Hiob 28

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Da gibt es Orte, wo sich Silber findet, und Plätze, wo das Gold gewaschen wird.2 Tief in der Erde gräbt der Mensch nach Eisen und Kupfer schmilzt er aus den Steinen. (5Mo 8,9)3 Er lässt sich von der Finsternis nicht hindern, bis in die letzten Winkel stößt er vor, aus tiefstem Dunkel holt er das Gestein.4 Weit, weit entfernt von den bewohnten Orten, dort, wo kein Reisender vorüberzieht, gräbt man die Schächte tief hinab ins Erdreich, schwebt überm Abgrund, klammert sich ans Seil.5 Hier oben, auf der Erde, wächst das Korn; dort unten, in der Erde, wird gewühlt, dass alles aussieht wie nach einem Feuer.6 Im Felsgestein dort gibt es die Saphire und auch der Goldstaub ist darin zu finden.7 Kein Falke hat den Weg dorthin erspäht und auch kein Geierauge sieht den Ort.8 Kein Löwe und kein anderes wildes Tier ist jemals diesen Pfad entlanggegangen.9 Allein der Mensch legt Hand an das Gestein; von Grund auf wühlt er ganze Berge um.10 Quer durch die Felsen treibt er Stollen vor und findet dabei viele Kostbarkeiten.11 Wo Wasser sickert, dichtet er die Risse; er bringt Verborgenes ans Tageslicht.12 Die Weisheit aber – wo ist sie zu finden? Und wer kann sagen, wo die Einsicht wohnt? (Spr 8,22; Weis 7,22; Sir 1,1; Sir 24,3; Bar 3,15)13 Hier bei den Menschen findet sie sich nicht und ihren Kaufpreis kann kein Händler nennen.14 Die tiefste Tiefe sagt: ›Hier ist sie nicht!‹ ›Hier hat sie keine Wohnung‹, sagt das Meer.15 Man kauft sie nicht, man tauscht sie auch nicht ein, für Gold und Silber ist sie nicht zu haben, (Spr 2,1; Spr 3,14)16 mit allerfeinstem Gold nicht zu bezahlen, auch nicht mit Karneolen und Saphiren.17 Mit reinstem Glas[1] lässt sie sich nicht vergleichen, Gerät aus bestem Gold reicht nicht zum Tausch.18 Korallen und Kristalle zählen nicht, sie übertrifft an Wert sogar die Perlen.19 Der feinste Topas und das reinste Gold sind unvergleichbar mit dem Wert der Weisheit.20 Wo ist ihr Ort? Wo kommt die Weisheit her? Und wer kann sagen, wo die Einsicht wohnt?21 Kein Lebewesen hat sie je gesehen, kein Vogel hat sie je im Flug erspäht.22 Sogar der Abgrund und der Tod bekennen: ›Wir haben bloß mal von ihr reden hören.‹23 Nur Gott, sonst niemand, kennt den Weg zu ihr. Er ganz allein weiß, wo die Weisheit wohnt.24 Gott sieht die Erde bis an ihre Enden, vom Himmel aus erblickt er alle Dinge.25 Als er dem Winde seine Wucht verlieh, dem Meer sein Maß und seine Grenze gab, (Hi 38,8; Jes 40,12)26 als er dem Regen Zeit und Ort bestimmte und der Gewitterwolke ihren Weg, (Hi 36,27; Hi 38,25)27 da sah er auch die Weisheit, prüfte sie, erkannte ihren Wert und nahm sie auf. (Spr 8,22; Sir 1,8; Bar 3,32)28 Danach gab Gott den Menschen diese Regel: ›Den Herrn stets ernst zu nehmen, das ist Weisheit. Und alles Unrecht meiden, das ist Einsicht.‹« (Hi 1,1; Spr 1,7)

