Hesekiel 24

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Im neunten Jahr unserer Verbannung, am 10. Tag des 10. Monats, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte:2 »Du Mensch, schreib dir das Datum des heutigen Tages auf! Heute hat der König von Babylon die Stadt Jerusalem eingeschlossen. (2Kön 25,1)3 Deinen verbannten Landsleuten aber, diesem widerspenstigen Volk, sollst du ein Gleichnis vortragen, sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Den Topf aufs Feuer! Wasser hinein! (Hes 11,3)4 Das Fleisch zerlegen! Die Stücke in den Topf, lauter gute Stücke von Lende und Schulter! Dazu Knochenstücke voller Mark!5 Alles nur von ausgesuchten Schafen! Unter dem Topf das Holz[1] aufschichten! Tüchtig sieden lassen! Die Knochen gut auskochen!‹6 So spricht der HERR, der mächtige Gott: ›Weh der blutbefleckten Stadt! Weh dem rostigen Topf, dessen Rost nicht mehr zu entfernen ist! Ein Stück ums andere fischt man aus ihm heraus, ohne das Los zu werfen – wie es gerade kommt![2] (Hes 22,2)7 Du Stadt, in der unschuldige Menschen ermordet wurden! Auf dem nackten Felsen hat man Blut vergossen und es nicht einmal mit Erde bedeckt.8 Es soll auch nicht zugedeckt werden, damit es nach Rache schreit. Es soll das Strafgericht über dich herbeirufen!‹ (Hi 16,18)9-10 So spricht der HERR, der mächtige Gott: ›Weh der blutbefleckten Stadt! Ich schichte jetzt den Holzstoß auf, zünde das Feuer an und koche das Fleisch so lange, bis die Brühe ganz verkocht ist und die Knochen verkohlen.11 Ich lasse den leeren Topf in der Glut, bis er selber glüht, damit der ganze Rost, alles, was ihn verunreinigt, ausgebrannt wird.12 Aber das ist vergebliche Mühe: Er ist so über und über mit Rost bedeckt, dass auch die Feuersglut ihn nicht reinigen kann.13 Ich wollte dich reinigen, Jerusalem, aber du warst nicht rein zu bekommen. Nun sollst du unrein bleiben, damit ich meinen ganzen Zorn an dir stillen kann.14 Ich sehe nicht mehr über deine Verbrechen hinweg; ich habe kein Mitleid mit dir, ich lasse mich nicht umstimmen. Dich trifft die verdiente Strafe für dein böses Tun. Das sagt der HERR, der mächtige Gott.‹« (Hes 7,3)15 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:16 »Du Mensch, ich nehme dir dein Liebstes, die Freude deiner Augen, durch einen jähen Tod. Aber du darfst keine Totenklage halten und keine Tränen vergießen.17 Sitze starr und reglos und stöhne; aber unterlass alle Trauerbräuche: Behalte den Turban auf und lege die Schuhe nicht ab, verhülle nicht das Gesicht und iss nichts von dem Brot, das die Nachbarn dir bringen.« (Jer 16,6)18-19 Am selben Abend starb meine Frau und am anderen Morgen verhielt ich mich so, wie der HERR es mir befohlen hatte. Die Leute fragten mich: »Warum machst du das? Was hat das zu bedeuten?« Und ich erklärte es ihnen. (Hes 21,11)20 Ich sagte zu ihnen: »Das Wort des HERRN ist an mich ergangen, er hat zu mir gesagt:21 ›Sag zu den Leuten von Israel: So spricht der HERR, der mächtige Gott: Gebt acht! Ich entweihe mein Heiligtum, auf das ihr so stolz seid, auf das ihr euer ganzes Vertrauen setzt, die Freude eurer Augen und das Ziel eurer Sehnsucht. Ich gebe es der Schändung und Vernichtung preis.[3] Eure Söhne und Töchter aber, die ihr in Jerusalem zurückgelassen habt, werden durchs Schwert umkommen.22 Dann werdet ihr genauso handeln wie Ezechiël jetzt: Ihr werdet euer Gesicht nicht verhüllen und kein Trauerbrot von den Nachbarn annehmen. (Jer 7,3; Jer 16,6)23 Ihr werdet den Turban auf dem Kopf behalten und die Schuhe an den Füßen. Ihr werdet keine Totenklage halten und keine Tränen vergießen. Nur wortlos stöhnen werdet ihr, einer wie der andere; unter den Folgen eurer Verfehlungen werdet ihr dahinsiechen.24 Mein Prophet Ezechiël ist ein Zeichen für euch: Genauso wie er werdet ihr euch verhalten. Wenn es eintrifft, werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin, der mächtige Gott.‹« (Hes 6,10; Hes 12,6)25 Weiter sagte der HERR zu mir: »Du Mensch, an dem Tag, an dem ich den Leuten von Israel ihre Zuflucht, ihre Freude, das Ziel ihrer Sehnsucht nehme und ihre Söhne und Töchter dazu,26 an jenem Tag wird ein Flüchtling zu dir kommen und dir darüber berichten. (Hes 33,21)27 Dann wird deine Zunge gelöst werden, du wirst mit ihm reden können und nicht länger stumm sein. So mache ich dich für die Leute von Israel zu einem Zeichen, an dem sie erkennen, dass ich der HERR bin.«

