2.Samuel 12

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Deshalb sandte der HERR den Propheten Natan zu David. Natan ging zum König und sagte: »Ich muss dir einen Rechtsfall vortragen:[1] Zwei Männer lebten in derselben Stadt. Der eine war reich, der andere arm. (2Sam 7,2; Ps 51,1)2 Der Reiche besaß eine große Zahl von Schafen und Rindern.3 Der Arme hatte nichts außer einem einzigen kleinen Lämmchen. Er hatte es gekauft und zog es zusammen mit seinen Kindern bei sich auf. Es aß von seinem Brot, trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß. Er hielt es wie eine Tochter.4 Eines Tages bekam der reiche Mann Besuch. Er wollte keines von seinen eigenen Schafen oder Rindern für seinen Gast hergeben. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und setzte es seinem Gast vor.«5 David brach in heftigen Zorn aus und rief: »So gewiss der HERR lebt: Der Mann, der das getan hat, muss sterben!6 Und das Lamm muss er vierfach ersetzen – als Strafe dafür, dass er diese Untat begangen und kein Mitleid gehabt hat!« (2Mo 21,37)7 »Du bist der Mann!«, sagte Natan zu David. »Und so spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich habe dich zum König über Israel gesalbt und dich vor den Nachstellungen Sauls gerettet.8 Ich habe dir den ganzen Besitz deines Herrn gegeben, habe seine Frauen in deinen Schoß gelegt und dich zum König über Juda und Israel gemacht. Und wenn das noch zu wenig war, hätte ich dir noch dies und das geben können.9 Warum hast du meine Gebote missachtet und getan, was mir missfällt? Du hast den Hetiter Urija auf dem Gewissen, durch das Schwert der Ammoniter hast du ihn umbringen lassen und dann hast du dir seine Frau genommen.10 Genauso wird nun das Schwert sich in aller Zukunft in deiner Familie Opfer suchen, weil du mich missachtet und die Frau des Hetiters zu deiner Frau gemacht hast.‹« (2Sam 13,28; 2Sam 18,14; 1Kön 2,24)11 Und auch das sagte Natan noch:[2] »So spricht der HERR: ›Aus deiner eigenen Familie lasse ich Unglück über dich kommen. Du wirst mit ansehen müssen, wie ich dir deine Frauen wegnehme und sie einem anderen gebe, der am helllichten Tag mit ihnen schlafen wird. (2Sam 16,21)12 Was du heimlich getan hast, will ich im Licht des Tages geschehen lassen und ganz Israel wird es sehen.‹«13 David sagte zu Natan: »Ich bekenne mich schuldig vor dem HERRN!« Natan erwiderte: »Auch wenn der HERR über deine Schuld hinwegsieht und du nicht sterben musst –14 der Sohn, den dir Batseba geboren hat, muss sterben, weil du mit deiner Untat den HERRN verhöhnt hast!«[3]15 Dann ging Natan nach Hause. Der HERR aber ließ das Kind, das Urijas Frau geboren hatte, schwer krank werden.16 David flehte Gott an, es am Leben zu lassen. Er rührte kein Essen an und legte sich nachts zum Schlafen auf den nackten Boden. (Jes 58,5)17 Die vertrautesten unter seinen Hofleuten gingen zu ihm und wollten ihn aufheben und ins Bett bringen, aber er ließ es nicht zu und aß auch nicht mit ihnen.18 Nach einer Woche starb das Kind. Keiner von Davids Dienern wagte ihm zu sagen, dass es tot war. »Schon als das Kind noch lebte, wollte er sich nicht trösten lassen«, sagten sie zueinander. »Wenn er nun erfährt, dass es gestorben ist, wird es für uns gefährlich!«19 Als David merkte, dass seine Diener miteinander flüsterten, wurde ihm klar, was geschehen war. »Ist das Kind tot?«, fragte er. »Ja«, antworteten sie.20 Da stand David vom Boden auf, wusch und salbte sich und zog frische Kleider an. Dann ging er ins Heiligtum und warf sich vor dem HERRN nieder. Wieder in seinen Palast zurückgekehrt, ließ er sich etwas zu essen bringen.21 Seine Leute fragten ihn: »Wie sollen wir das verstehen? Als das Kind noch lebte, hast du geweint und gefastet, und nun, wo es gestorben ist, stehst du auf und isst!