Hebräer 9

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Nun hatte auch schon der erste Bund Vorschriften für den Gottesdienst und er hatte das irdische Heiligtum.2 Da war ein Zelt aufgerichtet mit zwei Räumen: Der vordere Raum hieß »das Heilige«; in ihm befanden sich der Leuchter und der Tisch und auf dem Tisch die geweihten Brote. (2Mo 25,23; 2Mo 25,31; 2Mo 26,1; Hebr 8,5)3 Hinter dem zweiten Vorhang lag der andere Raum, genannt »das Allerheiligste«. (2Mo 26,31; 3Mo 16,1; Hebr 6,19; Hebr 9,7; Hebr 9,12; Hebr 10,20)4 Darin standen der goldene Altar, auf dem Weihrauch verbrannt wurde, und die Bundeslade, die ganz mit Gold überzogen war. In ihr befanden sich der goldene Krug mit dem Manna, der Stab Aarons, an dem Blüten gewachsen waren, und die Steintafeln mit dem Bundesgesetz. (2Mo 16,31; 2Mo 25,10; 2Mo 25,16; 2Mo 30,1; 4Mo 17,21)5 Über der Lade waren die Kerubim, die auf die Gegenwart Gottes hinwiesen.[1] Sie breiteten ihre Flügel aus über der Deckplatte, auf der die Sünden gesühnt wurden. Aber davon soll jetzt nicht im Einzelnen die Rede sein. (2Mo 25,18)6 Das Heiligtum besteht also aus zwei Teilen. In den vorderen Teil des Zeltes gehen die Priester jeden Tag und verrichten dort ihren Dienst. (4Mo 18,2)7 Den hinteren Teil darf nur der Oberste Priester betreten, und das auch nur einmal im Jahr. Dabei nimmt er Blut mit und opfert es für sich und für die Menschen, die ohne bösen Willen schuldig geworden sind. (3Mo 16,1; Hebr 9,25; Hebr 13,11)8 Der Heilige Geist weist mit alldem auf Folgendes hin: Solange noch der vordere Teil des Zeltes besteht und der Zugang zum hinteren Teil den genannten Einschränkungen unterliegt,[2] ist dies ein Zeichen dafür, dass der Zugang zum eigentlichen – himmlischen – Allerheiligsten noch nicht eröffnet worden ist.9 Der vordere Teil des Zeltes ist ein Sinnbild für die gegenwärtige Zeit und den in ihr herrschenden Zustand: Da werden Opfer und Gaben dargebracht, die nicht die Kraft haben, die Menschen, die sie darbringen, in ihrem Innern vollkommen zu machen, sodass ihr Gewissen sie nicht mehr anklagt. (Hebr 7,19; Hebr 8,5)10 Da geht es allein um Vorschriften über Essen und Trinken und über religiöse Waschungen, also um äußerliche, irdisch-vergängliche Vorschriften, die nur auferlegt waren bis zu dem Zeitpunkt, an dem Gott die wahre Ordnung aufrichten würde. (3Mo 11,1; 3Mo 15,1; 4Mo 19,1)11 Jetzt aber ist Christus gekommen als der Oberste Priester, dessen Opfer uns in Gottes Augen wirklich vollkommen gemacht hat.[3] Er ist durch den vorderen Teil des Zeltes hindurchgegangen – des Zeltes, das größer und vollkommener ist, weil es nicht von Menschen errichtet wurde, und das heißt: nicht zu dieser Welt gehört. (Hebr 4,14)12 Und er ist ein für alle Mal hineingegangen in das eigentliche, das himmlische Allerheiligste. Das tat er nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut. Und so hat er uns für immer von unserer Schuld befreit. (Röm 3,25; Hebr 7,27)13 Menschen, die im Sinn der religiösen Vorschriften unrein geworden sind, werden durch Besprengung mit dem Blut von Böcken und Stieren und der Asche einer Kuh äußerlich von ihrer Befleckung gereinigt. Wenn das Blut der Tiere diese Kraft hat, (4Mo 19,1; 4Mo 19,17)14 um wie viel mehr wird dann das Blut von Christus uns im Innern reinigen von den Folgen unseres Götzendienstes, sodass wir dem lebendigen Gott dienen können! Denn in der Kraft des ewigen göttlichen Geistes hat Christus sich selbst als fehlerloses Opfer Gott dargebracht. (Hebr 9,28)15 Deshalb kommt auch durch Christus der neue Bund zustande, damit alle, die Gott berufen hat, das zugesagte ewige Erbe empfangen. Christus ist in den Tod gegangen, um sie von den Folgen ihres Ungehorsams unter dem ersten Bund zu erlösen. (Hebr 8,6)16 Wenn ein Testament wirksam werden soll, muss erst der Tod dessen nachgewiesen werden, der es aufgesetzt hat.17 Denn erst durch seinen Tod tritt es in Kraft; solange er lebt, hat es keine Bedeutung.