1Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:2»Du Mensch, höre, was ich, der HERR, den Bewohnern des Landes Israel zu sagen habe: ›Das Ende ist da! Über das ganze Land bricht das Ende herein!3Ich lasse jetzt meinen Zorn gegen euch wüten und es ist mit euch zu Ende. Ich bestrafe euch für eure Vergehen; die Folgen eures schändlichen Treibens sollen euch ereilen. (Hes 3,27; Hes 7,8; Hes 7,16; Hes 9,10; Hes 11,21; Hes 16,43; Hes 16,58; Hes 22,31; Hes 23,35; Hes 23,49; Hes 33,10; Hes 36,29; Hos 8,7)4Ich werde weder Nachsicht noch Erbarmen mit euch haben. Euer Tun soll auf euch selbst zurückfallen; das Verderben soll sich auswirken, das ihr mit eurem Götzendienst heraufbeschworen habt. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!5Das sage ich euch, der HERR, der mächtige Gott: Ich bringe Unheil über euch, so furchtbar, wie man es noch nie erlebt hat! Es kommt unaufhaltsam!6-7Das Ende kommt, das Ende! Es bricht über euch herein, ihr Bewohner des Landes! Es lässt nicht auf sich warten. Wehklagen und nicht Jubel hört man dann auf den Bergen.8In Kürze werde ich meinen ganzen Zorn über euch ausschütten; ich bestrafe euch für eure Vergehen; die Folgen eures schändlichen Treibens sollen euch ereilen.9Ich werde weder Nachsicht noch Erbarmen mit euch haben; ihr werdet ernten, was ihr gesät habt. Dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, der HERR, der dies alles über euch hereinbrechen lässt.‹«[1]
Der Gerichtstag Gottes
10Der Tag des Gerichts ist da! Unaufhaltsam bricht das Verderben herein. Denn Übermut und Gewalt haben überhand genommen, (Am 5,18)11Unrecht bringt immer neues Unrecht hervor. Aber von denen, die auf Gewalt und Unrecht setzen, wird nichts übrig bleiben, mögen sie noch so zahlreich sein und sich noch so aufspielen; mit ihrer Macht und Pracht hat es ein Ende.12Die Frist ist abgelaufen, der Tag des Gerichts ist da! Wer jetzt noch etwas kauft, soll sich nicht darüber freuen; und wer etwas verkaufen muss, soll ihm nicht nachtrauern. Denn der Zorn des HERRN kommt über diese ganze lärmende Menge. (3Mo 27,24; 1Kor 7,29)13Wer etwas verkaufen muss, braucht sich nicht nach dem Erlassjahr zu sehnen, in dem es wieder an ihn zurückfällt; denn das erlebt er nicht mehr.[2] Die Schuld ist zu groß, niemand wird sein Leben retten können.14Man bläst Alarm, alles greift zu den Waffen, aber in die Schlacht zieht keiner; so schnell kommt der Zorn des HERRN über sie alle.15Schwert, Hunger und Pest werden unter ihnen wüten: Wer auf dem freien Feld ist, fällt durch das Schwert der Feinde, wer in der Stadt ist, wird von Hunger und Pest dahingerafft. (Hes 6,11)16Wenn ein paar Versprengte auf die Berge entkommen, werden sie dort wie verängstigte Tauben sein; sie werden jammern über die schlimmen Folgen ihrer Schuld. (Hes 7,3)17Von Schrecken gelähmt lassen alle die Hände sinken; vor Angst können sie das Wasser nicht mehr halten. (Jes 13,7)18Sie ziehen den Sack an und scheren sich den Kopf kahl. Sie zittern an allen Gliedern; ihre Gesichter sind verstört, weil solche Schande über sie hereinbricht. (Jer 16,6; Am 8,10)19Ihr Silber und Gold werfen sie auf die Straße wie Kehricht; es kann sie nicht retten am Gerichtstag des HERRN. Es ist wertlos geworden, sie können ihren quälenden Hunger nicht damit stillen. Das ist die Strafe dafür, dass sie sich durch ihr Silber und Gold zur Auflehnung gegen den HERRN verführen ließen. (Spr 11,4; Zef 1,18)20In ihrem Übermut haben sie daraus ihre abscheulichen Götzenbilder gemacht. Darum müssen sie es jetzt voll Ekel wegwerfen. (Jes 2,8; Jer 8,19; Hes 6,6; Hes 8,3; Hes 8,12; Hes 8,17; Hes 16,17; Hes 20,7; Hos 8,4)21»Ich gebe ihre Schätze den Fremden zum Raub«, sagt der HERR, »den Feinden zur Beute. Die werden ihre Götzenbilder entweihen.22Ich wende mich von meinem Volk ab und lasse sogar mein eigenes Heiligtum entweihen. Räuber werden in den Tempel eindringen, ihn schänden (2Kön 25,9; 2Kön 25,13)23und ein Blutbad anrichten.