Hesekiel 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Er sagte zu mir: »Du Mensch, nimm diese Buchrolle und iss sie auf! Dann geh und sprich zu den Leuten von Israel!« (Ps 119,103; Jer 15,16; Offb 10,9)2 Ich öffnete den Mund und er gab mir die Rolle zu essen.3 Er sagte: »Du Mensch, verspeise diese Buchrolle, die ich dir gebe! Fülle deinen Magen damit!« Da aß ich die Rolle; in meinem Mund war sie süß wie Honig.4 Weiter sagte er zu mir: »Du Mensch, geh nun zu den Leuten von Israel und verkünde ihnen die Worte, die ich dir sage.5 Ich sende dich nicht zu einem fremden Volk mit einer unverständlichen Sprache, sondern zu deinem eigenen, dem Volk Israel.6 Wenn ich dich zu fremden Völkern schicken würde, deren Sprache du nicht verstehst – sie würden auf dich hören.7 Aber die Leute von Israel werden nicht auf dich hören, denn sie wollen nicht auf mich hören! Sie alle haben eine eiserne Stirn und ein steinernes Herz. (Hes 2,3)8 Aber ich mache dich ebenso hart wie sie! Ich mache deine Stirn so eisern wie die ihre, (Jes 50,7; Jer 1,18; Jer 15,20)9 noch härter als Feuerstein, so hart wie Diamant. Sie sind ein widerspenstiges Volk, aber erschrick nicht vor ihnen, lass dir von ihnen keine Angst einjagen!«10 Weiter sagte er zu mir: »Du Mensch, hör gut zu und merke dir alle Worte, die ich dir sage.11 Dann geh zu den Verbannten aus deinem Volk und sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott.‹ Kümmere dich nicht darum, ob sie darauf hören oder sich abwenden.«12 Dann nahm der Geist des HERRN mich weg. Hinter mir hörte ich den donnernden Ruf: »Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN in ihrer himmlischen Wohnung!«13 Der Ruf war begleitet von einem mächtigen Getöse: dem Rauschen der ausgespannten Flügel der vier Gestalten und dem Dröhnen der rollenden Räder.14 Der Geist führte mich weg und ich ging meinen Weg verstört und sehr erregt; die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15 So kam ich zurück zu den Verbannten, die in Tel Abib am Fluss Kebar lebten. Sieben Tage lang saß ich dort starr und regungslos.16 Als die sieben Tage vergangen waren, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte: (Hes 33,1)17 »Du Mensch, ich bestelle dich zum Wächter, der die Leute von Israel vor drohender Gefahr zu warnen hat. Wenn du eine Botschaft von mir vernimmst, musst du sie ihnen weitersagen, damit sie wissen, was auf sie zukommt. (2Kön 9,17; Hebr 13,17)18 Wenn ich dir ankündige, dass ein bestimmter Mensch wegen seiner schlimmen Taten sterben muss, dann bist du dafür verantwortlich, dass er es erfährt und die Gelegenheit bekommt, sich zu bessern und sein Leben zu retten. Warnst du ihn nicht, so wird er zwar sterben, wie er es verdient; aber dich ziehe ich dafür zur Rechenschaft wie für einen Mord. (1Mo 9,5)19 Warnst du ihn und er hört nicht darauf, so wird er ebenfalls sterben, du aber hast dein eigenes Leben gerettet.20 Auch wenn ein Mensch, der bisher stets das Rechte getan hat, von mir auf die Probe gestellt wird, den rechten Weg verlässt und Unrecht zu tun beginnt, muss er sterben. Alles Gute, was er vorher getan hat, zählt dann nicht mehr. Hast du ihn nicht gewarnt, so werde ich dich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen wie für einen Mord. (Hes 18,24)21 Hast du ihn aber gewarnt und er hat es sich zu Herzen genommen, so lasse ich ihn leben und auch du hast dein Leben gerettet.«22 Ich spürte, wie der HERR seine Hand auf mich legte. Er befahl mir: »Steh auf und geh hinaus in die Ebene! Dort will ich dir etwas sagen.« (Hes 1,1; Hes 3,14; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)23 Ich stand auf und ging. Als ich in die Ebene kam, sah ich dort die Herrlichkeit des HERRN. Sie sah genauso aus, wie sie sich mir das erste Mal am Fluss Kebar gezeigt hatte. Ich stürzte zu Boden, (Hes 1,1)24 aber dann kam Geist in mich[1] und stellte mich auf die Füße. Dann sprach der HERR zu mir und sagte: »Du Mensch, geh in dein Haus und schließ dich ein! (Hes 2,2)25 Dort wirst du wie mit Stricken gefesselt, sodass du nicht mehr aus dem Haus gehen kannst.26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben und mache dich stumm. Du sollst die Leute von Israel nicht mehr zurechtweisen können, dieses widerspenstige Volk. (Hes 2,3; Hes 7,3)27 Sobald ich aber mit dir rede, werde ich deine Zunge lösen, damit du zu ihnen sagen kannst: ›So spricht der HERR.‹ Wer es hören will, soll es hören; wer es nicht hören will, muss die Folgen tragen. Sie sind ein widerspenstiges Volk!«

