1Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:2»Du Mensch, kündige den Propheten Israels, die nach ihrem eigenen Gutdünken prophezeien, mein Strafgericht an! Sag zu ihnen: ›Hört das Wort des HERRN! (Jer 14,13; Hes 12,24; Hes 22,28)3Das sagt Gott, der HERR, zu euch: Weh euch falschen Propheten, die nicht nach mir fragen, sondern ihren eigenen Einfällen folgen, die prophezeien, was ihnen nicht offenbart worden ist!4Ihr Propheten seid zu Israels Totengräbern geworden![1]5Ihr seid nicht in die Bresche gesprungen, ihr habt nicht die Lücken in der Schutzmauer um mein Volk Israel aufgefüllt, damit es an meinem Gerichtstag bestehen kann. (Hes 22,30)6-7Eure eigenen Hirngespinste schaut ihr, Lügen verkündet ihr! Ihr sagt: ›So spricht der HERR‹, wo ich euch doch gar nicht beauftragt und nicht zu euch gesprochen habe. Und da erwartet ihr auch noch, dass ich eure leeren Versprechen einlöse!8Darum sage ich, der mächtige Gott: Weil ihr Hirngespinste schaut und Lügen verkündet, sollt ihr mich kennenlernen, mich, den HERRN!9Ich werde gegen euch Lügenpropheten vorgehen. In der Versammlung meines Volkes habt ihr nichts mehr zu suchen, eure Namen werden aus den Listen der Sippen Israels getilgt, ihr werdet nie mehr ins Land Israel zurückkehren. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin! (Hes 14,9)10Ihr habt mein Volk in die Irre geführt, ihr habt verkündet: Alles steht gut!, während es in Wirklichkeit gar nicht gut stand. Da baut sich mein Volk eine Mauer aus losen Steinen und ihr streicht Tünche darüber! (Jer 6,14)11-12Wenn nun ein Platzregen kommt, wenn Hagelwetter niedergeht und der Sturm wütet, sodass die Mauer einfällt, wird man dann nicht über euch spotten: Wo ist der schöne Anstrich geblieben?13Darum sage ich, der mächtige Gott: Ich werde in meinem Zorn ein Unwetter schicken, Sturm, Hagel und Platzregen;14die Mauer, die ihr mit Tünche überstrichen habt, lasse ich einstürzen, sodass kein Stein auf dem andern bleibt und ihr selbst unter den Trümmern begraben werdet. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!15Ich werde an der Mauer und an denen, die sie angestrichen haben, meinen ganzen Zorn auslassen. Dann werden sie[2] über euch spotten: Die Mauer ist hin, und von denen, die sie angestrichen haben, ist auch keiner mehr da!16Ja, keiner bleibt übrig von den Propheten, die Jerusalem eine herrliche Zukunft vor Augen gemalt haben, als es dicht vor dem Untergang stand. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.‹«
Das Ende der magischen Praktiken
17Weiter sagte der HERR: »Du Mensch, wende dich gegen die Frauen deines Volkes, die nach ihrem eigenen Gutdünken prophezeien, und kündige ihnen mein Strafgericht an!18Sag zu ihnen: ›Das sagt der HERR, der mächtige Gott, zu euch: Weh euch Seelenfängerinnen, die ihr für jedes Handgelenk die passenden Zauberbänder näht und magische Schleier für jede Kopf- und Körpergröße! Ihr spielt mit dem Leben der Menschen in meinem Volk. Und da meint ihr, ihr könntet euer eigenes Leben retten? (3Mo 19,26)19Bei euren Praktiken missbraucht ihr meinen Namen; für den Lohn von ein paar Handvoll Gerste oder ein wenig Brot liefert ihr schuldlose Menschen dem Tod aus und erhaltet solche am Leben, die ihn verdient hätten. Meinem Volk, das so gern auf Lügen hört, gaukelt ihr eine goldene Zukunft vor.20-21Darum werde ich, der mächtige Gott, euch die Zauberbänder vom Arm reißen und eure Zauberschleier zerfetzen. Ich jage euch eure Beute ab und rette die Menschenleben, die ihr verderben wollt. Ich befreie mein Volk aus eurer Gewalt, niemand soll euch mehr zum Opfer fallen. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!22Ihr macht unschuldigen Leuten Angst, die von mir gar nichts zu befürchten haben; aber die Verbrecher ermutigt ihr und verhindert damit, dass sie ihr böses Treiben aufgeben und ihr Leben retten. (Jer 23,14; Hes 33,8)23Deshalb soll es mit eurer verlogenen Wahrsagerei ein Ende haben. Ich werde mein Volk aus eurer Gewalt befreien. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!‹«
