1.Samuel 17

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Die Philister zogen ihre Streitmacht bei Socho im Gebiet des Stammes Juda zusammen. In Efes-Dammim zwischen Socho und Aseka hatten sie ihr Lager.2 Saul bot alle wehrfähigen Männer Israels auf und ließ sie im Eichental das Lager beziehen. Als die Israeliten zum Kampf antraten,3 stellten sie sich am Abhang des Tales auf. Am gegenüberliegenden Abhang standen die Philister; dazwischen lag die Talsohle.4 Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor. Er hieß Goliat und stammte aus Gat. Er war über drei Meter groß (2Sam 21,15)5-6 und trug einen Helm, einen Schuppenpanzer und Beinschienen, alles aus Bronze; der Panzer allein wog mehr als einen Zentner. Er hatte ein bronzenes Krummschwert geschultert.7 Der Schaft seines Spießes war so dick wie ein Weberbaum und die eiserne Spitze wog fast vierzehn Pfund.[1] Ein Soldat trug den großen Schild vor ihm her.8 Der Mann trat vor die Reihen der Philister und rief den Israeliten zu: »Warum stellt ihr euch zur Schlacht auf? Ich stehe für die Philister und ihr steht für Saul. Wählt einen von euch aus! Er soll zu mir herabkommen und mit mir kämpfen.9 Wenn er mich besiegt und tötet, werden wir eure Sklaven. Wenn aber ich siege und ihn töte, müsst ihr unsere Sklaven werden und uns dienen.«10 Dann schrie er: »Habt ihr gehört: Ich fordere das ganze Heer Israels heraus! Schickt mir einen Mann, damit wir miteinander kämpfen!«11 Als Saul und die Männer Israels den Philister so reden hörten, erschraken sie und hatten große Angst.12 David war – wie gesagt – ein Sohn von Isai, der zur Sippe Efrat zählte und in Betlehem, im Gebiet von Juda, wohnte. Isai hatte acht Söhne. Für den Kriegsdienst war er selbst schon zu alt, als Saul regierte.13 Aber seine drei ältesten Söhne, Eliab, Abinadab und Schima, waren mit dem Heer Sauls in den Krieg gezogen.14 David war der jüngste von seinen Söhnen.15 Er kam immer wieder vom Königshof nach Hause und hütete die Schafe seines Vaters. (1Sam 16,11; 1Sam 16,19)16 Vierzig Tage lang trat Goliat morgens und abends vor und forderte die Israeliten zum Zweikampf heraus.17 Da sagte Isai eines Tages zu David: »Geh zu deinen Brüdern ins Lager! Bring ihnen diesen Sack[2] mit gerösteten Körnern und die zehn Brote.18 Dem Hauptmann nimmst du die zehn Käse hier mit. Erkundige dich, wie es deinen Brüdern geht, und bring ein Lebenszeichen von ihnen mit.19 Sie sind mit Saul und allen Männern Israels im Eichental und kämpfen gegen die Philister.«20 David übergab die Schafe einem Hütejungen. Früh am nächsten Morgen lud er alles auf einen Esel und machte sich auf den Weg, wie Isai es ihm aufgetragen hatte. Als er zum Lager kam, rückte das Heer gerade aus und stellte sich zum Kampf auf. Die Männer stimmten den Schlachtruf an.21 Die Schlachtreihen der Israeliten und der Philister standen sich gegenüber.22 David ließ sein Gepäck bei der Lagerwache, lief an die Front zu seinen Brüdern und fragte sie, wie es ihnen gehe.23 Während er mit ihnen sprach, trat wieder der Philister Goliat aus Gat vor und forderte die Israeliten zum Zweikampf heraus. Auch David hörte seine Worte.24 Sobald die Männer Israels den Philister sahen, bekamen sie große Angst und wichen vor ihm zurück.25 »Hast du ihn gesehen? Da kommt er!«, riefen sie einander zu. »Und wie er Israel verspottet! Wer ihn tötet, den macht der König zum reichen Mann; er soll sogar die Königstochter bekommen und seine ganze Familie wird von allen Abgaben befreit!« (Jos 15,16; 1Sam 18,27)26 David erkundigte sich bei den Männern, die in seiner Nähe standen: »Was für eine Belohnung bekommt der, der den Philister tötet und diese Schande von Israel nimmt? Dieser Unbeschnittene darf doch nicht das Heer des lebendigen Gottes verhöhnen!«27 Sie erklärten ihm noch einmal, was der König als Belohnung ausgesetzt hatte.28 Als sein ältester Bruder Eliab ihn so mit den Männern reden hörte, wurde er zornig und sagte: »Was hast denn du hier zu suchen! Unsere kümmerlichen paar Schafe lässt du allein in der Wildnis; wer wird nun auf sie aufpassen? Ich weiß, wie vorwitzig du bist; ich kann mir schon denken, was dich hergetrieben hat. Du bist gekommen, um einmal den Krieg zu sehen!«29 David erwiderte: »Was habe ich denn getan? Ich frage doch nur!«30 Er drehte sich um und fragte den Nächsten und wieder bekam er dieselbe Antwort.31 Es sprach sich herum, dass sich David so eingehend nach der Belohnung erkundigt hatte. Man berichtete es auch Saul und der ließ ihn zu sich rufen.32 »Mein König!