1Mein Sohn,[1] hör mir zu und beherzige, was ich dir als Weisheit und Einsicht weitergebe.2Dann wirst du gescheit und redest, was Hand und Fuß hat.3Die fremde Frau[2] lockt dich mit honigsüßen Worten, glatt wie Öl fließen sie von ihren Lippen. (Spr 2,16; Spr 6,24; Spr 22,14; Spr 23,27; Pred 7,26)4Doch am Ende ist sie bitter wie Galle und tödlich wie ein beidseitig geschliffenes Schwert.5Sie reißt dich mit in den Tod, ihre Schritte führen geradewegs ins Grab.6Damit du den Weg zum Leben nicht siehst, lenkt sie dich ab, ohne dass du es merkst.7Hört mir jetzt gut zu, ihr jungen Männer, und schlagt meine Warnungen nicht in den Wind!8Geh dieser Frau aus dem Weg! Komm der Tür ihres Hauses nicht zu nahe!9Sonst bist du deine Ehre los und ein erbarmungsloser Rächer bringt dich um alles, was du in langen Jahren erworben hast.[3]10Dann leben Fremde von deinem Vermögen und der Ertrag deiner Mühe kommt einem Unbekannten zugute.11Wenn du schließlich bis auf die Knochen abgemagert bist, dann stöhnst du12und jammerst: »Hätte ich mir nur etwas sagen lassen! Warum habe ich mich gegen jede Ermahnung gesträubt?13Hätte ich doch besser aufgepasst und auf meine Lehrer gehört!14Um ein Haar wäre ich in aller Öffentlichkeit bloßgestellt worden!«15Du hast doch deinen eigenen Brunnen, deine Quelle, die klares Wasser sprudelt. Trink aus dieser Quelle!16Willst du, dass ihr Wasser auf die Straße fließt?17Willst du es etwa mit anderen teilen? Für dich allein soll es sprudeln!18Freue dich an der Frau, die du jung geheiratet hast. Sie soll dir viele Kinder schenken! (Pred 9,9)19Anmutig wie eine Gazelle ist sie. Ihre Brüste sollen dich immer berauschen, in ihren Armen kannst du dich selbst vergessen! (Hl 4,5)20Mein Sohn, willst du wirklich dein Glück bei einer anderen suchen und dich an den Brüsten einer Fremden berauschen?21Bedenke: Der HERR sieht alles, was du tust, und prüft alle deine Wege.22Deine Untaten werden dich einholen; deine Sünde wird dir zur Schlinge, in der du dich selber fängst.23Wer keine Selbstbeherrschung hat, kommt um. Seine bodenlose Dummheit bringt ihn ins Grab.
Sprüche 5
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, / neige meiner Einsicht dein Ohr zu,2damit du Besonnenheit bewahrst / und deine Lippen auf Klugheit achten!3Denn die Lippen der fremden Frau triefen von Honig, / glatter als Öl ist ihr Gaumen. (Spr 7,1; Sir 26,9)4Doch zuletzt ist sie bitter wie Wermut, / scharf wie ein zweischneidiges Schwert.5Ihre Füße steigen zum Tod hinab, / ihre Schritte gehen der Unterwelt zu. (Spr 2,18)6Den Pfad zum Leben verfehlt sie, / ihre Wege schwanken und sie merkt es nicht.7Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, / weicht nicht ab von den Worten, die mein Mund spricht!8Halte deinen Weg von ihr fern, / komm ihrer Haustür nicht nahe!9Sonst schenkst du anderen deinen Glanz, / deine Jahre einem Rücksichtslosen;10sonst sättigen sich Fremde an deinem Vermögen, / die Frucht deiner Arbeit kommt in das Haus eines andern11und am Ende wirst du stöhnen, / wenn dein Leib und dein Fleisch dahinsiechen.12Dann wirst du sagen: Ach, ich habe die Erziehung gehasst, / mein Herz hat die Zurechtweisung verschmäht;13ich habe nicht auf die Stimme meiner Erzieher gehört, / mein Ohr nicht meinen Lehrern zugeneigt.14Fast hätte mich alles Unheil getroffen / in der Versammlung und in der Gemeinde.15Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, / Wasser, das aus deinem Brunnen quillt!16Sollen deine Quellen auf die Straße fließen, / auf die freien Plätze deine Bäche?17Dir allein sollen sie gehören, / keine Fremden sollen teilen mit dir.18Dein Brunnen sei gesegnet; / freu dich der Frau deiner Jugendtage,19der lieblichen Hindin, der anmutigen Gazelle! / Ihre Brüste sollen dich immer berauschen / und ihre Liebe dich allezeit betören! (Hl 4,5)20Warum solltest du dich an einer Fremden berauschen, / den Busen einer andern umfangen?21Denn der Weg eines jeden liegt offen vor den Augen des HERRN, / er achtet auf alle seine Pfade.22Die eigenen Verfehlungen überwältigen den Frevler, / die Stricke seiner Sünde halten ihn fest.23Er stirbt aus Mangel an Zucht, / wegen seiner großen Torheit stürzt er ins Verderben.