Hiob 28

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es hat das Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort, wo man es läutert.2 Eisen bringt man aus der Erde, und aus dem Gestein schmilzt man Kupfer.3 Man macht der Finsternis ein Ende, und bis ins Letzte erforscht man das Gestein, das im Dunkel tief verborgen liegt.4 Man gräbt einen Schacht fern von da, wo man wohnt; vergessen, ohne Halt für den Fuß, hängen und schweben sie, fern von den Menschen.5 Man zerwühlt wie Feuer unten die Erde, auf der doch oben das Brot wächst.6 Man findet Saphir in ihrem Gestein, und es birgt Goldstaub.7 Den Steig dahin hat kein Geier erkannt und kein Falkenauge gesehen.8 Das stolze Wild hat ihn nicht betreten, und kein Löwe ist darauf gegangen.9 Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge von Grund aus um.10 Man bricht Stollen durch die Felsen, und alles, was kostbar ist, sieht das Auge.11 Man wehrt dem Tröpfeln des Wassers und bringt, was verborgen ist, ans Licht.12 Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?13 Niemand weiß, was sie wert ist, und sie wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen.14 Die Tiefe spricht: »In mir ist sie nicht«; und das Meer spricht: »Bei mir ist sie auch nicht.«15 Man kann nicht Gold für sie geben noch Silber darwägen, sie zu bezahlen. (Spr 3,13)16 Sie kann mit Gold aus Ofir nicht aufgewogen werden, nicht mit kostbarem Onyx und Saphir.17 Gold und edles Glas kann man ihr nicht gleichachten noch sie eintauschen um güldnes Kleinod.18 Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht; ein Beutel voll Weisheit ist mehr wert als Perlen.19 Topas aus Kusch wird ihr nicht gleichgeschätzt, und das reinste Gold wiegt sie nicht auf.20 Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte der Einsicht?21 Sie ist verhüllt vor den Augen aller Lebendigen, auch verborgen den Vögeln unter dem Himmel.22 Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir haben mit unsern Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört.«23 Gott weiß den Weg zu ihr, er allein kennt ihre Stätte. (Spr 8,22)24 Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.25 Als er dem Wind sein Gewicht gegeben und dem Wasser sein Maß gesetzt,26 als er dem Regen ein Gesetz gegeben hat und dem Blitz und Donner den Weg:27 Damals schon sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie28 und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht. (Ps 111,10; Spr 1,7)

Hiob 28

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Das Silber hat seinen Fundort, / das Gold eine Stätte, wo man es wäscht.2 Eisen holt man aus der Erde, / Kupfer schmilzt man aus Gestein.3 Man setzt der Finsternis ein Ende; / bis in die letzten Winkel stößt man vor; / aus tiefem Dunkel holt man das Gestein.4 Man teuft[1] einen Schacht von da aus, wo man wohnt. / Und dort, wo kein Wanderer vorüberzieht, / baumeln und schweben sie fern von den Menschen.5 Oben auf der Erde sprosst das Getreide, / und unten wird sie wie von Feuer zerwühlt.6 Ihre Steine bergen den Saphir, / auch Goldstaub findet sich dort.7 Kein Adler kennt diesen Pfad, / kein Habicht hat ihn je erblickt;8 nie betrat ihn ein wildes Tier, / kein Löwe ging je dort entlang.9 An harten Stein hat man die Hand gelegt, / vom Fuß der Berge aus wühlt man sie um10 und treibt Stollen in die Felsen vor. / Kostbares hat das Auge erblickt.11 Die Wasseradern hat man eingedämmt. / Verborgenes zieht man ans Licht.12 Aber die Weisheit, wo findet man sie? / Wo ist der Ort des Verstandes?13 Kein Mensch kennt die Stelle, wo sie ist, / im Land der Lebenden findet man sie nicht.14 Die Tiefe sagt: 'Sie ist nicht hier!', / und das Meer: 'Auch nicht bei mir.'15 Sie wird mit keinem Geld gekauft / und nicht mit Silber aufgewogen.16 Man bezahlt sie nicht mit Ofirgold, / nicht mit kostbarem Onyx und nicht mit Saphir.17 Gold und prächtiges Glas haben nicht ihren Wert, / und keiner tauscht sie gegen Goldschmuck ein,18 auch Korallen und Kristall kommen gar nicht in Betracht. / Wer Weisheit hat, hat mehr als Perlen.19 Der Topas aus Nubien kommt ihr nicht gleich, / und reines Gold wiegt sie nicht auf.20 Die Weisheit – wo kommt sie nur her? / Wo ist der Ort des Verstandes?21 Dem menschlichen Auge ist sie verborgen, / auch die Vögel erspähen sie nicht.22 Selbst Abgrund und Tod müssen bekennen: / 'Wir haben bloß von ihr reden gehört.'23 Doch Gott kennt den Weg zu ihr hin, / er weiß, wo sie zu finden ist.24 Denn er blickt bis zu den Enden der Erde, / sieht alles auf der ganzen Welt.25 Als er dem Wind sein Gewicht gab, / als er das Maß des Wassers bestimmte,26 als er das Gesetz des Regens verfügte / und die Bahn für den Donnerstrahl,27 da sah er sie und hat sie ermessen, / er setzte sie ein und ergründete sie.28 Und den Menschen sagte er: / 'Mich, den Herrn, zu fürchten, ist Weisheit, / und Böses zu meiden, Verstand!'“