«, sagte David. »Lass dich von diesem Philister nicht einschüchtern! Ich werde mit ihm kämpfen.«33 »Unmöglich! Das kannst du nicht«, erwiderte Saul. »Du bist ja fast noch ein Kind, und er ist ein Mann, der von Jugend auf mit den Waffen umgeht!«34 »Mein König«, sagte David, »als ich die Schafe meines Vaters hütete, kam es vor, dass ein Löwe oder Bär sich ein Tier von der Herde holen wollte. (Ri 14,6; Sir 47,3)35 Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und rettete das Opfer aus seinem Rachen. Wenn er sich wehrte und mich angriff, packte ich ihn an der Mähne und schlug ihn tot.36 Mit Löwen und Bären bin ich fertiggeworden. Diesem unbeschnittenen Philister soll es nicht besser ergehen! Er wird dafür büßen, dass er das Heer des lebendigen Gottes verhöhnt hat!37 Der HERR hat mich vor den Krallen der Löwen und Bären geschützt, er wird mich auch vor diesem Philister beschützen!« »Gut«, sagte Saul, »kämpfe mit ihm; der HERR wird dir beistehen!«38 Er gab ihm seine eigene Rüstung, zog ihm den Brustpanzer an und setzte ihm den bronzenen Helm auf.39 David hängte sich das Schwert um und machte ein paar Schritte. Doch er war es nicht gewohnt. »Ich kann darin nicht gehen«, sagte er zu Saul, »ich habe noch nie eine Rüstung getragen.« Er legte alles wieder ab40 und nahm seinen Hirtenstock. Im Bachbett suchte er fünf glatte Kieselsteine und steckte sie in seine Hirtentasche. In der Hand hielt er seine Schleuder; so ging er dem Philister entgegen.41 Auch Goliat rückte vor; sein Schildträger ging vor ihm her. Als er nahe genug war,42 sah er, wer ihm da entgegenkam: ein Halbwüchsiger, kräftig und schön.[3] Er war voll Verachtung für ihn (1Sam 16,12)43 und rief ihm zu: »Was willst du denn mit deinem Stock? Bin ich vielleicht ein Hund?« Dann rief er den Zorn seiner Götter auf David herab.44 »Komm nur her«, spottete er, »dein Fleisch will ich den Geiern und Raubtieren zu fressen geben!«45 Doch David antwortete: »Du trittst gegen mich an mit Säbel, Spieß und Schwert. Ich aber komme mit dem Beistand des HERRN, des Herrschers der Welt,[4] des Gottes, dem das Heer Israels folgt und den du verhöhnt hast. (Ps 20,8)46 Er wird dich heute in meine Hand geben. Ich werde dich töten und dir den Kopf abschlagen, und die Leichen der übrigen Philister werde ich den Vögeln und Raubtieren zu fressen geben. Dann wird die ganze Welt erkennen, dass das Volk Israel einen Gott hat, der es beschützt.[5]47 Auch die hier versammelten Israeliten sollen sehen, dass der HERR weder Schwert noch Speer braucht, um sein Volk zu retten. Denn der HERR bestimmt den Ausgang des Krieges und wird euch Philister in unsere Hand geben.«48 Goliat ging vorwärts und kam auf David zu. David lief ihm entgegen,49 griff in seine Hirtentasche, holte einen Stein heraus, schleuderte ihn und traf den Philister am Kopf. Der Stein durchschlug die Stirn und Goliat stürzte vornüber zu Boden.50 Ohne Schwert, nur mit Schleuder und Stein, hatte David ihn besiegt und getötet. (2Sam 21,19)51 Er lief zu dem Gestürzten hin, zog dessen Schwert aus der Scheide und schlug ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, liefen sie davon.52 Die Männer von Israel und Juda aber stimmten das Kriegsgeschrei an und verfolgten sie bis nach Gat[6] und bis vor die Stadttore von Ekron. Auf dem ganzen Weg von Schaarajim bis nach Gat und Ekron lagen die Leichen der erschlagenen Philister.53 Als die Israeliten von der Verfolgung zurückkamen, plünderten sie das Lager der Feinde.54 David nahm den Kopf Goliats mit und brachte ihn später nach Jerusalem; die Waffen Goliats bewahrte er in seinem Zelt auf.55 Saul hatte zugesehen, wie David dem Philister entgegenging, und er hatte seinen Heerführer Abner gefragt: »Wer ist der Bursche eigentlich?« »Ich habe keine Ahnung, mein König«, erwiderte Abner.56 »Sieh zu, dass du herausfindest, zu welcher Familie er gehört«, sagte Saul.57 Als dann David nach seinem Sieg ins Lager zurückkam, führte Abner ihn zum König. David hielt noch den Kopf des Philisters in der Hand.58 Saul fragte ihn, zu welcher Familie er gehöre, und David antwortete: »Ich bin der Sohn deines Dieners Isai aus Betlehem.«

1.Samuel 17