Hesekiel 24

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Am zehnten Tag im zehnten Monat des neunten Jahres[1] erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:2 »Menschenkind, schreib das Datum des Tages auf, dieses heutigen Tages, denn heute ist der Tag, an dem der König von Babel mit der Belagerung von Jerusalem beginnt. (2Kön 25,1; Jer 39,1; Jer 52,4)3 Und dann erzähl diesem widerspenstigen Volk ein Gleichnis; sag zu den Menschen: ›So spricht Gott, der HERR: Bring einen Topf, setz ihn auf und füll ihn mit Wasser. (Jer 1,13)4 Füll ihn mit Fleisch, mit guten Stücken – Lende und Schulter – und mit besten Knochen. (Mi 3,2)5 Nimm dazu nur die besten Schafe, und schichte das Brennholz unter dem Topf auf. Lass die Fleischstücke sieden und auch die Knochen sollen darin kochen. (Jer 52,10)6 Denn so spricht Gott, der HERR: Der Stadt der Mörder wird es schlecht ergehen! Sie ist ein Topf, an dem noch Rost ist, der Rost ist nicht von ihm abgegangen. Deshalb nimm ein Stück Fleisch nach dem anderen heraus, ohne es mit dem Los auszuwählen, (2Kön 24,3; Nah 3,1)7 denn das Blut, das von der Stadt vergossen wurde, ist noch mitten in ihr: Auf den nackten Felsen hat sie es fließen lassen, sie goss es nicht auf die Erde, um es mit Staub zu bedecken! (3Mo 17,13; 5Mo 12,16)8 Ich wollte meinen Zorn schüren, um Rache an ihnen zu nehmen, deshalb sorgte ich dafür, dass das Blut auf den nackten Felsen gegossen und nicht zugedeckt wurde. (Jes 26,21)9 Darum spricht Gott, der HERR: Der Stadt der Mörder wird es schlimm ergehen! Auch ich werde einen großen Holzstoß aufschichten. (Hab 2,12)10 Ja, häufe Brennholz auf! Zünde das Feuer an und koche das Fleisch gar. Dann gieß die Brühe aus und lass die Knochen anbrennen.11 Danach setz den leeren Topf auf die glühenden Kohlen, damit das Kupfer heiß wird und zu glühen beginnt und der Schmutz in seinem Innern schmilzt und der Rost verschwindet. (Mal 3,19)12 Doch alle Mühe nützt nichts: Sein starker Rost will auch im Feuer nicht verschwinden.13 Ich wollte dich von deinem Schmutz befreien, aber du hast dich nicht reinigen lassen. Deshalb wirst du wegen deiner Unzucht und Unreinheit schmutzig bleiben, bis ich meinen Zorn an dir ausgelassen habe. (Hes 8,18)14 Ich, der HERR, habe gesprochen! Es kommt, ich führe es aus, es gibt keinen Aufschub mehr. Ich werde dich nicht schonen und kein Mitleid haben. Jetzt wirst du so gerichtet, wie du es für dein Verhalten und deine Taten verdienst, spricht Gott, der HERR.‹« (Ps 33,9; Jes 55,11)15 Danach erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:16 »Menschenkind, ich werde dir durch einen plötzlichen Tod das nehmen, woran du dich freust. Aber du darfst weder klagen noch weinen und auch keine Tränen vergießen. (Hi 23,2; Hl 7,11; Jer 13,17; Jer 16,5; Jer 22,10)17 Du darfst seufzen, aber nur heimlich; halte keine Totenklage. Binde dir den Turban um und zieh deine Sandalen an. Verhülle deinen Bart nicht und iss kein Trauerbrot.« (3Mo 21,10; 2Sam 15,30; Jer 16,7)18 Am Morgen redete ich noch zum Volk, und am Abend starb meine Frau. Am nächsten Morgen verhielt ich mich genau so, wie es mir befohlen worden war.19 Da fragten die Leute: »Möchtest du uns nicht erklären, was das für uns bedeutet, dass du dich so verhältst?«20 Da sagte ich ihnen: »Folgende Botschaft habe ich vom HERRN erhalten:21 ›Sag dem Volk der Israeliten: So spricht Gott, der HERR: Ich werde meinen Tempel entweihen, der eure Zuflucht und euer Stolz ist, an dem ihr euch freut und nach dem ihr euch sehnt. Eure Söhne und Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durch das Schwert umkommen.‹ (Ps 27,4; Jer 16,11; Hes 23,47)22 Dann werdet ihr euch so verhalten, wie ich es getan habe: Ihr werdet euren Bart nicht verhüllen und kein Trauerbrot essen.23 Euren Turban werdet ihr auf dem Kopf behalten und eure Sandalen an den Füßen. Ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern ihr werdet wegen eurer Sünden zugrunde gehen und miteinander seufzen. (Hi 27,15; Ps 78,64)24 ›Hesekiel wird für euch zum Zeichen. Wenn es eintrifft, werdet ihr euch verhalten, wie er es getan hat. Und dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.‹ (Hes 4,3; Lk 11,29)25 Und du, Menschenkind, wirst es erleben: An dem Tag, an dem ich ihnen ihre Zuflucht wegnehme, ihren ganzen Stolz und ihr Glück, woran sie sich freuen und wonach sie sich sehnen, und auch ihre Söhne und Töchter, (Ps 48,3; Ps 122,1; Jer 7,4; Jer 11,22)26 an diesem Tag wird ein Flüchtling zu dir kommen und es dir berichten. (1Sam 4,12; Hi 1,15; Hes 33,21)27 An diesem Tag wirst du deine Stimme zurückerhalten, wenn der Flüchtling kommt. Und dann wirst du reden und nicht mehr stumm sein. So sollst du ein Zeichen für sie werden, und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin.« (Hes 3,26; Hes 33,22)