Markus 5

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Auf der anderen Seite des Sees kamen sie in das Gebiet von Gerasa. (Mt 8,28; Lk 8,26)2 Als Jesus aus dem Boot stieg, lief ihm aus den Grabhöhlen ein Mann entgegen, der von einem bösen Geist besessen war.3 Er hauste dort in den Grabhöhlen und niemand konnte ihn bändigen, nicht einmal mit Ketten.4 Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber jedes Mal hatte er die Ketten zerrissen. Kein Mensch wurde mit ihm fertig.5 Er war Tag und Nacht in den Grabhöhlen oder auf den Bergen und schrie und schlug mit Steinen auf sich ein.6 Schon von Weitem sah er Jesus, rannte auf ihn zu, warf sich vor ihm nieder7 und schrie: »Jesus, du Sohn des höchsten Gottes, was habe ich mit dir zu schaffen? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!« (Mk 3,11)8 Denn Jesus hatte dem bösen Geist befohlen, aus dem Mann auszufahren.9 Nun fragte Jesus ihn: »Wie heißt du?« Er antwortete: »Legion. Wir sind nämlich viele!«10 Und er flehte Jesus an: »Vertreib uns nicht aus dieser Gegend!«11 In der Nähe weidete eine große Schweineherde am Berghang.12 Die bösen Geister baten: »Schick uns doch in die Schweine!«13 Jesus erlaubte es ihnen. Da kamen sie heraus aus dem Mann und fuhren in die Schweine, und die Herde raste das steile Ufer hinab in den See und ertrank. Es waren etwa zweitausend Tiere.14 Die Schweinehirten liefen davon und erzählten in der Stadt und in den Dörfern, was geschehen war. Die Leute wollten es mit eigenen Augen sehen.15 Sie kamen zu Jesus und sahen den Mann, der von einer ganzen Legion böser Geister besessen gewesen war: Er saß da, ordentlich angezogen und bei klarem Verstand. Da befiel sie große Furcht.16 Die Augenzeugen berichteten ihnen ausführlich, was an dem Besessenen geschehen war, und sie erzählten auch die Geschichte mit den Schweinen.17 Darauf forderten die Leute Jesus auf, ihr Gebiet zu verlassen.18 Als Jesus ins Boot stieg, bat ihn der Geheilte: »Ich möchte bei dir bleiben!«19 Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: »Geh zurück zu deinen Angehörigen und erzähl ihnen, was Gott an dir getan und wie er mit dir Erbarmen gehabt hat.«20 Der Mann gehorchte und ging. Er zog durch das Gebiet der Zehn Städte und verkündete überall, was Jesus an ihm getan hatte. Und alle staunten.21 Jesus fuhr wieder ans andere Seeufer zurück. Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Noch während Jesus am See war, (Mt 9,18; Lk 8,40)22 kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus, sah ihn, warf sich vor ihm nieder23 und bat ihn dringlich: »Meine kleine Tochter ist todkrank. Komm doch und leg ihr die Hände auf, damit sie gerettet wird und am Leben bleibt!