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Die Philister sammelten ihre Truppen bei Socho im Gebiet des Stammes Juda zum Krieg. Sie schlugen ihr Lager bei Efes-Dammim auf, zwischen Socho und Aseka.2 Auch Saul rief seine Soldaten zusammen. Sie lagerten im Eichental und stellten sich in Schlachtordnung auf.3 An einem Bergkamm standen die Philister, am Hang gegenüber die Israeliten. Zwischen ihnen lag das Tal.4 Da trat aus dem Heer der Philister ein einzelner Soldat heraus: Goliat aus der Stadt Gat. Er war über drei Meter groß.5-6 Gerüstet war er mit einem Helm, einem schweren Schuppenpanzer und mit Beinschienen, alles aus Bronze. Dazu hatte er sich noch eine bronzene Lanze auf den Rücken geschnallt. Sein Brustpanzer wog 60 Kilogramm,7 sein Speer war so dick wie ein kleiner Baum[1], und allein die Eisenspitze des Speeres war über 7 Kilogramm schwer. Vor ihm her marschierte sein Schildträger mit einem riesigen Schild.8 Goliat stellte sich den israelitischen Schlachtreihen gegenüber auf und brüllte: »Was wollt ihr hier eigentlich mit eurem ganzen Heer? Ich bin ein Philister, und ihr seid nur Knechte Sauls. Los, wählt euren besten Mann aus und schickt ihn herunter zu mir!9 Wenn er mich töten kann, dann werden wir eure Sklaven sein. Aber wenn ich ihn erschlage, dann sollt ihr uns als Sklaven dienen.10 Ja, ich fordere heute alle Israeliten heraus. Wo ist der Mann, der es mit mir aufnehmen kann?«11 Als Saul und seine Soldaten das hörten, erschraken sie und bekamen große Angst.12 David, der Sohn Isais, aus Bethlehem in der Gegend von Efrata in Juda hatte sieben Brüder. Isai war zu jener Zeit, als Saul König war, schon zu alt für den Kriegsdienst.13-14 Seine drei ältesten Söhne jedoch waren Sauls Aufruf gefolgt und mit in den Kampf gezogen. Der älteste hieß Eliab, der zweite Abinadab und der dritte Schamma; David war der jüngste.15 Hin und wieder kehrte er von Sauls Königshof nach Hause zurück, um in Bethlehem die Schafe und Ziegen seines Vaters zu hüten.16 Der Riese Goliat stellte sich schon seit vierzig Tagen jeden Morgen und jeden Abend zwischen den beiden Heeren auf und forderte die Israeliten heraus.17 Eines Tages sagte Isai zu David: »Schau doch einmal nach deinen Brüdern, die in den Krieg gezogen sind. Bring ihnen diesen Sack gerösteten Weizen und zehn Brote mit.18 Ihrem Hauptmann kannst du diese zehn Stücke Käse geben. Erkundige dich, wie es ihnen geht, und bring mir ein Lebenszeichen von ihnen.19 Sie sind mit Saul und den Israeliten immer noch im Eichental und kämpfen gegen die Philister.«20 David überließ die Herde einem Hirtenjungen und machte sich mit allem, was Isai ihm mitgegeben hatte, frühmorgens auf den Weg. Als er das Heer erreichte, zogen die Soldaten gerade unter lautem Kriegsgeschrei zum Kampfplatz21 und gingen in Stellung. Ihnen gegenüber standen die Philister, auch sie bereit zum Kampf.22 David ließ sein Gepäck bei der Wache des Lagers zurück und eilte den Soldaten nach, um seine Brüder zu sehen. Als er sie gefunden hatte, fragte er sie, wie es ihnen gehe.23 Noch während sie sich unterhielten, kam Goliat von Gat wieder aus den Schlachtreihen der Philister hervor, und David hörte, wie er die Israeliten zum Zweikampf herausforderte.24 Kaum hatten die Israeliten Goliat erblickt, packte sie die Angst, und sie ergriffen die Flucht.25 »Hast du gesehen? Dort kommt er wieder!«, riefen sie einander zu. »Hör nur, wie er uns wieder verspottet. Der König hat eine hohe Belohnung ausgesetzt für den, der diesen Kerl umbringt, ja, er will ihm sogar seine Tochter zur Frau geben. Dazu soll seine ganze Familie sofort von den Steuern befreit werden.«26 David fragte einige Soldaten in seiner Nähe: »Welche Belohnung soll der Mann erhalten, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von unserem Volk abwendet? Wir können doch nicht dulden, dass dieser unbeschnittene Philister sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig macht!«27 Sie erzählten David noch einmal, welche Belohnung der König ausgesetzt hatte.28 Als Eliab, Davids ältester Bruder, ihn so mit den Soldaten reden hörte, wurde er zornig. »Was hast du überhaupt hier zu suchen?«, fuhr er ihn an. »Und wer hütet jetzt die paar Schafe und Ziegen in der Steppe? Ich weiß doch genau, wie eingebildet und hinterhältig du bist! Du bist nur zu uns gekommen, um dir eine Schlacht anzusehen.«29 »Was habe ich denn getan?«, entgegnete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!«30 Er drehte sich zu einem anderen um und fragte noch einmal nach der Belohnung. Und wieder erhielt er dieselbe Antwort.31 Als die Soldaten merkten, worauf David hinauswollte, meldete es jemand dem König. Der ließ ihn sofort zu sich rufen.32 »Mein König«, sagte David zu Saul, »von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen! Ich will den Kampf mit ihm aufnehmen.