Apostelgeschichte 15

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Damals kamen einige Christen aus Judäa nach Antiochia und erklärten den Brüdern: »Ihr könnt nicht gerettet werden, wenn ihr euch nicht beschneiden lasst, wie es das Gesetz Moses vorschreibt!« (Gal 2,1; Gal 5,2)2 Paulus und Barnabas bestritten das und hatten eine heftige Auseinandersetzung mit ihnen. Die Brüder beschlossen deshalb, Paulus und Barnabas und einige andere aus der Gemeinde nach Jerusalem zu senden. Sie sollten den Aposteln und Gemeindeältesten dort die Streitfrage vorlegen.3 Paulus und Barnabas wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet. Sie zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten überall in den Gemeinden, wie die Nichtjuden Jesus als den Herrn angenommen hatten. Bei allen Brüdern und Schwestern[1] lösten sie damit große Freude aus.4 Als sie nach Jerusalem kamen, wurden sie von der ganzen Gemeinde und den Aposteln und Gemeindeältesten freundlich aufgenommen. Sie berichteten ihnen, was Gott alles durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.5 Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die Christen geworden waren, standen auf und erklärten: »Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, dass sie das Gesetz Moses befolgen!«6 Daraufhin fand eine weitere Versammlung statt:[2] Die Apostel und die Gemeindeältesten traten zusammen, um vor der gesamten Gemeinde die Frage zu erörtern.7 Als die Diskussion heftig wurde, stand Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder,[3] ihr wisst doch: Gott hat schon seit Langem unter euch seinen Willen kundgegeben. Er hat entschieden, dass die Menschen der anderen Völker durch mich die Gute Nachricht hören und zum Glauben kommen sollten. (Apg 10,44)8 Und er, der ins Herz sieht, hat diesen Menschen ein gutes Zeugnis ausgestellt: Er hat ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist geschenkt.9 In keinem Punkt hat er einen Unterschied gemacht zwischen ihnen und uns. Sie sind rein, weil er sie durch den Glauben im Herzen rein gemacht hat. (Apg 10,34)10 Warum also fordert ihr Gott heraus und wollt diesen Menschen eine Last auferlegen, die weder unsere Vorfahren noch wir selbst tragen konnten? (Mt 11,28; Lk 11,46; Apg 15,19)11 Es ist doch allein die Gnade Gottes, auf die wir unser Vertrauen setzen und von der wir unsere Rettung erwarten – wir genauso wie sie!« (Apg 13,38; Gal 2,16; Gal 3,10; Eph 2,5)12 Aus der ganzen Versammlung kam kein Wort des Widerspruchs und alle hörten aufmerksam zu, als nun Paulus und Barnabas noch eingehender berichteten, was für staunenerregende Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden vollbracht hatte.13 Als die beiden geendet hatten, stand Jakobus[4] auf und sagte: »Hört mir zu, liebe Brüder!14 Simon hat uns gezeigt, wie Gott selbst von Anfang an darauf bedacht war, aus den Nichtjuden Menschen zu sammeln, die sein Volk sind und ihn ehren.15 Das stimmt mit den Worten der Propheten überein, denn bei ihnen heißt es:16 ›Danach werde ich mich euch zuwenden, sagt der Herr, und die verfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Aus den Trümmern werde ich sie von Neuem errichten.[5] (Am 9,11)17 Das werde ich tun, damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, alle Völker, die doch von jeher mein Eigentum sind. Ich, der Herr, werde tun,18 was ich seit Urzeiten beschlossen habe.