1Danach erhielt ich folgende Botschaft vom HERRN:2»Menschenkind, weissage gegen die Propheten in Israel, sprich zu denen, die sich ihre eigenen Weissagungen ausdenken: ›Hört das Wort des HERRN! (Jes 9,14; Jes 56,9; Jer 37,19)3So spricht Gott, der HERR: Den dummen Propheten, die sich selbst etwas ausdenken und gar keine echten Visionen haben, wird es schlecht ergehen! (Jer 23,28; Kla 2,14)4O Israel, deine Propheten sind wie Schakale, die in Ruinen herumschnüffeln.5Ihr seid nicht in die Bresche gesprungen und habt die Mauer um das Volk der Israeliten herum nicht geschlossen, damit es am Tag des HERRN im Kampf besteht. (Ps 106,23; Jes 58,12)6Stattdessen habt ihr gelogen und falsch geweissagt und gesagt: Meine Botschaft ist vom HERRN, obwohl der HERR euch nicht geschickt hat. Und doch erwartet ihr, dass er eure Worte erfüllt! (Jer 28,15; Jer 29,8)7Ist es etwa nicht so, dass ihr erlogene Offenbarungen und falsche Visionen geweissagt und dann behauptet habt: Diese Botschaft ist vom HERRN, obwohl ich gar nichts gesagt habe?8Deshalb spricht Gott, der HERR: Weil das, was ihr gesagt habt, nicht wahr ist und weil eure Visionen Lügen sind, werde ich jetzt gegen euch vorgehen, spricht Gott, der HERR. (Nah 2,14)9Ich erhebe meine Hand gegen die Propheten mit den falschen Visionen und erfundenen Weissagungen: Sie sollen aus der Gemeinschaft des israelitischen Volkes ausgeschlossen werden. In den Verzeichnissen des israelitischen Volkes wird man ihre Namen nicht finden und sie werden nie nach Israel zurückkommen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der HERR, bin!‹ (Esr 2,59; Ps 69,29; Jer 20,3; Dan 12,1)10Denn sie betrügen mein Volk, wenn sie sagen: Alles ist friedlich!, obwohl nirgendwo Friede ist. Wenn mein Volk eine Mauer errichtet, bedecken sie sie mit Tünche! (Jer 8,11; Jer 50,6)11Sag diesen Tünchern: ›Sie wird bald einstürzen! Ein schwerer Regen kommt, Hagelkörner fallen wie Steine, ein heftiger Sturm bricht los –12und die Mauer stürzt ein! Wird man dann nicht zu euch sagen: Wo ist nun eure Tünche, mit der ihr getüncht habt?13Deshalb spricht Gott, der HERR: Ich lasse einen Sturm losbrechen in meinem Groll, ich schicke Regenfluten in meinem Zorn und Hagel in vernichtender Wut. (2Mo 9,24; Ps 18,13; Offb 11,19; Offb 16,21)14Ich zerstöre die Mauer, die ihr mit Tünche bestrichen habt, und lasse sie zu Boden stürzen, sodass man ihre Grundsteine sieht. Und wenn sie fällt, kommt ihr in ihren Trümmern um. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin! (Mi 1,6)15So werde ich meinen Zorn an der Mauer und an denen, die sie getüncht haben, auslassen. Und ich werde zu euch sagen: Die Mauer gibt es nicht mehr und die, die sie getüncht haben, sind auch nicht mehr da –16diese Propheten von Israel, die über Jerusalem geweissagt und der Stadt Frieden versprochen haben, obwohl es keinen Frieden gibt. Ich, Gott, der HERR, habe gesprochen.‹ (Jes 57,21)
Das Gericht über die falschen Prophetinnen
17Als Nächstes, Menschenkind, sollst du dich an die Frauen deines Volkes wenden, die sich ihre eigenen Weissagungen ausdenken. Weissage gegen sie und (Ri 4,4; 2Kön 22,14; Lk 2,36; Apg 21,9; Offb 2,20)18sag ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Es wird denen schlimm ergehen, die Binden für die Handgelenke nähen und Schleier für Leute jeder Größe[1], um damit Menschen[2] einzufangen. Wollt ihr Menschen meines Volkes jagen und andere Menschen am Leben lassen, wie es euch passt? (2Petr 2,14)19Für ein paar Hände voll Gerste oder ein Stück Brot entweiht ihr mich bei meinem Volk. Indem ihr Menschen tötet, die nicht sterben sollten, und Menschen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten, belügt ihr mein Volk, das nur zu gern auf Lügen hört. (Spr 28,21; Jer 23,14; Mi 3,5)20Deshalb spricht Gott, der HERR: Ich gehe nun gegen eure Zauberbinden vor, mit denen ihr die Menschen wie Vögel in die Falle lockt, und reiße sie von euren Armen ab. Und ich lasse die Menschen frei, die ihr wie Vögel eingefangen habt.21Ich reiße euch die Schleier weg und rette mein Volk aus eurer Hand. Sie werden euch nicht mehr zum Opfer fallen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. (Ps 91,3; Ps 124,7)22Mit euren Lügen habt ihr den Gerechten entmutigt, obwohl ich ihn nicht beunruhigen wollte, und dem Gottlosen habt ihr Mut gemacht, sodass er sein böses Verhalten nicht ändert, um am Leben zu bleiben. (Am 5,12; 2Petr 2,18)23Aber ihr werdet nicht länger Lügenvisionen erzählen, eure Wahrsagerei soll ein Ende haben. Denn ich rette mein Volk aus euren Händen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.‹« (Mi 3,6; Sach 13,3)