«33 »Das ist unmöglich!«, antwortete Saul. »Wie soll ein junger Mann wie du den Zweikampf mit diesem Philister gewinnen? Du bist ja fast noch ein Kind, er aber ist ein erfahrener Soldat, der von Jugend auf gelernt hat, mit Waffen umzugehen.«34 Doch David ließ nicht locker: »Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte.35 Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot.36 So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen. Und diesem Philister soll es nicht anders ergehen, denn er hat sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig gemacht.37 Der HERR, der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, der wird mich auch vor diesem Philister beschützen.« Schließlich gab Saul nach: »Gut, du sollst mit ihm kämpfen. Möge der HERR dir beistehen.«38 Dann gab er David seine eigene Rüstung. Eigenhändig setzte er ihm den Helm aus Bronze auf und zog ihm den Brustpanzer an.39 Zuletzt schnallte David sich den Gürtel mit dem Schwert um. Mühsam versuchte er einige Schritte zu gehen, denn er hatte noch nie zuvor eine Rüstung getragen. »Das geht nicht! Ich kann mich ja kaum darin bewegen«, sagte er und zog die Rüstung wieder aus.40 Stattdessen nahm er seinen Hirtenstock und seine Steinschleuder, holte fünf flache Kieselsteine aus einem Bach und steckte sie in seine Hirtentasche. Mit Stock und Schleuder in der Hand schritt er dann auf den Riesen zu.41 Auch Goliat rückte immer weiter vor, zusammen mit seinem Schildträger, der vorausging.42 Plötzlich bemerkte er David. »Ach, jetzt schicken sie schon Kinder in den Krieg!«, spottete er, weil David noch sehr jung war, rothaarig und gut aussehend.43 »Bin ich denn ein Hund, dass du mir nur mit einem Stock entgegenkommst?«, brüllte Goliat ihn an und verfluchte David im Namen sämtlicher Götter, die er kannte.44 Dann schrie er: »Komm nur her! Ich werde dein Fleisch den Geiern und den wilden Tieren zu fressen geben.«45 Doch David rief zurück: »Du, Goliat, trittst gegen mich an mit Schwert, Lanze und Wurfspieß. Ich aber komme mit der Hilfe des HERRN. Er ist der allmächtige Gott und der Gott des israelitischen Heeres. Ihn hast du eben verspottet.46 Heute noch wird der HERR dich in meine Gewalt geben, ich werde dich besiegen und dir den Kopf abschlagen. Dann werfe ich die Leichen deiner Leute, der Philister, den Vögeln und wilden Tieren zum Fraß vor. Die ganze Welt soll erfahren, dass wir Israeliten einen mächtigen Gott haben.47 Und alle Soldaten hier sollen sehen, dass der HERR weder Schwert noch Speer nötig hat, um uns zu retten. Er selbst führt diesen Krieg und wird euch in unsere Gewalt geben.«48 Als Goliat sich in Bewegung setzte und auf David losstürzen wollte, lief auch David ihm entgegen.49 Im Laufen nahm er einen Stein aus seiner Tasche, legte ihn in die Steinschleuder und schleuderte ihn mit aller Wucht gegen den Feind. Der Stein traf Goliat am Kopf und bohrte sich tief in seine Stirn. Sofort fiel der Riese zu Boden auf sein Gesicht.50-51 So überwältigte David den mächtigen Philister mit einer einfachen Steinschleuder und einem Kieselstein. Da er kein eigenes Schwert hatte, lief er schnell zu dem Riesen, zog dessen Schwert aus der Scheide und schlug ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, ergriffen sie die Flucht.52 Die Männer von Israel und Juda stimmten ein lautes Siegesgeschrei an und jagten hinter den fliehenden Feinden her. Sie verfolgten die Philister bis in die Ebene hinunter, bis vor die Tore der Stadt Ekron. Auf dem ganzen Weg von Schaarajim bis nach Gat und Ekron sah man die Leichen der Philister liegen.53 Schließlich kehrten die Israeliten von ihrer Verfolgungsjagd zurück und plünderten das verlassene Lager der Philister.54 Goliats Kopf brachte David nach Jerusalem, die Waffen des Riesen legte er in sein Zelt.55 Während Saul zuschaute, wie David dem Riesen entgegenging, fragte er seinen Heerführer Abner: »Weißt du, aus welcher Familie dieser junge Mann kommt?« »Ich weiß es wirklich nicht, o König«, antwortete Abner.56 »Dann versuch es herauszufinden!«, forderte Saul ihn auf.57 Als David von seinem Zweikampf mit Goliat zurückkam, führte Abner ihn sofort zum König. Immer noch trug David Goliats Kopf in der Hand.58 Saul fragte ihn: »Aus welcher Familie kommst du?« »Ich bin ein Sohn von Isai aus Bethlehem«, antwortete David.

