1Tod – wie bitter ist der Gedanke an dich für jemand, der zufrieden und sorgenfrei in seinem Heim lebt, dem alles gelingt und der noch genügend bei Kräften ist, um Freuden[1] zu genießen! (Jes 38,10)2Tod – wie willkommen ist dein Urteilsspruch für jemand, der in Armut lebt, dessen Kräfte schwinden, der durch hohes Alter und viele Sorgen lebensmüde geworden ist, sich gegen alles auflehnt und die Geduld verloren hat! (Hi 3,21)3Hab keine Angst vor dem Urteilsspruch des Todes! Denk an alle, die dir vorausgegangen sind, und an die, die nach dir kommen.4Der Herr hat den Tod über alle Geschöpfe verhängt. Was nützt es, sich gegen das zu sträuben, was ihm, dem Höchsten, gefällt? Ob du zehn, hundert oder tausend Jahre lebst, in der Totenwelt fragt niemand mehr danach.
Über das Schicksal der Sünder
5Die Kinder von Sündern werden verabscheuenswerte Menschen; sie wachsen in einer Umgebung auf, wo niemand Gott ernst nimmt. (Sir 23,24)6Ihr Erbbesitz geht zugrunde und ihre Nachkommen werden in bleibender Schande leben.7Die Kinder eines Sünders werden dem Vater sein verkehrtes Leben vorwerfen, das solche Schande über sie gebracht hat.8Weh euch Männern, die ihr Gott nicht ernst nehmt und das Gesetz des Höchsten verlassen habt!9Ihr wurdet geboren, um verflucht zu werden, und wenn ihr sterbt, wird der Fluch euch begleiten.[2]10Alles, was aus der Erde hervorgegangen ist, wird in die Erde zurückkehren. So geht es auch denen, die Gott nicht ernst nehmen: Unter dem Fluch fangen sie an und sie enden im Verderben. (5Mo 27,26; Sir 40,11)
Der gute Name
11Wenn ein Mensch stirbt, gilt die Trauer dem toten Körper. Aber bei Sündern stirbt auch der Name, weil er nicht durch gute Taten in Erinnerung bleibt. (Spr 10,7; Pred 7,1; Sir 44,14)12Darum erwirb dir einen guten Ruf; er wird dich länger überleben als tausend riesige Goldschätze.13Gute Tage sind gezählt; aber ein guter Name bleibt für immer.
Wovor man sich schämen soll
14Ihr jungen Leute, richtet euch nach dem, was ich euch beigebracht habe; dann könnt ihr in Frieden leben. Weisheit, die jemand für sich behält, ist wie ein vergrabener Schatz – beide sind nutzlos. (Sir 20,30)15Ein Mensch, der seine Dummheit versteckt, handelt besser als einer, der seine Weisheit versteckt.16Deshalb will ich euch sagen, wovor ihr euch schämen sollt. Denn nicht jede Art von Scham ist angebracht und nur wenige Leute haben in jedem Fall ein zuverlässiges Urteil. (Sir 4,20)17Schämt euch vor Vater und Mutter, ein unzüchtiges Leben zu führen, vor Herrschern oder Mächtigen, eine Lüge auszusprechen,18vor einem Richter oder Vorsteher, Verbrechen zu begehen, vor der Gemeinde und dem Volk, das Gesetz zu übertreten, vor einem Geschäftspartner oder Freund, treulos zu handeln,19vor den Leuten eures Wohnortes, etwas zu stehlen. Schäm dich davor, einen Schwur oder Vertrag zu brechen,[3] beim Essen die Ellbogen auf den Tisch zu stützen, jemand zu verwünschen, der um eine Gabe bittet,20einen Gruß nicht zu erwidern, eine Prostituierte anzusehen,21die Bitte eines Verwandten abzuschlagen, jemand etwas vorzuenthalten, das ihm zusteht, die Frau eines anderen anzustarren, (Sir 9,8)22mit seiner Sklavin anzubändeln oder gar dich ihrem Bett zu nähern, deine Freunde zu beschimpfen oder es ihnen vorzuhalten, wenn du ihnen einmal etwas geschenkt hast,
