Prediger 8

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 »Wissen macht das Gesicht freundlich und lässt die strengen Falten verschwinden«, heißt es. Aber wer hat dieses Wissen und kann alles richtig erklären?2 Ich rate dir: Tu, was der König befiehlt, denn du hast ihm vor Gott Treue geschworen.3 Gib nicht dem Wunsch nach, gegen ihn zu rebellieren. Lass dich nicht auf eine so gefährliche Sache ein; denn der König tut letzten Endes doch, was ihm gefällt. (Spr 20,2)4 Er hat die Macht, seinen Willen durchzusetzen, und kein Mensch kann ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.5 Wer Gottes Gebote befolgt, bleibt von Unglück verschont, und wer Lebensweisheit hat, weiß, wann und wie er handeln muss. (Pred 3,1)6 Denn alles, was geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit. Aber es gibt ein schlimmes Geschick, das auf dem Menschen lastet:7 Er weiß nicht, was ihn treffen wird, und niemand sagt ihm, wie es geschehen wird.8 Den Wind kann er nicht aufhalten oder einsperren. Ebenso wenig kann er seinen Todestag aufhalten. Im Krieg wird kein Soldat entlassen, und wer schuldig geworden ist, kann den Folgen seiner Schuld nicht entgehen. (Pred 9,12)9 Noch etwas habe ich beobachtet. Ich habe untersucht, was alles unter der Sonne geschieht, wenn einige wenige die Macht besitzen und die anderen darunter zu leiden haben.10 Ich habe gesehen, wie Verbrecher zum Gottesdienst in den Tempel kamen, während rechtschaffene Leute aus dem Heiligtum vertrieben wurden und niemand in der Stadt mehr an ihre guten Taten dachte.[1] Auch hier gilt: Alles vergeblich!11 Dass die Strafe den Verbrecher nicht auf der Stelle ereilt, ermutigt viele dazu, Verbrechen zu begehen. (Pred 9,3)12 Manche haben schon hundert Schandtaten verübt – und leben immer noch! Auch ich kenne das Sprichwort: »Wer Gott ernst nimmt, dem geht es gut. (Ps 37,17; Spr 3,33; Spr 10,27)13 Aber wer Unrecht begeht, hat kein Glück. Sein Leben ist kurz und flüchtig wie ein Schatten, weil er Gott nicht ernst nimmt.«14 Doch das ist Unsinn! In der Welt sieht es oft genug ganz anders aus: Da sind Menschen, die immer das Rechte tun, und es ergeht ihnen, wie es Verbrechern gehen sollte. Und es gibt Verbrecher, denen es so gut geht, als hätten sie immer das Rechte getan. Ich bleibe dabei: Alles vergeblich! (Pred 7,15)15 Darum soll sich der Mensch an die Freude halten. Er soll essen und trinken und sich freuen; das ist das Beste, was er bekommen kann unter der Sonne, während des kurzen Lebens, das Gott ihm schenkt. (Pred 2,24)16 Ich wollte herausfinden, was an der sogenannten Weisheit eigentlich dran ist. Darum habe ich dieses mühselige Geschäft beobachtet, mit dem der Mensch sich auf der Erde herumschlägt – Tag und Nacht tut er kein Auge zu. (Pred 1,13; Pred 1,17; Pred 2,22)17 Und ich musste einsehen: Ein Mensch kann das, was Gott tut und geschehen lässt unter der Sonne, niemals in seinem Zusammenhang erfassen. Er mag noch so angestrengt danach suchen, den Zusammenhang der Dinge findet er nicht. Auch wenn ein Weiser behauptet, ihn zu kennen – gefunden hat er nichts.