[4]18 So wurde ja auch schon der erste Bund durch Blut in Kraft gesetzt.19 Mose teilte zunächst dem ganzen Volk die einzelnen Gebote mit, wie sie im Gesetz festgelegt sind. Dann vermischte er das Blut der Jungstiere und Böcke mit Wasser, tat Ysop und rote Wolle hinzu und besprengte damit zuerst das Gesetzbuch und dann das ganze Volk. (2Mo 24,6; 4Mo 19,6)20 Dabei sagte er: »Durch dieses Blut wird der Bund besiegelt, den Gott mit euch geschlossen hat.«21 Ebenso besprengte Mose mit dem Blut auch das Zelt und alle Geräte, die beim Gottesdienst gebraucht werden.22 Nach dem, was im Gesetz steht, gibt es fast nichts, was nicht durch Blut gereinigt werden muss. Und es gilt in der Tat: Schuld wird nicht vergeben, wenn nicht Blut dafür fließt. (3Mo 17,11)23 Alle Nachbildungen der himmlischen Wirklichkeit müssen auf solche Weise gereinigt werden; aber für die himmlischen Urbilder selbst sind bessere Opfer nötig. (Hebr 8,5)24 Christus ging nicht in ein Allerheiligstes, das Menschen errichtet haben und das doch nur eine unvollkommene Nachbildung des wirklichen Allerheiligsten ist. Er ging in den Himmel selbst, um von jetzt an ständig in der Gegenwart Gottes zu verweilen und bei ihm für uns einzutreten.25 Der Oberste Priester des jüdischen Volkes muss Jahr für Jahr aufs Neue in das Allerheiligste hineingehen, mit fremdem Blut, dem Blut von Böcken und Jungstieren. Doch Christus ist nicht in den Himmel gegangen, um sich immer wieder selbst zu opfern;26 er hätte dann ja seit Anfang der Welt schon viele Male den Tod erleiden müssen. Nein, jetzt, am Ende der Zeiten, ist er erschienen, um ein für alle Mal die Sünde der Welt dadurch fortzuschaffen, dass er sich selbst zum Opfer brachte. (Hebr 7,27)27 So wie jeder Mensch nur einmal sterben muss, danach kommt er vor Gottes Gericht,28 so wurde auch Christus nur einmal geopfert, um die Sünden aller Menschen wegzuschaffen. Wenn er zum zweiten Mal erscheint, dann nicht nochmals wegen der Sünde, sondern nur noch, um alle, die auf ihn warten, endgültig zu retten. (Joh 1,29; Gal 1,4; 1Tim 2,6; Hebr 9,14; Hebr 9,26; Hebr 10,10; Hebr 10,12; Hebr 10,14; 1Joh 2,1)

Hebräer 9

Elberfelder Bibel

1 Es hatte nun zwar auch der erste ⟨Bund⟩ Satzungen des Dienstes[1] und das irdische[2] Heiligtum. (Röm 9,4)2 Denn es wurde ein Zelt aufgerichtet, das vordere[3] – in dem sowohl der Leuchter als auch der Tisch und die Schaubrote[4] waren –, das das Heilige genannt wird, (2Mo 39,32; 2Mo 40,22)3 hinter dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, das das Allerheiligste genannt wird, (2Mo 26,31)4 das einen goldenen Räucheraltar und die überall mit Gold überdeckte Lade des Bundes hatte, in welcher der goldene Krug, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes waren; (2Mo 16,33; 2Mo 25,11; 2Mo 40,20; 3Mo 16,12; 4Mo 17,23; 5Mo 10,5; 1Kön 6,22; 1Kön 8,9)5 oben über ihr aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Versöhnungsdeckel[5] überschatteten, von welchen Dingen jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist. (2Mo 25,18)6 Da aber dies so eingerichtet ist, gehen zwar in das vordere Zelt die Priester allezeit hinein und verrichten die Dienste[6], (2Mo 30,7; 4Mo 18,3; 1Chr 23,13)7 in das zweite