[3] Denn das Land ist voll Mord und Totschlag und in Jerusalem regiert Gewalt.24Deshalb rufe ich die erbarmungslosesten Völker herbei, damit sie die prächtigen Häuser in Besitz nehmen. Ich mache ein Ende mit der Überheblichkeit ihrer Bewohner, und alles, was ihnen heilig ist, wird entweiht. (Jes 2,11; Jes 2,17)25Angst und Panik erfasst sie; jeder sucht sich zu retten, aber es gibt keine Rettung.26Unglück türmt sich auf Unglück, eine Schreckensnachricht jagt die andere. Vergeblich suchen sie ein Gotteswort beim Propheten; der Priester hat keine Antwort, die Ältesten wissen keinen Rat. (1Sam 28,6; Kla 2,9; Am 8,11)27Der König wird von Entsetzen gepackt, er stimmt die Totenklage an und die Männer des Landes sind gelähmt vor Schrecken. Ich ziehe sie alle zur Rechenschaft für ihr schlimmes Treiben; ich verurteile sie so unbarmherzig, wie sie andere verurteilt haben. Sie sollen erkennen, dass ich der HERR bin!«
1Danach erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:2»Menschenkind, so spricht Gott, der HERR, zum Land Israel: ›Das Ende ist da! Das Ende kommt für alle vier Ecken des Landes. (Hes 11,13; Am 8,2)3Jetzt kommt dein Ende, denn ich lasse meinen Zorn an dir aus. Ich richte dich für dein Verhalten, und deine ganzen abscheulichen Taten werden auf dich zurückfallen.4Ich werde meine Augen von dir abwenden und kein Mitleid mit dir haben, sondern dich für dein Verhalten strafen. Deine abscheulichen Taten sollen auf dich zurückfallen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.‹ (Hes 6,7; Hes 11,21; Hes 22,31; Hos 9,7)5So spricht Gott, der HERR: ›Das Unglück kommt, Schlag auf Schlag! (2Kön 21,12; Nah 1,9)6Das Ende ist da! Es ist gekommen! Es kommt zu dir, es kommt!7Jetzt bist du an der Reihe, du Bewohner des Landes! Die Zeit ist gekommen, der Tag ist nah. Es wird ein Tag des Entsetzens sein und nicht ein Tag, an dem Freudenrufe auf den Bergen erklingen. (Jes 22,5; Hes 12,23)8Schon bald wird sich mein Zorn über dich ergießen. Ich lasse meine Wut an dir aus, richte dich für deine Wege und lasse all deine abscheulichen Taten auf dich zurückfallen. (Jes 42,25; Hes 9,8; Hes 14,19; Hes 33,20; Hes 36,19; Nah 1,6)9Ich werde dich nicht schonen und kein Mitleid mit dir haben, sondern dich so bestrafen, wie du es für dein Verhalten verdienst. Deine abscheulichen Taten werden auf dich zurückfallen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, euch bestrafe[1].10Der Tag ist da, er kommt! Die Wende kommt. Die Bosheit wächst und der Hochmut blüht. (Jes 10,5)11Die Grausamkeit regiert im Zeichen der Gottlosigkeit.[2] Nichts davon wird übrig bleiben, nichts von ihrem Reichtum und ihrem Prunk, nichts von ihrer Herrlichkeit.12Ja, die Zeit ist gekommen, der Tag ist da! Der Käufer soll sich nicht freuen, der Verkäufer soll nicht traurig sein, denn all ihr Reichtum wird von meinem glühenden Zorn getroffen. (Jes 5,13; Hes 6,11; 1Kor 7,29; Jak 5,8)13Und wenn der Verkäufer überlebt, wird er nicht mehr zu seinem Geschäft zurückkehren. Ich habe eine Vision über sie gesehen: Es wird sich nicht ändern. Wegen seiner Sünde wird keiner sein Leben retten können.
