1Ein Lied der Korachiter.2Hört mir zu, ihr Völker, merkt auf, ihr Bewohner der ganzen Erde!3Hohe und Geringe, Reiche und Arme, die einen wie die anderen rufe ich!4Aus meinen Worten spricht Erfahrung und tiefe Einsicht aus meinen Gedanken.5Ich lausche auf Eingebungen von Gott und werde sie beim Harfenspiel erklären:6Warum soll ich mich ängstigen an Unglückstagen, wenn ich umringt bin von den Unheilstiftern, die sich an meine Fersen heften?7Sie verlassen sich auf ihr vieles Geld und brüsten sich mit ihrem großen Reichtum. (Hi 31,24; Ps 37,16; Ps 52,9; Jer 9,22)8Doch Gott ein Menschenleben abzukaufen ist unmöglich! Auch sein eigenes Leben kann niemand auslösen: (Mk 8,36)9Der Kaufpreis für ein Menschenleben ist zu hoch; was man auch bietet, es ist niemals genug.10Kein Mensch kann für immer leben, am Sterben führt kein Weg vorbei![1]11Es ist offenkundig: Auch die Klügsten sterben, genauso wie unvernünftige Narren; was sie besitzen, bleibt zurück für andere. (Pred 2,13)12Für immer wird das enge Grab ihre Wohnung,[2] auch wenn sie ganze Länder ihr Eigen nannten.13Durch Größe und Reichtum bleibt keiner am Leben; der Mensch geht ebenso zugrunde wie das Vieh. (Pred 3,18)14Voll Sicherheit sind diese Leute, so vermessen, nur auf sich selber zu vertrauen, so überzeugt von ihren eigenen Reden. Wie aber ist ihr Schicksal? Was ist ihre Zukunft? (Ps 16,10; Weis 2,23)15Wie Schafe trotten sie zur Totenwelt; der Hirt, der sie dort weidet, ist der Tod.[3] Weit weg von ihren prachtvollen Häusern zerfrisst die Verwesung ihre Gestalt.[4]16Mein Leben aber – Gott selbst kauft es frei; aus den Krallen des Todes reißt er mich heraus! (Ps 30,4; Ps 73,23)17Lass dich nicht ängstigen, wenn einer reich wird und der Wohlstand seines Hauses immer größer! (Hi 1,21)18Denn wenn er stirbt, nimmt er nichts davon mit, sein Reichtum folgt ihm nicht ins Grab.19Sein Leben lang lobt er sich selber und andere schmeicheln ihm, weil es ihm gut geht.20Und doch muss er dorthin, wo seine Väter sind, die nie mehr das Licht erblicken.21Größe und Reichtum mag ein Mensch gewinnen; aber wenn er keine Einsicht hat, geht er zugrunde wie das Vieh.
1Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. (Ps 42,1)2Hört dies, ihr Völker alle; nehmt es zu Ohren, alle Bewohner der Welt; (Mi 1,2)3Söhne der Einfachen wie der Vornehmen[1], Reiche und Arme miteinander! (Ps 4,3)4Mein Mund soll Weisheit reden, und das Sinnen meines Herzens ist Einsicht.5Mein Ohr will ich zu einem Spruch neigen, mein Rätsel auflösen zur Zither. (Ps 78,2)6Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die Sünde derer, die mich hintergehen[2], mich umringt? (Ps 56,5; Ps 112,7)7Sie vertrauen auf ihr Vermögen und rühmen sich der Größe ihres Reichtums. (Jer 9,22; Mk 10,24)8Niemals kann ein Mann seinen Bruder[3] loskaufen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben –9denn ⟨zu⟩ kostbar ist das Kaufgeld für ihre Seele, und er muss davon ablassen auf ewig –, (Mt 16,26)10dass er fortlebe immer, die Grube nicht sieht. (Ps 89,49)11Denn man sieht: die Weisen sterben, der Tor und der Unvernünftige kommen miteinander um, und sie lassen anderen ihr Vermögen. (Ps 39,7)12[4] Ihr Gedanke ⟨ist⟩, ⟨dass⟩ ihre Häuser in Ewigkeit ⟨stehen⟩, ihre Wohnung von Generation zu Generation[5]; sie hatten Ländereien nach ihren Namen benannt.13Doch der Mensch, der im Ansehen ist, bleibt nicht[6]; er gleicht dem Vieh, das umkommt. (Pred 3,19)14Dies ist der[7] Weg derer, die unerschütterlich sind, und das[8] Ende