aber einmal im Jahr allein der Hohe Priester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes. (2Mo 30,10; 3Mo 16,1; Hebr 9,25)8 Damit zeigt der Heilige Geist an, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht offenbart ist, solange das vordere Zelt noch Bestand hat. (Hebr 10,15)9 Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, nach dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die im Gewissen den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst ausübt[7]. (Gal 3,21; Hebr 7,19)10 Es sind nur – neben Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen – Satzungen des Fleisches, die bis zur Zeit einer richtigen Ordnung[8] auferlegt sind. (3Mo 11,2; 3Mo 15,18; 4Mo 19,8; Gal 4,2; Kol 2,16; Hebr 7,16; Hebr 13,9)11 Christus aber ist gekommen als Hoher Priester der zukünftigen[9] Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt – das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist – (Hebr 8,2)12 und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat ⟨uns⟩ eine ewige Erlösung erworben[10]. (3Mo 16,15; Apg 20,28; Eph 1,7; Kol 1,20; Hebr 7,27; Hebr 10,4)13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, (3Mo 16,15; 4Mo 19,9; Hebr 10,4)14 wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist ⟨als Opfer⟩ ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer[11] Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient[12]! (Joh 10,18; Eph 5,2; 1Thess 1,9; Hebr 1,3; Hebr 6,1; Hebr 10,22; 1Petr 1,19; 1Joh 1,7)15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen. (Apg 13,39; Apg 20,32; Hebr 8,6)16 – Denn wo ein Testament[13] ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.17 Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist[14], weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat. –18 Daher ist auch der erste ⟨Bund⟩ nicht ohne Blut eingeweiht worden.19 Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk mitgeteilt war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop[15] und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk (1Joh 5,6)20 und sprach: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch geboten hat.« (2Mo 24,8)21 Aber auch das Zelt und alle Gefäße des Dienstes besprengte er ebenso mit dem Blut; (2Mo 29,12; 3Mo 8,15)22 und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung. (3Mo 16,14; 3Mo 17,11; Mt 26,28)23 ⟨Es ist⟩ nun nötig, dass die Abbilder der in den Himmeln ⟨befindliche Dinge⟩ hierdurch gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. (Hebr 8,5)24 Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren ⟨Heiligtums⟩, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, (Hebr 7,25; Hebr 8,1)25 auch nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der Hohe Priester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht (Hebr 9,7)26 – sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an –; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter[16] offenbar geworden, um durch sein Opfer[17] die Sünde aufzuheben. (Dan 9,24; Joh 1,29; Röm 6,10; 1Kor 10,11; Gal 4,4; Hebr 1,3; Hebr 7,27)27 Und wie es den Menschen bestimmt[18] ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, (1Mo 3,19; 1Chr 29,15; Hebr 6,2)28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne ⟨Beziehung zur⟩ Sünde[19] denen zum Heil[20] erscheinen, die ihn erwarten. (Jes 53,12; Joh 14,3; Röm 4,25; 1Thess 1,10; 2Tim 4,8; 1Petr 2,24)

Hebräer 9

Neue Genfer Übersetzung

