1»Deshalb spreche ich jetzt mein Urteil über euch Priester«, sagt der HERR, der Herrscher der Welt.[1]2»Wenn ihr nicht meine Warnung zu Herzen nehmt und meinem Namen die Ehre gebt, werde ich den Fluch gegen euch schleudern und euch Unglück schicken. Den Segen, den ihr euren Kindern zusprecht, werde ich zum Fluch machen – ja, ich mache das bestimmt, weil ihr meine Warnungen ja doch nicht zu Herzen nehmt. (5Mo 33,8)3Ich stürze eure Nachkommen ins Unglück. Ich schleudere euch den Kot eurer Opfertiere ins Gesicht und ihr werdet auf den Abfallhaufen geworfen, der sich von euren Opferfesten angesammelt hat.4Dann werdet ihr erkennen: Ich, der HERR, der Herrscher der Welt, habe dieses Urteil an euch vollstreckt, damit mein Bund mit den Nachkommen von Levi weiterbestehen kann. (4Mo 25,12)5Darin besteht mein Bund mit ihnen: Ich gab ihnen Leben und Wohlergehen und sie erwiesen mir Ehre. Meine Nähe erfüllte sie mit Furcht und Zittern. (5Mo 18,1)6Sie verkündeten dem Volk meine Weisungen unverfälscht und gaben zuverlässig Auskunft; sie versahen ihren Dienst in ganzer Treue und in engster Verbindung mit mir. So bewahrten sie viele Menschen davor, Schuld auf sich zu laden.7Denn das ist der Auftrag der Priester: Sie sollen mein Gesetz verkünden und wer Rat sucht, soll bei ihnen Rat finden; sie sind Botschafter des HERRN, des Herrschers der Welt. (Hos 4,4)8Ihr aber seid von meinem Weg abgewichen und habt viele in die Irre geführt mit euren falschen Weisungen. So habt ihr den Bund gebrochen, den ich mit den Nachkommen von Levi geschlossen habe. Darum sage ich, der Herrscher der Welt:9Weil ihr mein Gesetz missachtet und euch bei euren Weisungen nach Rang und Stand der Menschen richtet, die zu euch kommen, darum strafe auch ich euch mit Verachtung; ihr sollt in Schande dastehen vor dem ganzen Volk.«
Unerlaubte Ehen und Ehescheidungen
10Haben wir nicht alle denselben Vater? Hat nicht der eine Gott uns alle geschaffen? Warum handeln wir dann treulos aneinander und entweihen so den Bund, den Gott mit unseren Vorfahren geschlossen hat? (Hi 31,15; Mal 1,6; Eph 4,6)11In Jerusalem und im ganzen Land ist Abscheuliches geschehen: Männer von Juda haben Gott die Treue gebrochen, sie haben Frauen geheiratet, die fremde Götter verehren, und haben damit den Tempel des HERRN entweiht, den er liebt. (Esr 9,1)12Wer so etwas tut, dessen Nachkommen sollen aus dem Volk Jakobs ausgerottet werden; er soll keine Söhne haben, die ihm beistehen und für ihn eintreten und dem HERRN, dem Herrscher der Welt, Opfer darbringen.13Aber noch etwas Zweites muss ich euch vorhalten: Ihr überschwemmt den Altar des HERRN mit Tränen, ihr weint und schluchzt, weil der HERR eure Opfer nicht annimmt und euch nicht hilft.14Und dann fragt ihr: »Warum das?« Weil der HERR als Zeuge und Richter gegen euch auftritt! Ihr habt eurer ersten Frau die Treue gebrochen, obwohl sie zu eurem eigenen Volk gehört, dem Volk, mit dem der HERR seinen Bund geschlossen hat.15Das tut keiner, in dem noch etwas von der Gesinnung dieses Bundes lebt. Denn solch einem Menschen liegt alles daran, Nachkommen hervorzubringen, die zum Volk Gottes gehören.[2] Darum hütet euch vor eigensüchtiger Gesinnung und verstoßt nicht eure erste Frau!16Der HERR, der Gott Israels, der Herrscher der Welt, sagt: »Ich hasse es, wenn einer seine Frau verstößt. Wer so etwas tut, begeht ein Verbrechen.«[3] Lasst euch also warnen! Keiner verstoße seine Frau! (5Mo 24,1; Mk 10,2)
Gott sorgt bestimmt für Recht!
