Ester 9

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Es kam der 13. Tag des 12. Monats, des Monats Adar – der Tag, an dem die Anordnungen des königlichen Erlasses ausgeführt werden sollten. Die Feinde der Juden hatten gehofft, an diesem Tag über die Juden triumphieren zu können; aber nun geschah es umgekehrt, dass die Juden über ihre Feinde triumphierten.2 In allen Städten im Reich des Königs Xerxes, in denen Juden lebten, taten sich diese zusammen und gingen gegen alle vor, die ihnen schaden wollten. Niemand konnte sich gegen sie behaupten, denn alle waren aus Furcht vor den Juden wie gelähmt.3 Aus Angst vor Mordechai stellten sich die Beamten in den Provinzen, die Reichsfürsten, die Statthalter und die Verwalter der Staatskasse auf die Seite der Juden und unterstützten sie.4 Denn es war überall bekannt geworden, welche Stellung Mordechai am Königshof einnahm, und seine Macht nahm immer noch zu.5 Die Juden machten alle ihre Feinde mit dem Schwert nieder und töteten sie; sie verfuhren mit denen, die ihnen schaden wollten, ganz nach ihrem Wunsch.6 Im Palastbezirk von Susa erschlugen sie 500 Männer,7-10 außerdem die zehn Söhne des Judenfeindes Haman, des Sohnes von Hammedata: Parschandata, Dalfon, Aspata, Porata, Adalja, Aridata, Parmaschta, Arisai, Aridai und Wajesata. Doch vergriffen sie sich nicht am Besitz ihrer Feinde.11 Noch am selben Tag wurde dem König die Zahl der Männer gemeldet, die die Juden im Palastbezirk getötet hatten.12 Darauf sagte er zu Königin Ester: »Allein im Palastbezirk haben die Juden 500 Mann erschlagen, dazu auch die Söhne Hamans. Wie viele werden es da in den Provinzen des Reiches sein! Hast du jetzt noch eine Bitte? Ich will sie dir erfüllen.« (Est 5,3)13 Ester antwortete: »Wenn es dem König recht ist, soll den Juden in Susa auch morgen gestattet sein, was für heute erlaubt war. Und die Leichen der zehn Söhne Hamans sollen öffentlich aufgehängt werden.« (5Mo 21,22)14 Der König befahl, so zu verfahren, und ließ in Susa einen entsprechenden Erlass bekannt machen. Die Söhne Hamans wurden öffentlich aufgehängt.15 Die Juden von Susa aber taten sich auch am 14. Tag des Monats zusammen und erschlugen in der Stadt 300 Mann. Sie vergriffen sich jedoch nicht an deren Besitz.16-17 Die Juden in den Provinzen des Reiches hatten sich am 13. Tag des Monats zusammengetan, um ihr Leben zu schützen, und 75000 ihrer Feinde getötet. So verschafften sie sich Ruhe und Sicherheit, aber am Besitz ihrer Feinde vergriffen sie sich nicht. Am 14. Tag des Monats unternahmen sie nichts mehr, sondern feierten ihre Rettung mit festlichen Gelagen.18-19 Daher kommt es, dass die Juden in den Städten des Landes den 14. Tag des Monats Adar als Feiertag begehen, festliche Gelage halten und sich gegenseitig auserlesene Speisen zusenden. Die Juden von Susa jedoch waren zwei Tage lang gegen ihre Feinde vorgegangen und feierten erst den 15. Tag des Monats mit Festgelagen.20 Mordechai schrieb die Ereignisse dieser Tage auf und schickte an alle Juden in allen Provinzen des Königs Xerxes, nah und fern, einen Brief.21 Darin ordnete er an, jährlich den 14. und 15. Tag des Monats Adar festlich zu begehen,22 zur Erinnerung an die Tage, die ihnen Ruhe und Rettung vor ihren Feinden gebracht hatten, und an den Monat, in dem sich ihr Kummer in Freude und ihre Trauer in Jubel verwandelt hatte. An diesen beiden Tagen sollten die Juden festliche Gelage halten und sich gegenseitig auserlesene Speisen zusenden; außerdem sollten sie den Armen Geschenke machen.23 Die Juden folgten der Anordnung Mordechais und begingen von da an Jahr für Jahr das Fest, das sie damals nach