«22 Doch David sagte: »Solange das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Vielleicht hat der HERR doch noch Erbarmen mit mir und lässt es am Leben.23 Aber nun ist es tot; was soll ich mich da noch kasteien? Ich kann es ja doch nicht wieder zum Leben erwecken. Ich folge ihm einmal nach – aber zu mir kommt es nicht mehr zurück.«24 Dann ging David zu Batseba, seiner Frau, und tröstete sie. Er schlief mit ihr und sie bekam wieder einen Sohn. David gab ihm den Namen Salomo. Der HERR wandte dem Kind seine Liebe zu.25 Das ließ er David durch den Propheten Natan mitteilen. Der gab ihm den Namen Jedidja,[4] weil der HERR es so gesagt hatte.26 Joab setzte den Kampf gegen Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter, fort und eroberte den unteren Stadtteil.[5] (1Chr 20,1)27 Dann schickte er Boten zu David und ließ ihm melden: »Ich habe zum Sturm auf Rabba angesetzt, die Unterstadt am Fluss ist bereits gefallen.28 Komm nun mit dem Rest der wehrfähigen Männer Israels hierher und nimm selbst die Oberstadt ein, damit nicht ich als Eroberer der Stadt gelte!«29 David bot alle Männer Israels auf, zog mit ihnen vor Rabba, griff die Stadt an und eroberte sie.30 Dem ammonitischen Gott Milkom[6] nahm er die Krone vom Haupt. Sie wog einen Zentner und bestand ganz aus Gold und Edelsteinen. David selbst wurde nun mit ihr gekrönt. Außerdem nahm er aus der Stadt reiche Beute mit.31 Die Männer der Stadt führte er weg und ließ sie schwere Arbeiten verrichten – mit Steinsägen, mit eisernen Picken, eisernen Äxten und an den Ziegelformen.[7] Ebenso verfuhr David mit den anderen Städten der Ammoniter und ihren Bewohnern. Dann kehrte er mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.

2.Samuel 12

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Der HERR sandte ´den Propheten` Natan zu David. Als Natan vor dem König stand[1], sagte er zu ihm: »In einer Stadt lebten zwei Männer. Der eine war reich, der andere arm.2 Der Reiche besaß sehr viele Schafe und Rinder.3 Der Arme hatte nichts außer einem kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es ´liebevoll` auf, und es wurde zusammen mit seinen Kindern groß. Es aß von seinem Teller, trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß. Es war für ihn wie eine Tochter.4 ´Eines Tages` bekam der reiche Mann Besuch. Er wollte keins seiner eigenen Schafe oder Rinder schlachten - sie waren ihm zu schade für seinen Besucher. Darum nahm er dem Armen das Lamm weg und setzte es seinem Gast vor.«5 David wurde sehr zornig, und er sagte zu Natan: »So wahr der HERR lebt: Der Mann, der das getan hat, muss sterben!6 Und das Lamm muss er vierfach ersetzen. Das ist die Strafe dafür, dass er so etwas Niederträchtiges getan und den armen Mann ohne jedes Mitleid beraubt hat!«7 »Du bist der Mann!«, sagte Natan zu David. »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich habe dich zum König über Israel erwählt und dich beschützt, als Saul dich töten wollte[2].8 Ich habe dir Sauls gesamten Besitz gegeben. Auch seine Frauen hast du bekommen. Ganz Israel und Juda habe ich dir anvertraut. Und wäre das zu wenig gewesen, hätte ich dir noch mehr geschenkt.9 Warum also hast du meinen Willen missachtet und getan, was ich verabscheue? Du hast den Hetiter Urija aus dem Weg geräumt[3]. Du hast dir seine Frau genommen und dann dafür gesorgt, dass er durch das Schwert der Ammoniter fällt.10 Genauso wird sich das Schwert von nun an in deinem Königshaus immer neue Opfer suchen. Denn du hast mich missachtet: Du hast Urija die Frau weggenommen und sie zu deiner Frau gemacht.11 Ich, der HERR, sage dir: Aus deiner eigenen Familie lasse ich Unglück über dich kommen. Du wirst mit ansehen, wie ich dir deine Frauen wegnehme und sie einem anderen gebe. In aller Öffentlichkeit wird er mit ihnen schlafen.12 Was du heimlich getan hast, das lasse ich am hellichten Tag geschehen. Ganz Israel wird es sehen.