1Viele sind in Sünde geraten, weil sie auf Gewinn aus waren. Wer reich werden will, nimmt es nicht so genau. (Spr 28,20; Sir 31,5)2Zwischen zwei Steinen kann man einen Pflock eintreiben; zwischen Kauf und Verkauf schleicht sich das Unrecht ein.3Wer nicht fest dabei bleibt, den Herrn ernst zu nehmen, dessen Haus wird bald ein Trümmerhaufen sein. (Spr 15,27)
Deine Sprache verrät dich!
4Wenn du ein Sieb schüttelst, bleibt zum Schluss der Abfall darin übrig; ebenso zeigen sich die Fehler eines Menschen, wenn er seine Überlegungen ausspricht.5Ob ein Tongefäß gelungen ist, stellt sich im Brennofen heraus; ob ein Mensch etwas taugt, zeigt sich, wenn du mit ihm sprichst. (Mt 12,33)6Die Pflege eines Baumes erkennst du an seinen Früchten und die Gesinnung eines Menschen an seinen Worten.7Lobe niemand, bevor du ihn reden gehört hast; denn daran kannst du einen Menschen erkennen.8Wenn du dich bemühst, das Rechte zu tun, wird es dir auch gelingen; du wirst dich damit schmücken wie mit einem Festgewand.9Nur Vögel gleicher Art nisten zusammen; so kommt auch die Ehrlichkeit nur zu denen, die mit ihr leben wollen.10Wie ein Löwe auf Beute lauert, so lauert die Sünde auf alle, die sich mit Unrecht abgeben. (1Petr 5,8)11Was ein Mensch sagt, der Gott ehrt, ist immer wohlbegründet. Einer, der Gott missachtet, gleicht dem Mond: Er wechselt ständig seine Meinung. (Sir 5,9)12Im Kreis von Unverständigen geize mit deiner Zeit; im Kreis von Verständigen aber nimm dir Zeit!13Das Gerede dummer Leute bringt Verärgerung und ihr Gelächter ist die Ausgelassenheit von Sündern.14Beim Gerede von Leuten, die alles mit Schwüren beteuern, stehen einem die Haare zu Berge, und wenn sie miteinander zanken, kannst du dir nur die Ohren zuhalten. (Sir 23,9)15Der Streit übermütiger Menschen führt oft zu Blutvergießen; schon ihren Schimpfreden zuzuhören ist eine Qual. (Spr 27,3)
Über den Umgang mit Geheimnissen
16Wer Anvertrautes ausplaudert, zerstört das Vertrauen und findet nie einen wahren Freund. (Spr 25,9; Sir 19,8)17Liebe deinen Freund und bewahre dir sein Vertrauen! Wenn du seine Geheimnisse verrätst, kannst du ihn als Freund vergessen. (Sir 6,5)18Dann hast du seine Freundschaft genauso endgültig verloren wie einen Toten.19Du bist deinen Freund los und bekommst ihn nicht wieder, genauso wenig wie du einen Vogel wieder einfangen kannst, den du aus deiner Hand entkommen lässt.20Es ist nutzlos, ihm nachzulaufen; er ist schon zu weit fort, wie eine Gazelle, die aus der Schlinge freigekommen ist.21Wunden kannst du verbinden und nach Beleidigungen kann man sich aussöhnen, aber wer Anvertrautes ausplaudert, für den gibt es keine Hoffnung mehr.
Über Heuchelei und Falschheit
22Wer mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde und niemand kann ihn davon abbringen.[1] (Spr 6,13)23Wenn er bei dir ist, schmeichelt er dir mit freundlichen Worten und begeistert sich für alles, was du sagst. Aber hinter deinem Rücken redet er ganz anders, da dreht er dir aus deinen Worten einen Strick.24Es gibt vieles, was ich nicht ausstehen kann, am wenigsten einen solchen Menschen, und auch der Herr verabscheut ihn.25Wer einen Stein in die Luft wirft, wird selbst davon getroffen; und ein heimtückischer Schlag verletzt auch den Schläger. (Spr 26,27)26Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer anderen Schlingen legt, fängt sich selbst darin.27Wer Unheil stiftet, auf den fällt es zurück und er weiß nicht, woher es kommt.28Überhebliche Menschen haben für andere nichts als Hohn und Spott; aber die Vergeltung lauert auf sie wie ein Löwe.29Wer schadenfroh über den Sturz rechtschaffener Menschen jubelt, läuft in eine Falle und bekommt seine Strafe, noch ehe er stirbt.