ihrer Rettung gefeiert hatten.24-26 Weil der Judenfeind Haman die Juden völlig vernichten wollte und zur Bestimmung des entscheidenden Tages das Pur – das ist das Los – geworfen hatte, bekam dieses Fest den Namen Purim. Als der Plan dem König bekannt geworden war, hatte er angeordnet und schriftlich bestätigt, dass die Vernichtung, die Haman den Juden zugedacht hatte, ihn selber treffen sollte und er und seine Söhne an den Galgen gehängt würden. Aufgrund dessen, was sie erlebt hatten, und aufgrund von Mordechais Brief (Est 3,7)27 machten die Juden es sich zur Pflicht, jährlich zur selben Zeit und nach festen Regeln diese beiden Tage zu begehen. Auch für ihre Nachkommen und alle Nichtjuden, die sich ihrer Gemeinschaft anschließen würden, sollte dieses Fest zur verbindlichen Einrichtung werden.28 Für alle Zukunft sollten diese Tage die Erinnerung an das Geschehene wach halten; jede jüdische Familie sollte sie begehen, in welcher Provinz und Stadt sie auch lebte. Niemals sollte dieses Fest unter den Juden in Vergessenheit geraten.29 Königin Ester, die Tochter von Abihajil, und der Jude Mordechai schrieben noch einen zweiten Brief über das Purim-Fest und gaben darin verbindliche Anweisungen für die Feier.30 Der Brief richtete sich an alle Juden in den 127 Provinzen des Königs Xerxes und begann mit einem Friedenswunsch.31 Seine Absicht war, die Anordnung, die Mordechai und die Königin gegeben hatten, noch einmal zu unterstreichen und die Juden an die von ihnen übernommene Verpflichtung zur Feier des Purim-Festes zu erinnern. Diese Verpflichtung umfasste auch das fasten und Klagen, die dem Festmahl vorangehen sollten.32 Der Brief Esters erklärte alle diese Festvorschriften für verbindlich; sein Wortlaut wurde in einem besonderen Buch aufgezeichnet.

Ester 9

Lutherbibel 2017

1 Im zwölften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tage, als des Königs Wort und Gesetz ausgeführt werden sollte, eben an dem Tage, als die Feinde der Juden hofften, sie zu überwältigen, und sich’s wandte, dass nun die Juden ihre Feinde überwältigen sollten,2 da versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Provinzen des Königs Ahasveros, um die Hand zu erheben gegen die, die ihnen übel wollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn die Furcht vor ihnen war über alle Völker gekommen.3 Auch alle Obersten in den Provinzen und die Satrapen[1] und Statthalter und Amtleute des Königs halfen den Juden; denn die Furcht vor Mordechai war über sie gekommen.4 Denn Mordechai war groß am Hof des Königs, und die Kunde von ihm erscholl in allen Provinzen, wie er immer mächtiger werde.5 So schlugen die Juden alle ihre Feinde mit dem Schwert und töteten und brachten um und taten nach ihrem Gefallen an denen, die ihnen feind waren.6 Und in der Festung Susa töteten und brachten die Juden um fünfhundert Mann.7 Dazu töteten sie Parschandata, Dalfon, Aspata,8 Porata, Adalja, Aridata,9 Parmaschta, Arisai, Aridai und Wajesata,10 die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Hammedatas, des Judenfeindes. Aber nach ihren Gütern streckten sie ihre Hände nicht aus. (1Mo 14,21)11 Zu derselben Zeit kam die Zahl der Getöteten in der Festung Susa vor den König.12 Und der König sprach zu der Königin Ester: Die Juden haben in der Festung Susa fünfhundert Mann getötet und umgebracht, auch die zehn Söhne Hamans; was werden sie getan haben in den andern Provinzen des Königs? Was bittest du, dass man dir’s gebe? Und was begehrst du mehr, dass man’s tue?13 Ester sprach: Gefällt’s dem König, so lasse er auch morgen die Juden in Susa tun nach dem Gesetz für den heutigen Tag, aber