‹ (Jes 45,21)19 Darum bin ich der Ansicht, wir sollten den Menschen aus den anderen Völkern, die sich Gott zuwenden, nicht eine unnötige Last auferlegen. Wir sollten sie nicht dazu verpflichten, das ganze jüdische Gesetz zu befolgen, (Gal 5,3)20 sondern sie nur in einem Schreiben auffordern, dass sie kein Fleisch von Tieren essen, die als Opfer für die Götzen geschlachtet worden sind, denn es ist unrein; weiter sollen sie sich vor Blutschande hüten, kein Fleisch von Tieren essen, deren Blut nicht vollständig ausgeflossen ist, und kein Tierblut genießen. (3Mo 17,15; 3Mo 18,6; Apg 15,29; Apg 21,25; 1Kor 8,1; 1Kor 10,23)21 Denn diese Vorschriften Moses[6] sind seit alten Zeiten in jeder Stadt bekannt; jeden Sabbat wird ja überall in den Synagogen aus dem Gesetz vorgelesen.« (Apg 13,15)22 Darauf beschlossen die Apostel und die Gemeindeältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Sie bestimmten dafür Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, zwei führende Leute der Gemeinde, (Apg 15,40; Apg 16,19; Apg 17,4; Apg 17,10; Apg 17,14; Apg 18,5; 1Thess 1,1)23 und gaben ihnen folgendes Schreiben mit: »Die Apostel und die Gemeindeältesten, eure Brüder, grüßen ihre Brüder und Schwestern[7] nicht jüdischer Abstammung in Antiochia, Syrien und Kilikien.24 Wir haben erfahren, dass einige aus unserer Gemeinde mit ihren Äußerungen Verwirrung und Niedergeschlagenheit unter euch verbreitet haben. Sie hatten aber keinerlei Auftrag von uns. (Gal 1,7)25 Nachdem wir nun in dieser Frage zu einer einhelligen Auffassung gekommen sind, haben wir beschlossen, ausgewählte Männer unserer Gemeinde zu euch zu schicken. Sie kommen zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus,26 die im Dienst für Jesus Christus, unseren Herrn, ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben.27 Unsere Abgesandten Judas und Silas werden euch alles auch noch mündlich mitteilen und erläutern.28 Vom Heiligen Geist geleitet, haben wir nämlich beschlossen,[8] euch keine weitere Last aufzuladen außer den folgenden Einschränkungen, die unbedingt von euch zu beachten sind:29 Esst kein Fleisch von Tieren, die als Opfer für die Götzen geschlachtet wurden; genießt kein Blut; esst kein Fleisch von Tieren, deren Blut nicht vollständig ausgeflossen ist; und hütet euch vor Blutschande.[9] Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, tut ihr recht. Lebt wohl!« (Apg 15,20)30 Die beiden Abgesandten gingen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia. Vor der versammelten Gemeinde übergaben sie den Brief.31 Als er vorgelesen wurde, freuten sich alle über den ermutigenden Bescheid.32 Judas und Silas, die selbst Propheten waren,[10] sprachen lange mit den Brüdern und Schwestern, machten ihnen weiter Mut und stärkten sie. (Apg 11,23; Apg 11,27)33-34 Sie blieben noch einige Zeit dort; dann wurden sie von der Gemeinde herzlich verabschiedet, um nach Jerusalem zurückzukehren.[11]35 Paulus und Barnabas blieben in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterwiesen sie die Gemeinde und verkündeten den Menschen in der Stadt die Botschaft Gottes.36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns noch einmal alle die Orte besuchen, in denen wir die Botschaft Gottes verkündet haben! Wir wollen sehen, wie es den Brüdern und Schwestern[12] geht!«37 Barnabas wollte Johannes Markus mitnehmen, (Apg 12,12)38 aber Paulus lehnte es ab, noch einmal mit ihm zusammenzuarbeiten; denn er hatte sie auf der vorhergehenden Reise in Pamphylien im Stich gelassen und die Zusammenarbeit abgebrochen. (Apg 13,13)39 Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, und Paulus und Barnabas trennten sich. Barnabas fuhr mit Markus nach Zypern,40 Paulus aber wählte sich Silas als Begleiter. Die Brüder und Schwestern beteten für Paulus, dass Gottes Gnade ihn begleite, und er machte sich auf den Weg. (Apg 15,22)41 Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden im Glauben.