«24 Da ging Jesus mit ihm. Eine große Menschenmenge folgte Jesus und umdrängte ihn.25 Es war auch eine Frau dabei, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. (3Mo 15,25)26 Sie war schon bei den verschiedensten Ärzten gewesen und hatte viele Behandlungen über sich ergehen lassen. Ihr ganzes Vermögen hatte sie dabei ausgegeben, aber es hatte nichts genützt; im Gegenteil, ihr Leiden war nur schlimmer geworden.27 Diese Frau hatte von Jesus gehört; sie drängte sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. (Mt 9,20)28 Denn sie sagte sich: »Wenn ich nur sein Gewand anfasse, werde ich gesund.«29 Im selben Augenblick hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie ihre Plage los war.30 Jesus bemerkte, dass heilende Kraft von ihm ausgegangen war, und sofort drehte er sich in der Menge um und fragte: »Wer hat mein Gewand berührt?«31 Die Jünger sagten: »Du siehst, wie die Leute sich um dich drängen, und da fragst du noch: ›Wer hat mich berührt?‹«32 Aber Jesus blickte umher, um zu sehen, wer es gewesen war.33 Die Frau zitterte vor Angst; sie wusste ja, was mit ihr vorgegangen war. Darum trat sie vor, warf sich vor Jesus nieder und erzählte ihm alles.34 Jesus sagte zu ihr: »Meine Tochter, dein Vertrauen hat dir geholfen. Geh in Frieden und sei frei von deinem Leiden!« (Lk 7,50)35 Während Jesus noch sprach, kamen Boten aus dem Haus des Synagogenvorstehers und sagten zu Jaïrus: »Deine Tochter ist gestorben. Du brauchst den Lehrer nicht weiter zu bemühen.«36 Jesus hörte mit an, was sie redeten, und sagte zu dem Synagogenvorsteher: »Erschrick nicht, hab nur Vertrauen!«37 Er ließ niemand weiter mitkommen außer Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes.38 Als sie zum Haus des Synagogenvorstehers kamen, sah Jesus schon die aufgeregten Menschen und hörte das laute Klagegeschrei.39 Er ging ins Haus und sagte: »Was soll der Lärm? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht tot – es schläft nur.« (Joh 11,11)40 Da lachten sie ihn aus. Er aber warf sie alle hinaus, nahm nur den Vater des Kindes und die Mutter und die drei Jünger mit sich und ging in den Raum, in dem das Kind lag.41 Er nahm es bei der Hand und sagte: »Talita kum!« Das heißt übersetzt: »Steh auf, Mädchen!« (Mk 1,31; Mk 9,27; Apg 9,41)42 Das Mädchen stand sofort auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Alle waren vor Entsetzen außer sich.43 Aber Jesus schärfte ihnen nachdrücklich ein, es niemand weiterzuerzählen. Dann sagte er: »Gebt dem Kind etwas zu essen!« (Mt 9,30; Mk 1,44; Mk 3,12; Mk 7,36; Mk 9,9; Lk 8,56)