die zehn Söhne Hamans soll man an den Galgen hängen.14 Und der König befahl, so zu tun. Und das Gesetz wurde zu Susa gegeben, und die zehn Söhne Hamans wurden gehängt.15 Und die Juden in Susa versammelten sich auch am vierzehnten Tage des Monats Adar und töteten in Susa dreihundert Mann; aber nach ihren Gütern streckten sie ihre Hände nicht aus.16 Auch die andern Juden in den Provinzen des Königs kamen zusammen, um ihr Leben zu verteidigen und sich vor ihren Feinden Ruhe zu verschaffen, und töteten fünfundsiebzigtausend von ihren Feinden; aber nach ihren Gütern streckten sie ihre Hände nicht aus.17 Das geschah am dreizehnten Tage des Monats Adar, und sie ruhten am vierzehnten Tage desselben Monats. Den machten sie zum Tag des Festmahls und der Freude.18 Aber die Juden in Susa waren zusammengekommen am dreizehnten und vierzehnten Tage und ruhten am fünfzehnten Tage, und diesen Tag machten sie zum Tag des Festmahls und der Freude.19 Darum machen die Juden, die verstreut in den Dörfern und Höfen wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar zum Tag des Festmahls und der Freude und senden einer dem andern Geschenke.20 Und Mordechai schrieb diese Geschichten auf und sandte Schreiben an alle Juden, die in allen Provinzen des Königs Ahasveros waren, nah und fern,21 sie sollten als Feiertage den vierzehnten und fünfzehnten Tag des Monats Adar annehmen und jährlich halten22 als die Tage, an denen die Juden zur Ruhe gekommen waren vor ihren Feinden, und als den Monat, in dem sich ihr Schmerz in Freude und ihr Leid in Festtage verwandelt hatten: dass sie diese halten sollten als Tage des Festmahls und der Freude und einer dem andern Geschenke und den Armen Gaben schicke.23 Und die Juden nahmen es an als Brauch, was sie angefangen hatten zu tun und was Mordechai an sie geschrieben hatte.24 Denn Haman, der Sohn Hammedatas, der Agagiter, der Feind aller Juden, hatte gedacht, alle Juden umzubringen, und hatte das Pur, das ist das Los, geworfen, um sie zu schrecken und umzubringen. (Est 3,7)25 Und als das vor den König kam, gebot dieser in einem Schreiben, dass die bösen Anschläge, die Haman gegen die Juden erdacht hatte, auf seinen Kopf zurückfallen sollten, und dass man ihn und seine Söhne an den Galgen hängen sollte. (Est 7,10)26 Daher nannten sie diese Tage Purim nach dem Worte Pur. Und nach allen Worten dieses Schreibens und nach dem, was sie selbst gesehen hatten und was sie getroffen hatte,27 beschlossen die Juden und nahmen es an als Brauch für sich und für ihre Nachkommen und für alle, die sich zu ihnen halten würden, dass sie nicht unterlassen wollten, diese zwei Tage jährlich zu halten, wie sie vorgeschrieben und bestimmt waren,28 dass man dieser Tage gedenken und sie halten solle bei Kindeskindern, bei allen Geschlechtern, in allen Provinzen und Städten. Es sind die Purimtage, die nicht übergangen werden sollen unter den Juden, und ihr Andenken soll nicht untergehen bei ihren Nachkommen.29 Und die Königin Ester, die Tochter Abihajils, und Mordechai, der Jude, schrieben mit ganzem Ernst ein zweites Schreiben über das Purimfest, um es zu bestätigen.30 Und man sandte die Schreiben allen Juden in den hundertsiebenundzwanzig Provinzen des Königreichs des Ahasveros mit Worten des Friedens und der Treue,31 dass sie diese Purimtage bestätigten zu ihren Zeiten, wie sie Mordechai, der Jude, und die Königin Ester für sie festgesetzt hatten und wie sie für sich selbst und für ihre Nachkommen die Ordnung des Fastens und der Klagen festgesetzt hatten.32 Und Esters Befehl bestätigte die Einsetzung dieser Purimtage. Und es wurde in ein Buch geschrieben.