Hesekiel 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Er sagte: »Menschenkind, iss, was ich dir gebe – iss diese Rolle! Und dann geh und sprich zum Volk der Israeliten.«2 Ich öffnete den Mund und er gab mir die Rolle zu essen. (Jer 25,17)3 »Iss sie auf und fülle deinen Bauch mit dieser Rolle, die ich dir gebe«, sagte er. Ich aß sie und sie schmeckte so süß wie Honig. (Jer 6,11; Jer 15,16; Offb 10,9)4 Dann sagte er: »Menschenkind, geh zum Volk der Israeliten und überbringe ihm meine Botschaft.5 Ich schicke dich nicht zu einem Volk, dessen Sprache schwierig ist und dessen Worte du nicht verstehst, sondern zum Volk der Israeliten. (Jon 1,2; Jon 3,2; Apg 26,17)6 Nein, nicht zu den vielen Völkern mit schwierigen Sprachen, deren Worte du nicht verstehst, sollst du gehen[1] – wenn ich dich zu ihnen schicken würde, würden sie dir zuhören.7 Aber das Volk der Israeliten wird dir nicht zuhören wollen, denn es will mir nicht zuhören. Das ganze Volk ist störrisch und hat ein hartes Herz. (Joh 15,20)8 Doch ich gebe dir die gleiche Hartnäckigkeit, die sie besitzen, und mache dich so stark, dass du dich ihnen entgegenstellen kannst.[2] (Jer 1,18)9 Ich mache dich hart wie Diamant, härter als einen Kieselstein. Deshalb fürchte dich nicht vor ihnen und hab keine Angst, denn sie sind ein widerspenstiges Volk.«10 Und er fügte hinzu: »Menschenkind, nimm dir alles, was ich dir sage, zu Herzen und hör mir aufmerksam zu. (Hi 22,22)11 Dann geh zu den Verbannten, den Angehörigen deines Volkes, und sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR!‹, ganz gleich, ob sie dir zuhören wollen oder nicht.«12 Dann hob der Geist mich hoch, und während die Herrlichkeit des HERRN sich von ihrem Platz erhob, hörte ich ein lautes Dröhnen hinter mir.[3] (Hes 8,3; Apg 2,2; Apg 8,39)13 Die Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, rauschten, die Räder unter ihnen dröhnten und ein gewaltiges Donnern war zu hören. (2Sam 5,24; Hes 1,15; Hes 10,5)14 Der Geist hob mich hoch und trug mich weg. Ich war aufgewühlt und verbittert und litt unter der Last, die der HERR mir auferlegt hatte. (Hes 8,1)15 Ich gelangte zu den Verbannten in Tel-Abib am Fluss Kebar. Ich setzte mich zu ihnen und saß sieben Tage lang bei ihnen, starr vor Entsetzen.16 Am Ende der sieben Tage erhielt ich eine Botschaft vom HERRN. Er sagte:17 »Menschenkind, ich habe dich zum Wächter für das Volk der Israeliten ernannt. Wann immer ich dir eine Botschaft gebe, sollst du die Menschen in meinem Namen warnen. (Jes 52,8; Jes 58,1; Jes 62,6; Jer 6,17; Hes 33,7)18 Wenn ich zum Gottlosen sage: ›Du musst sterben‹, und du gibst diese Warnung nicht an ihn weiter und redest nicht mit ihm, um ihn von seinen bösen Taten abzubringen, damit er am Leben bleibt, dann wird er wegen seiner Sünde sterben, doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen[4]. (Hes 33,6)19 Wenn du ihn aber warnst und er sich trotzdem nicht von seiner Gottlosigkeit und seinem schlimmen Lebenswandel abbringen lässt, dann wird er wegen seiner Sünden sterben, während du dein Leben gerettet hast. (2Kön 17,13; Hes 33,3; Apg 18,6)20 Wenn ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt und etwas Böses tut, dann bringe ich ihn zu Fall, und er wird sterben, wenn du ihn nicht warnst. Wegen seiner Sünden wird er sterben und seine guten Taten von früher werden ihm nicht helfen. Doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen. (Jer 6,21; Hes 18,24; Hes 33,18; Zef 1,6)21 Wenn du ihn aber davor warnst, weiter zu sündigen und er hört auf, Böses zu tun, wird er am Leben bleiben, weil er die Warnung beherzigt hat, und auch du hast dein Leben gerettet.« (Apg 20,31)22 Dann legte der HERR seine Hand auf mich und sagte zu mir: »Steh auf, geh hinaus ins Tal, dort werde ich mit dir reden.« (Apg 9,6)23 Ich stand auf und ging hinaus, und dort im Tal sah ich die Herrlichkeit des HERRN, genau so, wie ich sie am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich warf mich zu Boden. (Hes 1,1; Apg 7,55)24 Da erfüllte mich Gottes Kraft und stellte mich auf die Füße. Er sagte zu mir: »Geh und schließe dich in deinem Haus ein. (Hes 2,2)25 Ja, Menschenkind, man wird dir Stricke anlegen und dich fesseln, damit du nicht mehr hinaus unters Volk gehen kannst. (Hes 4,8)26 Ich werde dir die Zunge am Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr ermahnen kannst, denn sie sind ein widerspenstiges Volk. (Lk 1,20)27 Wenn ich jedoch eine Botschaft für dich habe, werde ich dir den Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sagen: ›So spricht Gott, der HERR!‹ Wer es hören will, soll zuhören, wer es nicht hören will, soll es bleiben lassen, denn sie sind ein widerspenstiges Volk. (Hes 33,22)