Psalm 77

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Lied Asafs, nach der Weise Jedutuns. (1Chr 25,1)2 Ich schreie zu Gott, so laut ich kann; ich schreie zu Gott, er wird mich hören.3 In meiner Angst suche ich den Herrn; nachts strecke ich die Hand nach ihm aus, ohne davon zu ermüden. Trost von Menschen kann mir nicht helfen!4 Denke ich an Gott, so muss ich stöhnen. Komme ich ins Grübeln, so packt mich Verzweiflung.5 Er hindert mich, die Augen zuzumachen; ich bin verstört, kaum finde ich Worte.6 Ich denke nach über frühere Zeiten, ich erinnere mich an längst vergangene Jahre, (Ps 143,5)7 als mich beim Saitenspiel noch Freude erfüllte. Die ganze Nacht verbringe ich mit Grübeln, immer wieder bewegen dieselben Fragen mein Herz:8 Hat der Herr uns für immer verstoßen? Will er sich nicht mehr erbarmen? (Ps 74,1; Kla 5,1; Kla 5,20)9 Ist er nie wieder gut zu uns? Gilt sein Versprechen in Zukunft nicht mehr?10 Hat Gott vergessen, sich zu erbarmen? Verschließt er im Zorn sein Herz?11 Von Gottes Macht ist nichts zu sehen, der Höchste tut nichts mehr für uns – das ist es, was mich quält!12 Ich denke an deine Taten, HERR, deine Wunder von damals mache ich mir bewusst.13 Ich zähle mir auf, was du vollbracht hast, immer wieder denke ich darüber nach.14 Gott, heilig ist alles, was du tust! Kein anderer Gott ist so gewaltig wie du!15 Du bist der Einzige, der Wunder tut; an den Völkern hast du deine Macht bewiesen.16 Dein Volk, die Nachkommen Jakobs und Josefs, hast du mit starker Hand befreit. (2Mo 14,21)17 Als die Wasserfluten dich sahen, Gott, da fingen sie an zu beben, die Tiefen des Meeres begannen zu zittern.18 Die Wolken vergossen Ströme von Regen, in ihrer Mitte grollte der Donner und deine Pfeile schossen hin und her.19 Dein Wagen donnerte durch die Wolken, deine Blitze erhellten die Welt, die Erde zitterte und bebte.20 Dein Weg führte mitten durch das Meer, deine Schritte gingen durch Wassertiefen, doch deine Spuren konnte niemand sehen.21 Durch deine Diener Mose und Aaron hast du dein Volk geführt wie eine Herde.

Psalm 77

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Dem Chorleiter. Nach Jedutun[1]. Von Asaf. Ein Psalm. (Ps 50,1)2 Meine Stimme ⟨ruft⟩ zu Gott, und ich will schreien! Meine Stimme ⟨ruft⟩ zu Gott, dass er mir Gehör schenke. (Ps 55,17)3 Am Tag meiner Bedrängnis suchte ich den Herrn. Meine Hand war des Nachts ausgestreckt und ließ nicht ab[2]. Meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden. (Ps 50,15; Jes 26,16)4 Denke ich an Gott, so stöhne ich. Sinne ich nach, so verzagt[3] mein Geist. //5 Du hieltest ⟨offen⟩ die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete nicht. (Ps 102,8)6 Ich durchdachte die Tage vor alters. Der Jahre der Urzeit gedachte ich[4]. (5Mo 32,7; Ps 143,4)7 Ich sann nach[5] des Nachts; in meinem Herzen überlegte ich, und es forschte mein Geist. (Ps 4,5)8 Wird der Herr auf ewig verwerfen und künftig keine Gunst mehr erweisen? (Ps 13,2; Ps 74,1; Röm 11,1)9 Ist seine Gnade für immer zu Ende? Hat das Wort[6] aufgehört von Generation zu Generation? (4Mo 23,19)10 Hat Gott vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? //11 Da sprach ich: Das ist mein Schmerz[7], dass sich die Rechte des Höchsten geändert hat.12 Ich will gedenken der Taten Jahs; ja, deiner Wunder von alters her will ich gedenken. (5Mo 7,18; Ps 105,5; Ps 119,52)13 Ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen. (Ps 105,2; Ps 119,27)14 Gott! Dein Weg ist im Heiligtum[8]. Wer ist ein so großer Gott wie unser[9] Gott? (2Mo 15,11; Ps 68,25)15 Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundgetan unter den Völkern. (Ps 72,18)16 Du hast dein Volk erlöst mit ⟨deinem⟩ Arm, die Söhne Jakobs und Josefs. // (1Mo 48,5; 2Mo 6,6)17 Dich sahen die Wasser, Gott, dich sahen die Wasser: Sie bebten; ja, es erzitterten die Fluten[10]. (Ps 114,3; Hab 3,10)18 Die Wolken ergossen Wasser, das Gewölk ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her. (Ps 18,14)19 Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind[11]. Blitze erleuchteten die Welt. Es zitterte und bebte die Erde. (2Mo 19,18; Ps 97,4; Ps 104,32)20 Durch das Meer ⟨führt⟩ dein Weg und deine Pfade durch große Wasser. Doch deine Fußspuren erkannte niemand. (Jes 43,16)21 Wie eine Herde hast du dein Volk geleitet durch die Hand Moses und Aarons. (2Mo 6,13; 4Mo 33,1; 1Sam 12,6; Ps 78,52; Ps 80,2; Jes 63,11; Hos 12,14; Mi 6,4)