1 Nun gehörten ja bereits zum ersten Bund gottesdienstliche Vorschriften, und es gab schon damals ein Heiligtum – allerdings ein irdisches,2 ein Zelt, das folgendermaßen aufgebaut und eingerichtet war: Es hatte einen vorderen Raum, in dem der Leuchter, der Tisch und – darauf ausgelegt – die geweihten Brote waren. Dieser erste Raum des Zeltes, den man durch einen Vorhang betrat, wurde das Heilige genannt.3 Dahinter befand sich, durch einen weiteren Vorhang abgetrennt, ein zweiter Raum, das so genannte Allerheiligste,4 zu dem der goldene Räucheraltar und die ganz mit Gold überzogene Bundeslade gehörten. In dieser waren der goldene Krug mit dem Manna[1], der Stab Aarons, der Blüten getrieben hatte, und die beiden Steintafeln mit den Gesetzesbestimmungen des Bundes[2].5 Auf der Bundeslade standen – als Hinweis auf die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes – zwei Kerube, die ihre Flügel über der Deckplatte der Lade, dem so genannten Sühnedeckel, ausbreiteten.[3]6 So sahen also – ohne dass wir jetzt auf weitere Einzelheiten einzugehen brauchen – Aufbau und Einrichtung des Heiligtums aus. Jeden Tag nun betraten die Priester den vorderen Raum des Zeltes, um dort ihre gottesdienstlichen Pflichten zu erfüllen.7 Den hinteren Raum jedoch durfte nur der Hohepriester betreten, und zwar nur ein einziges Mal im Jahr und nur mit dem Blut von Opfertieren. Dieses Blut brachte er als Opfer für seine eigenen Verfehlungen[4] und für die des Volkes dar.8 Was lehrt uns der Heilige Geist durch das alles? Er macht deutlich, dass der Weg ins himmlische Heiligtum nicht offen ist, solange die Bestimmungen des irdischen Zeltes in Kraft sind[5].9 Dieses Zelt ist nämlich ein Sinnbild, dessen volle Bedeutung wir erst in der heutigen Zeit verstehen[6]: Die Gaben und Opfer, die nach den Vorschriften des Gesetzes dargebracht werden, sind nicht imstande, den Opfernden wirklich von seiner Schuld zu befreien und sein Gewissen zur Ruhe zu bringen[7].10 Bei allen diesen Vorschriften geht es um Äußerlichkeiten[8] – um Fragen des Essens und Trinkens und um eine Vielzahl[9] von rituellen Waschungen –, und sie gelten deshalb auch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine neue und bessere Ordnung[10] eingeführt wird.11 Jetzt aber ist diese Zeit angebrochen, denn jetzt ist Christus gekommen, der Hohepriester, der uns die wahren Güter gebracht hat[11]. Er hat ein größeres und vollkommeneres Zelt durchschritten, ein Zelt, das nicht von Menschen gemacht wurde und nicht zu dieser Schöpfung gehört.12 Und was ihm den Weg ins Heiligtum[12] öffnete[13], war nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut. Ein einziges Mal ist er hineingegangen, und die Erlösung, die er bewirkt hat, gilt für immer und ewig[14].13 Nun reinigt[15] zwar auch das Blut von Böcken und Stieren, aber dabei handelt es sich nur um eine äußerliche Reinheit. Und nicht anders ist es, wenn die, die unrein geworden sind, mit der in Wasser aufgelösten Asche einer jungen Kuh besprengt werden.14 Das Blut Christi jedoch hat eine unvergleichlich größere Wirkung. Denn als Christus sich selbst, von Gottes ewigem Geist geleitet[16], Gott dargebracht hat, war das ein Opfer, dem kein Makel anhaftete. Deshalb reinigt uns sein Blut bis in unser Innerstes; es befreit unser Gewissen von der Belastung durch Taten, die letztlich zum Tod führen[17], sodass es uns jetzt möglich ist, dem lebendigen Gott zu dienen.15 Christus ist also der Vermittler eines neuen Bundes. Mit seinem Tod hat er für die unter dem ersten Bund begangenen Übertretungen bezahlt, sodass jetzt alle, die Gott berufen hat, losgekauft sind und das ihnen zugesagte unvergängliche Erbe in Besitz nehmen können.16 Mit dem neuen Bund verhält es sich wie mit einem Testament.