Markus 5

Elberfelder Bibel

1 Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Land der Gerasener.2 Und als er aus dem Boot gestiegen war, begegnete ihm sogleich von den Grüften her ein Mensch mit einem unreinen Geist,3 der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte ihn keiner mehr binden,4 da er oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden worden war und die Ketten von ihm in Stücke zerrissen und die Fußfesseln zerrieben worden waren; und niemand konnte ihn bändigen.5 Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen.6 Und als er Jesus von Weitem sah, lief er und warf sich vor ihm nieder;7 und er schrie mit lauter Stimme und sagt: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! (Mk 1,24; Lk 1,32; Jak 2,19)8 Denn er sagte zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen! (Mk 1,23)9 Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele.10 Und er bat ihn sehr, dass er sie nicht aus der Gegend fortschicke.11 Es war aber dort an dem Berg eine große Herde Schweine, die weidete.12 Und sie baten ihn und sagten: Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie hineinfahren!13 Und er erlaubte es ihnen. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, etwa zweitausend, und sie ertranken in dem See.14 Und ihre Hüter flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land; und sie kamen, um zu sehen, was geschehen war.15 Und sie kommen zu Jesus und sehen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, bekleidet und vernünftig sitzen, und sie fürchteten sich. (Mk 4,41)16 Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geschehen war und das von den Schweinen.17 Und sie fingen an, ihn zu bitten, aus ihrem Gebiet wegzugehen. (Lk 19,14)18 Und als er in das Boot stieg, bat ihn der, der besessen gewesen war, dass er bei ihm sein dürfe.19 Und er gestattete es ihm nicht, sondern spricht zu ihm: Geh in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, wie viel der Herr an dir getan und ⟨wie sehr⟩ er sich deiner erbarmt hat.20 Und er ging hin und fing an, im Zehnstädtegebiet[1] auszurufen, wie viel Jesus an ihm getan hatte; und alle wunderten sich. (Ps 66,16; Mt 9,18; Mk 1,45; Lk 8,40)21 Und als Jesus in dem Boot wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See.22 Und es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jaïrus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen23 und bittet ihn sehr und sagt: Mein Töchterchen liegt in den letzten Zügen. Komm, und lege ihr die Hände auf, damit sie gerettet wird und lebt! (Mk 7,32; Joh 4,47)24 Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm, und sie drängten ihn. (Mk 3,9)25 Und ⟨es war⟩ eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war (3Mo 15,25)26 und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet und keinen Nutzen davon gehabt hatte; es war vielmehr schlimmer mit ihr geworden.27 Als sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Volksmenge von hinten und rührte sein Gewand an; (Mk 3,10)28 denn sie sagte: Wenn ich nur sein Gewand[2] anrühre, werde ich geheilt[3] werden. (Mk 3,10)29 Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war.30 Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat mein Gewand[4] angerührt? (Lk 6,19)31 Und seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst, dass die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? (Mk 3,9)32 Und er blickte umher, um die zu sehen, die dies getan hatte.33 Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, da sie wusste, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.34 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt[5]. Geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage! (1Sam 1,17; 1Sam 20,42; 2Kön 5,19; Mk 10,52)35 Während er noch redete, kommen sie von ⟨dem Haus⟩ des Synagogenvorstehers und sagen: Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Lehrer noch?36 Jesus aber überhörte das Wort[6], das geredet wurde, und spricht zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur! (2Chr 20,20; Mk 9,23; Mk 11,23; Joh 11,40)37 Und er erlaubte niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. (Mt 17,1; Mk 9,2; Mk 14,33)38 Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende.39 Und er geht hinein und sagt zu ihnen: Was seid ihr ⟨so⟩ aufgeregt und weint? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. (Joh 11,11)40 Und sie lachten ihn aus. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die, die bei ihm waren, mit und geht hinein, wo das Kind war.41 Und er ergriff die Hand des Kindes und spricht zu ihm: Talita kum! Das ist übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! (Mk 1,31; Lk 7,14)42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten sogleich mit großem Erstaunen. (Mt 9,25; Mk 6,51; Mk 7,37; Lk 9,43)43 Und er gebot ihnen dringend, dass niemand dies erfahren solle, und er sagte, man solle ihr zu essen geben. (Mt 13,53; Mk 1,44)