1.Samuel 17

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Die Philister zogen ihre Streitmacht bei Socho[1] zusammen, das zum Gebiet von Juda gehörte. Ihr Lager schlugen sie bei Efes-Dammim[2] auf, das zwischen Socho und Aseka[3] liegt.2 Saul hatte die wehrfähigen Männer Israels um sich versammelt und das Lager im Terebinthental aufgeschlagen. Als sie zum Kampf antraten, stellten sie sich den Philistern gegenüber am Abhang auf.3 Am gegenüberliegenden Hang standen die Philister. Dazwischen lag das Tal.4 Da trat ein Vorkämpfer aus den Reihen der Philister heraus. Er hieß Goliat und stammte aus Gat. Er war fast drei Meter[4] groß.5 Sein Helm und sein Schuppenpanzer waren aus Bronze. Letzterer wog mehr als fünfzig Kilogramm.[5]6 Aus Bronze waren auch seine Beinschienen und sein Wurfspieß, den er über die Schulter gehängt hatte.7 Der Schaft seines Spießes war wie ein Weberbaum,[6] und seine Spitze wog mehr als sechs Kilogramm[7] und war aus Eisen. Vor ihm her ging der Schildträger.8 So trat er hin und rief zu den Reihen der Israeliten hinüber: „Warum kommt ihr her und stellt euch in Schlachtreihen auf? Ich stehe für die Philister, und ihr seid die Diener Sauls. Bestimmt einen von euch, dass er zu mir herunterkommt!9 Wenn er imstande ist, mit mir zu kämpfen und mich zu töten, dann werden wir eure Sklaven. Wenn ich ihn aber besiege und ihn töte, müsst ihr unsere Sklaven werden und uns dienen.10 Ja, ich mache die Reihen Israels heute lächerlich!“, rief er. „Schickt mir einen Mann, dann wollen wir miteinander kämpfen!“11 Als Saul und die Männer Israels den Philister so reden hörten, verloren sie den Mut und bekamen große Angst.12 David war der Sohn jenes Efratiters[8] aus Bethlehem in Juda, der insgesamt acht Söhne hatte und Isai hieß. In der Zeit Sauls war Isai für den Kriegsdienst schon zu alt.13 Aber seine drei ältesten Söhne waren mit Saul in den Krieg gezogen: Eliab, sein Erstgeborener, Abinadab, der zweite, und Schamma, der dritte.14 David war sein Jüngster, und nur die drei Ältesten waren Saul gefolgt.15 David ging ab und zu von Saul weg, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu weiden.[9]16 Der Philister kam jeden Morgen und Abend und stellte sich kampfbereit hin, vierzig Tage lang.17 Eines Tages sagte Isai zu David: „Geh zu deinen Brüdern ins Lager und bring ihnen schnell diesen Beutel geröstete Körner[10] und zehn Brotfladen.18 Nimm auch die zehn Käse hier für den Obersten über Tausend mit. Erkundige dich, wie es deinen Brüdern geht, und bring ein Pfand von ihnen mit!19 Sie stehen mit Saul und allen Männern Israels im Terebinthental und sind im Kampf mit den Philistern.“20 David brach früh am Morgen auf. Die Herde überließ er einem Hüter. Er packte die Sachen und machte sich auf den Weg, wie Isai es ihm aufgetragen hatte. Als er zum Lager kam, stellte sich das Heer gerade zum Kampf auf und brüllte den Schlachtruf.21 Die Schlachtreihen der Israeliten und der Philister standen sich gegenüber.22 David ließ sein Gepäck bei der Lagerwache und lief in das aufgestellte Heer. Als er zu seinen Brüdern kam, fragte er sie nach ihrem Wohlergehen.23 Während er noch mit ihnen sprach, trat Goliat aus Gat, der Vorkämpfer der Philister, wieder vor. Er sagte das Gleiche wie zuvor, und David hörte es.24 Als die Männer Israels den Mann sahen, bekamen sie große Angst und wichen vor ihm zurück.25 „Habt ihr gesehen, wie er heraufkommt?“, riefen sie einander zu. „Und wie er Israel verhöhnt! Wer ihn tötet, wird vom König reich belohnt. Er bekommt seine Tochter zur Frau, und seine ganze Familie wird von allen Abgaben befreit.“26 David erkundigte sich bei den Männern, die dort standen: „Welche Belohnung bekommt der, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von Israel nimmt? Dieser unbeschnittene Philister darf doch nicht das Kriegsheer des lebendigen Gottes verhöhnen!“27 Sie erklärten ihm noch einmal die Belohnung.28 Sein ältester Bruder Eliab hörte, wie er mit den Männern redete, und wurde zornig auf ihn. „Was hast du überhaupt hier zu suchen? Wem hast du unsere paar Schafe in der Wildnis überlassen? Ich weiß genau, wie hochnäsig und eitel du im Grunde deines Herzens bist! Du bist nur hergekommen, um einmal dem Kampf zuzuschauen!“29 David erwiderte: „Was habe ich denn getan? Ich frage doch nur.