[18] Um ein Testament vollstrecken zu können, muss man nachweisen, dass der, der es aufgesetzt hat, gestorben ist.17 Erst im Todesfall wird es gültig; solange der Betreffende lebt, ist es noch nicht rechtskräftig.18 Aus demselben Grund konnte auch der erste Bund nicht ohne Blut in Kraft treten.19 Nachdem Mose das Gesetz[19] vor versammeltem Volk Gebot um Gebot verlesen hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken[20] sowie Wasser, scharlachrote Wolle und ein Ysop-Büschel, besprengte mit dem Blut sowohl das Gesetzbuch als auch das ganze Volk20 und erklärte: »Das ist das Blut des Bundes, zu dessen Einhaltung Gott euch verpflichtet hat[21][22]21 Ebenso[23] besprengte Mose auch das heilige Zelt und alle für den Gottesdienst bestimmten Geräte mit Blut.22 Überhaupt ist nach dem Gesetz fast jedes Mal Blut nötig, wenn etwas gereinigt werden muss, und ohne das Blut eines Opfers gibt es keine Vergebung.23 Mit solchen Mitteln müssen also die Einrichtungen des alten Bundes gereinigt werden. Aber diese sind ja nur ein Abbild der himmlischen Wirklichkeit. Wo es um die himmlische Wirklichkeit selbst geht[24], sind bessere Opfer erforderlich.[25]24 Christus ist schließlich nicht in eine von Menschenhand gemachte Nachbildung des wahren Heiligtums[26] hineingegangen, sondern in den Himmel selbst, wo er sich nun unmittelbar bei Gott für uns einsetzt.25 Der levitische Hohepriester betritt das Heiligtum[27] viele Male im Lauf seines Lebens – Jahr für Jahr von neuem –, und immer mit dem Blut eines Tieres, nicht mit seinem eigenen Blut[28]. Christus hingegen brachte sich selbst als Opfer dar, und er brauchte das nur ein einziges Mal zu tun[29].26 Andernfalls hätte er ja seit der Erschaffung der Welt schon viele Male leiden und sterben müssen. Tatsache jedoch ist, dass er nur einmal in die Welt kam – jetzt, am Ende der Zeiten –, um uns durch das Opfer seines eigenen Leibes von der Sünde zu befreien.27 Sterben müssen alle Menschen; aber sie sterben nur einmal, und darauf folgt das Gericht.28 Genauso wurde auch Christus nur einmal als Opfer dargebracht – als Opfer, das die Sünden der ganzen Menschheit[30] auf sich nahm. Wenn er wiederkommt, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern um denen Rettung zu bringen, die auf ihn warten.

Hebräer 9

Neue evangelistische Übersetzung

1 Nun hatte auch schon der erste Bund Vorschriften für den Gottesdienst und das irdische Heiligtum,2 das damals ein Zelt war. Es hatte einen vorderen Teil, das Heiligtum, in dem sich der Leuchter und der Tisch mit den geweihten Broten befanden.3 Dahinter lag, durch einen weiteren Vorhang abgetrennt, das sogenannte Höchstheilige.4 Dazu gehörten der goldene Räucheraltar und die ganz mit Gold überzogene Bundeslade, in der sich ursprünglich der goldene Krug mit dem Manna befand, der Stab Aarons, der Blüten getrieben hatte, und die beiden Steintafeln mit dem Grundgesetz des Bundes.5 Auf der Bundeslade standen die Cherubim[1] ‹als Wahrzeichen› der Herrlichkeit ‹Gottes› und beschirmten den Ort der Versöhnung. Aber davon soll jetzt nicht im Einzelnen die Rede sein.6 So jedenfalls sah das Heiligtum aus. Jeden Tag gingen die Priester in den vorderen Teil des Zeltes, um dort ihren Dienst zu tun.7 Den hinteren Teil aber durfte nur der Hohe Priester betreten, und das nur einmal im Jahr und nicht ohne Blut. Das brachte er dar für sich selbst und für die Sünden, die das Volk unwissentlich beging.8 Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg ins eigentliche Heiligtum nicht offen ist, so lange ‹die Bestimmung