Jesus Sirach 41
Lutherbibel 2017
Vom Tod
1O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich gedenkt ein Mensch, der gute Tage und genug hat und ohne Sorge lebt und dem es wohlgeht in allen Dingen und der noch kräftig genug ist, um gut zu essen! (Jes 38,10)2O Tod, wie wohl tut dein Urteil dem Bedürftigen, dessen Kräfte schwinden, der dich vor Augen hat und immer voller Sorgen ist, der sich gegen alles auflehnt und die Hoffnung verloren hat! (Hi 3,20; Sir 30,17)3Fürchte nicht das Urteil des Todes! Denke an die, die vor dir gewesen sind und nach dir kommen werden.4Dies ist das Urteil des Herrn über alles Fleisch. Und was wehrst du dich gegen den Willen des Höchsten? Ob du zehn oder hundert oder tausend Jahre lebst, in die Unterwelt kommen alle. (Sir 14,17)
Das Los der Sünder und Gottlosen
5Schamlose Menschen bringen sündige Kinder hervor, die leben fern von der Gemeinschaft der Frommen. (Sir 23,25)6Das Erbe sündiger Kinder aber geht verloren; und ihren Nachkommen bleibt die Schande.7Die Kinder werden den gottlosen Vater anklagen; denn um seinetwillen sind sie verachtet.8Weh euch, ihr Gottlosen, die ihr des Höchsten Gesetz verlasst! (5Mo 27,26)9[Vermehrt ihr euch, dann zum Untergang.] Werdet ihr geboren, dann zum Fluch; und sterbt ihr, auch dann zum Fluch.10Wie alles, was aus der Erde kommt, wieder zu Erde wird, so kommen die Gottlosen aus dem Fluch zur Verdammnis. (Phil 3,19; Sir 40,11)
Der gute Name
11Die Menschen trauern um ihren Leib, aber bei den Gottlosen wird auch der Name getilgt, denn er taugt nichts. (Spr 10,7; Sir 10,17)12Sieh zu, dass du einen guten Namen behältst; der bleibt dir länger als tausend große, goldene Schätze. (Spr 22,1)13Ein Leben, es sei so gut, wie es wolle, währt nur eine kurze Zeit; aber ein guter Name bleibt ewig. (Lk 10,20; Sir 39,9; Sir 46,12)
Rechte und falsche Scham
14Meine Kinder, bewahrt in Frieden, was man euch gelehrt hat. Weisheit, die man verbirgt, und ein Schatz, der vergraben ist – was hat man von beiden? (Sir 20,30)15Besser ist ein Mensch, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Weisheit verbirgt.16So achtet nun auf mein Urteil: Man schämt sich oft, wo man sich nicht schämen müsste, und billigt oft, was man nicht billigen sollte. (Sir 4,21)17Schämt euch der Unzucht vor Vater und Mutter, der Lüge vor dem Fürsten und Herrn,18des Unrechts vor dem Richter und Rat; schämt euch vor Gemeinde und Volk, das Gesetz zu übertreten, vor dem Nächsten und Freund, treulos zu sein,19vor den Nachbarn, zu stehlen, und besonders vor der Wahrheit Gottes und seinem Bund. Schäme dich, beim Essen den Arm aufzustützen. Schäme dich, verächtlich zu geben und zu nehmen20und zu schweigen, wenn man dich grüßt. Schäme dich, nach einer Hetäre zu sehen21und den Blick von deinen Verwandten abzuwenden. Schäme dich, an dich zu bringen, was andern zusteht, und nach der Frau eines andern zu blicken (Mt 5,27; Sir 9,9)22noch seine Magd zu begehren und an ihr Bett zu treten. Schäme dich, deinen Freund zu schmähen, und wenn du ihm etwas gegeben hast, so wirf ihm das nicht vor. (Sir 18,15; Sir 18,18; Sir 20,15)