Prediger 8

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht[1] die Deutung der Dinge[2]? Die Weisheit des Menschen lässt sein Gesicht leuchten, und die Härte seines Gesichts verändert sich. (Dan 2,22)2 Ich ⟨sage⟩: Dem Befehl[3] des Königs gehorche, und ⟨zwar⟩ wegen des Eides Gottes! (1Sam 14,26; Spr 24,21; Röm 13,5)3 Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen[4], lass dich nicht auf eine böse Sache ein[5]! Er tut ja doch alles, was er will. (Spr 24,21; Pred 10,4; Dan 5,19; Röm 13,5)4 Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer will zu ihm sagen: Was tust du ⟨da⟩? (2Sam 24,4; 1Kön 1,30; Esr 6,13)5 Wer das Gebot hält, weiß um keine böse Sache, und das Herz eines Weisen kennt ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[6].6 Denn für jede Sache gibt es ⟨die richtige⟩ Zeit und das rechte ⟨Verhalten⟩[7]. Denn das Unglück des Menschen ⟨lastet⟩ schwer[8] auf ihm, (Hi 33,17; Pred 3,1)7 denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm mitteilen, wie es werden wird? (Est 5,12; Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1)8 Kein Mensch hat Gewalt über den Wind[9], den Wind[10] zurückzuhalten, und niemand hat Gewalt über den Tag des Todes. Auch gibt es keine Entlassung im Krieg, und das Unrecht[11] rettet nicht seinen Herrn[12]. (Hi 14,5; Spr 12,3; Pred 9,12; Jes 47,10)9 Das alles sah ich und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne getan wird, zur Zeit, da der Mensch über den Menschen Gewalt hat zu seinem Unglück[13]. (Pred 5,7)10 Und so sah ich Ungerechte[14], die begraben wurden und ⟨zur Ruhe⟩ eingingen. Die aber das Rechte getan hatten, ⟨mussten⟩ von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Nichtigkeit.11 Weil der Urteilsspruch über die böse Tat nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon[15] erfüllt, Böses zu tun, (Ps 10,4; Pred 9,3; Jes 26,10; Mt 24,48)12 denn ein Sünder tut hundertmal Böses und verlängert ⟨doch seine Tage⟩. Aber ich habe auch erkannt, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die sich vor seinem Angesicht fürchten. (2Mo 1,20; Hi 35,15; Ps 112,1; Ps 115,13; Spr 28,14)13 Doch nicht gut gehen wird es dem Ungerechten[16], und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor dem Angesicht Gottes nicht fürchtet. (Ps 37,1; Jes 65,20; Jer 44,10; Mal 3,19)14 Es gibt etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht: Da sind Gerechte, denen es nach dem Tun der Ungerechten[17] ergeht, und da sind Ungerechte[18], denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich sagte: Auch das ist Nichtigkeit. (Hi 1,22; Pred 7,15; Jer 12,1; Mal 3,15)15 Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Und dies wird[19] ihn begleiten bei seinem Mühen die Tage seines Lebens hindurch, die Gott ihm unter der Sonne gegeben hat. (Pred 2,1; Pred 3,12; Pred 9,7)16 Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen und das Treiben zu besehen, das auf Erden geschieht – denn weder bei Tag noch bei Nacht sieht man Schlaf mit seinen Augen –, (Pred 1,17; Pred 2,23)17 da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen[20] kann, das unter der Sonne geschieht. Wie ⟨sehr⟩ der Mensch sich auch abmüht, es zu erforschen[21], so ergründet[22] er es nicht. Und selbst wenn der Weise behauptet[23], es zu erkennen, er kann es doch nicht ergründen[24]. (Ps 73,16; Pred 3,11)

Prediger 8

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Wer ist so weise und wer versteht eine Sache zu deuten? Die Weisheit eines Menschen lässt sein Gesicht leuchten und die Härte darin schwinden.2 Die Worte des Königs beachte, weil es da einen Gotteseid gibt.3 Geh nicht vorschnell von ihm weg, und lass dich nicht auf eine böse Sache ein, denn er tut doch, was er will.4 Denn das Wort eines Königs hat Macht. Wer könnte ihm denn sagen: „Was machst du da?“5 Wer das Gebot befolgt, hat nichts Schlimmes zu befürchten. Der Weise weiß im Innersten um Zeit und Recht.6 Denn für jede Sache gibt es die richtige Zeit und Entscheidung. Das ist so, weil die Bosheit des Menschen schwer auf ihm liegt.7 Er weiß ja nicht, was geschehen wird, denn wer könnte ihm das mitteilen?8 Kein Mensch hat Macht über den Wind, keiner kann ihn zurückhalten. Und niemand hat Macht über den Tag des Todes. Im Krieg wird niemand entlassen, und das Unrecht rettet seinen Täter nicht.9 Das alles habe ich gesehen, als ich mich mit dem beschäftigte, was unter der Sonne getan wird. Es gibt eine Zeit, in der ein Mensch über den anderen zu dessen Unglück herrscht.10 Ich sah, wie Gottlose begraben wurden und zur Ruhe eingingen, während andere, die Gott gehorchten, die heilige Stätte verlassen mussten, und man vergaß sie in der Stadt. Auch das ist nichtig.11 Weil das Urteil über die böse Tat nicht sofort vollstreckt wird, wächst in den Menschen die Lust, Böses zu tun.12 Denn ein Sünder kann hundertmal Böses tun und doch lange leben. Aber ich habe auch verstanden, dass es den Gottesfürchtigen gut gehen wird, die Gott voller Ehrfurcht begegnen.13 Doch dem Gottlosen wird es nicht gut ergehen. Sein Leben ist kurz und flüchtig wie ein Schatten, weil er keine Ehrfurcht vor Gott hat.14 Trotzdem geschieht viel Sinnloses auf der Erde. Da gibt es Gerechte, denen es so ergeht, wie Verbrecher es verdienen, und es gibt Verbrecher, denen es so geht, als hielten sie sich immer ans Recht. Ich dachte: Auch das ist nichtig.15 So pries ich die Freude, denn es gibt für den Menschen unter der Sonne nichts Besseres, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Das sollte ihn bei seinem Mühen in der Zeit begleiten, die Gott ihn unter der Sonne leben lässt.16 Als ich mich bemühte, Weisheit zu verstehen und das Treiben auf der Erde zu besehen – Tag und Nacht gönnt man seinen Augen keinen Schlaf –,17 da sah ich, dass der Mensch das Werk Gottes in seiner Ganzheit nicht ergründen kann. Und wie sehr er sich auch abmüht, zu erkennen, was unter der Sonne geschieht, er findet es doch nicht heraus. Selbst wenn der Weise behauptet, es zu verstehen, so kann er es doch nicht begreifen.