Israels Verwüstung
14Sie stoßen ins Horn und rüsten sich, aber keiner zieht in die Schlacht, denn mein glühender Zorn ist gegen sie gerichtet. (Jer 4,5)15Das Schwert tötet sie draußen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer draußen auf freiem Feld ist, wird durch das Schwert umkommen, und wer innerhalb der Stadtmauern bleibt, wird von Hunger und Pest gefressen werden. (Jer 14,18)16Die Überlebenden hausen in den Bergen wie Tauben in den Schluchten, sie stöhnen alle über ihre Sünden. (Jes 38,14; Jes 59,11; Nah 2,8)17Alle Hände werden herabsinken und alle Knie schwach werden. (Jes 13,7; Hebr 12,12)18Sie tragen Säcke als Kleider, Schrecken überwältigt sie, die Scham steht auf jedem Gesicht geschrieben. Jeder Kopf ist kahl geschoren. (Jes 15,3; Am 8,10)19Sie werfen ihr Geld auf die Straßen, ihr Gold betrachten sie als wertlosen Plunder, denn an dem Tag, wenn der Zorn des HERRN losbricht, wird Geld und Gold ihnen nichts nützen. Ihre Gier werden sie nicht damit stillen und ihren Bauch nicht damit füllen können, denn es hat sie zur Sünde verführt. (Spr 11,4; Jes 2,20)20Ihren herrlichen Schmuck haben sie in ihrem Hochmut dazu verwendet, lästerliche, abscheuliche Götzen anzufertigen. Deshalb sorge ich dafür, dass ihnen das alles zuwider wird. (Jes 30,22)21Ich mache daraus eine Beute für Fremde; Gottlose sollen es plündern und entweihen. (2Kön 24,13)22Ich wende meine Augen von ihnen ab und sie werden mein Heiligtum[3] entweihen; Räuber werden dort einfallen und es entheiligen. (Jer 18,17)23Schmiedet Ketten, denn das Land ist voll von furchtbaren Verbrechen und Jerusalem[4] ist voll von Grausamkeit. (Jer 27,2; Hos 4,2)24Ich rufe die grausamsten Völker herbei, damit sie in ihre Häuser einbrechen. Ich mache dem Stolz der Mächtigen ein Ende und ihre Heiligtümer werden entweiht. (2Chr 7,20)25Die Angst greift um sich. Nun suchen die Menschen Frieden, aber sie finden keinen.26Das Unglück wird über sie hereinbrechen, Schlag auf Schlag; eine Nachricht wird die andere jagen. Sie hoffen auf eine Vision ihrer Propheten, doch der Priester hat keine Botschaft mehr für sie und der Älteste kann ihnen keinen Rat geben. (Jer 4,20; Jer 18,18; Mi 3,6)27Der König wird trauern und der Fürst wird hilflos sein, und die Hände der Menschen werden vor Angst zittern. Ich werde sie so behandeln, wie sie es für ihr Verhalten verdienen; sie sollen so gerichtet werden, wie sie auch selbst Recht sprechen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin!‹«