Markus 5

Neue Genfer Übersetzung

1 So kamen sie in das Gebiet der Gerasener[1] am gegenüberliegenden Ufer des Sees. (Mt 8,28; Lk 8,26)2 Jesus war kaum aus dem Boot gestiegen, als ihm aus den Grabhöhlen ein Mann entgegenlief, der von einem bösen[2] Geist besessen war.3 Er hauste dort in den Grabhöhlen, und niemand war mehr in der Lage, ihn zu bändigen[3], nicht einmal mit Ketten.4 Man hatte ihn zwar schon oft an Händen und Füßen gefesselt, doch jedes Mal hatte er die Ketten zerrissen und die Fußfesseln zerrieben; keiner wurde mehr Herr über ihn.5 Tag und Nacht war er ununterbrochen in den Grabhöhlen oder auf den Bergen und schrie und schlug mit Steinen auf sich ein.6 Kaum hatte dieser Mann Jesus von weitem erblickt, kam er herbeigerannt und warf sich vor ihm auf die Knie.7 Er schrie mit lauter Stimme: »Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, des Allerhöchsten[4]? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht!«8 Denn Jesus war ihm sofort mit den Worten entgegengetreten: »Verlass diesen Menschen, du böser Geist!«9 Nun fragte ihn Jesus: »Wie heißt du?« – »Ich heiße Legion[5]«, antwortete er, »denn wir sind viele.«10 Und er flehte Jesus an, sie nicht aus jener Gegend fortzuschicken.11 Nicht weit von dort weidete am Berghang eine große Herde Schweine.12 »Lass uns doch in die Schweine fahren!«, baten die Dämonen.13 Jesus erlaubte es ihnen, und die bösen Geister verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da stürzte sich die ganze Herde – etwa zweitausend Tiere – den Abhang hinunter in den See und ertrank.14 Die Schweinehirten liefen davon und berichteten alles in der Stadt und in den Dörfern[6]. Die Leute machten sich auf den Weg, um mit eigenen Augen zu sehen, was geschehen war.15 Als sie zu Jesus kamen, sahen sie den Besessenen bei ihm. Der Mann, in dem die Legion Dämonen gewesen war, saß jetzt da, bekleidet und bei klarem Verstand. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.16 Nachdem sie von den Augenzeugen erfahren hatten, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war,17 drängten[7] sie Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.18 Als er ins Boot stieg, bat ihn der, der besessen gewesen war, bei ihm bleiben zu dürfen.19 Aber Jesus erlaubte es ihm nicht. »Geh nach Hause zu deinen Angehörigen«, sagte er, »und berichte ihnen, was der Herr für dich getan und wie er sich über dich erbarmt hat!«20 Da ging der Mann fort und begann im Zehnstädtegebiet zu verkünden, was Jesus für ihn getan hatte. Und alle staunten.21 Jesus fuhr mit dem Boot wieder ans andere Ufer, wo sich bald eine große Menschenmenge um ihn versammelte. Er war noch am See, (Mt 9,18; Lk 8,40)22 als einer der Synagogenvorsteher kam, ein Mann namens Jairus. Er warf sich[8] Jesus zu Füßen23 und flehte ihn an: »Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird[9] und am Leben bleibt!«24 Jesus ging mit ihm. Eine große Menschenmenge schloss sich ihm an und drängte sich um ihn.25 Unter den Leuten war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt.26 Sie war bei vielen Ärzten in Behandlung gewesen und hatte dabei viel gelitten und ihr gesamtes Vermögen ausgegeben, aber es hatte nichts genützt; im Gegenteil, ihr Leiden war nur noch schlimmer geworden.27 Diese Frau hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand,28 denn sie sagte sich: »Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich gesund[10]29 Und wirklich, im selben Augenblick hörte ihre Blutung auf, und sie spürte[11], dass sie von ihrem Leiden geheilt war.30 Im selben Augenblick merkte auch Jesus, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war. Er drehte sich um und fragte die Leute: »Wer hat mein Gewand berührt?«31 Seine Jünger erwiderten: »Du siehst doch, wie sich die Menschen um dich drängen, und da fragst du: ›Wer hat mich berührt?‹«32 Aber Jesus blickte in der Menge umher, um zu sehen, wer[12] es gewesen war.33 Zitternd vor Angst trat die Frau vor; sie wusste ja, was mit ihr geschehen war. Sie warf sich vor Jesus nieder und erzählte ihm alles, ohne etwas zu verschweigen[13].34 »Meine Tochter«, sagte Jesus zu ihr, »dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du bist[14] von deinem Leiden geheilt.«35 Während Jesus noch mit ihr redete, kamen einige Leute vom Haus des Synagogenvorstehers. »Deine Tochter ist gestorben«, sagten sie zu Jairus. »Was bemühst du den Meister noch länger?«36 Jesus hatte zugehört.[15] Er wandte sich zu dem Synagogenvorsteher und sagte: »Du brauchst dich nicht zu fürchten; glaube nur[16]37 Dann ging er weiter, erlaubte aber niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes.38 Als sie zum Haus des Synagogenvorstehers kamen und Jesus sah, wie alles in heller Aufregung war und wie die Menschen laut weinten und klagten,39 ging er hinein und sagte zu ihnen: »Was soll diese Aufregung? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht tot, es schläft nur.«40 Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus bis auf den Vater und die Mutter des Mädchens und die Jünger, die bei ihm waren; mit ihnen ging er in den Raum, in dem das Kind lag.41 Er ergriff es bei der Hand und sagte zu ihm: »Talita kum[17]!« (Das bedeutet: »Mädchen, ich befehle dir: Steh auf!«)42 Und zum grenzenlosen Erstaunen aller erhob sich das Mädchen und fing an umherzugehen; es war zwölf Jahre alt.43 Doch Jesus verbot ihnen ausdrücklich, jemand etwas davon zu erzählen; und er ordnete an, dem Mädchen etwas zu essen zu geben.

