von Deutsche Bibelgesellschaft1Das Volk Israel zog wieder südwärts und schlug im moabitischen Steppengebiet, in der Jordanebene gegenüber von Jericho, sein Lager auf. (Mi 6,5; 2Petr 2,15; Jud 1,11)2Der König der Moabiter, Balak, der Sohn Zippors, wusste, welch schwere Niederlage die Israeliten seinen Nachbarn, den Amoritern, bereitet hatten.3Als er und sein Volk die Menge der Israeliten sahen, erschraken sie und verloren allen Mut.4Sie ließen den Sippenältesten der Midianiter sagen: »Diese Riesenmenge wird rings um uns das ganze Land in Besitz nehmen. Sie sind wie eine Rinderherde, die noch den letzten Grashalm abfrisst.«5König Balak schickte Boten in die Stadt Petor am Eufrat,[1] um Bileam, den Sohn Beors, zu Hilfe zu rufen. Er ließ ihm sagen: »Ein großes Volk bedroht mich! Sie sind aus Ägypten gekommen und haben sich hier niedergelassen; direkt an meiner Grenze haben sie ein riesiges Lager aufgeschlagen.6Ich kann nicht mit ihnen fertigwerden; deshalb komm bitte und hilf mir! Wenn du einen Fluch gegen sie aussprichst, wird es mir vielleicht gelingen, sie zu besiegen und zu vertreiben. Ich weiß, was dein Wort bewirken kann. Wen du segnest, dem muss alles glücken, und wen du verfluchst, der rennt in sein Verderben.«7Die Ältesten der Moabiter und der Midianiter gingen zu Bileam und nahmen den Lohn für seine Dienste gleich mit. Sie richteten ihm die Botschaft Balaks aus.8Bileam antwortete ihnen: »Bleibt die Nacht über hier! Morgen kann ich euch sagen, welche Anweisung der HERR mir gegeben hat.« So blieben die Abgesandten der Moabiter bei Bileam.
Ein Magier, der auf Gott hört
9In der Nacht kam Gott zu Bileam und fragte: »Was für Männer hast du da bei dir zu Gast?«10Bileam antwortete: »Der Moabiterkönig Balak, der Sohn Zippors, hat sie zu mir geschickt.11Das Volk, das aus Ägypten gekommen ist, macht ihm Angst. Nun soll ich hingehen und es mit einem Fluch belegen, damit er es vertreiben kann.«12Gott aber sagte zu Bileam: »Geh nicht mit ihnen! Du darfst dieses Volk nicht verfluchen, denn ich habe es gesegnet.«13Am Morgen sagte Bileam zu den Abgesandten des Königs: »Ihr müsst ohne mich heimkehren. Der HERR hat mir verboten, mit euch zu gehen.«14Die Abgesandten kehrten zu Balak zurück und berichteten ihm das.15Da schickte Balak eine noch größere Gesandtschaft und wählte dafür noch angesehenere Männer aus.16Sie kamen zu Bileam und richteten ihm aus: »Balak, der Sohn Zippors, lässt dir sagen: ›Nichts darf dich abhalten zu kommen!17Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du von mir verlangst. Tu mir nur den einen Gefallen und verfluche dieses Volk!‹«18Bileam antwortete ihnen: »Balak mag mir alles Silber und Gold geben, das er besitzt – gegen den Befehl des HERRN, meines Gottes, kann ich auch nicht den kleinsten Schritt tun. (1Kön 13,8)19Aber bleibt auch ihr die Nacht über bei mir zu Gast. Ich will sehen, was der HERR mir diesmal sagt.«20In der Nacht kam Gott und sagte zu Bileam: »Wenn die Männer gekommen sind und dich holen wollen, dann geh ruhig mit ihnen; aber tu nur das, was ich dir sagen werde.«
