Jesaja 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[1] nimmt den Bewohnern von Jerusalem und Juda alles weg, worauf sie sich stützen und ihr Vertrauen setzen. Er nimmt ihnen jeden Vorrat an Brot und Wasser weg, (3Mo 26,26)2 er nimmt ihnen Vorkämpfer und Krieger, Richter, Propheten und Wahrsager, Sippenoberhäupter,3 Offiziere, Hofleute und Berater, Zauberer und Beschwörer.4 Er gibt ihnen unreife Burschen als Herrscher, die mit Willkür regieren. (Pred 10,16)5 Dann fällt einer über den anderen her, jeder übervorteilt jeden. Junge rebellieren gegen die Alten, Nichtsnutze gegen geachtete Männer.6 Die Männer in einer Sippe werden sich allesamt an einen unter ihnen klammern und sagen: »Du hast noch etwas anzuziehen. Sei du unser Anführer, bring Ordnung in dieses Chaos!«7 Doch der wird sich wehren und sagen: »Ich bin doch kein Wunderdoktor! In meinem Haus ist nichts, weder Nahrung noch Kleidung. Ich lasse mich nicht zum Anführer machen!«8 Ja, Jerusalem stürzt ins Chaos und Juda bricht zusammen; denn mit Wort und Tat beleidigen sie den HERRN, sie widersetzen sich öffentlich dem mächtigen Gott.9 Ihr eigenes Verhalten klagt sie an: Sie sind parteiisch und bringen die Schutzlosen um ihr Recht. Wie die Leute von Sodom erzählen sie ohne jede Hemmung von ihren Verbrechen. Das Unglück, das sie nun trifft, haben sie sich selber zuzuschreiben! (1Mo 18,20; 5Mo 1,17)10 Denkt daran: Denen, die Gott gehorchen, geht es gut; sie dürfen den Ertrag ihrer Arbeit genießen. (Spr 3,33)11 Doch wehe denen, die Gott missachten: Ihre Taten fallen auf sie selbst zurück!12 »Du mein armes Volk«, sagt der HERR, »Ausbeuter herrschen über dich, Wucherer[2] saugen dich aus. Deine Führer verführen dich, sie zeigen dir den falschen Weg.« (Jes 1,17)13 Der HERR steht auf, um Gericht zu halten und seinem Volk[3] Recht zu verschaffen.14 Er macht den Ratgebern und Führern seines Volkes den Prozess. »Ihr habt meinen Weinberg geplündert«, klagt er sie an. »Eure Häuser habt ihr vollgestopft mit dem, was ihr den Armen weggenommen habt. (Jes 5,7)15 Mit welchem Recht unterdrückt ihr mein Volk und nutzt die Wehrlosen aus?« Das sagt der HERR, der Herrscher über die ganze Welt.16 Der HERR sagt: »Seht doch, wie hochnäsig sie sind, die Frauen Jerusalems! Sie recken ihre geschmückten Hälse, werfen aufreizende Blicke nach allen Seiten und trippeln mit zierlichen Schritten, damit ihre Fußspangen klirren. (Am 4,1)17 Deshalb werde ich ihnen den Kopf entblößen und sie öffentlich der Schande preisgeben.«18 Der Tag kommt, an dem der HERR ihnen allen Schmuck wegnehmen wird: die Fußspangen, die Sonnen und Halbmonde, die sie um den Hals tragen,19 Ohrgehänge, Armbänder und Schleier,20 Kopfputz, Fußkettchen und Brustbänder, Parfümfläschchen und Amulette,21 Fingerringe und Nasenringe,22 Festkleider, Mäntel, Umschlagtücher, Täschchen23 und Spiegel, feinste Leinenhemden, Kopftücher und Halstücher.24 Dann bekommen sie statt des Wohlgeruchs den Gestank von Fäulnis, statt des Gürtels einen Strick, statt kunstvoll geflochtener Haarpracht eine Glatze, statt des Festkleids einen zerlumpten Sack, statt der Schönheit die Schande eines Brandmals.25 Jerusalem, deine Männer, sogar die stärksten und besten, werden im Krieg erschlagen.26 Deine Tore werden widerhallen von Totenklagen; du wirst einer Frau gleichen, die ihre Kinder verloren hat und einsam am Boden sitzt.