Apostelgeschichte 15

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden. (Apg 15,24; Gal 1,7; Gal 5,10)2 Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstand, beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. (Gal 2,1)3 Die Gemeinde gab ihnen das Weggeleit. Dann zogen sie durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen Brüdern große Freude.4 Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte. (Apg 14,27; Apg 15,28; Apg 21,19)5 Da erhoben sich einige aus der Partei der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.6 Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen.7 Als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. (Apg 10,44; Apg 11,15)9 Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt. (Apg 10,34)10 Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten? (Mt 23,4; Gal 3,10; Gal 5,1)11 Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene. (Gal 2,16; Eph 2,4)12 Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.13 Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an! (Apg 21,18; Gal 2,9)14 Simon hat berichtet, dass Gott selbst zuerst darauf geschaut hat, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben:16 Danach werde ich mich umwenden / und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; / ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten / und werde sie wiederherstellen, (Jer 12,15; Am 9,11)17 damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, / auch alle Völker, / über denen mein Name ausgerufen ist - / spricht der Herr, der das ausführt, (Am 9,12)18 was ihm seit Ewigkeit bekannt ist. (Jes 45,21)19 Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden;20 man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzenopferfleisch und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen.[1] (3Mo 18,6; Apg 15,29; Apg 21,25)21 Denn Mose hat seit alten Zeiten in jeder Stadt seine Verkünder, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.22 Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.23 Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Kilikien.24 Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. (Apg 15,1; Gal 1,7; Gal 5,10)25 Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken,26 die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.27 Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.28 Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: (Mt 23,4)29 Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl! (Apg 15,20; 1Kor 8,1; Offb 2,14)30 Man verabschiedete die Abgesandten und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief.31 Sie lasen ihn und freuten sich über den Zuspruch.32 Judas und Silas, selbst Propheten, sprachen den Brüdern mit vielen Worten Mut zu und stärkten sie. (Apg 11,27; Apg 13,1)33-34 Nach einiger Zeit wurden sie von den Brüdern in Frieden wieder zu denen entlassen, die sie abgesandt hatten.[2]35 Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia und lehrten und verkündeten mit vielen anderen das Wort des Herrn.36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: Wir wollen wieder aufbrechen und sehen, wie es den Brüdern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündet haben.37 Barnabas wollte auch den Johannes, genannt Markus, mitnehmen; (Apg 12,12)38 doch Paulus bestand darauf, ihn nicht mitzunehmen, weil er sie in Pamphylien im Stich gelassen hatte, nicht mit ihnen gezogen war und an ihrer Arbeit nicht mehr teilgenommen hatte. (Apg 13,13)39 Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, sodass sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern.40 Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab, nachdem die Brüder ihn der Gnade des Herrn empfohlen hatten.41 Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden. (Apg 9,30; Apg 11,25; Gal 1,21)

Apostelgeschichte 15