Die hellsichtige Eselin – Bileam wird gewarnt
21Am Morgen sattelte Bileam seine Eselin und machte sich mit den Abgesandten der Moabiter auf den Weg.22Darüber wurde Gott zornig. Während Bileam mit seinen beiden Dienern dahinritt, stellte sich ihm der Engel des HERRN in den Weg.23Die Eselin sah den Engel mit dem gezogenen Schwert dastehen und wich ihm aus. Sie ging vom Weg ab ins Feld hinein. Bileam schlug sie und trieb sie wieder auf den Weg zurück.24Da stellte sich der Engel an eine Stelle, wo der Weg rechts und links von Weinbergmauern begrenzt war.25Die Eselin sah den Engel und suchte ihm auszuweichen; sie drückte sich an die Mauer. Bileams Fuß wurde eingequetscht und wieder schlug er sie.26Der Engel ging nochmals ein Stück weiter und suchte eine Stelle, wo es keine Möglichkeit zum Ausweichen gab, weder rechts noch links.27Als die Eselin ihn sah, ging sie in die Knie und legte sich auf die Erde. Bileam wurde vom Zorn gepackt und er schlug mit dem Stock auf sie ein.28Da gab der HERR der Eselin die Fähigkeit zu sprechen und sie sagte zu Bileam: »Du hast mich nun dreimal geschlagen. Was habe ich dir denn getan?«29»Zum Narren hältst du mich!«, schrie Bileam. »Wenn ich ein Schwert hätte, wäre es schon längst um dich geschehen.«30Die Eselin sagte: »Schon so lange reitest du nun auf mir und kennst mich genau. Warst du bisher jemals unzufrieden mit mir?« »Nein, nie«, antwortete Bileam.31Da öffnete der HERR ihm die Augen und er sah den Engel mit dem Schwert mitten auf dem Weg stehen. Bileam warf sich vor ihm nieder, das Gesicht zur Erde. (Jos 5,13; 2Kön 6,17)32»Warum hast du deine Eselin nun schon dreimal geschlagen?«, fragte ihn der Engel des HERRN. »Ich selbst habe mich dir entgegengestellt, weil du auf einem verkehrten Weg bist.33Aber deine Eselin hat mich gesehen und ist dreimal vor mir ausgewichen. Du verdankst ihr dein Leben, denn wenn du weitergeritten wärst, hätte ich dich getötet; nur sie hätte ich verschont.«34»Ich habe unrecht getan«, sagte Bileam. »Ich habe nicht gewusst, dass du dich mir in den Weg gestellt hattest. Ich werde sofort umkehren, wenn du mit dieser Reise nicht einverstanden bist.«35»Geh ruhig mit diesen Männern«, sagte der Engel des HERRN. »Aber du darfst nur sagen, was ich dir auftrage.« So folgte Bileam weiter den Abgesandten des Königs.
Bileam muss Israel segnen
36Als Balak hörte, dass Bileam zu ihm unterwegs war, ging er ihm bis zur Grenzstadt Moabs am Arnonfluss entgegen.37»Warum bist du nicht gleich gekommen?«, fragte er ihn. »Ich habe doch so dringend nach dir geschickt. Meinst du vielleicht, ich könnte dich nicht angemessen belohnen?«38»Jetzt bin ich ja hier!«, erwiderte Bileam. »Aber ich weiß nicht, ob ich deinen Wunsch erfüllen kann. Ich kann nur sagen, was Gott mir zu sagen befiehlt.«39Bileam folgte Balak nach Kirjat-Huzot.40Dort schlachtete der König Rinder, Schafe und Ziegen für ein Opfermahl und ließ einen Anteil davon zu Bileam und den moabitischen Abgesandten bringen.41Am anderen Morgen ging Balak mit Bileam auf die Baalshöhen; von dort konnte er den Rand des israelitischen Lagers sehen.
