Hiob 29

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ijob setzte seine Rede fort, er sagte:2 »Ach, wenn es wieder so wie früher wäre, als Gott mich führte und mein Leben schützte! (Hi 1,1; Hi 42,10)3 Er schenkte mir Erfolg an jedem Tag, in dunklen Stunden leuchtete sein Licht. (Ps 18,29)4 Wär’s einmal noch wie in der besten Zeit, als Gott mein Freund war und mein Heim bewahrte!5 Mit seiner ganzen Macht stand er mir bei, rings um mich waren alle meine Kinder.6 Die Kühe und die Ziegen gaben Milch, so viel, dass ich drin hätte waten können. Kein Boden war zu steinig für Oliven, ich hatte Öl in ungeheuren Mengen.7 Ging ich zum Rat der Ältesten am Stadttor und setzte mich in ihrer Runde nieder,8 so traten alle Jungen scheu beiseite, die Alten standen auf und blieben stehen; (3Mo 19,32)9 die Edlen hörten plötzlich auf zu reden und legten einen Finger auf die Lippen;10 sogar die Angesehensten verstummten, als wäre ihre Zunge festgeklebt.11 Wer mich erblickte oder reden hörte, war voller Lob für mich und meine Taten:12 Ich half den Armen, die um Hilfe riefen, den Waisenkindern, denen niemand beistand. (Hi 31,16)13 Von neuem Mut Erfüllte priesen mich, den Witwen gab ich Sicherheit und Freude.14 Gerechtigkeit war immer mein Gewand, mein Mantel und mein Turban war das Recht. (Jes 59,17)15 Für die Erblindeten war ich das Auge und für die Lahmen wurde ich der Fuß. (3Mo 19,14)16 Für die Bedürftigen war ich der Vater, das Recht der Fremden prüfte ich genau. (Hi 31,18)17 War einer grausam, brach ich ihm den Kiefer und riss ihm seine Beute aus den Zähnen.18 Ich hoffte, alt zu werden wie der Phönix[1] und so wie er in meinem Nest zu sterben.19 Ich glaubte, wie ein starker Baum zu sein, der seine Wurzeln tief ins Wasser senkt und dessen Zweige nachts der Tau befeuchtet. (Ps 1,3)20 Ich dachte, immer neuen Ruhm zu finden und immer stark zu bleiben wie ein Bogen, der Pfeil auf Pfeil verschießt und nicht ermattet.[2]21 Denn alle warteten auf meinen Rat und hörten schweigend meiner Rede zu;22 dann wollte niemand mehr noch etwas sagen. Sie sogen meine Worte auf wie Tropfen;23 sie warteten darauf wie auf den Regen, so wie Verdurstende nach Wasser lechzen.24 Mein Lächeln brachte ihr Vertrauen wieder; sah ich sie freundlich an, so strahlten sie.25 Ich führte sie, bestimmte ihren Weg, so wie ein König seine Truppen führt; wenn jemand traurig war, gab ich ihm Trost.

Hiob 29

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Hiob fuhr fort:2 »Wäre mein Leben doch wieder wie früher, wie in jenen Tagen, als Gott mich noch bewahrte,3 als sein Licht noch meine Wege erleuchtete und ich in seinem Licht durchs Dunkle ging!4 Ja, damals, in der Blüte meines Lebens, da zog Gott mich ins Vertrauen, der Segen seiner Freundschaft ruhte auf meinem Haus.5 Er, der Allmächtige, stand mir bei, und meine Kinder waren um mich her.6 Milch und Butter hatte ich im Überfluss, aus der Olivenpresse im Felsen floss das Öl in Strömen![1]7 Wenn ich zum Stadttor hinaufging, um dort im Rat meinen Platz einzunehmen,8 dann traten die jungen Leute ehrfürchtig zur Seite, die Alten erhoben sich und blieben stehen.9 Die Obersten der Stadt hörten auf zu reden, ihr Gespräch verstummte, wenn ich kam.10 Selbst die einflussreichsten Leute wurden still und hielten ihre Zunge im Zaum.11 Jeder, der mich hörte, wusste nur Gutes von mir zu sagen, und wer mich sah, der lobte mich.12 Denn ich rettete den Armen, der um Hilfe schrie, und das Waisenkind, das von allen verlassen war.13 Dem Sterbenden stand ich bei, er wünschte mir Segen; der Witwe half ich, und sie konnte wieder fröhlich singen.14 Ich bekleidete mich mit Gerechtigkeit, hüllte mich ins Recht wie in einen Mantel, trug es wie einen Turban.15 Meine Augen sahen für den Blinden, meine Füße gingen für den Gelähmten.16 Den Armen wurde ich ein Vater, und den Streitfall eines Unbekannten prüfte ich genau.17 Einem brutalen Menschen stellte ich mich entgegen, ich schlug ihm den Kiefer ein und riss die hilflosen Opfer aus seinem Maul.18 Ich dachte: ›Im Kreise meiner Familie werde ich einmal sterben nach einem langen und erfüllten Leben.[2]19 Ich gleiche einem Baum, der seine Wurzeln zum Wasser streckt; auf seine Zweige legt sich nachts der Tau.20 Meine Würde werde ich nicht verlieren, bis ins hohe Alter bleibt mir die Kraft erhalten.[3]21 Ja, auf mich hörten alle Leute, sie warteten schweigend auf meinen Rat.22 Nach mir sprach kein Zweiter mehr; meine Worte sogen sie auf.23 Sie warteten auf mich wie auf den Regen, lechzten nach meinen Worten wie Felder nach den Frühjahrsschauern.24 Den Mutlosen lächelte ich aufmunternd zu, und mein froher Blick gab ihnen neue Zuversicht.25 Ich traf für sie Entscheidungen und saß unter ihnen wie ihr Oberhaupt, ja, ich thronte wie ein König inmitten seiner Truppen; ich gab ihnen Trost in ihrer Trauer.«