Hiob 28

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Es gibt eine Fundstätte für das Silber und einen Ort für das Gold, das man läutert.2 Aus der Erde wird Eisen gewonnen, und aus dem Gestein wird Kupfer geschmolzen. (5Mo 8,9)3 Der Finsternis hat man ein Ende gesetzt, bis in den letzten Winkel erforscht man das dunkle und finstere Gestein.4 Fremde Leute haben einen Schacht gebrochen, niemand denkt an sie, ohne Halt für den Fuss hängen sie, schweben sie fern von den Menschen.5 Oben auf der Erde sprosst das Getreide, und unten wird sie zerwühlt wie von Feuer.6 Ihr Gestein ist der Ort des Lapislazuli, und Goldstaub findet sich darin.7 Kein Raubvogel kennt den Pfad, und das Auge des Habichts hat ihn nicht erspäht. (Hi 28,21)8 Die stolzen Tiere haben ihn nicht betreten, der Löwe ist nicht auf ihm geschritten. (Hi 40,11; Hi 41,26)9 An Kieselgestein hat man die Hand gelegt, von Grund auf die Berge umgewühlt. (Ps 144,5)10 Durch die Felsen hat man Stollen geschlagen, und lauter Kostbares hat das Auge erblickt.11 Die Wasseradern hat man eingedämmt, und was verborgen ist, bringt man ans Licht.12 Die Weisheit aber, wo ist sie zu finden, und wo ist der Ort der Erkenntnis? (Spr 3,13; Spr 3,20)13 Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Land der Lebenden ist sie nicht zu finden.14 Die Urflut spricht: In mir ist sie nicht, und das Meer spricht: Bei mir ist sie nicht. (Hi 28,22)15 Man kann sie nicht mit Feingold kaufen und ihren Preis nicht mit Silber aufwiegen. (Spr 8,10)16 Mit Ofirgold kann man sie nicht bezahlen, nicht mit kostbarem Karneol oder Lapislazuli.17 Gold und Glas haben nicht ihren Wert, und gegen goldenes Gerät kann man sie nicht eintauschen,18 zu schweigen von Korallen und Kristall. Und wer Weisheit hat, besitzt mehr als Perlen.19 Der Chrysolith aus Kusch hat nicht ihren Wert, mit reinem Gold kann man sie nicht bezahlen. (Spr 8,19)20 Und die Weisheit, woher kommt sie, und wo hat die Erkenntnis ihren Ort? (Hi 26,6; Hi 26,12)21 Den Augen aller Lebenden ist sie verborgen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie versteckt. (Hi 28,7)22 Abgrund und Tod sprechen: Die Kunde von ihr kam uns zu Ohren. (Hi 28,14)23 Gott weiss den Weg zu ihr, und er kennt ihren Ort. (Spr 2,6)24 Denn er schaut bis zu den Enden der Erde, er sieht alles, was unter dem Himmel ist.25 Als er dem Wind sein Gewicht gab und das Mass des Wassers bestimmte, (Spr 8,22; Jes 40,12)26 als er dem Regen eine Grenze schuf und Blitz und Donner einen Weg, (1Mo 1,7; Hi 5,10; Hi 38,25)27 da hat er sie gesehen und ermessen, er hat sie gefestigt und ergründet.28 Zum Menschen aber sprach er: Sieh, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und Böses meiden ist Erkenntnis. (Ps 111,10; Spr 1,7)