Jesaja 3

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Denn siehe, der Herr, der HERR der Heerscharen, nimmt von Jerusalem und von Juda Stütze und Stab hinweg, jede Stütze des Brotes und jede Stütze des Wassers: (3Mo 26,26; 2Kön 25,3)2 Held und Kriegsmann, Richter und Prophet und Wahrsager und Ältesten; (1Chr 9,1)3 den Obersten von fünfzig ⟨Mann⟩ und den Angesehenen und den Ratgeber und den geschickten Zauberer[1] und den Beschwörungskünstler.4 Dann mache ich junge Männer zu ihren Obersten, und Mutwillige sollen über sie herrschen. (Pred 10,16)5 Da wird sich das Volk ⟨bedrängen⟩, Mann gegen Mann und jeder gegen seinen Nächsten. Sie werden frech auftreten, der Junge gegen den Alten und der Verachtete gegen den Geehrten. (Jes 9,18; Jes 19,2; Mi 7,2; Sach 11,6)6 Dann wird jemand seinen Bruder im Haus seines Vaters packen ⟨und sagen⟩: Du hast ⟨noch⟩ einen Mantel, Anführer sollst du uns sein! Und dieser Trümmerhaufen sei unter deiner Hand!7 Doch der wird an jenem Tag ⟨seine Stimme⟩ erheben: Ich will kein Wundarzt sein, und in meinem Haus ist kein Brot und kein Mantel. Macht mich nicht zum Anführer des Volkes! –8 Denn Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen, weil ihre Zunge und ihre Taten gegen den HERRN sind, um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen. (Jer 23,36; Kla 5,16; Mal 3,13)9 Dass sie die Person[2] ansehen, zeugt gegen sie. Und von ihrer Sünde sprechen sie offen wie Sodom, sie verschweigen sie nicht. Wehe ihrer Seele! Denn sich selbst tun sie Böses an. (1Mo 18,20; Jer 2,19; Hos 5,5)10 Sagt vom Gerechten, dass ⟨es ihm⟩ gut ⟨gehen wird⟩[3], denn die Frucht ihrer Taten werden sie genießen. (Ps 58,12; Ps 128,2; Jer 22,15)11 Wehe dem Gottlosen! ⟨Es wird ihm⟩ schlecht ⟨gehen⟩, denn das Tun seiner Hände wird ihm vergolten. (4Mo 32,23; Ri 9,57; 2Sam 3,39; 1Kön 21,21; Hi 10,15; Spr 26,27; Jes 13,11)12 ⟨Ach,⟩ mein Volk, seine Antreiber[4] sind Mutwillige, und Frauen[5] beherrschen es. Mein Volk, deine Führer sind Verführer, und den Weg, den du gehen sollst[6], verwirren sie. (Jes 9,15; Mi 3,5)13 Der HERR steht da zum Rechtsstreit, und er tritt auf, um die Völker[7] zu richten. (Jes 1,18; Mi 6,1)14 Der HERR wird ins Gericht gehen mit den Ältesten seines Volkes und dessen Obersten: Ihr, ihr habt den Weinberg abgeweidet, das dem Elenden Geraubte ist in euren Häusern. (3Mo 25,17; Jer 5,27; Jer 12,10; Mi 2,1)15 Was ⟨fällt⟩ euch ⟨ein⟩? Mein Volk zertretet ihr, und das Gesicht der Elenden zermalmt ihr!, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen[8]. (Am 2,7; Mi 3,3)16 Und der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hochmütig sind und mit hochgerecktem Hals dahergehen und verführerische Blicke werfen[9], ⟨weil sie⟩ trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fußspangen klirren: (Spr 21,4)17 Deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions grindig machen, und der HERR wird ihre Stirn[10] entblößen. (Jes 47,3)18 An jenem Tag wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fußspangen und Stirnbänder[11] und Halbmonde; (Ri 8,21)19 die Ohrgehänge und Armketten und Schleier; (2Mo 32,2)20 die Kopfbunde und Schrittkettchen und Gürtel und Riechfläschchen[12] und Amulette;21 die Fingerringe und Nasenringe; (1Mo 24,47; Hes 16,12)22 die Prachtkleider und Mäntel und Umschlagtücher und Beutel; (1Petr 3,3)23 die Handspiegel und Hemden und Turbane und Überwürfe[13]. (2Mo 38,8)24 Und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs[14] wird Moder sein und statt des Gürtels ein Strick, statt des Lockenwerks eine Glatze und statt des Prunkgewandes ein umgürteter Sack, ein Brandmal statt Schönheit. (Jes 15,2; Jer 6,26)25 Deine Männer werden durchs Schwert fallen und deine Helden im Krieg. (2Chr 28,6)26 Da werden ihre[15] Tore klagen und trauern, und vereinsamt sitzt sie am Boden. (Jes 32,14; Kla 1,4; Kla 2,10)

