1Ein Mensch, der den Herrn ernst nimmt, wird von Unglück verschont. Gerät er in Schwierigkeiten, so hilft der Herr ihm heraus. (1Kor 10,13)2Einsichtige haben niemals Abscheu vor dem Gesetz; aber wer seine Liebe zum Gesetz nur heuchelt, gleicht einem Boot, das vom Sturm geschüttelt wird.3Ein verständiger Mensch verlässt sich auf das Gesetz; für ihn ist es so zuverlässig wie eine Entscheidung der heiligen Lose.4Wenn du willst, dass andere dir zuhören, dann bereite deine Rede gut vor! Nimm all dein Wissen zusammen, bevor du etwas sagst!5Die Gefühle und Gedanken eines Dummen sind wie ein Wagenrad auf seiner Achse: Sie drehen sich immerfort im Kreis.6Ein Freund, der über jeden spottet, ist wie ein Hengst, der unter jedem Reiter wiehert.
Über die Ungleichheit
7Warum sind manche Tage wichtiger als die anderen, wo doch alle Tage des Jahres ihr Licht von derselben Sonne bekommen? (1Mo 2,2; 2Mo 23,12; 2Mo 23,14; 3Mo 23,1)8Der Herr hat sie in seiner Einsicht ausgesondert und sie als Festzeiten und Feiertage bestimmt.9Diese Tage hat er zu herausragenden und heiligen Tagen gemacht, die anderen gelten als gewöhnliche Tage.10Alle Menschen sind aus Erde, so wie Adam aus Erde geschaffen wurde. (1Mo 2,7)11Gott hat sie in seiner großen Weisheit alle verschieden gemacht und ihnen unterschiedliche Lebenswege bestimmt:12Manche hat er gesegnet und zu hohen Ehren gebracht, manche hat er geweiht und zum Dienst in seiner Nähe ausgesondert. Andere hat er verflucht und erniedrigt und sie von ihrem hohen Posten heruntergeholt.13Wie Ton, den der Töpfer mit seinen Händen formt, wie es ihm gefällt, so sind die Menschen in der Hand ihres Schöpfers: Er bestimmt, was er mit jedem Einzelnen macht. (Jer 18,6)14Dem Guten steht das Böse gegenüber und dem Leben der Tod. So steht der Sünder dem Menschen gegenüber, der Gott ehrt. (Sir 42,24)15Sieh dir alles an, was Gott, der Höchste, geschaffen hat: Alles kommt paarweise vor, eins das Gegenteil vom anderen.
Eine persönliche Zwischenbemerkung Sirachs
16Ich selbst habe mich als Letzter abgemüht, wie einer, der nach den Winzern durch den Weinberg geht und Nachlese hält.17Unter dem Segen des Herrn habe ich meinen Dienst getan und meine Weinpresse gefüllt wie ein Winzer.18Versteht meine Absicht: Nicht für mich allein habe ich mir so viel Mühe gegeben, sondern für alle, die nach Anleitung zu einem gottgefälligen Leben suchen. (Sir 24,34)19Hört mir zu, ihr Führer des Volkes! Ihr Vorsteher der Gemeinde, achtet auf das, was ich sage!
Unabhängig bleiben
20Solange du lebst, lass niemand Gewalt über dich bekommen, weder Sohn noch Frau, weder Bruder noch Freund! Übergib auch keinem dein Vermögen! Du könntest es bedauern und müsstest es dann zurückfordern.21Solange noch ein Hauch von Leben in dir ist, lass keinen Menschen über dich bestimmen!22Es ist besser, wenn deine Kinder dich um etwas bitten müssen, als wenn du von ihnen abhängig bist.23Bei allem, was du tust, behalte die Zügel in der Hand, damit niemand deine Autorität infrage stellt!24Erst am Ende deines Lebens, in deiner letzten Stunde, verteile deinen Besitz an die Erben!
Über den Umgang mit Sklaven
25Ein Esel braucht sein Futter, seine Last und den Stock; ein Sklave braucht sein Brot, seine Arbeit und strenge Zucht. (Spr 26,3)26Lade deinem Sklaven Arbeit auf, dann hast du deine Ruhe. Wenn er müßiggeht, will er nur freikommen.27Mit Zaumzeug und Joch kann man Zugtiere zähmen; einen widerspenstigen Sklaven zähmt man mit Stock und Peitsche.28Stell ihn an die Arbeit, damit er nicht herumlungert.29Wer nichts zu tun hat, kommt auf alle möglichen schlechten Gedanken.30Er soll arbeiten, wie es sich für ihn gehört. Und wenn er dir nicht gehorcht, leg ihm Fußeisen an! Aber geh in keinem Fall zu weit; tu nichts, was gegen das Recht verstößt!31Wenn du nur einen Sklaven hast, dann behandle ihn wie deinesgleichen; denn du hast ihn mit sauer verdientem Geld erworben. Einen solchen Sklaven behandle wie einen Bruder; denn er ist für dich so wichtig wie dein eigenes Leben. (Phlm 1,16; Sir 7,20)32Wenn du ihn misshandelst, läuft er dir davon.33Wie willst du ihn dann wiederbekommen?
