Johannes 20

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Am Tag nach dem Sabbat[1] kam Maria aus Magdala in aller Frühe zum Grab, als es noch dunkel war. Sie sah, dass der Stein vom Eingang des Grabes entfernt war. (Mt 28,1; Mk 16,1; Lk 24,1)2 Da lief sie zu Simon Petrus und zu dem Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, und berichtete ihnen: »Sie haben den Herrn aus dem Grab genommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben!« (Joh 13,23)3 Petrus und der andere Jünger machten sich auf den Weg zum Grab.4 Sie liefen miteinander los, aber der andere Jünger lief schneller als Petrus und war als Erster am Grab.5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, aber er ging nicht hinein.6 Als Simon Petrus nachkam, ging er sofort in die Grabkammer. Er sah die Leinenbinden (Joh 11,44; Joh 19,40)7 und das Tuch, mit dem sie Jesus das Gesicht bedeckt hatten. Dieses Tuch lag nicht bei den Binden, sondern war getrennt davon zusammengelegt.8 Nun ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst am Grab angekommen war. Er sah alles und kam zum Glauben.9 Denn sie hatten die Heiligen Schriften noch nicht verstanden, in denen doch steht, dass Jesus vom Tod auferstehen muss. (1Kor 15,4)10 Danach gingen die beiden Jünger nach Hause zurück.11 Maria stand noch draußen vor dem Grab und weinte. Dabei beugte sie sich vor und schaute hinein. (Mt 28,9; Mk 16,9)12 Da sah sie zwei weiß gekleidete Engel. Sie saßen an der Stelle, wo Jesus gelegen hatte, einer am Kopfende und einer am Fußende.13 »Frau, warum weinst du?«, fragten die Engel. Maria antwortete: »Sie haben meinen Herrn fortgetragen und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben!«14 Als sie sich umdrehte, sah sie Jesus dastehen. Aber sie wusste nicht, dass es Jesus war. (Lk 24,16; Joh 21,4)15 Er fragte sie: »Frau, warum weinst du? Wen suchst du?« Sie dachte, er sei der Gärtner, und sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn fortgenommen hast, dann sag mir, wo du ihn hingelegt hast. Ich will hingehen und ihn holen.«16 »Maria!«, sagte Jesus zu ihr. Sie wandte sich ihm zu und sagte: »Rabbuni!« Das ist Hebräisch und heißt: Mein Lehrer!17 Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest![2] Ich bin noch nicht zum Vater zurückgekehrt. Aber geh zu meinen Brüdern[3] und sag ihnen von mir: ›Ich kehre zurück zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.‹« (Röm 8,29; Hebr 2,11)18 Maria aus Magdala ging zu den Jüngern und verkündete: »Ich habe den Herrn gesehen!« Und sie richtete ihnen aus, was er ihr aufgetragen hatte.19 Es war Abend geworden an jenem Sonntag. Die Jünger waren beisammen und hatten aus Angst vor den führenden Juden[4] die Türen abgeschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: »Frieden sei mit euch!« (Mk 16,14; Lk 24,36; Joh 9,22; Joh 14,27)20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, kam große Freude über sie. (Joh 15,11)21 Noch einmal sagte Jesus zu ihnen: »Frieden sei mit euch! Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich nun euch.« (Joh 17,18)22 Dann hauchte er sie an und sagte: »Empfangt den Heiligen Geist! (Joh 14,16)23 Wenn ihr jemand die Vergebung seiner Schuld zusprecht, ist die Schuld auch von Gott vergeben. Wenn ihr die Vergebung verweigert, bleibt die Schuld bestehen.« (Mt 16,19)24 Als Jesus kam, war Thomas, genannt der Zwilling, einer aus dem Kreis der Zwölf, nicht dabei gewesen. (Joh 11,16; Joh 14,5; Joh 20,26; Joh 21,2)25 Die anderen Jünger erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« Thomas sagte zu ihnen: »Niemals werde ich das glauben! Da müsste ich erst die Spuren von den Nägeln an seinen Händen sehen und sie mit meinem Finger fühlen und meine Hand in seine Seitenwunde legen – sonst nicht!«26 Eine Woche später waren die Jünger wieder im Haus versammelt und Thomas war bei ihnen. Die Türen waren abgeschlossen. Jesus kam, trat in ihre Mitte und sagte: »Frieden sei mit euch!«27 Dann wandte er sich an Thomas und sagte: »Leg deinen Finger hierher und sieh dir meine Hände an! Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seitenwunde! Hör auf zu zweifeln und glaube!«28 Da antwortete Thomas: »Mein Herr und mein Gott!«29 Jesus sagte zu ihm: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Freuen dürfen sich alle, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!« (1Petr 1,8)30 Jesus tat vor den Augen seiner Jünger noch viele andere Wunderzeichen, die nicht in diesem Buch stehen. (Joh 1,14; Joh 2,11)31 Was aber in diesem Buch steht, wurde aufgeschrieben, damit ihr festbleibt in dem Glauben,[5] dass Jesus der versprochene Retter[6] ist, der Sohn Gottes. Wenn ihr das tut,[7] habt ihr durch ihn das Leben. (Joh 1,34; Joh 3,15; 1Joh 5,13)