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Eines Tages kamen Gläubige aus Judäa in die Gemeinde von Antiochia. Dort lehrten sie: »Wer sich nicht beschneiden lässt, so wie es in Moses Gesetz vorgeschrieben ist, kann nicht gerettet werden.«2 Paulus und Barnabas widersprachen, und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung. Schließlich beschlossen die Christen in Antiochia, dass Paulus und Barnabas mit einigen anderen aus der Gemeinde zu den Aposteln und Gemeindeleitern nach Jerusalem gehen sollten, um diese Streitfrage zu klären.3 Nachdem die Gemeinde sie verabschiedet hatte, zogen sie durch Phönizien und Samarien. Überall berichteten sie, wie auch die Nichtjuden zu Gott umgekehrt waren, und alle freuten sich darüber.4 In Jerusalem wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Leitern herzlich aufgenommen. Dort erzählten sie ebenfalls, was Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.5 Aber auch hier forderten einige der Pharisäer, die gläubig geworden waren: »Man muss die Nichtjuden beschneiden und von ihnen verlangen, dass sie das Gesetz von Mose befolgen.«6 Daraufhin setzten sich die Apostel und die Leiter zusammen, um diese Frage zu klären.7 Nach heftigen Wortwechseln stand schließlich Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder! Ihr wisst doch, dass Gott mir schon vor langer Zeit aufgetragen hat, die rettende Botschaft auch denen zu verkünden, die keine Juden sind, denn auch sie sollen Gott vertrauen.[1]8 Und Gott, der jedem Menschen ins Herz sieht, hat sich zu ihnen bekannt, als er den Nichtjuden genauso wie uns den Heiligen Geist gab.9 Ja, Gott machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen: Er befreite sie von aller Schuld, als sie an ihn glaubten.10 Warum wollt ihr jetzt Gott herausfordern und diesen Brüdern und Schwestern eine Last aufbürden, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten?11 Wir glauben doch, dass wir allein durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden. Dasselbe gilt auch für die Nichtjuden.«12 Alle schwiegen und hörten Barnabas und Paulus gespannt zu, als sie berichteten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.13 Dann stand Jakobus auf: »Liebe Brüder, hört mir zu!«, sagte er.14 »Simon Petrus hat eben erzählt, wie Gott selbst begonnen hat, unter den Nichtjuden ein Volk zu sammeln, das ihm gehört.15 Das stimmt mit den Aussagen der Propheten überein, denn es heißt bei ihnen:16 ›Danach werde ich, der Herr, mich meinem Volk wieder zuwenden und das Reich von König David wieder aufbauen. Jetzt gleicht es zwar einem verfallenen Haus, doch dann richte ich die umgestürzten Wände wieder auf.17 Dies geschieht, damit auch die übrigen Menschen mich suchen, all die Völker, die seit jeher mein Eigentum sind. Ja, ich, der Herr, sorge dafür,18 denn so habe ich es schon lange beschlossen!‹ (Am 9,11)19 Ich meine deshalb«, erklärte Jakobus, »wir sollten den Nichtjuden, die zu Gott umgekehrt sind, keine unnötigen Lasten aufbürden und ihnen nicht die jüdischen Gesetze aufzwingen.20 Wir sollten ihnen allerdings einen Brief schreiben und von ihnen verlangen, dass sie sich nicht durch die Verehrung von Götzen unrein machen,[2] keine verbotenen sexuellen Beziehungen eingehen, kein Fleisch von Tieren essen, die nicht völlig ausgeblutet sind, oder gar das Blut selbst verzehren.21 Denn diese Gebote von Mose sind seit alter Zeit überall bekannt. Aus seinem Gesetz wird ja an jedem Sabbat in allen Synagogen vorgelesen.«22 Am Ende der Beratungen beschlossen die Apostel und die Leiter zusammen mit der ganzen Gemeinde, einige Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Man wählte Judas, der auch Barsabbas genannt wurde, und Silas. Beide waren führende Männer in der Gemeinde.23 Man gab ihnen folgenden Brief mit: »Wir, die Apostel und Gemeindeleiter in Jerusalem, senden brüderliche Grüße an alle Christen in Antiochia, Syrien und Zilizien, die nicht aus dem Judentum stammen.24 Wir haben gehört, dass euch einige Leute aus unserer Gemeinde – ohne von uns beauftragt zu sein – durch ihre Lehren beunruhigt und verunsichert haben.25 Deshalb haben wir einstimmig beschlossen, zwei Männer aus unserer Gemeinde auszuwählen und sie zu euch zu senden, zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus,26 die ihr Leben für unseren Herrn Jesus Christus eingesetzt haben.27 Unsere Abgesandten Judas und Silas werden euch noch persönlich berichten, was wir in der strittigen Frage entschieden haben.28 Geleitet durch den Heiligen Geist kamen wir nämlich zu dem Entschluss,[3] euch außer den folgenden Regeln keine weitere Last aufzuerlegen:29 Ihr sollt euch nicht durch die Verehrung von Götzen unrein machen, außerdem kein Fleisch von Tieren essen, die nicht völlig ausgeblutet sind, und ihr sollt auch kein Blut verzehren. Hütet euch vor verbotenen sexuellen Beziehungen! Wenn ihr danach handelt, verhaltet ihr euch richtig. Herzliche Grüße an euch alle.