]33 Liebe Kinder, es ist nur noch kurze Zeit, bis ich fortgehen und euch verlassen muss! Ihr werdet nach mir suchen, doch wie ich schon den Juden gesagt habe: Wohin ich gehe, da könnt ihr nicht hinkommen.34 So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. (3Mo 19,18; Eph 5,2; 1Thess 4,9; 1Petr 1,22; 1Joh 2,8; 1Joh 3,23; 1Joh 4,10)35 Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid.« (1Joh 3,14; 1Joh 4,20)36 Simon Petrus sagte: »Herr, wohin gehst du?« Und Jesus erwiderte: »Wo ich hingehe, dahin kannst du jetzt nicht mitkommen, aber später wirst du mir dorthin folgen.« (Mt 26,33; Mk 14,29; Lk 22,33; Joh 21,18; 2Petr 1,14)37 »Warum kann ich jetzt nicht mitkommen, Herr?«, fragte er. »Ich bin bereit, für dich zu sterben.«38 Jesus antwortete: »Für mich sterben? Nein. Ehe morgen früh der Hahn kräht, wirst du drei Mal leugnen, mich auch nur zu kennen.