für› das vordere Zelt besteht.9 Das Ganze ist nämlich ein Sinnbild für die heutige Zeit: Die ‹vom Gesetz verlangten› Gaben und Opfer können nicht bewirken, dass derjenige, der Gott dient, dadurch ein völlig reines Gewissen bekommt.10 Denn diese Vorschriften beziehen sich auf Essen und Trinken und rituelle Waschungen, also auf äußere Bestimmungen, die nur so lange gelten, bis eine neue und bessere Ordnung eingeführt wird.11 Aber jetzt ist Christus als Hoher Priester der wirklichen Heilsgüter gekommen. Er hat das größere und vollkommenere Zelt durchschritten, das nicht von Menschen gemacht wurde – also nicht von dieser Schöpfung ist –,12 und hat das eigentliche Heiligtum ein für alle Mal betreten. Er kam auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut, und hat uns eine Erlösung gebracht, die für immer gilt.13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren oder die ‹in Wasser aufgelöste› Asche einer jungen Kuh auf unrein gewordene Menschen gesprengt wurde, galten sie äußerlich wieder als heilig und rein.14 Wie viel mehr bewirkt dann das Blut von Christus, dem Messias. Denn er hat sich selbst Gott als makelloses Opfer dargebracht. ‹Gottes› ewiger Geist hat ihn dazu geführt. Und deshalb reinigt sein Blut unser Gewissen von toten ‹nutzlosen› Werken, damit wir jetzt imstande sind, dem lebendigen Gott zu dienen.15 Deshalb ist Jesus auch Vermittler eines neuen Bundes. Und weil es zu seinem Tod kam, sind die Übertretungen bezahlt, die unter dem ersten Bund begangen wurden. So können jetzt alle, die Gott berufen hat, das versprochene ewige Erbe empfangen.16 Mit einem Bund ist es ja wie mit einem Testament. Es kann erst vollstreckt werden, wenn der gestorben ist, der es aufgesetzt hat.17 Erst durch dessen Tod tritt es in Kraft, denn solange er lebt, hat es keine Gültigkeit.18 Aus demselben Grund konnte schon der erste Bund nicht ohne Blut ‹als Beweis für den Tod› in Kraft treten.19 Denn nachdem Mose dem Volk alle Bestimmungen des Gesetzes vorgelesen hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken und besprengte mit Hilfe von Wasser, roter Wolle und Ysopzweigen[2] das Gesetzbuch und das ganze Volk.20 Dabei erklärte er: "Das ist das Blut des Bundes, auf den Gott euch verpflichtet hat." (2Mo 24,8)21 Auch das heilige Zelt und alles, was für den Gottesdienst gebraucht wurde, besprengte Mose mit dem Blut.22 Nach dem Gesetz muss fast alles mit Blut gereinigt werden. Und ohne Opferblut gibt es keine Vergebung.23 Mit solchen Mitteln müssen also die ‹Einrichtungen des alten Bundes, die ja nur› Abbilder der himmlischen Dinge ‹sind›, gereinigt werden. Die himmlischen Dinge selbst brauchen bessere Opfer.24 Denn Christus ist ja nicht in ein von Menschen gemachtes Heiligtum eingetreten, in eine Nachbildung des eigentlichen. Er ging in den Himmel selbst, um sich jetzt vor Gott für uns einzusetzen.25 Dazu musste er sich aber nicht immer wieder opfern, so wie es der Hohe Priester macht, wenn er jedes Jahr mit dem Opferblut von Tieren das Höchstheilige betritt.26 Wenn das nötig gewesen wäre, hätte Christus schon seit Gründung der Welt viele Male leiden müssen. Er kam aber nur einmal in die Welt, jetzt, am Ende der Zeiten, um durch seinen Opfertod die Sünde zu beseitigen.27 Und so, wie jeder Mensch einmal sterben muss und dann vor Gericht gestellt wird,28 so wurde auch Christus, der Messias, einmal geopfert, um sich die Sünden von vielen aufzuladen. Wenn er dann zum zweiten Mal erscheint, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern wird denen die endgültige Rettung bringen, die auf ihn warten.