“30 Er drehte sich zu einem anderen um und wiederholte die Frage. Und wieder bekam er dieselbe Antwort.31 Es sprach sich herum, was David gefragt hatte. Man berichtete es auch Saul, und der ließ ihn gleich zu sich rufen.32 „Niemand soll den Mut wegen dieses Philisters sinken lassen“, sagte David zu Saul. „Dein Diener wird hingehen und mit ihm kämpfen.“33 Aber Saul erwiderte: „Das kannst du nicht! Du bist ein junger Mann, und er ist von Jugend an im Kampf erprobt.“34 Da sagte David: „Dein Diener hütete die Schafe für seinen Vater. Wenn dann ein Löwe oder Bär kam und ein Lamm aus der Herde packte,35 lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss es aus seinem Rachen. Wenn er mich dann angriff, packte ich ihn am Bart und schlug ihn tot.36 So hat dein Diener Löwen und Bären erschlagen. Diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie einem von ihnen. Denn er hat das Kriegsheer des lebendigen Gottes verhöhnt.37 Und Jahwe“, fuhr David fort, „der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, wird mich auch aus der Hand dieses Philisters retten!“ – „Gut“, sagte Saul, „dann geh! Jahwe sei mit dir!“38 Saul gab David seine eigene Rüstung, zog ihm den Brustpanzer an und setzte ihm einen Bronzehelm auf.39 David hängte sich Sauls Schwert über die Rüstung und machte ein paar Schritte. Doch er war es nicht gewohnt. „Ich kann darin nicht gehen“, sagte er zu Saul. „Ich habe es noch nie versucht.“ Dann legte er alles wieder ab.40 Er nahm seinen Hirtenstab, suchte fünf glatte Steine aus dem Bach und steckte sie in seine Hirtentasche, die ihm als Schleudersteintasche diente. Dann nahm er seine Schleuder in die Hand und ging dem Philister entgegen.41 Auch der Philister kam David immer näher. Sein Schildträger ging vor ihm her.42 Als er sah, wer ihm da entgegenkam, verachtete er ihn. David war noch ein junger Mann, rotblond und sah gut aus.43 Aber der Philister brüllte: „Bin ich denn ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst?“ und verfluchte David im Namen seiner Götter.44 „Komm nur her“, sagte er, „dass ich dein Fleisch den Vögeln und den wilden Tieren vorwerfe!“45 David rief zurück: „Du kommst zu mir mit Lanze, Schwert und Wurfspieß. Ich aber komme zu dir im Namen Jahwes, des Allmächtigen, des Gottes der kampfbereiten Heere Israels, den du verhöhnt hast.46 Jahwe wird dich heute in meine Hand geben. Ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Und die Leichen des Philisterheers werde ich heute noch den Vögeln und den wilden Tieren zum Fraß vorwerfen. Die ganze Welt soll erkennen, dass Israel einen Gott hat.47 Und diese ganze Menge hier soll sehen, dass Jahwe weder Schwert noch Spieß braucht, um sein Volk zu retten. Denn Jahwe bestimmt den Kampf, und er wird euch in unsere Hände geben.“48 Als der Philister David immer näher kam, beeilte sich David und lief auf die Schlachtreihe zu, dem Philister entgegen.49 Dann griff er in seine Hirtentasche, holte einen Stein heraus, schleuderte ihn und traf den Philister an der Stirn. Der Stein drang in die Stirn ein, und der Philister stürzte vornüber auf die Erde.50 So besiegte David mit Schleuder und Stein den Philister. Er hatte kein Schwert in der Hand.51 Dann lief er zu dem Philister hin, zog dessen Schwert aus der Scheide und hieb ihm den Kopf damit ab. Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, liefen sie davon.52 Die Männer von Israel und Juda aber stimmten das Kriegsgeschrei an und verfolgten sie bis in die Niederung hinein und an die Tore von Ekron. Auf dem ganzen Weg von Schaarajim[11] bis nach Gat und Ekron lagen die Leichen der Philister.53 Dann kehrten die Israeliten zurück und plünderten deren Lager.54 David nahm den Kopf des Philisters an sich. Später brachte er ihn nach Jerusalem. Dessen Waffen aber legte er in sein Zelt.55 Saul hatte zugesehen, wie David dem Philister entgegenschritt, und seinen Heerführer Abner gefragt: „Wessen Sohn ist doch dieser junge Mann, Abner?“ – „So wahr du lebst, mein König, ich weiß es nicht“, erwiderte dieser.56 „Dann finde es heraus!“, sagte der König.57 Als David nach der Tötung des Philisters zurückkehrte, nahm Abner ihn in Empfang und brachte ihn zu Saul. David hatte den Kopf des Philisters noch in der Hand.58 Saul fragte ihn: „Aus welcher Familie kommst du, junger Mann?“ – „Ich bin der Sohn deines Dieners Isai aus Bethlehem“, antwortete David.