Verzeihung statt Rachsucht
30Rachsucht und unbeherrschter Zorn sind abscheulich; aber Sünder sind Meister darin. (Spr 20,22)
Jesus Sirach 27
Lutherbibel 2017
1Wegen eines Vorteils sündigen viele; und wer reich werden will, wendet die Augen ab.2Wie ein Nagel in der Mauer zwischen zwei Steinen steckt, so steckt die Sünde zwischen Kauf und Verkauf.3Wenn einer nicht beständig ist in der Furcht des Herrn, wird sein Haus bald zerstört. (Spr 15,25; Spr 15,27)
Die Gesinnung beim Reden
4Wie beim Sieben Unrat zurückbleibt, so werden die Fehler eines Menschen durch Nachdenken sichtbar.5Wie der Ofen die Gefäße des Töpfers erprobt, so kann man den Menschen prüfen an seiner Rede. (Mt 12,33; Mt 15,11; Mt 15,18)6An der Frucht merkt man, wie der Baum gepflegt ist; ebenso erkennt man das Herz des Menschen an seiner klugen Rede.7Du sollst niemand loben, bevor du über ihn nachgedacht hast; denn so prüft man die Menschen.8Folgst du der Gerechtigkeit, so wirst du sie erlangen und anziehen wie ein Ehrenkleid. (Jes 61,10)9Die Vögel gesellen sich zu ihresgleichen; ebenso kehrt die Wahrheit zurück zu denen, die sie tun. (Joh 7,17; Sir 13,15)10Wie der Löwe auf den Raub, so lauert die Sünde auf die, die Unrecht tun. (1Mo 4,7; 1Petr 5,8)11Ein Gottesfürchtiger redet allezeit, was weise ist; ein Narr aber ist wandelbar wie der Mond.12Wenn du unter Unverständigen bist, so geize mit deiner Zeit; aber unter Verständigen kannst du allezeit bleiben.13Die Rede der Narren ist ein Ärgernis, und sie lachen, wenn sie in Sünden schwelgen.14Wo man viel schwören hört, da stehen einem die Haare zu Berge; und Streit verstopft die Ohren. (Sir 23,9)15Wenn Hochmütige streiten, wird Blut vergossen, und ihre Schmähungen anzuhören, ist unerträglich. (Sir 22,24)
Über Geheimnisse
16Wer Geheimnisse preisgibt, der verliert das Vertrauen und findet nie mehr einen Freund. (Spr 25,9; Sir 22,22)17Liebe deinen Freund und halte ihm die Treue! Wenn du aber seine Geheimnisse preisgibst, wirst du ihn nicht wiedergewinnen.18Denn wie einer einen Leichnam schändet, so hast du die Freundschaft mit deinem Nächsten zerstört.19Wie wenn du einen Vogel aus deiner Hand lässt, so hast du deinen Freund losgelassen und kannst ihn nicht wieder einfangen.20Lauf ihm nicht nach! Er ist schon zu weit weg, entkommen wie eine Gazelle aus der Schlinge.21Wunden kann man verbinden, Scheltworte kann man sühnen, aber wer Geheimnisse preisgibt, kann seine Hoffnung aufgeben.
Falschheit und Hinterlist
22Wer mit den Augen winkt, hat Böses im Sinn, und wer das sieht, wird sich von ihm zurückziehen. (Spr 6,12)23Vor deinen Augen redet er süß und bewundert deine Worte sehr; später aber redet er anders und findet Anstößiges in deinen Worten. (Sach 8,16)24Vieles hasse ich, aber nichts so wie ihn, auch der Herr wird ihn hassen.25Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; und mit einem tückischen Hieb verwundet man sich selbst. (Ps 7,16)26Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; wer eine Falle stellt, fängt sich selbst in ihr. (Spr 26,27)27Wer dem andern Böses tut, auf den fällt es zurück, und er weiß nicht, woher es ihn trifft.28Spott und Beleidigung dem Hochmütigen! Die Strafe lauert auf ihn wie ein Löwe.29Wer sich freut am Fall der Frommen, wird in einer Schlinge gefangen, und Gram wird ihn verzehren, bevor er stirbt.
Rachsucht, Streit und Verleumdung
30Zorn und Wüten, das sind Gräuel, doch der Sünder hält an ihnen fest.