1Und die Söhne Israel brachen auf und lagerten sich in den Steppen[1] Moabs, jenseits des Jordan bei Jericho. (4Mo 26,3; 4Mo 31,12; 4Mo 33,48; 4Mo 35,1; 4Mo 36,13)2Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern angetan hatte. (Ri 11,25)3Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volk, weil es ⟨so⟩ groß war, und es graute Moab[2] vor den Söhnen Israel. (2Mo 1,12; 2Mo 15,15; 2Mo 23,27; 5Mo 2,25)4Und Moab sagte zu den Ältesten von Midian: Jetzt wird dieser Haufe unser ganzes ⟨Land⟩ ringsum abfressen, wie das Rind das Grüne des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König von Moab.5Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Strom[3] ⟨liegt⟩, in das Land der Söhne von Ammo[4], um ihn zu rufen. Und er ließ ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen; siehe, es bedeckt die Fläche des Landes, und es liegt mir gegenüber. (2Mo 10,15; 4Mo 31,8; 5Mo 23,5; Jos 24,9; Neh 13,1)6Und nun komm doch, verfluche mir dieses Volk! Denn es ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Land vertreibe. Denn ich habe erkannt: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. (4Mo 23,7)7Und die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in ihrer Hand. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. (Jes 1,23; Jes 56,11; Mi 3,11; 2Petr 2,15)8Und er sagte zu ihnen: Übernachtet hier diese Nacht! Und ich werde euch Antwort bringen, wie der HERR zu mir reden wird. Und die Obersten von Moab blieben bei Bileam. (4Mo 22,18; 4Mo 23,3; 4Mo 24,13; 1Kön 13,8; 1Kön 22,14; Joh 5,19)9Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir? (2Kön 20,14)10Und Bileam sagte zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat ⟨sie⟩ zu mir gesandt:11»Siehe, das Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist, bedeckt die Fläche des Landes. Komm jetzt, verfluche es mir! Vielleicht bin ich ⟨dann⟩ imstande, gegen es zu kämpfen und es zu vertreiben.«12Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen! Denn es ist gesegnet. (5Mo 2,7; 5Mo 7,14; 2Chr 31,10; Jes 61,9; Eph 1,3)13Und Bileam stand am ⟨nächsten⟩ Morgen auf und sagte zu den Obersten von Balak: Geht ⟨wieder⟩ in euer Land! Denn der HERR hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen.14Und die Obersten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sagten: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen.15Da sandte Balak noch einmal Oberste, mehr und angesehenere als jene.16Und sie kamen zu Bileam und sagten zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!17Denn sehr hoch will ich dich belohnen[5], und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun. So komm doch, verfluche mir dieses Volk!18Und Bileam antwortete und sagte zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gäbe, könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten, um ⟨etwas⟩ Kleines oder Großes zu tun. (4Mo 22,8)19Und nun bleibt doch auch ihr hier diese Nacht, und ich werde erkennen, was der HERR weiter mit mir reden wird.20Da kam Gott nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, mache dich auf, geh mit ihnen! Aber nur das, was ich dir sagen werde, darfst du tun!
Bileams Weg zu Balak
21Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Obersten von Moab. (Spr 28,18)22Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er ging. Und der Engel des HERRN stellte sich in den Weg, um ihm entgegenzutreten[6]. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Diener waren bei ihm.23Und die Eselin sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen, und die Eselin wich vom Weg ab und ging auf dem Feld ⟨weiter⟩; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken. (Jos 5,13; 1Chr 21,16)24Da trat der Engel des HERRN in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen; eine Mauer war auf der einen und eine Mauer auf der andern Seite.25Und die Eselin sah den Engel des HERRN und drückte sich an die Wand und drückte den Fuß Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal.26Da ging der Engel des HERRN noch einmal weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Weg war, um auszuweichen, weder zur Rechten noch zur Linken.27Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, legte sie sich hin unter Bileam. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock.28Da öffnete der HERR den Mund der Eselin, und sie sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun ⟨schon⟩ dreimal geschlagen hast? (2Petr 2,16)29Bileam sagte zu der Eselin: Weil du Mutwillen mit mir getrieben hast. Hätte ich doch ein Schwert in meiner Hand! Gewiss hätte ich dich jetzt erschlagen! (Spr 12,10)30Und die Eselin sagte zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher[7] bis zum heutigen Tag? War es je meine Gewohnheit, dir so etwas zu tun? Und er sagte: Nein. (2Petr 2,16)31Da enthüllte der HERR die Augen Bileams, und er sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen; und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht. (Jos 5,13; Jos 5,14; 2Kön 6,17; 1Chr 21,16; Lk 24,31)32Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun ⟨schon⟩ dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin ausgegangen, um ⟨dir⟩ entgegenzutreten[8], denn der Weg stürzt ⟨dich ins Verderben⟩ vor mir. (Spr 16,2)33Und die Eselin sah mich und wich vor mir aus, nun ⟨schon⟩ dreimal. Wenn sie nicht vor mir ausgewichen wäre, dann hätte ich dich jetzt auch erschlagen, sie aber am Leben gelassen.34Und Bileam sagte zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir auf dem Weg entgegentratest; und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, dann will ich umkehren. (2Mo 9,27; Hi 34,31; Jud 1,11)35Und der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Männern! Aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du reden! Und Bileam zog mit den Obersten des Balak. (Spr 28,18)36Und als Balak hörte, dass Bileam gekommen sei, ging er aus, ihm entgegen, nach der Stadt Moabs[9], an der Grenze des Arnon, der an der äußersten Grenze ⟨fließt⟩. (4Mo 21,13)37Und Balak sagte zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Fürwahr, kann ich dich nicht belohnen[10]? (4Mo 24,11)38Und Bileam sagte zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen. Ob ich ⟨aber⟩ jetzt wirklich irgendetwas reden kann? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden. (4Mo 22,8)39Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjat-Huzot.40Und Balak opferte[11] Rinder und Schafe und schickte ⟨davon⟩ an Bileam und an die Obersten, die bei ihm waren.41Und es geschah am ⟨nächsten⟩ Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf auf die Höhen des Baal, und er sah von dort aus den äußersten ⟨Teil⟩ des Volkes ⟨Israel⟩. (4Mo 23,13)
Der Moabiterkönig Balak sucht Hilfe beim Seher Bileam
1Die Israeliten zogen ´ins Jordantal hinab` und schlugen im moabitischen Steppengebiet, in der Jordanebene gegenüber von Jericho, ihr Lager auf.2´Der Moabiterkönig` Balak, der Sohn Zippors, erfuhr alles, was die Israeliten den Amoritern angetan hatten.3Weil das Volk Israel so zahlreich war, fürchteten sich die Moabiter vor ihnen, und die Angst packte sie.4Balak, der König der Moabiter, wandte sich an die führenden Männer der Midianiter und sagte zu ihnen: »Jetzt kommt dieses große Volk auch zu uns. Sie werden alles kahlfressen wie eine Herde Rinder – am Ende wird kein Grashalm mehr übrig sein!«[1]5Balak schickte eine Gesandschaft ´von führenden Männern aus Moab und Midian` zu Bileam, dem Sohn Beors, und bat ihn um Hilfe. Bileam lebte in Petor, einer Stadt am Eufrat[2] in seinem Heimatland[3]. Die Gesandten sollten ihm ausrichten: »Ein Volk ist aus Ägypten gekommen, und jetzt macht es sich in der ganzen Gegend breit! Direkt an meiner Grenze haben sie ihr Lager aufgeschlagen.[4]6Komm bitte und verfluche für mich dieses Volk, denn es ist mir überlegen! Vielleicht kann ich es dann besiegen und aus dem Land vertreiben. Denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.«7Die führenden Männer aus Moab und Midian machten sich auf den Weg und nahmen Geld mit, um Bileam zu bezahlen[5]. Sie richteten ihm Balaks Botschaft aus,8und Bileam antwortete ihnen: »Bleibt heute Nacht hier! Morgen werde ich euch mitteilen, was der HERR mir gesagt hat.« So blieben die Abgesandten der Moabiter bei Bileam.9´In der Nacht` erschien Gott Bileam und fragte ihn: »Wer sind diese Männer bei dir?«10Bileam antwortete: »Der moabitische König Balak, der Sohn Zippors, hat sie zu mir geschickt ´mit folgender Botschaft`:11›Das Volk, das aus Ägypten gezogen ist, macht sich in ´unserem` ganzen Land breit. Bitte komm und verfluche es für mich! Vielleicht bin ich dann in der Lage, gegen sie zu kämpfen und sie zu vertreiben.‹«12Aber Gott erwiderte: »Geh nicht mit diesen Männern! Du darfst dieses Volk nicht verfluchen, denn ich habe es gesegnet.«13Am nächsten Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Abgesandten Balaks: »Kehrt wieder in euer Land zurück! Der HERR erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen.«14So machten sich die führenden Männer wieder auf den Weg zu ´König` Balak und berichteten ihm: »Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.«15Darauf schickte Balak eine noch größere Gesandschaft von noch angeseheneren Männern.16Sie suchten Bileam auf und sagten: »Balak, der Sohn Zippors, lässt dir ausrichten: Bitte lass dich nicht davon abhalten, zu mir zu kommen!17Ich werde dich reich dafür belohnen. Alles, was du von mir verlangst, werde ich tun. Komm und verfluche für mich dieses Volk!«18Doch Bileam entgegnete: »Selbst wenn Balak mir seinen Palast voller Silber und Gold schenken würde, könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, missachten. Niemals würde ich etwas ´gegen seinen Willen` tun – weder im Kleinen noch im Großen.19Nun aber bleibt auch ihr diese Nacht hier! Ich will sehen, was der HERR mir diesmal sagt.«20In der Nacht kam Gott zu Bileam und sagte zu ihm: »Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu holen, dann geh mit ihnen! Aber tu nur das, was ich dir sagen werde.«
Bileam und seine Eselin
21Am Morgen stand Bileam auf, sattelte seine Eselin und machte sich mit den Abgesandten der Moabiter auf den Weg.22Aber Gott wurde zornig, weil Bileam mit ´den Abgesandten` gegangen war, und ein Engel des HERRN stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten[6]. Während Bileam noch auf seiner Eselin dahinritt, begleitet von zwei Dienern,23sah die Eselin den Engel mit gezücktem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen. Sie brach zur Seite aus und lief ins Feld. Bileam schlug sie, um sie wieder auf den Weg zu treiben.24Nun stellte sich der Engel an eine Stelle, wo der Weg sehr schmal war und auf beiden Seiten von Weinbergmauern begrenzt wurde.25Wieder sah die Eselin den Engel des HERRN, und sie drängte sich an der Seite vorbei. Dabei wurde Bileams Fuß an der Mauer eingeklemmt, und er schlug sie noch einmal.26Der Engel ging noch ein Stück weiter und stellte sich an eine enge Stelle, wo es keine Möglichkeit mehr gab, nach rechts oder links auszuweichen.27Als die Eselin den Engel bemerkte, legte sie sich mit Bileam auf dem Rücken einfach hin. Bileam wurde sehr zornig und schlug mit dem Stock auf sie ein.28Da gab der HERR der Eselin die Fähigkeit zu sprechen, und sie sagte zu Bileam: »Was habe ich dir getan, dass du mich nun schon zum dritten Mal schlägst?«29»Du hältst mich zum Narren!«, schrie Bileam. »Hätte ich doch ein Schwert zur Hand! Dann wärst du jetzt schon tot!«30Die Eselin erwiderte: »Bin ich nicht deine Eselin, auf der du dein Leben lang geritten bist? War es je meine Art, so etwas zu tun wie heute?« »Nein«, gab Bileam zu.31Da öffnete der HERR ihm die Augen, und er sah den Engel mit gezücktem Schwert auf dem Weg stehen. Bileam warf sich vor ihm nieder und berührte mit seiner Stirn den Boden.32»Warum hast du deine Eselin nun bereits dreimal geschlagen?«, stellte der Engel des HERRN ihn zur Rede. »Ich war es, der sich dir entgegengestellt hat[7], denn du bist auf dem verkehrten Weg[8].33Die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Hätte sie es nicht getan, dann hätte ich dich getötet und sie am Leben gelassen!«34Da sagte Bileam zu dem Engel: »Ich habe Schuld auf mich geladen. Ich habe nicht erkannt, dass du mir den Weg versperrt hast. Wenn meine Reise dir missfällt, kehre ich sofort um.«35»Du kannst weiter mit diesen Männern gehen«, antwortete der Engel des HERRN. »Aber sag nur das, was ich dir auftrage!« So zog Bileam mit den Abgesandten Balaks weiter.
Bileam und Balak
36Als Balak hörte, dass Bileam kam, ging er ihm bis zur Stadt Ar entgegen. Sie lag am Fluss Arnon an der äußersten Grenze Moabs.37Balak warf Bileam vor: »Ich habe dich doch durch meine Boten dringend darum gebeten, zu mir zu kommen! Warum hast du dich nicht ´gleich` auf den Weg gemacht? Meinst du, ich könnte dich nicht angemessen belohnen?«38»Jetzt bin ich ja hier«, entgegnete Bileam. »Aber ob ich wirklich den gewünschten Fluch aussprechen kann, ist nicht sicher.[9] Ich werde nur das sagen, was Gott mir in den Mund legt.«39Danach gingen Bileam und Balak nach Kirjat-Huzot.40Dort schlachtete Balak Rinder, Schafe und Ziegen für ein Opfermahl. ´Einen Teil des Fleisches` ließ er Bileam und den ´moabitischen` Abgesandten auftischen, die bei ihm waren.41Am nächsten Morgen führte Balak Bileam hinauf nach Bamot-Baal[10]. Von dort konnte man den Rand des israelitischen Lagers sehen.