derer, die Gefallen finden an ihren Worten: //15Wie Schafe weidet sie der Tod, sie sinken zum Scheol hinab; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; ihre Gestalt zerfällt, der Scheol ist ihre Wohnung[9].16Gott aber wird mein Leben[10] erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen[11]. // (Hos 13,14)17Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich vergrößert die Pracht seines Hauses.18Denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit; seine Pracht folgt ihm nicht hinab. (Lk 12,20; 1Tim 6,7)19Wenn er auch in seinem Leben seine Seele segnet – und man preist dich, wenn du es dir gut gehen lässt –, (Lk 12,19)20so kommt sie doch zur Generation seiner Väter, die nie mehr das Licht sehen. (Hi 10,21)21Der Mensch, der im Ansehen ist, hat keine Einsicht, er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. // (Pred 3,19)
Psalm 49
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm. (Ps 42,1)2Hört dies, ihr Völker alle, horcht doch auf, alle Bewohner der Welt, (Spr 8,4; Jer 22,29)3ihr Menschenkinder und Herrensöhne, alle miteinander, reich und arm! (Hi 34,19; Spr 22,2)4Mein Mund soll Weisheit reden und das Denken meines Herzens verständig sein. (Hi 33,3; Ps 19,8; Spr 8,6)5Ich will mein Ohr zu einer Gleichnisrede neigen und beim Lautenspiel mein Rätsel eröffnen. (Ps 78,2; Jes 50,4)6Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit, wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt? (Ps 56,5; Ps 112,7)7Sie verlassen sich auf ihr Vermögen und prahlen mit ihrem großen Reichtum. (Ps 52,9; Jer 9,23; 1Tim 6,17)8Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen;[1] er kann Gott das Lösegeld nicht geben (2Mo 21,30; Hi 33,24; Jes 59,20; Mi 6,7; 1Petr 1,18)9— zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen, er muss davon abstehen auf ewig! —, (Hes 7,19; Mt 16,26)10damit er für immer leben könnte, die Grube nicht sähe. (Ps 89,49; Pred 8,8)11Denn er sieht ja, dass die Weisen sterben; der Tor und der Narr kommen miteinander um und müssen ihr Vermögen andern überlassen. (Ps 39,7; Pred 2,21; Lk 12,20)12Ihr Trachten ist, dass ihre Häuser ewig bestehen sollen, ihre Wohnungen auf alle Geschlechter hin; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. (1Mo 4,17; 2Sam 18,18)13Aber der Mensch in seiner Pracht bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird. (Ps 49,21; Pred 3,18; 1Kor 15,39)14Dieser ihr Weg ist ihre Torheit, und doch haben ihre Nachkommen Wohlgefallen an ihren Worten. (Sela.) (Spr 10,21; Spr 15,21; Lk 12,20; 1Kor 1,18)15Herdenweise sinken sie ins Totenreich hinab; der Tod weidet sie, und die Redlichen werden am Morgen über sie herrschen. Das Totenreich verzehrt ihre Gestalt fern von ihrer Wohnung. (Hi 24,19; Ps 103,15; Jes 14,11; Hab 2,5; Hebr 10,27)16Aber Gott wird meine Seele aus der Gewalt des Totenreichs erlösen; denn er wird mich aufnehmen! (Sela.) (1Mo 5,24; Hi 33,28; Jes 38,20; Hos 13,14)17Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird; (Spr 15,16)18denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Herrlichkeit fährt ihm nicht nach! (Lk 12,20; 1Tim 6,7)19Denn er preist sich glücklich, solange er lebt — und man lobt dich, wenn es dir gut geht! —, (Lk 12,19; Lk 16,19)20bis auch er eingehen wird zum Geschlecht seiner Väter, die in Ewigkeit das Licht nicht sehen. (Hi 7,9; Hi 10,21)21Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist, er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird! (Ps 49,13)