«30 Judas und Silas wurden zusammen mit Paulus und Barnabas von der Gemeinde verabschiedet und gingen nach Antiochia. Dort beriefen sie eine Gemeindeversammlung ein und übergaben das Schreiben.31 Als man es vorgelesen hatte, freute sich die ganze Gemeinde über diese Ermutigung.32 Judas und Silas – beide waren Propheten – sprachen lange mit den Christen, ermutigten und stärkten sie im Glauben.33-34 Begleitet von den besten Wünschen der Gemeinde kehrten sie erst einige Zeit später zur Gemeinde in Jerusalem zurück, die sie abgesandt hatte.[4]35 Paulus und Barnabas blieben noch länger in Antiochia. Sie verkündeten die Botschaft des Herrn und lehrten zusammen mit vielen anderen die Gemeinde.36 Nach einiger Zeit forderte Paulus Barnabas auf: »Lass uns noch einmal alle die Orte aufsuchen, in denen wir die rettende Botschaft verkündet haben, damit wir sehen, wie es unseren Brüdern und Schwestern dort geht.«37 Barnabas war einverstanden, wollte aber Johannes Markus mitnehmen.38 Doch Paulus war dagegen. Denn Johannes Markus hatte sie damals in Pamphylien im Stich gelassen und nicht weiter den Auftrag erfüllt, mit dem sie gemeinsam aufgebrochen waren.39 Sie stritten so heftig miteinander, dass sie sich schließlich trennten. Während Barnabas mit Markus nach Zypern hinüberfuhr,40 wählte Paulus als seinen Reisebegleiter Silas. Die Gemeinde vertraute ihn der Gnade Gottes an, und so begann er seine Reise.41 Zunächst zog er durch Syrien sowie durch Zilizien und stärkte die Gemeinden dort im Glauben.

Apostelgeschichte 15

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Doch dann kamen einige von Judäa herab und belehrten die Brüder: „Wenn ihr euch nicht nach mosaischem Brauch beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.“2 Paulus und Barnabas bestritten das energisch und hatten deshalb eine heftige Auseinandersetzung mit ihnen. Schließlich kamen sie überein, Paulus und Barnabas mit einigen anderen aus der Gemeinde, zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem zu senden, um diese Streitfrage zu klären.3 So zogen sie, von der Gemeinde unterstützt und aus der Stadt geleitet, durch Phönizien und Samarien. Überall erzählten sie, wie auch nichtjüdische Menschen sich Gott zugewandt hatten. Damit machten sie allen Geschwistern eine große Freude.4 In Jerusalem wurden sie von den Aposteln und Ältesten und der ganzen Gemeinde freundlich aufgenommen. Sie berichteten ihnen alles, was Gott durch sie getan hatte.5 Einige, die zur Partei der Pharisäer gehört hatten und zum Glauben an Jesus gekommen waren, standen auf und erklärten: „Man muss diese Nichtjuden beschneiden und sie anweisen, das Gesetz Moses zu halten.“6 Daraufhin setzten sich die Apostel und Ältesten zusammen, um über diese Frage zu beraten.7 Nach einer langen Diskussion stand Petrus auf und sagte: „Meine Brüder! Gott hat euch schon vor langer Zeit seine Entscheidung klargemacht. Ihr wisst, dass die nichtjüdischen Völker durch meinen Mund die Heilsbotschaft hören und zum Glauben kommen sollten.8 Und Gott, der die Herzen aller Menschen kennt, hat es bestätigt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist gegeben hat.9 Gott machte zwischen ihnen und uns keinen Unterschied. Und durch den Glauben hat er auch ihre Herzen gereinigt.10 Warum wollt ihr Gott jetzt herausfordern und diesen Jüngern ein Joch auferlegen, das weder unsere Vorfahren noch wir selbst tragen konnten?11 Im Gegenteil: Wir sind davon überzeugt, dass wir – genauso wie sie – allein durch die Gnade des Herrn gerettet werden.