Markus 5

Neue evangelistische Übersetzung

1 So kamen sie in das Gebiet der Gerasener[1] auf der anderen Seite des Sees.2 Als er aus dem Boot stieg, rannte ihm ein Besessener entgegen. Er kam von den Grabhöhlen,3 in denen er hauste, und niemand konnte ihn mehr bändigen, nicht einmal mit Ketten.4 Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, doch jedes Mal hatte er die Ketten zerrissen und die Fußfesseln zerrieben. Keiner wurde mit ihm fertig.5 Tag und Nacht war er in den Grabhöhlen oder auf den Bergen, und immer schrie er und schlug sich mit Steinen.6 Schon von weitem hatte er Jesus erblickt, rannte auf ihn zu, warf sich vor ihm hin7 und schrie mit lauter Stimme: "Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!"8 Jesus hatte dem bösen Geist nämlich befohlen, den Mann zu verlassen.9 Nun fragte er ihn: "Wie heißt du?" – "Ich heiße Legion", antwortete der, "denn wir sind viele."10 Und dann flehte er Jesus an, sie nicht aus der Gegend fortzuschicken.11 Nun weidete dort in der Nähe eine große Herde Schweine an einem Berghang.12 Da baten sie ihn: "Lass uns doch in die Schweine fahren!"13 Jesus erlaubte es ihnen, und die bösen Geister verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da raste die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank. Es waren immerhin 2000 Tiere.14 Die Schweinehirten liefen davon und erzählten in der Stadt und auf den Dörfern alles, was geschehen war. Die Leute wollten das mit eigenen Augen sehen und machten sich gleich auf den Weg.15 Als sie zu Jesus kamen, sahen sie den, der bisher von einer Legion böser Geister besessen gewesen war, bekleidet und vernünftig bei ihm sitzen. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.16 Und nachdem ihnen Augenzeugen berichtet hatten, was mit dem Besessenen und den Schweinen passiert war,17 baten sie Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.18 Als Jesus dann ins Boot stieg, bat ihn der Geheilte, bei ihm bleiben zu dürfen.19 Doch er gestattete es nicht, sondern sagte: "Geh nach Hause zu deinen Angehörigen, und berichte ihnen, wie viel der Herr in seinem Erbarmen an dir getan hat."20 Der Mann gehorchte und fing an, im ganzen Zehnstädtegebiet[2] zu verkünden, was Jesus an ihm getan hatte. Und alle wunderten sich.21 Jesus fuhr mit dem Boot wieder ans andere Ufer, wo sich bald eine große Menschenmenge um ihn versammelte. Er war noch am See,22 als ein Synagogenvorsteher kam und sich vor ihm niederwarf. Er hieß Jaïrus23 und bat ihn sehr: "Meine kleine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt."24 Jesus ging mit, und viele Leute folgten und drängten sich um ihn.25 Darunter war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an starken Blutungen litt.26 Sie war schon bei vielen Ärzten gewesen und dabei sehr geplagt worden. Ihr ganzes Vermögen hatte sie aufgewendet, und es hatte ihr nichts geholfen, im Gegenteil: Es war noch schlimmer geworden.27 Diese Frau hatte von Jesus gehört und drängte sich nun durch die Menge von hinten heran. Sie berührte sein Gewand,28 denn sie dachte: "Wenn ich nur an seine Kleidung komme, werde ich geheilt."29 Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie ihre Plage los war.30 Im selben Augenblick spürte auch Jesus, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war. Er drehte sich in der Menge um und fragte: "Wer hat mein Gewand berührt?"31 Da sagten seine Jünger zu ihm: "Du siehst doch, wie die Menge dich drängt, und da fragst du, wer dich berührt hat?"32 Aber Jesus blickte sich nach der um, die das getan hatte.33 Zitternd vor Angst trat die Frau vor, die ja wusste, was mit ihr vorgegangen war. Sie warf sich vor ihm nieder und erzählte ihm alles.34 "Meine Tochter", sagte Jesus da zu ihr, "dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du bist gesund!"35 Während Jesus noch mit ihr sprach, kamen Leute aus dem Haus des Synagogenvorstehers und sagten zu Jaïrus: "Deine Tochter ist gestorben. Du brauchst den Rabbi nicht weiter zu bemühen."36 Jesus hatte mitgehört und sagte zu dem Vorsteher: "Fürchte dich nicht, glaube nur!"37 Dann ging er weiter, erlaubte aber niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes.38 Als sie zum Haus des Vorstehers kamen und Jesus die Aufregung sah und die laut weinenden und klagenden Menschen,39 ging er hinein und sagte: "Was soll der Lärm? Warum weint ihr? Das Kind ist nicht tot, es schläft nur."40 Da lachten sie ihn aus. Er aber warf sie alle hinaus und ging nur mit dem Vater und der Mutter des Kindes und mit den Jüngern, die bei ihm waren, zu dem Mädchen hinein.41 Er fasste es bei der Hand und sagte: "Talita kum!" – Das heißt übersetzt: "Mädchen, steh auf!"42 Mit fassungslosem Erstaunen sahen alle, wie das Mädchen sich sofort erhob und anfing umherzugehen; es war nämlich zwölf Jahre alt.43 Jesus verbot ihnen nachdrücklich, anderen davon zu erzählen, und ordnete an, dem Kind etwas zu essen zu geben.