1.Samuel 17

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Inzwischen rüsteten die Philister zur Schlacht und versammelten ihr Heer bei Socho im Gebiet von Juda. Sie schlugen ihr Lager zwischen Socho und Aseka bei Efes-Dammim auf. (1Sam 13,5; 1Chr 11,13)2 Daraufhin sammelte Saul seine Truppen im Tal der Eichen und sie stellten sich zur Schlacht auf. (1Sam 21,10)3 So standen sich die Philister und die Israeliten auf zwei Hügeln gegenüber und zwischen ihnen lag das Tal.4 Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor. Es war Goliat, der aus Gat stammte. Er war etwa sechs Ellen und eine Spanne groß[1]! (Jos 11,21; 2Sam 21,19)5 Er trug einen bronzenen Helm und einen Schuppenpanzer, der an die 5000 Schekel Bronze[2] wog.6 Außerdem trug er bronzene Beinschienen und auf dem Rücken einen bronzenen Wurfspieß.7 Der Schaft seines Speers war so dick wie ein Weberbaum und besaß eine eiserne Spitze, die fast 600 Schekel Eisen[3] wog. Ein Schildträger ging vor ihm her.8 Goliat stellte sich hin und rief zu den Israeliten hinüber: »Braucht ihr ein ganzes Heer, um diesen Streit zu entscheiden? Stehe ich nicht für die Philister und ihr für Saul? Wählt einen Mann aus, der zu mir herunterkommt.9 Wenn es eurem Mann gelingt, mich zu töten, werden wir eure Sklaven sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn töte, seid ihr unsere Sklaven und müsst uns dienen. (2Sam 2,12)10 Ich fordere das Heer Israels heute heraus! Stellt einen Mann, der mit mir kämpft!« (1Sam 17,26)11 Als Saul und die Israeliten die Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.12 David war der Sohn eines Mannes, der Isai hieß, ein Efratiter aus Bethlehem im Gebiet von Juda. Isai, der insgesamt acht Söhne hatte, war zu jener Zeit, als Saul regierte, schon zu alt, um in den Krieg zu ziehen. (1Mo 35,19; Rut 4,18; 1Chr 2,13)13 Seine drei ältesten Söhne – der Erstgeborene Eliab, der zweite Sohn Abinadab und der dritte Sohn Schamma – waren mit Saul in den Kampf gegen die Philister gezogen. (1Sam 16,6)14 David war der jüngste von Isais Söhnen. Die drei ältesten waren bei Saul.15 David dagegen entfernte sich immer wieder von Saul, um seinem Vater in Bethlehem bei den Schafen und Ziegen zu helfen. (1Sam 16,19)16 Vierzig Tage lang, am Morgen und am Abend, baute sich der Philister vor den Israeliten auf.17 Eines Tages sagte Isai zu seinem Sohn David: »Bring deinen Brüdern dieses Efa[4] geröstetes Korn und diese zehn Brote ins Lager. (1Sam 25,18)18 Und gib diese zehn Stücke Käse ihrem Hauptmann. Schau nach, wie deine Brüder zurechtkommen, und bring mir ein Lebenszeichen von ihnen mit[5]. (1Mo 37,13)19 Sie sind bei Saul und dem israelitischen Heer im Tal der Eichen und kämpfen gegen die Philister.«20 David überließ die Schafe der Obhut eines Hirten und machte sich mit den Geschenken früh am nächsten Morgen auf den Weg, wie Isai es ihm befohlen hatte. Er traf gerade im Lager ein, als das Heer mit Geschrei und Schlachtrufen in den Kampf zog.21 Schon bald standen sich die Schlachtreihen der Israeliten und Philister gegenüber, Heer gegen Heer.22 David ließ sein Gepäck bei der Lagerwache und lief zu den Schlachtreihen hinaus, um seine Brüder zu begrüßen.23 Während er mit ihnen sprach, sah er, wie Goliat, der Philister aus Gat, aus den Reihen der Philister als einzelner Krieger hervortrat und wieder wie zuvor die gleichen Worte sagte, sodass es David hörte. (1Sam 17,8)24 Sobald die Israeliten ihn erblickten, liefen sie vor Angst davon.25 »Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt?«, fragten die Männer Israels. »Er kommt nur, um Israel zu verspotten. Wer ihn tötet, den will der König reich belohnen, und er will ihm seine Tochter geben, und seine ganze Familie braucht keine Steuern mehr in Israel zu bezahlen!« (Jos 15,16; 1Sam 18,17)26 David fragte ein paar Männer, die in seiner Nähe standen: »Was bekommt der Mann, der diesen Philister tötet und der Schande für Israel ein Ende setzt? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister überhaupt, dass er das Heer des lebendigen Gottes verhöhnen darf?« (1Sam 11,2; 1Sam 14,6; 2Kön 19,4)27 Da sagten sie zu ihm: »Was du gehört hast, stimmt. Das ist die Belohnung für den, der ihn tötet.«28 Doch als sein ältester Bruder Eliab ihn mit den Männern sprechen hörte, wurde er wütend. »Was tust du hier überhaupt?«, fragte er. »Was ist mit den paar Schafen, die du in der Steppe hüten solltest? Ich kenne deinen Stolz und deine Verschlagenheit. Du bist nur gekommen, um den Kampf zu sehen!« (1Mo 37,4)29 »Was habe ich denn getan?