Psalm 77

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Ein Psalm Asaphs. (Ps 73,1)2 Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören! (Ps 55,17)3 Zur Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist bei Nacht ausgestreckt und ermüdet nicht, meine Seele will sich nicht trösten lassen. (1Mo 21,16; Ps 88,2; Ps 119,153; Ps 120,1; Spr 18,14; Jer 31,15)4 Denke ich an Gott, so muss ich seufzen, sinne ich nach, so ermattet mein Geist. (Sela.) (Ps 42,5; Ps 77,12; Ps 143,4; Jon 2,8)5 Du hältst meine Augenlider offen; ich werfe mich hin und her und kann nicht reden. (Ps 6,7)6 Ich gedenke an die alte Zeit, an die Jahre der Urzeit; (5Mo 32,7; Ps 77,12)7 ich gedenke an mein Saitenspiel in der Nacht, ich sinne in meinem Herzen nach, und es forscht mein Geist: (Hi 35,10; Ps 42,9; 1Petr 1,10)8 Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und niemals wieder gnädig sein? (Ps 74,1; Kla 3,31)9 Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Gnade, und ist die Verheißung zunichte für alle Geschlechter? (4Mo 23,19; Ps 6,5; Ps 30,6; Jes 40,8; Kla 3,22; Mt 24,35)10 Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? (Sela.) (Ps 25,6; Ps 119,77; Jes 49,15; Jes 63,15)11 Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat. (Hi 42,3; Ps 31,22; Ps 73,23; Mk 9,24)12 Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, (Ps 105,5)13 und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten: (Ps 1,2; Apg 10,19)14 O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du, o Gott? (2Mo 15,11; Ps 18,31; Ps 89,7; 1Petr 1,15)15 Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht erwiesen an den Völkern! (2Mo 15,13; Ps 72,18; Ps 98,1; Ps 106,8)16 Du hast dein Volk erlöst mit deinem Arm, die Kinder Jakobs und Josephs. (Sela.) (Neh 1,10)17 Als dich, o Gott, die Wasser sahen, als dich die Wasser sahen, da brausten sie; ja, das Meer wurde aufgeregt. (Ps 114,3; Hab 3,10)18 Die Wolken gossen Wasser aus, es donnerte im Gewölk, und deine Pfeile fuhren daher. (Ps 18,15; Hab 3,11)19 Deine Donnerstimme erschallte im Wirbelwind, Blitze erhellten den Erdkreis; die Erde erbebte und zitterte. (2Mo 19,18; Ps 97,4)20 Dein Weg führte durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige Fluten, und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen. (2Mo 14,22; Jos 3,17; Neh 9,11; Jes 43,16)21 Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand von Mose und Aaron. (Ps 78,52; Jes 63,11; Hos 12,14; Mi 6,4)