1Die Gemeinde wuchs und die Zahl der Jünger und Jüngerinnen[1] wurde immer größer. Da kam es – um ebendiese Zeit – zu einem Streit zwischen den Griechisch sprechenden Juden in der Gemeinde und denen mit hebräischer Muttersprache.[2] Die griechische Gruppe beschwerte sich darüber, dass ihre Witwen bei der täglichen Verteilung von Lebensmitteln benachteiligt würden. (Apg 2,45; Apg 4,35)2Da riefen die Zwölf die ganze Gemeinde zusammen und sagten: »Es geht nicht an, dass wir die Verkündigung der Botschaft Gottes vernachlässigen und uns um die Verteilung der Lebensmittel kümmern.3Darum, liebe Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer aus, die einen guten Ruf haben und vom Geist Gottes und von Weisheit erfüllt sind. Ihnen wollen wir diese Aufgabe übertragen. (1Tim 3,8)4Wir selbst werden uns auch weiterhin mit ganzer Kraft dem Gebet und der Verkündigung der Botschaft Gottes widmen.«5Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden. Sie wählten Stephanus, einen Mann voll lebendigen Glaubens und erfüllt vom Heiligen Geist; außerdem Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Nichtjuden aus der Stadt Antiochia, der zum Judentum übergetreten war.[3]6Diese sieben brachten sie zu den Aposteln. Die beteten für sie und legten ihnen die Hände auf. (Apg 9,17; Apg 13,2; Apg 14,23; 1Tim 4,14; 1Tim 5,22; 2Tim 1,6)7Die Botschaft Gottes aber breitete sich weiter aus. Die Zahl der Glaubenden[4] in Jerusalem stieg von Tag zu Tag. Auch viele Priester folgten dem Aufruf zum Glauben. (Apg 2,41)
Stephanus wird verhaftet
8In der Kraft, die Gott ihm schenkte, vollbrachte Stephanus große und staunenerregende Wunder.9Da traten Leute aus verschiedenen jüdischen Gemeinden gegen ihn auf und verwickelten ihn in ein Streitgespräch. Es waren Männer aus der Synagoge der Freigelassenen[5] und den Synagogen der Juden aus Kyrene und Alexandria sowie derer aus Kilikien und der Provinz Asien.10Aber sie waren der Weisheit und dem Geist nicht gewachsen, die aus Stephanus sprachen. (Lk 21,15; Apg 6,3)11Darauf stifteten sie eine Anzahl Männer dazu an, dass sie überall verbreiten sollten: »Wir haben ihn Dinge sagen hören! Er hat Mose und Gott gelästert!« (Mk 14,55; Apg 21,28)12Damit brachten sie das Volk, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer gegen ihn auf. Dann ergriffen sie Stephanus und schleppten ihn vor den jüdischen Rat.13In der Ratsversammlung ließen sie falsche Zeugen auftreten, die behaupteten: »Dieser Mann hält ununterbrochen Reden gegen diese heilige Stätte und gegen das Gesetz.14Wir haben selbst gehört, wie er sagte: ›Jesus von Nazaret[6] wird diesen Tempel niederreißen und die Ordnungen ändern, die Mose uns im Auftrag Gottes übergeben hat.‹« (Joh 2,19)15Alle im Rat blickten gespannt auf Stephanus. Sie sahen, dass sein Gesicht leuchtete wie das eines Engels.
Entlastung der Apostel: Die Wahl von sieben Mitarbeitern
1Die Zahl der Jünger wuchs unaufhörlich. Allerdings wurden in dieser Zeit auch Klagen ´innerhalb der Gemeinde` laut, und zwar vonseiten der Jünger, die aus griechischsprachigen Ländern stammten[1]. Sie waren der Meinung, dass ihre Witwen bei der täglichen Versorgung mit Lebensmitteln[2] benachteiligt wurden, und beschwerten sich darüber bei den einheimischen Jüngern[3].2Da beriefen die Zwölf eine Versammlung aller Jünger ein und erklärten: »Es wäre nicht gut, wenn wir ´Apostel` uns persönlich um den Dienst der Verteilung der Lebensmittel[4] kümmern müssten und darüber die Verkündigung von Gottes Botschaft vernachlässigen würden.3Seht euch daher, liebe Geschwister, in eurer Mitte nach sieben Männern um, die einen guten Ruf haben, mit dem Heiligen Geist erfüllt sind und von Gott Weisheit und Einsicht bekommen haben[5]. Ihnen wollen wir diese Aufgabe übertragen.4Wir selbst aber werden uns weiterhin ganz auf das Gebet und den Dienst der Verkündigung des Evangeliums[6] konzentrieren.«5Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, und die Gemeinde wählte folgende sieben Männer aus: Stephanus, einen Mann mit einem festen Glauben[7] und erfüllt vom Heiligen Geist, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Nichtjuden aus Antiochia, der zum Judentum übergetreten war.6Man ließ sie vor die Apostel treten, und die Apostel beteten für sie und legten ihnen die Hände auf.7Die Botschaft Gottes breitete sich immer weiter aus[8], und die Zahl der Jünger in Jerusalem stieg sprunghaft an. Auch zahlreiche Priester nahmen das Evangelium an und glaubten an Jesus.[9]
Verhaftung des Stephanus
8Von Gottes Gnade geleitet und mit seiner Kraft erfüllt[10], vollbrachte Stephanus unter der Bevölkerung große Wunder und außergewöhnliche Dinge.9Aber es regte sich auch Widerstand gegen ihn, und zwar in der so genannten Synagoge der Freigelassenen[11], zu der Juden aus der Gegend von Zyrene, aus Alexandria und aus den Provinzen Zilizien und Asien gehörten.[12] Einige Mitglieder dieser Synagoge fingen Streitgespräche mit Stephanus an.10Doch gegen die Weisheit, die aus seinen Worten sprach, und gegen die Kraft des Heiligen Geistes, mit der er redete[13], konnten sie nichts ausrichten.11Da stifteten sie einige Männer dazu an, die Behauptung zu verbreiten, Stephanus habe lästerliche Dinge über Mose gesagt und Gott verhöhnt; sie hätten es mit eigenen Ohren gehört.12Nachdem seine Gegner auf diese Weise das Volk, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer gegen Stephanus aufgehetzt hatten, fielen sie über ihn her und schleppten ihn vor den Hohen Rat.13Dort ließen sie falsche Zeugen auftreten, die behaupteten: »Dieser Mensch äußert sich in einem fort abfällig über unseren heiligen Tempel und über das Gesetz.14Wir haben ihn zum Beispiel sagen hören, dieser Jesus von Nazaret werde den Tempel niederreißen und die Ordnungen ändern, die Mose uns im Auftrag Gottes gegeben hat[14].«15Alle, die im Ratssaal saßen, richteten ihren Blick nun auf Stephanus, gespannt, ´was er zu seiner Verteidigung vorbringen würde`. Zu ihrem Erstaunen sahen sie, dass sein Gesicht leuchtete wie das Gesicht eines Engels.