Hiob 29

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Hiob textete weiter:2 „O Mann, wäre es doch alles so wie früher! Da hat Gott mich noch vor ätzenden Sachen beschützt.3 Er hat auf mich aufgepasst. Wenn es dunkel wurde, hat er mir mit seinem Licht den Weg ausgeleuchtet.4 Damals, als ich noch jünger war, da war Gott immer auf meiner Seite und hat mir Tipps gegeben.5 Gott war immer bei mir, und meine Kinder lebten alle noch.6 Die Produktion lief super, meine Firma warf immer genug Gewinn ab. Es kamen immer mehr Geschäftspartner dazu, und wir konnten den Betrieb sogar vergrößern und mehr Leute einstellen; alles lief supergut.7 Wenn ich mal in die Stadt musste, um irgendwelche Erledigungen zu machen,8 dann hatten die Jugendlichen, die ich traf, immer Respekt vor mir. In der vollen U-Bahn wurde mir zum Beispiel immer sofort ein Sitzplatz angeboten.9 Selbst in den Chefetagen wurde es ganz leise, wenn ich den Raum betrat.10 Männer, die im Land richtig was zu sagen hatten, hörten auf zu reden, wenn ich reinkam.11 Alle Leute sprachen nur gut über mich, man hatte Respekt vor mir und vor dem, was ich gemacht habe.12 Ich habe Obdachlosen Essen spendiert, Junkies ein Dach über dem Kopf organisiert und Kindern ohne Eltern geholfen.13 Frauen, deren Mann gestorben war, hab ich auch geholfen. Viele Menschen konnte ich voll ermutigen, sodass sie zum Dank für mich gebetet haben.14 Ich war eigentlich Mr Korrekt in Person. Alles an mir, sogar meine Jacke, mein Anzug, mein Hut, war perfekt, ich wollte total korrekt drauf sein.15 Wenn jemand blind war, dann habe ich ihn geführt und ihm vorgelesen. Wenn jemand nicht gehen konnte, hab ich seinen Rollstuhl geschoben.16 Ich wurde zu einem Vater für die Leute, die keine Kohle mehr hatten und auf der Straße leben mussten. Wenn jemand ein Problem mit dem Gericht bekam, hab ich dem einen Anwalt besorgt, auch wenn ich den Typen gar nicht kannte.17 Wenn jemand aber total link drauf war, hab ich ihm so lange auf die Fresse gehauen, bis sein Kiefer Matsche war. Wenn er was von anderen gezockt hatte, hab ich es ihm wieder abgenommen, auch wenn er noch so verbissen daran festhielt.18 Ich hab mir immer gewünscht, über 100 Jahre alt zu werden und irgendwann in einem schönen Haus zu sterben.19 Ich hatte immer die Hoffnung, ich wäre wie ein großer Baum, der seine Wurzeln ganz tief, bis zum Wasser, im Boden hat. Der Regen sollte nachts noch meine Zweige bewässern.20 Ich hatte gehofft, ich würde langsam immer berühmter werden und meine Kraft würde zunehmen.21 Alle Leute hörten mir zu, wenn ich was zu sagen hatte, und jeder hat meine Ratschläge akzeptiert.22 Wenn ich angefangen habe zu sprechen, dann hielten alle die Klappe. Die Leute hörten mir wie gebannt zu, sie hingen sozusagen an meinen Lippen.23 Man hatte so einen Bock dadrauf, dass ich anfange zu reden, dass viele dafür sogar Schlange standen, wie im Sommer an der Eisbude.24 Ich brauchte nur einmal zu lächeln, und alles war wieder gut. Wenn ich die Menschen, die niemandem mehr vertrauen konnten, nur einmal anlachte, konnten sie auch wieder lachen und vor Freude strahlen.25 Dann war ich derjenige, der ihnen gesagt hat, was sie machen sollen. Ich war der Chef, saß auf meinem Chefsessel und konnte von dort aus die Dinge regeln. Und wenn jemand traurig war, dann konnte ich ihn wieder gut draufbringen.“