“12 Da beruhigte sich die ganze Versammlung, und alle hörten Barnabas und Paulus zu, die von all den Zeichen und Wundern erzählten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.13 Als sie dann schwiegen, ergriff Jakobus das Wort: „Ihr Männer, meine Brüder, hört mir zu!14 Simon hat gerade berichtet, wie Gott selbst die Initiative ergriffen hat, um aus den Nichtjuden ein Volk zu gewinnen, das zu ihm gehört.15 Das stimmt auch mit den Worten der Propheten überein, denn so steht es geschrieben:16 Danach will ich zurückkehren', sagt der Herr, 'und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Aus ihren Trümmern werde ich sie wieder errichten,17 damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, die Menschen aller Völker, die ich zu meinem Eigentum erklärt habe. Ich, der Herr, werde tun,18 was ich von jeher angekündigt habe.'[1] (Am 9,11)19 Darum halte ich es für richtig, dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, nicht unnötige Lasten aufbürden,20 sondern ihnen schreiben, dass sie folgende Dinge unterlassen sollen: die Teilnahme an Götzenopfern, jede Form von sexueller Unmoral, den Genuss von nicht ausgeblutetem Fleisch und von Tierblut überhaupt.21 Denn diese Forderungen, die sich im Gesetz Moses finden,[2] werden von alters her in jeder Stadt gepredigt, weil das Gesetz jeden Sabbat in den Synagogen vorgelesen wird.“22 Daraufhin beschlossen die Apostel und die Ältesten im Einvernehmen mit der ganzen Gemeinde, zwei Männer aus ihrer Mitte zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Sie wählten Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, führende Männer unter den Brüdern,23 und verfassten mit ihnen das folgende Schreiben: „Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen ihre nichtjüdischen Geschwister in Antiochia, ganz Syrien und Zilizien.[3]24 Wir haben gehört, dass einige aus unserer Gemeinde ohne Auftrag zu euch gereist sind und euch durch ihre Lehren verwirrt und verunsichert haben.25 Nachdem wir in dieser Frage zu einer Meinung gekommen sind, haben wir beschlossen, zwei Männer von uns auszuwählen und zu euch zu schicken. Sie reisen zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus,26 die ihr Leben ganz für unseren Herrn Jesus Christus eingesetzt haben.27 Unsere beiden Abgesandten Judas und Silas werden euch mündlich alles bestätigen und erklären.28 Es erschien dem Heiligen Geist nämlich gut – und ‹er führte› auch uns ‹zu dieser Überzeugung› –, euch keine größeren Lasten aufzulegen als die folgenden unerlässlichen Dinge:29 Haltet euch von Götzenopfern fern, verzehrt kein Tierblut und kein Fleisch, das nicht ausgeblutet ist, und hütet euch vor sexueller Unmoral. Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, werdet ihr recht tun. Lebt wohl!“30 Nachdem man sie hatte ziehen lassen, kamen sie nach Antiochia. Dort riefen sie die Gemeinde zusammen und übergaben den Brief.31 Er wurde vorgelesen und alle freuten sich über die Ermutigung.32 Judas und Silas, die selbst auch Propheten waren, ermutigten die Geschwister mit vielen Worten und stärkten sie im Glauben.33-34 Nachdem sie noch einige Zeit bei ihnen geblieben waren, ließen die Brüder sie in Frieden zu denen ziehen, die sie gesandt hatten.[4]35 Paulus und Barnabas blieben zunächst in Antiochia. Sie unterwiesen ‹die Gläubigen› im Wort des Herrn und verkündigten das Evangelium mit noch vielen anderen.36 Einige Zeit später sagte Paulus zu Barnabas: „Lass uns wieder aufbrechen und all die Städte besuchen, in denen wir das Wort des Herrn gepredigt haben. Wir sollten sehen, wie es den Geschwistern dort geht.“37 Doch Barnabas wollte auch Johannes Markus wieder mitnehmen.38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, den mitzunehmen, der sie in Pamphylien im Stich gelassen und die Zusammenarbeit abgebrochen hatte.39 Es kam nun zu einer so heftigen Auseinandersetzung, dass beide sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und segelte nach Zypern.40 Paulus dagegen wählte sich Silas zum Begleiter. Und nachdem er von den Geschwistern der Gnade Gottes anbefohlen worden war, reiste er ab.41 Er zog durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden im Glauben.