Jesus Sirach 33
Lutherbibel 2017
1Wer den Herrn fürchtet, dem widerfährt nichts Böses; sondern wenn er angefochten ist, wird er wieder erlöst werden. (1Kor 10,13)2Ein Weiser wird das Gesetz nicht hassen; aber wer heuchelt, nach dem Gesetz zu leben, ist wie ein Schiff im Sturm.3Ein verständiger Mensch wird dem Wort vertrauen, und das Gesetz ist ihm vertraut wie eine Frage nach dem, was man schon weiß.4Lege dir deine Worte zurecht, dann wird man dich anhören; lass dich zuvor belehren, dann kannst du antworten.5Des Narren Herz ist wie ein Rad am Wagen, und wie um eine Achse dreht sich sein Denken.6Wie ein geiler Hengst, der unter jedem Reiter wiehert, so ist ein Freund, der Lust zum Spott hat.
Die Ordnung in Gottes Welt
7Warum soll ein Tag besser sein als der andre, wo doch alle Tage im Jahr von der Sonne herkommen? (1Mo 2,3)8Die Weisheit des Herrn hat sie so unterschieden, und er hat die Zeiten des Jahres und die Festtage so geordnet:9Er hat einige auserwählt und geheiligt, und andere hat er zu den übrigen Tagen gestellt.10Alle Menschen sind aus Erde, und aus Staub wurde Adam geschaffen. (1Mo 2,7; Sir 17,32; Sir 40,11)11In der Fülle seiner Einsicht hat sie der Herr unterschieden und ihre Wege verschieden bestimmt.12Einige hat er gesegnet, erhöht und geheiligt und näher zu sich gebracht; andere aber hat er verflucht und erniedrigt und aus ihrem Stand gestürzt. (1Sam 2,6)13Wie Ton in der Hand des Töpfers, den er nach seinem Wohlgefallen formt, so sind auch die Menschen in der Hand dessen, der sie gemacht hat: Er gibt ihnen, was er für recht hält. (Jer 18,6; Röm 9,21)14Wie das Gute dem Bösen und das Leben dem Tod gegenübersteht, so der Gottlose dem Gottesfürchtigen. (Sir 42,24)15Und so schaue alle Werke des Höchsten an: Es sind immer zwei, und eins steht dem andern gegenüber.
Jesus Sirach über sich selbst
16Als Letzter bin auch ich aufmerksam wie einer, der Nachlese hält hinter denen, die Trauben sammeln. (3Mo 19,9)17Mit dem Segen des Herrn habe ich es erreicht, und wie die Traubensammler habe ich meine Kelter gefüllt.18Bedenkt, dass ich nicht für mich allein gearbeitet habe, sondern für alle, die Erziehung suchen! (Sir 24,34)19Hört mich an, ihr Mächtigen im Volk, und ihr Vorsteher der Gemeinde, vernehmt es!
Über das Leben in Haus und Familie
20Gib Sohn, Frau, Bruder oder Freund keine Macht über dich, solange du lebst; und übergib niemand dein Hab und Gut, damit es dich nicht reut und du später darum bitten musst. (Sir 32,21)21Solange du lebst und Atem in dir ist, lass dich von keinem verdrängen.22Denn es ist besser, dass deine Kinder dich brauchen, als dass du sie brauchst.23Bei allem, was du tust, behalte die Oberhand, und lass dir deine Ehre nicht nehmen.24Erst wenn dein Ende naht und der Tod kommt, teile dein Erbe aus.25Futter, Stock und Last dem Esel, Brot, Zucht und Arbeit dem Knecht.26Sorge für seine Zucht, so hast du Ruhe vor ihm; lässt du ihn müßig gehen, so sucht er die Freiheit.27Joch und Riemen beugen den Nacken, und einem bösen Knecht gebühren Schläge und Qualen. (Spr 29,19)28Treibe ihn zur Arbeit an, dass er nicht müßig gehe; denn Müßiggang lehrt viel Bosheit.29Lege ihm Arbeiten auf, wie es ihm gebührt, und gehorcht er dann nicht, so mache die Fußfesseln schwer. (2Mo 21,20; Sir 7,20)30Doch nutze deine Macht nicht aus und tue nur, worauf du ein Recht hast.31Hast du einen Knecht, halte es mit ihm wie mit dir selbst; denn du hast ihn teuer erworben.32Hast du nur einen Knecht, so behandle ihn wie einen Bruder; denn du brauchst ihn.33Behandelst du ihn aber schlecht, sodass er sich aufmacht und davonläuft: wo willst du ihn dann suchen?