«, antwortete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!«30 Er ging zu ein paar anderen Männern hinüber, fragte sie noch einmal das Gleiche und bekam wieder dieselbe Antwort.31 Dann wurde Saul über Davids Fragen unterrichtet und er ließ David holen.32 »Mach dir keine Sorgen mehr«, sagte David zu Saul. »Ich werde mit diesem Philister kämpfen!« (5Mo 20,1)33 Aber Saul entgegnete: »Es ist völlig ausgeschlossen, dass du gegen diesen Philister kämpfst. Du bist doch noch ein Junge und er ist schon von Jugend auf ein Krieger!«34 Aber David gab nicht nach. »Ich hüte die Schafe meines Vaters«, sagte er. »Wenn ein Löwe oder ein Bär kommt, um ein Lamm aus der Herde zu rauben,35 dann verfolge ich ihn, schlage auf ihn ein und reiße ihm das Lamm aus dem Maul. Wenn das Raubtier mich dann angreift, packe ich es an der Mähne und schlage es tot. (Am 3,12)36 Das habe ich schon mit Löwen und Bären gemacht, und so wird es auch diesem unbeschnittenen Philister ergehen, denn er hat das Heer des lebendigen Gottes verhöhnt!37 Der HERR, der mich aus den Klauen des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch vor diesem Philister retten!« Schließlich war Saul einverstanden. »Gut, so geh«, sagte er. »Der HERR ist mit dir!« (1Sam 20,13; 2Tim 4,17)38 Er gab David seine eigene Rüstung – er setzte ihm einen bronzenen Helm auf und zog ihm einen Brustpanzer an.39 David schnallte sich Sauls Schwert um und versuchte damit zu gehen, denn er hatte so etwas noch nie zuvor getragen. »Ich kann darin nicht gehen«, protestierte er, »ich bin nicht daran gewöhnt.« Und er legte die Rüstung wieder ab.40 Dann holte er fünf glatte Kiesel aus einem Bach und legte sie in seine Hirtentasche. Und so näherte er sich, bewaffnet nur mit seinem Hirtenstab und seiner Schleuder, dem Philister.41 Der Philister trat David entgegen; sein Schildträger ging ihm voran.42 Er schnaubte verächtlich über diesen sonnengebräunten gut aussehenden Jungen. (1Sam 16,12)43 »Bin ich ein Hund«, rief er David zu, »dass du mit einem Stock auf mich zukommst?« Und er verfluchte David im Namen seiner Götter. (1Sam 24,15; 2Sam 3,8; 2Sam 9,8; 1Kön 20,10)44 »Komm herüber, ich werde dein Fleisch den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen!«, rief er David zu.45 David rief zurück: »Du trittst mir mit Schwert, Speer und Wurfspieß entgegen, ich aber komme im Namen des HERRN, des Allmächtigen – des Gottes des israelitischen Heeres, das du verhöhnt hast. (2Chr 32,8; Ps 124,8; Hebr 11,32)46 Heute wird der HERR dich besiegen und ich werde dich töten und dir den Kopf abhauen. Und dann werde ich die Leichen deiner Männer den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen, und die ganze Welt wird wissen, dass es einen Gott in Israel gibt! (2Mo 7,5; Jos 4,24; 1Kön 18,36; 2Kön 19,19; Jes 37,20)47 Und jeder wird wissen, dass der HERR keine Waffen braucht, um sein Volk zu retten. Es ist sein Kampf. Der HERR wird euch in unsere Hände geben!« (1Sam 14,6; 2Chr 14,10; 2Chr 20,15; Ps 44,7; Hos 1,7)48 Als der Philister sich auf ihn zubewegte, um ihn anzugreifen, lief David ihm rasch entgegen.49 Er griff in seine Hirtentasche, holte einen Kiesel heraus, schleuderte ihn und traf den Philister an der Stirn. Der Stein bohrte sich in seine Stirn und er fiel mit dem Gesicht voran auf den Boden.50 So triumphierte David nur mit Stein und Schleuder über den Philister, besiegte und tötete ihn. Und weil er kein Schwert hatte, (1Sam 25,29)51 lief er hinüber, zog das Schwert des Philisters aus der Scheide, tötete ihn und schlug ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, flohen sie.52 Die Männer von Israel und Juda stimmten ein Siegesgeschrei an, setzten ihnen nach und verfolgten sie bis nach Gat[6] und vor die Tore von Ekron. Auf dem ganzen Weg von Schaarajim bis nach Gat und Ekron lagen die Leichen der toten Philister. (Jos 15,11)53 Dann kehrten die Israeliten um und plünderten das Lager der Philister.54 David brachte den Kopf des Philisters nach Jerusalem, aber die Waffen des Philisters bewahrte er in seinem Zelt auf.55 Während Saul beobachtete, wie David dem Philister entgegenging, fragte er seinen Heerführer Abner: »Wessen Sohn ist das, Abner?« »So wahr du lebst, mein König, ich weiß es nicht«, antwortete Abner.56 »Dann finde heraus, wessen Sohn der Junge ist!«, verlangte der König.57 Nachdem David den Philister getötet hatte, brachte Abner ihn zu Saul. David hielt immer noch den Kopf des Philisters in der Hand.58 »Wer ist dein Vater, Junge?«, fragte Saul. David antwortete: »Sein Name ist Isai, wir leben in Bethlehem.«