17Hört, ihr werdet dem HERRN lästig mit eurem Gerede! Ihr fragt: »Mit was für einem Gerede?« Nun, ihr sagt: »Jeder, der Böses tut, ist gut in den Augen des HERRN, an solchen Leuten hat er Gefallen. Wo bleibt er denn? Warum sorgt er nicht für Recht?« (Jes 40,27; Mal 3,13)
Maleachi 2
Lutherbibel 2017
Strafrede gegen die Priester
1Und nun, ihr Priester, dieses Gebot gilt euch:2Wenn ihr’s nicht hören noch zu Herzen nehmen werdet, dass ihr meinem Namen die Ehre gebt, spricht der HERR Zebaoth, so werde ich den Fluch unter euch schicken und euren Segen verfluchen; ja, ich habe ihn verflucht, weil ihr’s nicht wollt zu Herzen nehmen. (4Mo 6,23; 5Mo 28,15)3Siehe, ich will euch den Arm zerbrechen und euch Kot ins Angesicht werfen, den Kot eurer Feste, und man wird euch zu ihm hinaustragen.4So werdet ihr dann erfahren, dass ich solches Gebot zu euch gesandt habe, damit mein Bund mit Levi bestehen bleibe, spricht der HERR Zebaoth.5Denn mein Bund mit ihm war Leben und Friede; die gab ich ihm, dazu Furcht, dass er mich fürchtete und meinen Namen scheute.6Verlässliche Weisung war in seinem Munde, und es wurde nichts Böses auf seinen Lippen gefunden. Er wandelte mit mir friedsam und aufrichtig und hielt viele von Sünden zurück. (1Mo 5,24)7Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des HERRN Zebaoth. (5Mo 33,10)8Ihr aber seid von dem Wege abgewichen und habt viele zu Fall gebracht durch falsche Weisung und habt den Bund mit Levi verdorben, spricht der HERR Zebaoth.9Darum habe auch ich euch verächtlich und unwert gemacht vor dem ganzen Volk, weil ihr meine Wege nicht haltet und die Person anseht, wenn ihr Weisung gebt.
Gegen Ehen mit heidnischen Frauen und gegen Ehescheidung
10Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir denn einer den andern und entheiligen den Bund mit unsern Vätern? (Hi 31,15; Mal 1,6; Eph 4,6)11Juda ist treulos geworden, und in Israel und in Jerusalem geschehen Gräuel. Denn Juda entheiligte das Heiligtum des HERRN, das er lieb hat, und freite eines fremden Gottes Tochter. (Esr 9,2)12Aber der HERR wird den, der solches tut, ausrotten aus den Zelten Jakobs mit seinem ganzen Geschlecht, auch wenn er noch dem HERRN Zebaoth Opfer bringt.13Weiter tut ihr auch das: Ihr bedeckt den Altar des HERRN mit Tränen und Weinen und Seufzen, weil er das Opfer nicht mehr ansehen noch es mit Wohlgefallen von euren Händen empfangen mag. (Mal 1,10)14Ihr aber sprecht: »Warum das?« Weil der HERR Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du untreu geworden bist, obwohl sie doch deine Gefährtin und die Frau ist, mit der du einen Bund geschlossen hast.15Einer, in dem noch ein Rest von Geist war, hat das nicht getan. Was sucht dieser eine? Nachkommenschaft von Gott. Darum so seht euch vor in eurem Geist, und werde keiner treulos der Frau seiner Jugend.16Wer ihr aber gram ist und sie verstößt, spricht der HERR, der Gott Israels, der bedeckt mit Frevel sein Kleid, spricht der HERR Zebaoth. Darum so seht euch vor in eurem Geist und brecht nicht die Treue! (5Mo 24,1)
Gegen das Unrecht
17Ihr macht den HERRN unwillig durch euer Reden! Ihr aber sprecht: »Womit machen wir ihn unwillig?« Damit, dass ihr sprecht: »Wer Böses tut, der gefällt dem HERRN, und an solchen hat er Freude«, oder: »Wo ist der Gott, der da straft?« (Mal 3,13)