Johannes 20

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Am ersten Tag der neuen Woche[1], frühmorgens, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, mit dem man das Grab verschlossen hatte, nicht mehr vor dem Eingang war[2]. (Mt 28,1; Mk 16,1; Lk 23,56)2 Da lief sie zu Simon Petrus und zu dem Jünger, den Jesus besonders lieb gehabt hatte, und berichtete ihnen: »Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin sie ihn gebracht haben.«3 Sofort machten sich Petrus und der andere Jünger auf den Weg und gingen zum Grab hinaus.4 Die beiden liefen zusammen los, aber der andere Jünger war schneller als Petrus und erreichte das Grab als Erster.5 Er beugte sich vor, um hineinzuschauen, und sah die Leinenbinden daliegen; aber er ging nicht hinein.6 Simon Petrus jedoch, der inzwischen auch angekommen war, ging in die Grabkammer hinein. Er sah die Leinenbinden daliegen7 und sah auch das Tuch, das man dem Toten um den Kopf gewickelt hatte. Es lag zusammengerollt[3] an einer anderen Stelle, nicht bei den Binden.8 Jetzt ging auch der Jünger, der zuerst angekommen war, ins Grab hinein und sah alles. Und er glaubte.9 Nach der Schrift stand es ja fest, dass Jesus von den Toten auferstehen würde; aber das verstanden sie damals noch nicht.[4]10 Die beiden Jünger gingen nun wieder nach Hause. (Mk 16,9)11 Maria aber blieb draußen vor dem Grab stehen; sie weinte. Und während sie weinte, beugte sie sich vor, um ins Grab hineinzuschauen.12 Da sah sie an der Stelle, wo der Leib Jesu gelegen hatte, zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen am Kopfende und den anderen am Fußende.13 »Warum weinst du, liebe Frau?«, fragten die Engel. Maria antwortete: »Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin sie ihn gebracht haben.«14 Auf einmal stand Jesus hinter ihr. Sie drehte sich nach ihm um und sah ihn[5], erkannte ihn jedoch nicht.15 »Warum weinst du, liebe Frau?«, fragte er sie. »Wen suchst du?« Maria dachte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir bitte, wo du ihn hingelegt hast, dann hole ich ihn wieder.« –16 »Maria!«, sagte Jesus. Da wandte sie sich um und rief: »Rabbuni!« (Das bedeutet »Meister«; Maria gebrauchte den hebräischen[6] Ausdruck.)17 Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest![7] Ich bin noch nicht zum Vater in den Himmel zurückgekehrt[8]. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen, dass ich zu ihm zurückkehre – zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.«18 Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern zurück. »Ich habe den Herrn gesehen!«, verkündete sie und erzählte ihnen, was er zu ihr gesagt hatte.19 Es war am Abend jenes ersten Tages der neuen Woche. Die Jünger hatten solche Angst vor den Juden, dass sie die Türen des Raumes, in dem sie beisammen waren, verschlossen hielten. Mit einem Mal kam Jesus, trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!« (Mk 16,14; Lk 24,36)20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, wurden sie froh.21 »Friede sei mit euch!«, sagte Jesus noch einmal zu ihnen. »Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich jetzt euch.«22 Und er hauchte sie an und sagte: »Empfangt ´den` Heiligen Geist!23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben[9]24 Thomas, auch Didymus genannt[10], einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war.25 Die anderen erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« Thomas erwiderte: »Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.«26 Acht Tage später waren die Jünger wieder beisammen[11]; diesmal war auch Thomas dabei. Mit einem Mal kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ihnen herein. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!«27 Dann wandte er sich Thomas zu. »Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an!«, forderte er ihn auf. »Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!«28 Thomas sagte zu ihm: »Mein Herr und mein Gott!«29 Jesus erwiderte: »Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du.[12] Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.«30 Jesus tat in der Gegenwart seiner Jünger noch viele andere Wunder, durch die er seine Macht bewies[13], die aber nicht in diesem Buch aufgezeichnet sind.31 Was hier berichtet ist[14], wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias[15] ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben an ihn in seinem Namen das Leben habt.