Jesaja 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Denn seht, Jahwe, der Herr aller Heere, / nimmt weg, worauf sich Jerusalem stützt – jeden Vorrat an Wasser und Brot,2 jeden Helden und Krieger, / Richter und Propheten, / Wahrsager und Ältesten,3 jeden Offizier und jeden Angesehenen, / jeden Ratgeber, Zauberer und Beschwörer.4 „Unreife Burschen lasse ich herrschen, / Willkür regiert in der Stadt.“5 Dann fällt einer über den anderen her, / jeder gegen jedermann; / der Junge wird frech gegen den Alten, / der Nichtsnutz gegen den geachteten Mann.6 Dann packt einer seinen Verwandten am Arm: / „Du hast noch einen Mantel“, sagt er, / „du sollst unser Anführer sein! / Diese Trümmer seien in deiner Gewalt!“7 Doch der wird rufen: / „Nein, ich will kein Arzt für eure Wunden sein. / Auch ich habe weder Mantel noch Brot! / Ich will nicht euer Anführer sein!“8 Jerusalem stürzt und Juda fällt, / denn sie kränken Jahwe mit Wort und mit Tat / und trotzen seiner Hoheit und Macht.9 Die Frechheit ihrer Gesichter klagt sie an. / Wie Sodomiter[1] prahlen sie mit ihrem bösen Tun / und verhehlen ihre Sünden nicht. / Wehe ihrer Seele! / Denn sich selber tun sie Böses an!10 Sagt denen, die Gott lieben, dass es gut mit ihnen wird, / denn sie werden sich freuen an der Frucht ihres Tuns.11 Wehe den Gottverächtern, ihnen geht es schlecht, / denn ihre bösen Taten kommen über sie selbst!12 Ach, mein armes Volk! / Ausbeuter sind bei dir an der Macht, / und Frauen herrschen über dich. / O mein Volk, / deine Führer sind Verführer, / sie zeigen dir den falschen Weg.13 Da erhebt sich Jahwe zum Gericht, / um Recht zu schaffen seinem Volk.14 Ihre Ältesten und Führer lädt er sich vor: / „Ihr habt den Weinberg ruiniert! / In euren Häusern stapelt sich das von Armen geraubte Gut!15 Was tretet ihr mein Volk nieder, / zermalmt, die ohne Hilfe sind?“, / spricht Jahwe, der Herr aller Heere.16 Das hat Jahwe gesagt: „Weil die Töchter Zions hochmütig sind, weil sie mit hochgereckten Hälsen dahergehen und aufreizende Blicke um sich werfen, weil sie mit trippelnden Schritten herumstolzieren, damit man das Klirren der Fußspangen hört,17 deshalb wird der Herr ihren Scheitel schorfig werden lassen, und Jahwe wird ihre Scham entblößen.18 An diesem Tag wird der Herr ihnen den Schmuck wegnehmen: das Knöchelgeklirr, die Sönnchen und Halbmonde am Hals,19 Ohrgehänge und Armspangen, Flatterschleier20 und Kopfbunde, Schrittkettchen und Brustbänder, Parfümfläschchen und Amulette,21 Fingerringe und Nasenringe,22 Festkleider und Mäntel, Umschlagtücher, Täschchen23 und Spiegel, feinste Unterwäsche, Kopftücher und weite Schleier.“24 Dann gibt es statt des Wohlgeruchs Gestank, / statt des Gürtels einen Strick, / statt Lockengeringel eine Glatze, / statt des Festgewandes einen umgürteten Sack, / statt der Schönheit ein Brandmal.25 Deine Männer fallen durchs Schwert, / deine Helden durch den Krieg.26 Von Totenklage hallen deine Tore wider. / Sie ist am Ende. / Leer und einsam sitzt sie da.