Jesaja 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es war in dem Jahr, als König Usija starb. Da sah ich den Herrn; er saß auf einem sehr hohen Thron. Der Saum seines Mantels füllte den ganzen Tempel. (2Kön 15,7)2 Er war umgeben von mächtigen Engeln.[1] Jeder von ihnen hatte sechs Flügel; mit zweien bedeckte er sein Gesicht, mit zweien den Leib, zwei hatte er zum Fliegen. (1Kön 22,19)3 Die Engel riefen einander zu: »Heilig, heilig, heilig ist der HERR, der Herrscher der Welt,[2] die ganze Erde bezeugt seine Macht!« (Jes 8,2; Jes 19,2; Jes 57,12; Offb 4,8)4 Von ihrem Rufen bebten die Fundamente des Tempels und das Haus füllte sich mit Rauch. (1Kön 8,10; Jes 4,5; Offb 15,8)5 Vor Angst schrie ich auf: »Ich bin verloren! Ich bin unwürdig, den HERRN zu preisen, und lebe unter einem Volk, das genauso unwürdig ist. Und ich habe den König gesehen, den Herrscher der Welt!« (2Mo 33,20; Ps 24,3; Lk 5,8)6 Da kam einer der mächtigen Engel zu mir geflogen. Er hatte eine glühende Kohle, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte.7 Damit berührte er meinen Mund und sagte: »Die Glut hat deine Lippen berührt. Jetzt bist du von deiner Schuld befreit, deine Sünde ist dir vergeben.«8 Dann hörte ich, wie der Herr sagte: »Wen soll ich senden? Wer ist bereit, unser Bote zu sein?« Ich antwortete: »Ich bin bereit, sende mich!« (1Kön 22,20)9 Da sagte er: »Geh und sag zu diesem Volk: ›Hört nur zu, ihr versteht doch nichts; seht hin, soviel ihr wollt, ihr erkennt doch nichts!‹ (Hes 3,6; Mt 13,14)10 Rede zu ihnen, damit ihre Herzen verstockt werden, ihre Ohren verschlossen und ihre Augen verklebt, sodass sie mit ihren Augen nicht sehen, mit ihren Ohren nicht hören und mit ihrem Verstand nicht erkennen. Ich will nicht, dass sie zu mir umkehren und geheilt werden.«11 »Wie lange soll das dauern, Herr?«, fragte ich. Der HERR antwortete: »Bis die Städte zerstört sind und die Häuser leer stehen und das ganze Land zur Wüste geworden ist.12 Ich werde die Menschen fortschaffen und das Land wird leer und verlassen sein.13 Und ist noch ein Zehntel übrig, so wird es ihnen gehen wie den Trieben, die aus dem Stumpf einer gefällten Eiche oder Terebinthe wachsen: Sie werden abgefressen!« Der Stumpf aber bleibt und aus dem Stumpf wird neues Leben sprossen zu Gottes Ehre.

Jesaja 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 In dem Jahr, als König Usija starb,[1] sah ich den Herrn. Er saß auf einem hoch aufragenden Thron. Die Säume seines Gewandes füllten den ganzen Tempel aus.2 Umgeben war er von Serafim.[2] Jeder von ihnen hatte sechs Flügel. Mit zweien bedeckte er sein Gesicht, mit zweien seine Füße, und mit zweien flog er.3 Einer rief dem anderen zu: „Heilig, heilig, heilig ist Jahwe, der allmächtige Gott. Die ganze Erde bezeugt seine Macht!“4 Von ihrem Rufen erbebten die Fundamente der Tempeltore, und das ganze Haus füllte sich mit Rauch.5 Da rief ich: „Weh mir! Ich bin verloren! Ich habe den König gesehen, Jahwe, den allmächtigen Gott! Und ich habe doch besudelte Lippen und wohne in einem Volk, das durch seine Worte genauso besudelt ist!“6 Da kam einer der Serafim zu mir geflogen. Er hatte mit einer Zange in der Hand eine glühende Kohle vom Altar genommen7 und berührte damit meinen Mund. Er sagte: „Die Glut hat deine Lippen berührt. Jetzt bist du von deiner Schuld befreit, deine Sünde ist gesühnt.“8 Dann hörte ich die Stimme des Herrn. Er fragte: „Wen soll ich senden? Wer ist bereit, unser Bote zu sein?“ Da sagte ich: „Ich bin bereit, sende mich!“9 Und er sprach zu mir: „Geh, und sage diesem Volk: / 'Hört nur zu, ihr versteht ja doch nichts; / seht nur hin, ihr werdet trotzdem nichts erkennen!'10 Verstocke das Herz dieses Volkes / und verstopfe seine Ohren! / Verkleb ihm die Augen, / damit es mit seinen Augen nicht sieht / und mit seinen Ohren nicht hört, / damit sein Herz nicht einsichtig wird, / sich nicht bekehrt und sich so Heilung verschafft!“[3] (Mt 13,14; Mk 4,12; Lk 8,10; Joh 12,40; Apg 28,26)11 Da fragte ich: „Wie lange soll das gehen, Herr?“ / „Bis die Städte öde und unbewohnt sind“, erwiderte er. / „Bis die Häuser ohne Menschen und die Felder zur Wüste geworden sind.“12 Jahwe treibt die Menschen weit weg; / das Land wird leer und verlassen sein.13 Und wenn noch ein Zehntel darin übrig ist, / wird auch das noch niedergebrannt. / Es wird wie bei einer Terebinthe[4] sein / oder bei einer Eiche, / wo beim Fällen ein Stumpf übrig bleibt. / Ein heiliger Same ist dieser Stumpf.