‹«13 Da bekannte David vor Natan: »Ich habe gegen den HERRN gesündigt.« Natan erwiderte: »Der HERR vergibt dir deine Schuld, du wirst nicht sterben.14 Aber weil du mit deiner Tat den HERRN verhöhnt hast[4], muss der Sohn, den Batseba dir geboren hat, sterben.«15 Dann ging Natan nach Hause. Der HERR ließ das Kind, das Urijas Frau dem König geboren hatte, schwer krank werden.16 David suchte Gottes Nähe, um für den Jungen zu beten. Er fastete, und wenn er schlafen ging, legte er sich auf den nackten Boden.17 Seine engsten Vertrauten am Hof[5] wollten ihn dazu bewegen, vom Boden aufzustehen ´und sich ins Bett zu legen`. Aber er weigerte sich und wollte auch nicht mit ihnen essen.18 Am siebten Tag starb das Kind. Davids Hofleute fürchteten sich, es ihm mitzuteilen. »Schon als das Kind noch lebte, hat er nicht auf uns gehört«, sagten sie zueinander. »Wenn er jetzt erfährt, dass der Junge tot ist, könnte es böse enden[6]19 Doch David merkte, dass seine Hofleute miteinander flüsterten, und er ahnte, dass das Kind gestorben war. »Ist es tot?«, fragte er. »Ja«, antworteten sie.20 Da stand David vom Boden auf, wusch sich, salbte sich und zog frische Kleider an. Dann ging er ins Heiligtum und warf sich vor dem HERRN nieder. Als er wieder in seinen Palast zurückgekehrt war, ließ er sich Essen auftragen.21 Seine Hofleute sagten zu ihm: »Wir verstehen dich nicht. Als das Kind noch lebte, hast du gefastet und geweint. Und jetzt, wo es gestorben ist, stehst du auf und isst.«22 David erwiderte: »Solange das Kind lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Vielleicht hat der HERR Erbarmen mit mir und lässt es am Leben.23 Aber nun ist es tot. Wozu sollte ich noch weiter fasten? Ich kann den Jungen damit auch nicht wieder zurückholen. Eines Tages werde ich ihm ´ins Totenreich` folgen, aber zu mir kommt er nicht mehr zurück.«24 David tröstete seine Frau Batseba und schlief mit ihr. Sie brachte einen Sohn zur Welt und nannte ihn[7] Salomo[8]. Der HERR liebte das Kind,25 deshalb beauftragte er den Propheten Natan, ´zu David` zu gehen und dem Jungen den ´zweiten` Namen Jedidja (»Liebling des HERRN«) zu geben.26 Joab setzte die Belagerung von Rabba, der Haupstadt der Ammoniter, fort. Er eroberte ´den unteren Stadtteil`, der »Königsstadt« genannt wurde.27 Dann schickte er Boten zu David und ließ ihm ausrichten: »Ich habe Rabba angegriffen und den unteren Teil, der die Wasserversorgung der Stadt sichert[9], unter meine Kontrolle gebracht.28 Ruf das restliche Heer zusammen und stürme die Stadt. Nimm du selbst die Oberstadt ein, damit nicht ich als Eroberer von Rabba gelte.«29 David bot das ganze Heer auf und marschierte nach Rabba. Er griff die Stadt an und eroberte sie.30 Dann nahm er ihrem König die Krone vom Kopf und ließ sich selbst damit krönen. Sie wog etwa 35 Kilogramm[10], bestand aus reinem Gold und war mit einem kostbaren Edelstein besetzt. David machte reiche Beute in der Stadt.31 Die Einwohner von Rabba ließ er wegführen und legte ihnen Zwangsarbeit auf: ´Sie mussten` mit Steinsägen, eisernen Pickeln und eisernen Äxten ´Steine behauen` und Ziegel für ihn brennen. Ebenso verfuhr David mit den Einwohnern der anderen ammonitischen Städte. Dann kehrte er mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.